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Posts Tagged ‘Akmal Sadullaev

Foto: Akmal Sadullaev vs. Harun Akcabelen

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Written by betker

5. Juli 2012 at 23:59

Boxen in Kaarst (im Rhein-Kreis Neuss)

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Man könnte pathetisch werden und sagen Freudenreich Professional Boxing veranstaltete am 15.06.2012 vermutlich die erste Profiboxveranstaltung in Kaarst. Es ist aber wohl besser zu sagen, dass es in Kaarst sechs gute Profiboxkämpfe zu sehen gab.
Im ersten Kampf trafen im Leichtgewicht Derya Saki (2 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO) und Marina Sakharov (6 Kämpfe, 4 Niederlagen, 2 Unentschieden) aufeinander. Die Krefelderin Saki, von der noch viel erwartet wird, hatte ihre Schwierigkeiten gegen die aggressiv nach vorne gehende Sakharov. Saki punktete vor allem durch ihre Rechte, die immer wieder als Haken und Cross ihr Ziel traf. Jedoch kam ihre Linke nicht. Sie wirkte gehemmt und müde, besonders in der zweiten und dritten Runde. Der klare Punktsieg für Saki nach vier Runden war allerdings nie in Gefahr. Es war ein Arbeitssieg, bei dem sie viel lernte.
Salvatore Vancardo (5 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO, 2 Niederlagen, 1 Unentschieden) und Tiran Mkrtschjan (7 Kämpfe, 5 Siege, 3 durch KO, 2 Unentschieden) trafen zum zweiten Mal aufeinander. In ihrem ersten Kampf, am 02.12.2011, gab es ein Unentschieden. Die beiden Supermittelgewichtler führten über sechs Runden ein intensives und kräftezehrendes Gefecht. Häufig standen sie Fuß an Fuß und schlugen abwechselnd aufeinander ein. Es schien fast so, als wollten sie einander gegenseitig überzeugen, der härtere und stärkere Mann zu sein. Letztlich gewann Tiran Mkrtschjan aufgrund der klareren Treffer.
Der folgende Kampf war das Gegenteil des Vorangegangenen, und das nicht nur deshalb, weil es ein Frauenkampf war. Yawa Schmill (4 Kämpfe, 4 Siege, 3 durch KO) boxte gegen Marina Kohlgruber (9 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 6 Niederlagen, 2 durch KO, 2 Unentschieden). Die Junior Weltergewichtlerin Schmill demonstrierte abgeklärtes Boxen auf hohem technischem Niveau. Sie zeigte schnelle Hände. Immer wieder kam sie mit Kombinationen durch, wobei ihre Gegnerin aber noch dagegen hielt. Im zweiten Durchgang erreichte Kohlgruber nur mit Müh und Not das Rundenende. In der dritten Runde wurde die Überlegenheit von Schmill immer deutlicher. Am Ende der Runde wurde Kohlgruber angezählt, nachdem sie sich abgedreht hatte und es schien fast so, als ob sie aufgeben wollte. Schmill ließ von ihr ab und ließ sie die Pause erreichen. Erstaunlicherweise trat dann Kohlgruber zur vierten Runde doch noch an, und sogar stark. Dennoch wurde sie nach einem Körpertreffer angezählt. Mit dem Gong zur fünften Runde deckte Schmill ihre Gegnerin mit einer Schlagkombination zu Körper und Kopf ein, so dass Kohlgruber zu Boden musste und schließlich aufgab.
