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Einen vor, zwei zurück – Profiboxen 2019

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Das Profiboxen in Deutschland ist in keinem guten Zustand. 2018 verstarben Graciano Rocchigiani, Karl Mildenberger und Markus Beyer, womit gleich drei Boxer, die Großes für das Boxen in Deutschland getan haben, nicht mehr da sind. Auch sonst erscheint mir das Profiboxen angeschlagen.
Es gibt noch immer keinen großen TV-Sender, der bereit wäre, wieder Boxen zu zeigen. Die Zeiten, wo ein Millionenpublikum vor den TV Geräten mitfieberte, wenn ein deutscher Boxer in den Ring stieg, sind weiterhin vorbei. Der zurzeit größte Veranstalter in Deutschland dürfte SES Boxing von Ulf Steinforth sein. Und das liegt nicht zuletzt an seinem Haussender, dem MDR.
Sauerland Event, der ehemalige Platzhirsch, überträg bis Ende 2020 bei SPORT1. Geplant sind oder waren 20 Box-Events pro Jahr. Die Veranstaltungen finden, wenn meine Beobachtungen richtig sind, vor relativ kleinem Publikum statt. Offensichtlich will Sauerland das auch genau so. Der Gründer von Sauerland Event, Wilfried Sauerland, hatte angekündigt, sich wieder selber mehr um das Geschäft in Deutschland kümmern zu wollen, das in den letzten Jahren wohl eher vernachlässigt worden ist. Man darf gespannt sein, ob er seine Firma wieder zu alten Höhen führen kann. Mit dem Super Weltergewichtler Abass Baraou (4 Kämpfe, 4 Siege, 2 durch KO) hat er eines der größten Boxtalente in Deutschland unter Vertrag. Es sind allerdings auch Zweifel möglich, ob Baraou es schaffen kann, so viele Fans zu bekommen wie sie beispielsweise ein Henry Maske hatte, nicht zuletzt auch deshalb, weil kein großer TV-Sender die Werbetrommel für ihn rührt.
Zwei Ereignisse bewegten in den letzten Tagen die Boxöffentlichkeit. Zum einen kursierte das Gerücht, der ehemalige ukrainische Weltmeister im Schwergewicht Wladimir Klitschko (69 Kämpfe, 64 Siege, 53 durch KO, 5 Niederlagen, 4 durch KO) plane sein Comeback. Es sieht so aus, als wäre nichts dran an diesem Gerücht. Klitschko hat unlängst Comebackabsichten dementiert. Später aber hat Alexander Krassyuk, General Director von K2 Promotions, das Gerücht nochmal befeuert. Ob nun ein Comeback von Wladimir Klitschko stattfinden wird oder nicht, an der Situation des Profiboxens in Deutschland ändert das nichts.
Einen Kampf allerdings zwischen Felix Sturm (49 Kämpfe, 40 Siege, 18 durch KO, 5 Niederlagen, 1 durch KO, 3 Unentschieden) und Arthur Abraham (53 Kämpfe, 47 Siege, 30 durch KO, 6 Niederlagen, 1 durch KO) scheint es aber tatsächlich bald zu geben. Vor sechs bis zehn Jahren wäre das ein Superkampf gewesen.
Man könnte natürlich sagen: Besser spät als nie. Und die eingefleischten Abraham- und Sturm-Fans werden sich vermutlich auf den Kampf freuen. Aber man kann das auch ganz anders sehen.
Der Kampf wurde bereits als „Altherrenboxen“ bezeichnet. Der heute 38jährige Abraham boxte nach seiner Niederlage gegen den Briten Chris Eubank jr., am 15 Juli 2017, 2018 nur einmal. Dabei besiegte er am 28. April 2018, nicht unumstritten, Patrick Nielsen.
