Box-Blog

Hoffung für das Schwergewicht

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Der Sieger des Schwergewichtskampfes Ray Austin und Odlanier Solis wird der nächste Gegner von Vitali Klitschko – ein so genannter „Final Eliminator“. Der Amerikaner Austin (36 Kämpfe, 28 Siege, 18 durch KO, 4 Niederlagen, 2 durch KO und 4 Unentschieden) ist bereits 40 Jahren alt und geht als krasser Außenseiter ins Gefecht. Arena Boxpromotion vermeldete: „Auch die amerikanischen Buchmacher sind sich einig, dass der vierfache Amateur-Weltmeister aus Kuba als Favorit in das Duell mit der amerikanischen Nr. 1 der Weltrangliste geht. Bei einem Sieg von Solis gibt es für 100,- Dollar Einsatz gerade mal 110,- Dollar zurück. Wer 100,- Dollar auf Austin setzt, bekommt dafür immerhin 7.500,- Dollar ausgezahlt.“
Alle glauben, dass der Kubaner Odlanier Solis (16 Kämpfe, 16 Siege, 12 durch KO) der Pflichtherausforderer für den WBC-Weltmeister Vitali Klitschko wird. Obwohl Solis erst relativ wenige Profikämpfe bestritten hat, ist er mit seinen 30 Jahren kein junges Talent mehr. Seinen Mangel an Profi-Erfahrung macht er geradezu mit einem Übermaß an Amateur-Erfahrung wett: Vier Mal Weltmeister, Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen und weit über 200 Amateur-Kämpfe mit nur 14 Niederlagen sprechen eindeutig für Solis.
Solis kann, wenn er denn seiner Favoritenrolle gegen Austin gerecht wird, das Schwergewicht aus der Alles erstickenden Umklammerung der Klitschko-Brüder befreien. Denn ähnlich wie sich die Klitschkos im Kampf auf den Gegner legen und damit den Kampf ersticken, erstickt auch die Dominanz von Vitali und Wladimir Klitschko das Schwergewichtsboxen. Das Seltsame an diesem Phänomen ist, dass, trotz der Dominanz, ihre Kämpfe als langweilig gelten. Dies ist ja wohl auch der Grund dafür, dass der so große und mächtige amerikanische Fernsehsender HBO keine Klitschko-Kämpfe mehr zeigen will. Mike Tyson war auch dominant, aber ihn wollten alle sehen.
© Uwe Betker

Eine Antwort

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  1. Na sicher gibt es einen gewaltigen Unterschied zwischen der Dominanz Tysons und der der K-broth. Bei Mike hatte jeder seiner Gegner dieselbe Chance wie er. Aber die Ks spielen ihre körperliche Größe einfach aus. Da es im Profi-Boxen um Geld geht, empfindet man das Erwirtschaften eines finanziellen Gewinnes als natürlich. So auch in den Kämpfen der Ks. Sie lehnen sich auf ihre Gegner, ersticken den Kampf und gewinnen mit amateurartigen Linken.

    Als Sparringspartner hätte ich es immer als extrem unsportlich empfunden, meine körperliche Überlegenheit in einer solchen Weise zu benutzen. Ich habe zig-tausende von Sparrings-Runden mit unterschiedlichen Partnern geboxt. Die meisten kleiner als meine 192 cm, 107 kg austrainert. Aber es hätte keinen Sinn gehabt, die Sparringsrunden so zu gestalten.

    Aber wie gesagt, wenn es um Geld geht…… Andererseits: Profi-Boxen ist KEIN Sport, der von jungen Männern gespielt wird um irgendwelche Medaillen, sondern pure Realität, Urzzeit-Überlebenskampf im Ring, allerdings nach humanen Regeln.

    Benno Roick

    17. Dezember 2010 at 23:59


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