Der vierte Kampf des Abends war auch schon der auf acht Runden angesetzte Hauptkampf. Im Junior Weltergewicht traf Robert Tlatlik (10 Kämpfe, 10 Siege, 7 durch KO) auf Boris Berg (14 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO, 7 Niederlagen, 3 durch KO, 1 Unentschieden). Beide zeigten Boxen auf hohem technischem Niveau. Die ersten drei Runden dominierte Tlatlik. Mit einer steifen Linken und einer druckvollen Rechten hielt er Berg auf Distanz und punktete. Ab der vierten Runde wurde Berg dann allerdings immer stärker. Er zwang Tlatlik immer wieder Schlagabtäusche auf. Tlatlik schien zwischenzeitlich auch konditionelle Probleme zu bekommen. Zum Ende des Kampfes wurde er jedoch wieder von Runde zu Runde stärker, ohne jedoch seinen alten Kampfrhythmus noch mal so ganz wieder etablieren zu können. Zum Ende hin wurde die Begegnung immer härter und spektakulärer. Der Sieg von Tlatlik war hart erarbeitet aber verdient.
Im vorletzten Kampf war der 2.17 m große Jurij Frank (11 Kämpfe, 6 Siege, 6 durch KO, 5 Niederlagen, 3 durch KO) zu sehen. Er boxte gegen den nicht ganz austrainiert aussehenden Mihail Dealovschi (4 Kämpfe, 4 Niederlagen, 2 durch KO). Frank kam mit einer nicht besonders hart aussehenden Rechten zum Körper durch. Dealovschi ging zu Boden und wurde angezählt. Wenig später kam Frank wieder mit einer nicht besonders hart aussehenden Rechten zum Körper durch und wieder ging Dealovschi zu Boden. Wieder wurde er angezählt, aber dann flog auch schon das Handtuch aus seiner Ecke.
Auch der letzte Kampf im Junior Mittelgewicht zwischen Akmal Sadullaev (6 Kämpfe, 5 Siege, 5 durch KO, 1 Niederlage) und Harun Akcabelen (18 Kämpfe, 12 Siege, 8 durch KO, 5 Niederlagen, 2 durch KO) bot gutes Boxen. Der ungeschlagene Sadullaev suchte seinen Erfolg in einem KO. Er hielt die Linke tief, um seinen Gegner zu einem Angriff zu verleiten. Die ersten zwei ein halb Runden ging sein Konzept auch weitestgehend auf. Er hatte mehr vom Kampf und setzte harte Treffer. Am Ende der dritten Runde nahm er einen Leberhaken, der ihn sichtlich beeindruckte. Hiernach drehte sich der Kampf. Akcabelen wurde immer stärker und der Kampf immer härter. Beide Boxer gingen an ihre physische Grenze. Akcabelen setzte sich in der Pause zwischen der vierten und fünften Runde sogar auf den Boden, um sich auszuruhen. Nach sechs Runden wurde er verdientermaßen mit 2 zu 1 Richterstimmen zum Sieger erklärt.
© Uwe Betker