Felix Sturm ist mittlerweile 40 Jahre alt. Nahezu zwei Jahre stand er nicht mehr im Ring. Wir erinnern uns, dass nach seinem Rückkampf gegen Fedor Chudinov, am 20 Februar 2016, sowohl seine A- als auch seine B-Probe positiv auf die anabole Substanz Hydroxy-Stanozolol getestet worden war. Der Wirkstoff Stanozolol, ein muskelaufbauendes anaboles Steroid, wurde bekannt, als er 1988 bei Ben Johnson nach seinem 100-m-Goldlauf im Olympia-Finale in Seoul nachgewiesen worden war.
Sturm hatte nach Bekanntwerden der Dopingvorwürfe angekündigt – wenn mich meine Erinnerungen nicht sehr täuschen -, kämpfen zu wollen wie ein Löwe, um seine Unschuld zu beweisen. Über diesen Kampf um seine Unschuld kann ich nichts sagen. Fest steht, dass die Staatsanwaltschaft Köln Sturm angeklagt und ihm „Selbstdoping, Teilnahme an einem Wettkampf unter Selbstdoping und gefährliche Körperverletzung“ vorgeworfen hat. Vor wenigen Tagen lehnte nun allerdings die 8. Große Strafkammer in Köln die Eröffnung eines Hauptverfahrens ab, da kein hinreichender Tatverdacht gegen den Ex-Champion laut Anti-Dopinggesetz bestehe.
Der Weg für einen Kampf zwischen Abraham und Sturm ist also frei. Man kann wohl davon ausgehen, dass sich ein TV-Sender finden wird, der den Kampf zeigen und finanzieren wird. Man kann sich allerdings auch fragen, ob dieser Kampf gut für das Boxen in Deutschland ist.
Man kann natürlich andererseits auch so argumentieren, dass jede Boxveranstaltung gut fürs Boxen und dementsprechend jeder Boxkampf, der im Fernsehen zu sehen ist, Werbung für das Boxen sei, zumal, wenn so bekannte Boxer wie Sturm und Abraham boxen. Ich persönlich bin mir da allerdings nicht so sicher, dass ein solcher Kampf wirklich eine positive Werbung fürs Boxen darstellt.
Die beiden Herren haben ihren boxerischen Zenit schließlich schon lange überschritten. Am Ende ihrer langen und erfolgreichen Karriere wollen diese beiden Boxer offenbar nochmal ihr Altersruhegeld aufstocken. Sportlich aber, ist der Kampf relativ uninteressant. Wenn nun ein solcher Kampf das einzige sein soll, was von einem großen TV-Sender noch ausgestrahlt wird, dann steht das Boxen in Deutschland schon ziemlich dicht am Abgrund.
Ich habe den bösen Verdacht, dass die großen deutschen TV-Sender schlicht keinen Mut haben, sich einfach nicht trauen, nochmal wieder ins Boxen einzusteigen. Es gibt eine Handvoll Boxer in Deutschland, die durchaus das Potential hätten, ein Millionenpublikum in ihren Bann zu ziehen. Aber die Sender haben schlechte Erfahrungen gemacht und warten nun auf ein Eier legendes Wollmilchschwein. D.h. selbst wenn sie bereit wären, sich einen Boxer mal näher anzuschauen, würden sie doch vermutlich bei ihm immer etwas finden, das ihm fehlt. Offenbar sind die Sender dermaßen ängstlich, dass es ihnen nicht mal reicht, wenn sie auf gute deutsche Boxtalente mit Charisma stoßen. Da muss wohl noch etwas mehr dazukommem. Und so fehlt dann zuletzt auch immer irgendetwas, das Publikumswirksamkeit garantieren soll: Vorstrafen, Scheidung, sonstige Dramen. Stattdessen gibt es dann einen Kampf mit Arthur Abraham und Felix Sturm.
© Uwe Betker

Was man so von und über Felix Sturm hört oder auch nicht hört

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In letzter Zeit ist es um Felix Sturm irgendwie seltsam ruhig geworden. Wir erinnern uns: Felix Sturm (49 Kämpfe, 40 Siege, 18 durch KO, 5 Niederlagen, 1 durch KO, 3 Unentschieden) wurde nach seinem letzten Kampf gegen Fjodor Tschudinow (15 Kämpfe, 14 Siege, 10 durch KO, 1 Niederlage) am 20. Februar in Oberhausen positiv auf die anabole Substanz Hydroxy-Stanozolol getestet. Er war also wohl in diesem WM-Rückkampf gedopt. Über das, was die Punktrichter Jean-Louis Legland und Giuseppe Quartarone in diesen Kampf sahen und werteten, wollen wir hier den bleiernen Mantel des Fremdschämens legen.
Nach Öffentlichwerden des Ergebnisses der Analyse von Sturms Urinprobe A sprach Sturm mit Express. Dort erzählte er damals: „Ich bin geschockt“. Weiter meinte er: „Ich werde kämpfen wie ein Löwe. Ich werde Anwälte einschalten und die B-Probe öffnen lassen.“
Danach hörte man von Sturm nichts mehr. Sicher ist, dass er die B-Probe bis heute nicht hat öffnen lassen. Es gibt vermutlich eine Bezeichnung für jemanden, der der Öffentlichkeit etwas verspricht oder sagt, dass er etwas machen wird, und es dann nicht einhält. Aber mir fällt diese Bezeichnung einfach nicht ein. Dabei glaube ich ja immer noch daran, dass der Leverkusener Adnan Ćatić morgen oder übermorgen der Öffentlichkeit seine Unschuld beweisen und den Verdacht, ein Doper und Betrüger zu sein, aus der Welt schaffen wird.
Vor ein paar Tagen sprach Sturms Manager Roland Bebak nun auch mit Express. Er sagte:„Felix gibt seinen WM-Gürtel der WBA zurück“, und weiter, „denn er kann in diesem Jahr nicht mehr kämpfen, er wird sich in Deutschland einer Ellbogen-OP unterziehen müssen.“ – Dies sind nun wirklich Neuigkeiten. Natürlich muss man erst mal abwarten, ob Sturm dieser Ankündigung auch Taten folgen lässt. Der geneigte Boxfan hat schließlich mit Ankündigungen von Sturm so seine Erfahrungen gemacht. Siehe oben.
Leider hat Manager Bebak nichts dazu gesagt, wann und ob Sturm nun die Dopingvorwürfe entkräften wird. Leider schweigen aber nicht nur Sturm und Bebak hierzu. Auch der betroffene Weltverband WBA (World Boxing Association) ist zu keiner Stellungnahme bereit. Mehrfach schickte ich dem Verband drei simple Fragen:
Ist Felix Sturm noch der Super Champion der WBA?
Ist Felix Sturm noch der Sieger seines Kampfes gegen Fjodor Tschudinow?
Will die WBA Sturm für sein Doping bestrafen?
Diese Fragen hat die WBA bis heute nicht beantwortet. Wenn Ćatić und Bebak sich nicht äußern wollen, so kann man das, vor allem nach den vollmundigen Ankündigungen, zwar missbilligen, aber man kann es auch verstehen. Wohl gemerkt, während ich dies hier schreibe, bin ich wie 99,5 Prozent aller Boxinteressieren davon überzeugt, dass Sturm unschuldig ist, nicht gedopt hat und damit auch nicht betrogen hat.
Ein wenig Dynamik kommt durch die Staatsanwaltschaft Köln, die ja wegen des Dopingverdachts, den ja aber keiner glaubt, gegen Sturm ermittelt, oder wie die Staatsanwaltschaft selbst es nennt: „Ermittlungsverfahren gegen Adnan Catic wegen einer Straftat nach dem Gesetz gegen Doping im Sport“. In der Sache teilt sie mit, dass die B-Probe am 12.10.2016 um 10 Uhr in Köln geöffnet wird.
Vermutlich wird dies nun der von allen Sturm-Fans so ersehnte Befreiungsschlag. Ich kann mir natürlich sehr gut vorstellen, dass Sturm die Staatsanwaltschaft gebeten hat, die B-Probe öffnen zu lassen, weil er so seine Unschuld beweisen kann. Man kann sich ja schließlich nicht gut vorstellen, dass Sturm die ganze Sache womöglich aussitzen wollte. Auch kann man sich nicht vorstellen, dass er gehofft haben könnte, sein Sender Sat.1 würde seine Kämpfe trotz der Dopingvorwürfe weiter übertragen.
Fies wird die ganze Geschichte, wenn man sich die WBA ansieht, die offensichtlich das Problem auch aussitzen will. Nichts deutet darauf hin, dass der Verband etwas gegen Doping tun will. Doper werden weiterhin nicht bestraft. Die Kämpfe von Dopern werden nicht annulliert oder neu gewertet. Ein Verband, der sich so verhält, ist dann auch wohl nicht Opfer von „Dopingsündern“, sondern selber Täter. Er handelt dann nämlich als Teil des Dopingsystems. Dies trifft genauso auch für die nationalen Verbände zu.
Um es noch einmal deutlich zu sagen, auch wenn es die Offiziellen der nationalen und internationalen Verbände nicht akzeptieren wollen: Doping ist Betrug. Doping ist eine Straftat. Es ist die Pflicht eines jeden Boxverbandes, sich zu überlegen, wie mit diesen kriminellen Machenschaften umzugehen ist.
© Uwe Betker