Plakat: Freudenreich Professional Boxing, IIIV. Düsseldorfer Profi Box-Gala

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Written by betker

14. Juni 2012 at 23:59

Fünf Kämpfe im Gym

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Am 23.03.2012 fanden im Rahmen der III. Manager Fight Night im Freudenreich Professional Gym in Düsseldorf fünf Profikämpfe statt.
In dem ersten trafen Ibrahim Guendogdu (1 Kampf, 1 Niederlage, 1 durch KO) und Andre Maurer (4 Kämpfe, 3 Siege, 2 durch KO, 1 Niederlage) im Cruisergewicht aufeinander. Der auf vier Runden angesetzte Kampf dauerte nicht lange und war sehr einseitig. Eine nicht besonders harte Links-Rechts-Kombination von Maurer schickte den überforderten Debütanten zu Boden. Dieser kam zwar wieder rechtzeitig hoch, aber der Sekundant Suleyman Dag stoppte den insgesamt doch unbefriedigenden Kampf.
Auch der zweite Kampf des Abends war kurz und unbefriedigend. In ihm traf im Super Mittelgewicht Salvadore Vancardo (4 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden) auf den Omar Khodr (1 Kampf, 1 Niederlage, 1 durch KO), der sein Profidebüt gab. Khodr sah wohl den Kampf als eine Art Mutprobe an. Was er zeigte, hatte nicht viel mit Boxen zu tun. Von der ersten Sekunde an war er auf der Flucht und Vancardo stiefelte ihm hinterher. Ein Wischer ließ Khodr straucheln und zu Boden gehen. Er kam wieder hoch, um bei nächster Gelegenheit wieder nach einem Wischer zu Boden zu gehen. Der dritte und dann auch letzte Niederschlag erfolgte nach einem mittelharten Treffer auf den Brustkorb. Der Ringrichter, Michael Siegel, der in den drei ersten Kämpfen der beste Mann im Ring war, brach hier nun den Kampf, so es denn einer war, ab.
Im dritten und letzten der Vorkämpfe boxten Hamze Masemani (8 Kämpfe, 1 Sieg, 7 Niederlagen, 6 durch KO) und Akmal Sadullaev (4 Kämpfe, 4 Siege, 4 durch KO) gegeneinander. Der Kampf im Mittelgewicht war eine einseitige Angelegenheit. Sadullaev war druckvoller und explosiver. Schon nach kurzer Zeit ließ er lässig aufreizend seine Deckung fallen, um seinen Gegner zu Aktionen zu verleiten, die er dann explosiv konterte. Eine Rechte, die nicht wirklich getroffen hatte, schickte Masemani zu Boden. Ein Stolperer war wohl eher die Hauptursache für das Zubodengehen.
In der zweiten noch einseitigeren Runde, schickte ein Wischer zum Kopf Masemani erneut auf die Bretter. Es folgte ein Gewürge, was dann endlich zum Wurf des Handtuchs führte. Man sollte den drei Boxern von Suleyman Dag, der eine Woche später im Vorprogramm von Manuel Charr in der zweiten Runde KO ging, erklären, dass es sinnvoller wäre, erst einmal die Grundlagen des Boxen zu trainieren, dann mit dem Sparring anzufangen, hiernach ein paar Amateurkämpfe zu bestreiten und dann erst als Profi in den Ring zu steigen. Bemerkenswert war die absolut souveräne Ringrichterleistung von Michael Siegel aus Karlsruhe.
Den ersten guten Kampf des Abends bestritten zwei Damen, Tanja Hengstler (3 Kämpfe, 3 Niederlagen, 2 durch KO) und Sarah Esch (1 Kampf, 1 Sieg, 1 durch KO), im Leichtgewicht. Die Debütantin aus Düsseldorf, Esch, verschaffte sich am Anfang mit mehreren überfallartigen Aktionen Respekt. Hiernach dominierte sie mit ihrer Führhand den Kampf und trieb ihre Gegnerin vor sich her. Immer wieder kam sie mit ihrer Linken durch. Immer wieder kam es zu harten Schlagabtäuschen, bei denen Esch immer eine Hand mehr setzen konnte als ihre Gegnerin. In der zweiten Runde fand so gut wie jeder Schlag von Esch sein Ziel. Nach wenigen Sekunden warf die Ecke von Hengstler das Handtuch.
Den Hauptkampf des Abends bestritten Robert Tlatlik (9 Kämpfe, 9 Siege, 7 durch KO) und Meikel Samek (2 Kämpfe, 1 Sieg, 1 Niederlage, 1 durch KO). Der Kampf der beiden fand im Junior Weltergewicht statt. Tatlik, die Nummer 237 in der unabhängigen Weltrangliste im Weltergewicht, kam eine Gewichtsklasse runter und Samek, die Nummer 1 in Deutschlands unabhängiger Weltrangliste im Leichtgewicht, eine Gewichtsklasse rauf.
In diesem Kampf trafen zwei verschiedene Boxschulen aufeinander. Samek boxte einen sehr individuellen Stil. Er hielt seine linke Führhand tief, um seinen Gegner zu Aktionen zu verleiten und dann zu kontern. Hierbei verließ er sich auf seine guten Reflexe. Tlatlik bot eher den klassisch europäischen Stil. Dementsprechend bestimmte er auch das Tempo des Kampfes.
Die erste Runde begann verhalten, wobei Samek versuchte zu kontern und Tlatlik durch Körpertreffer zu punkten. Mit zunehmender Dauer erhöhte Tlatlik den Druck, wodurch es zu mehr Schlagabtäuschen kam, die nahezu ausschließlich in den Ringecken stattfanden. Im zweiten Durchgang machten die beiden Boxer dort weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten, nur mit erhöhtem Tempo und mit mehr Verbissenheit. Samek zeigte sehr schöne Meidbewegungen und Tlatlik systematisches Boxen.
In der dritten Runde erhöhte Tlatlik erneut den Druck. Immer wieder stellte er Samek in einer Ringecke und versuchte ihn nicht mehr herauszulassen. Er schlug variabel zu Körper und Kopf. Gerade die Körpertreffer zeigten Wirkung und zwangen Samek zu Boden. Ringrichter Siegel zählte ihn aus, da er nicht mehr schnell genug hoch kam.
© Uwe Betker