Über das Doping im deutschen Profiboxen und die Verantwortung der TV-Sender

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Wenn man sich auf Boxveranstaltungen umhört, dann gibt es eine Frage die alle umtreibt: Wie werden sich aber die deutschen TV-Sender im Allgemeinen und Sat.1 im Besonderen zu dem immer größer werdenden Problem des Doping beim Profiboxen positionieren? Der Dopingfall Felix Sturm kann als Nagelprobe dafür betrachtet werden, wie die deutschen TV-Sender mit Doping im Berufsboxen umgehen wollen.
Es ist ruhig geworden um Felix Sturm. Wir erinnern uns: Felix Sturm war am 20.02.2016, in seinem Kampf gegen Fjodor Tschudinow – dabei ging es um den Titel Super Champion der WBA im Super Mittelgewicht – vermutlich gedopt. In seiner A-Probe fand sich die anabole Substanz Hydroxy-Stanozolol. Als dies bekannt wurde, stellte sich „ran“-Sportchef Alexander Rösner noch hinter Sturm. „Wir kennen Felix Sturm nur als fairen Sportsmann“. Der 37-jährige Sturm selbst stritt damals jegliches Fehlverhalten ab und kündigte an, die Öffnung der B-Probe veranlassen zu wollen. Seither hat aber keiner mehr etwas von der Öffnung der B-Probe gehört.
Nun sind verschiedene Möglichkeiten denkbar, wieso man nichts mehr vom Dopingfall Sturm gehört hat. Mir persönlich erscheinen die folgenden zwei am plausibelsten:
– Sturm hat die B-Probe öffnen lassen, seine Unschuld wurde bewiesen und dann hat er einfach nur vergessen, es der Öffentlichkeit auch mitzuteilen.
– Sturm hat die B-Probe gar nicht öffnen lassen.
Falls nun Sturm die B-Probe nicht hat öffnen lassen, kann man das wohl getrost als Schuldeingeständnis ansehen.
Spinnen wir den Gedanken einfach weiter: Wir werden weiter nichts von Sturms Urin und dem Hydroxy-Stanozolol hören. Sturm pausiert und steckt damit dann die bekannt drakonische Strafe des BDBs – die Höchststrafe für Doping ist, soweit ich weiß, ein Jahr, locker weg. Dann wird Sturm vermutlich wieder boxen wollen. Und er will natürlich, dass Sat.1 seinen Kampf überträgt und ihm dafür eine erkleckliche Summe auf sein Konto überweist. Wird Sat.1 dann wohl mitmachen?
Hier stellt sich eine grundsätzliche Frage: Sind die deutschen Fernsehsender außer der Einschaltquote noch irgendwem oder -was verpflichtet, z.B. so etwas wie Ethik oder Moral?
Verlassen wir aber mal den Fall Sturm und stellen wir uns einfach vor, ein Boxer X will oder kann einen gegen ihn erhobenen Dopingvorwurf nicht entkräften. Damit ist er ein Doper. Punkt. Jemand der wissentlich dopt, betrügt ganz einfach jemand anderen. Dementsprechend ist ein Doper kein Sünder („Dopingsünder“), sondern ein Betrüger. Er hat einen Anderen gegebenenfalls um den Sieg, um einen Titel und um viel Geld betrogen.
Sollte sich der Eindruck verfestigen, dass Profiboxer alle dopen, so ist davon auszugehen, dass solche kriminellen Betrüger den Sport für mindestens eine Generation zerstören. So etwas konnte man ja schon wunderbar am Radsport beobachten. Ein Jan Ulrich hat einer ganzen Generation von deutschen Fahrern die Möglichkeit auf Ruhm und gutes Geld genommen.
Jemand, der dopt, ist m. E. schlicht ein Krimineller. Wird ein TV-Sender dann weiter die Kämpfe des kriminellen Betrügers übertragen, nur weil er ein Quotengarant ist? Oder wird er die Kämpfe nicht übertragen, weil ein TV-Sender einen Betrüger nicht zusätzlich noch belohnen will.
Wie schon gesagt, es geht hier nicht um Adnan Catic, denn eventuell ist ja seine Unschuld bereits bewiesen. Es geht hier darum, ob deutsche TV Sender kriminelle Betrüger grundsätzlich belohnen wollen.
© Uwe Betker

Felix Sturm-Box-Promotion: Hat da schon jemand die Lichter ausgemacht?

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Um Felix Sturm ist es seltsam ruhig geworden. Es ist keine Rede mehr davon, dass er sich von dem Verdacht reinwaschen will, in seinem letzten Kampf gedopt gewesen zu sein. Nun, ich werde es nicht müde zu wiederholen: Doper sind Betrüger.
Wir erinnern uns: Felix Sturm (49 Kämpfe, 40 Siege, 18 durch KO, 5 Niederlagen, 1 durch KO, 3 Unentschieden) wurde nach seinem letzten Kampf gegen Fjodor Tschudinow (15 Kämpfe, 14 Siege, 10 durch KO, 1 Niederlage), am 20. Februar in Oberhausen positiv auf die anabole Substanz Hydroxy-Stanozolol getestet. Er war also wohl in diesem WM-Rückkampf gedopt. Dazu sahen noch die Punktrichter Jean-Louis Legland und Giuseppe Quartarone, aus für mich unerfindlichen Gründen, Sturm als Punktsieger. Selbst das Unentschieden, was Ignacio Robles sah, habe ich persönlich nicht sehen können.
Wir erinnern uns weiter, was Sturm nach dem Bekanntwerden des Befundes nicht alles gesagt hat. Dem Express erzählte er damals: „Ich bin geschockt“. Weiter meinte er: „Ich werde kämpfen wie ein Löwe. Ich werde Anwälte einschalten und die B-Probe öffnen lassen.“ Davon ist offensichtlich nichts übrig geblieben. Die B-Probe, die die Unschuld von Sturm beweisen könnte, liegt immer noch irgendwo verschlossen rum.
Stattdessen kamen mir nun seltsame Gerüchte zu Ohren. Nein, ich spreche nicht von dem Geschmack des Energy-Drinks Heavy 1 – ich trinke solche Flüssigkeiten nicht. Mir kamen Gerüchte zu Ohren über Sturm-Box-Promotion. – Ich möchte ausdrücklich betonen, dass es sich hierbei um Gerüchte handelt, über deren Wahrheitsgehalt ich keine Aussage tätigen kann. Jedenfalls soll danach die Geschäftsführung von Sturm-Box-Promotion, Jasmin-Jennifer Ćatić und Roland Bebak, angeblich Mitarbeitern gekündigt haben.
Wir dürfen gespannt sein, ob der amtierende Super Champion der WBA Adnan Ćatić weiter gehen wird.
© Uwe Betker