6 Kämpfe im Freudenreich Gym

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Bei der 7. House-Gala im Freudenreich Professional Boxing Gym in Düsseldorf gab es sechs Profikämpfe zu sehen. Den Anfang machten Patryk Wolke (4 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 3 Niederlagen, 3 durch KO) und Jonas Paul (2 Kämpfe, 1 Sieg, 1 Niederlage, 1 durch KO) im Junior Weltergewicht. Wolke, der mit drei Niederlagen in Folge in den Kampf ging, machte von Anfang an Druck. Paul versuchte, mit Kontern zum Ziel zu kommen und hielt damit die erste Runde ausgeglichen. Der zweite Durchgang war ähnlich wie der ersten, nur dass Wolke den Druck weiter erhöhte und Paul mit einem harten rechten Schwinger zum Kopf durchkam. In der dritten Runde boxte Wolke noch aggressiver. Eine Linke zum Kopf brachte Paul zu Boden. Dessen Ecke hatte genug gesehen und warf das Handtuch. TKO 3 nach 1:56min
Im zweiten Profikampf des Abends bekam es Chris Herrmann (18 Kämpfe, 14Siege, 7 durch KO, 4 Niederlagen, 4 durch KO) im Mittelgewicht mit Marvin Meyer (3 Kämpfe. 3 Niederlagen, 3 durch KO) zu tun. Nach wenigen Sekunden war jedem Zuschauere und jedem der Beteiligten klar, dass Herrmann seinem Gegenüber überlegen war. Er ging bedächtig ans Werk, kam aber mehrfach mit harten Kombinationen zum Körper durch. Am Ende der ersten Runde schlug er sogar durch die Deckung zum Kopf durch, als ob sie gar nicht existieren würde. In der zweiten Runde zwang ein rechter Kopfhaken Meyer zu Boden. Er wurde bis acht angezählt, kam aber noch einmal hoch. Nach einem Körpertreffer musste er wieder zu Boden. Der Ringrichter fing an zu zählen und winkte dann den Kampf ab. Erst danach, und viel zu spät flattert dann das Handtuch von Meyers Ecke in den Ring. TKO 2 nach 1:21min
Im Junior Mittelgewicht trafen Akmal Sadullaev (2 Kämpfe, 2 Sieg, 2 durch KO) und Manuel Posada (7 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO, 5 Niederlagen, 4 durch KO) aufeinander. Auch dieser Kampf war ziemlich einseitig, Sadullaev war körperlich überlegen. Schon frühzeitig suchte er den KO-Erfolg. Posada versuchte, so gut er es eben konnte, sich mit seinen boxerischen Mitteln seiner Haut zu erwehren. Aber zu langsam und zu ungenau kamen seine Schläge. In der dritten Runde musste er dann schwere Kopf- und Körpertreffer nehmen. Seine Ecke warf dann das Handtuch.
TKO 3 nach 0:43min
In dem folgenden Kampf gaben zwei Boxerinnen im Leichtgewicht ihr Profidebüt, Derya Saki und Tanja Hengstler. Obwohl der Kampf nur sehr kurz war, war er doch sehr beeindruckend. Saki zeigte Schnelligkeit, Härte und Präzision. Sie variierte schön ihre Kombination. Eine abschließende Rechte zum Körper beendete den Kampf. Es würde mich nicht wundern, wenn Saki ihren Weg bei den Profis machen würde. TKO 1 nach 1: 15min
Den vorletzten Profikampf des Abend bestritten Kevin Still (3 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) und Ibrahim Mehrez (5 Kämpfe, 5 Niederlagen, 5 durch KO) im Junior Mittelgewicht. Still ging kraftvoll ans Werk. Mit harten Schlägen suchte er den kurzrundigen Erfolg. Eine Linke zum Kopf zwang Mehrez bereits in der ersten Runde zu Boden.
TKO 2 nach 0:49min
Den Hauptkampf des Abends bestritten Robert Tlatlik (6 Kämpfe, 6 Siege, 4 durch KO) und Robert Cristea (27 Kämpfe, 4 Siege, 4 durch KO, 22 Niederlagen, 5 durch KO) im Weltergewicht. Tlatlik stand vor dem Kampf auf Position 747 in der unabhängigen Weltrangliste und Cristea auf Position 185. Der ungeschlagene Tlatlik arbeitete variabel und ging auf Körper und Kopf. In der zweiten Runde begann der erfahrene Cristea mit seinen überfallartigen Angriffen, bei denen er seinem Gegner einen Schlagabtausch aufzwingen wollte. Nach einigen wenigen solcher intensiven Intermezzi verstand es Tlatlik, sich diesen Angriffen geschickt zu entziehen. Runde um Runde punktet er. In der vierten Runde verlor der Ringrichter ein wenig die Übersicht.
Nachdem sich Cristea über dem rechten Ohr ein Cut zuzog, zog er Tlatlik einen Punkt ab wegen Ellbogenschlagens und das, obwohl er kein Foul angezeigt hatte. In der fünften Runde wurde hart und verbissen gekämpft. Bei einem Schlagabtausch landete ein Schlag von Cristea etwas tief, was der Ringrichter zum Anlass nahm einen Punkt wegen Tiefschlagens abzuziehen, was wohl als Konzessionsentscheidung zu werten ist.
Insgesamt zeigte Tlatlik in dem 6-Runden Kampf eine starke boxerische Leistung. Die Punktrichter werteten 59-55, 59-57 und 58-54. Einstimmiger und absolut verdienter Punktsieg
© Uwe Betker