Über Flüssigkeiten, Felix Sturm und Muttertag

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Der diesjährige Muttertag, am 08. Mai, war ein schöner sonniger Tag. Und es war der letzte Tag, an dem sich Felix Sturm überlegen konnte, ob er denn die B-Probe öffnen lassen will. Wir erinnern uns: Felix Sturm (49 Kämpfe, 40 Siege, 18 durch KO, 5 Niederlagen, 1 durch KO, 3 Unentschieden) steht im Verdacht, in seinem letzten Kampf gegen Fjodor Tschudinow (15 Kämpfe, 14 Siege, 10 durch KO, 1 Niederlage), am 20. Februar in Oberhausen, gedopt gewesen zu sein. Die WM-Revanche konnte Sturm nicht unumstritten nach Punkten für sich entscheiden. Laut Presseberichten wurde in der A-Probe die anabole Substanz Hydroxy-Stanozolol gefunden. Die Frist für die Öffnung der B-Probe lief, soweit ich es richtig mitbekommen habe, am 09. Mai ab.
Nun hätte ich doch eigentlich gedacht, dass der amtierende Super Champion der WBA nun an die Öffentlichkeit gehen will, zumal er schließlich bis jetzt seine Unschuld beteuert. Da wäre es doch folgerichtig, dass er, wie öffentlich angedacht, versucht, durch die B-Probe seine Unschuld zu beweisen. Gut, wir wissen nicht wirklich, ob Adnan Ćatić nicht doch die Analyse der zweiten Probe veranlasst hat. Was mich nur wundert, ist, dass er hierüber bis jetzt die Öffentlichkeit nicht informiert hat. Schließlich kann man doch wohl davon ausgehen, dass eine Nichtöffnung der B-Probe einem Schuldeingeständnis gleichkommt. Da darf man gespannt sein, ob sein Haussender Sat.1 noch weiter seine Kämpfe übertragen wird.
Sturm jedenfalls hat sich offensichtlich in der Zwischenzeit mit anderen Flüssigkeiten als seinen Urin beschäftigt, nämlich mit den Energy-Drinks Heavy 1. Auf der Konferenz des Sarajevo Business Forums kündigte Ćatić nämlich unlängst den Produktionsstart seines Energy-Drinks in Bosnien an. Das Getränk ist bereits in Deutschland und, ich glaube, 24 anderen Ländern erhältlich und soll bald auch im arabischen Raum angeboten werden. Laut Eigenwerbung ist Heavy 1 „der neue kristallklare Energy Drink – Made in Germany. Ohne Aspartam und ohne Farbstoff!“ Zu den Inhaltsstoffe wird gesagt: „Echter Rohrzucker, Vitamin B6/B12 sowie 86,1% reines Mineralwasser aus dem Herzen der Vulkaneifel sind nur ein Teil der Premium Inhaltsstoffe.“ Es enthält vermutlich 32 mg Koffein pro 100 ml, was wohl der in Deutschland zugelassenen Höchstmenge entspricht.
Ehrlich gesagt: Ich trinke keine Energy-Drinks, daher werde ich nie sagen können, wie Heavy 1 schmeckt. Mich interessieren auch diese Flüssigkeiten, ehrlich gesagt, nicht. Was mich interessiert, ist, ob nun Felix Sturm tatsächlich gedopt hat. Das ist doch schlicht und ergreifend das Vorzeichen, unter dem die Karriere von Sturm zu betrachten ist. Ist Sturm nun der Fünffachweltmeister, der Neunfachchampion und der Champion der Herzen, ein fairer Sportsmann oder ist er ein Doper und damit ein Betrüger?
© Uwe Betker

Ein Blick in die Zukunft: Der Dopingfall Felix Sturm

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Felix Sturm (49 Kämpfe, 40 Siege, 18 durch KO, 5 Niederlagen, 1 durch KO, 3 Unentschieden) sieht sich dem Verdacht ausgesetzt, in seinem letzten Kampf gegen Fjodor Tschudinow (15 Kämpfe, 14 Siege, 10 durch KO, 1 Niederlage) am 20. Februar in Oberhausen gedopt gewesen zu sein. Die WM-Revanche konnte Sturm, nicht unumstritten, nach Punkten für sich entscheiden. Laut Presseberichten wurde in der A-Probe die anabole Substanz Hydroxy-Stanozolol gefunden. Bis Anfang Mai soll die B-Probe geöffnet und analysiert werden. Hieraus ergeben sich drei Möglichkeiten:
1.
Felix Sturm ist unschuldig und die B-Probe ist negativ. Das wäre das Ergebnis, das sich jeder wünscht. Es gäbe eventuell ein paar Kommentare, in denen die Vorverurteilung eines fairen Sportmannes beklagt werden würde. Sturm würde seinen Weg weitergehen.
2.
Felix Sturm beteuert seine Unschuld, obwohl auch die B-Probe negativ ist. Dann werden die Testmethoden angezweifelt, nach dem Motto: zwar seien im Urin anabole Steroide nachgewiesen worden aber die Menge sei zu unbedeutend, nicht genau genug gemessen oder sonst irgendetwas. Oder es wird eine Verschwörungstheorie gebastelt. Denkbar wären hier kontaminierte Nahrungsergänzungsmittel oder die Manipulation einer Zahnpastatube.
3.
Felix Sturm gesteht sein Doping. Kaum jemand kann sich diese Variante allerdings als realistisch vorstellen – aber es ist eine Variante. Ein geständiger Doper würde endlich Doping als Problem des deutschen Boxens so sichtbar machen, dass es nicht mehr zu ignorieren wäre.
Und jetzt können wir alle einen Tipp abgeben. „Ob du Recht hast oder nicht, sagt dir gleich …“
© Uwe Betker