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Ein schöner Nachmittag in Oberhausen
Das ASK Gym in Oberhausen war am Nachmittag und am frühen Abend des 11. März 2017 Austragungsort einer schönen Kampfsportveranstaltung. Es gab insgesamt 29 Kämpfe zu sehen, 20 Kick-Box-Kämpfe, fünf Amateurboxkämpfe und vier Profiboxkämpfe.
Den Anfang bei den Profis machten Hasan Kurnaz (4 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 3 Niederlagen, 3 durch KO) und Elmin Handanagic (11 Kämpfe, 11 Niederlagen, 8 durch KO) im Schwergewicht. Die erste Runde begann verhalten. Handanagic beherrschte die Ringmitte, machte aber zu wenig und vor allem nutzte er seinen Reichweitenvorteil nicht. Kurnaz versuchte mit Körperhaken ans Ziel zu kommen. Ende der Runde kam er dann mit einer schönen Links-Rechts-Kombination zum Kopf durch.
Die zweite Runde wurde von beiden munter geführt. Sie machten mehr und es sah so aus, als ob der Kampf sich gut entwickeln würde. Leider verletzte sich Handanagic den rechten Ellebogen. Zur dritten Runde trat er nicht mehr an: Sieger durch TKO in Runde 3: Hasan Kurnaz.
Als nächstes stiegen im Mittelgewicht Jerome Kock (3 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 2 Niederlagen, 1 durch KO) und Darko Vasiljevic (3 Kämpfe, 3 Niederlagen, 3 durch KO) in den Ring. Kock boxte variabel und machte Druck. Er verteilte seine Schläge schön auf Körper und Kopf. Vasiljevic schlug meist Grade zum Kopf, die Kock aber allesamt auspendelte. In der zweiten Runde erhöhte Kock den Druck. Man spürte, dass er den KO wollte. Mehrfach kam er mit der linken Graden, gefolgt von einem rechten Aufwärtshaken durch. Zum Ende der Runde verschärfte sich das Tempo und die Zahl der Schlagabtäusche erhöhte sich. Dieses Tempo wurde auch in der dritten Runde gehalten, aber Vasiljevic weigerte sich auf die Bretter zu gehen. Vielmehr setzte er sich zur Wehr. Auch in der vierten Runde ging es so weiter. Kock versuchte, Vasiljevic durch einen Schlaghagel noch in den letzten 15 Sekunden zu Boden zu zwingen. Umsonst. Punktsieger: Jerome Kock.
Im Halbschwergewicht trafen Benjamin Blindat (3 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO) und Mahir Celik aufeinander. Der Kampf war bereits zu Ende, bevor er noch richtig angefangen hatte. Nach ein paar Sekunden des gegenseitigen Abtastens kam Blindat mit einer Rechten zum Kopf durch, die Celik erst einknicken und dann zu Boden gleiten ließ. Zwar versuchte die Ecke von Celik das Auszählen noch durch einen Handtuchwurf zu verhindern, doch der Ringrichter Thomas Hackenberg ließ sich nicht beirren und zählte bis zehn. Sieger durch KO in Runde 1, nach 43 Sekunden: Benjamin Blindat.
Der Hauptkampf des Abends war das Profidebüt von Eda Essaoudi, die auch selbst als Veranstalterin fungierte. Sie boxte im Super Federgewicht gegen Kristina Jeftenic (8 Kämpfe, 8 Niederlagen, 7 durch KO). Essaoudi, die Ehefrau des Super Weltergewichtlers Ilias Essaoudi, der auch ihr Trainer ist, machte von Anfang an Druck. Sie boxte beweglich und schlug schöne Links-Rechts-Kombinationen. Sie wirkte für eine Debütantin erstaunlich ruhig und abgeklärt. Jeftenic versuchte zu überleben, zu kontern und zu klammern. Auch in der zweiten Runde zeigte Essaoudi gutes Boxen. Ende der zweiten Runde veränderte sich der Charakter des Kampfes. Es wurde verbissener gefightet. Hierdurch verlor Essaoudi ein wenig ihre boxerische Linie. Ende der dritten Runde, die noch härter als die vorangegangen war, sah es kurz danach aus, als wollte Jeftenic aufgeben. In der vierten und letzen Runde wollte Essaoudi den KO erzwingen. Hierdurch erleichterte sie es Jeftenic, ihr den Kampf kaputt zu machen. Am Ende stand aber als eindeutige Punksiegerin: Eda Essaoudi.
Die Veranstaltung im ASK Gym in Oberhausen war entspannt, angenehm und sportlich interessant. Sowohl Eda Essaoudi als auch Benjamin Blindat sahen für mich so aus, als sollte man sie im Auge behalten.
© Uwe Betker
Die dritte A.F.C Fight Night in Dorsten
Bei der dritten Ausgabe der A.F.C Fight Night am 28.01.2017 im Gym vom Team Assassin in Dorsten gab es, wenn ich richtig gezählt habe, vierzehn K1 Kämpfe, sechs WCO Boxkämpfe und zehn Profiboxkämpfe zu sehen. Dieses sehr umfangreiche Programm wurde von der Veranstalterin Eda Essaoudi auf die Beine gestellt. Ich muss sagen, es war eine lange Veranstaltung. Es begann am frühen Nachmittag und endete kurz vor Mitternacht.
Die Profikämpfe begann mit einer Art bösem Spiel, wie es jeder kennt. Eine Katze jagt eine Maus. Harun Sipahi (2 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO) war die Katze und Gordan Zoric (23 Kämpfe, 3 Siege, 1 durch KO, 20 Niederlagen, 20 durch KO) die Maus. Es war ein einseitiges und grausames Spiel. Sipahi machte in der ersten Runde nur ein einziges Mal ein wenig ernst und schickte damit Zoric schon direkt auf die Bretter. In der zweiten Runde ging Sipahi dann daran, das Spiel zu beenden. Eine Linke schickte Zoric zu Boden. Wenig später traf eine weitere Linke die Nase von Zoric, was ihm offensichtlich weh tat. Er wurde erneut angezählt. Der Ringrichter Kazim Kurnaz bewahrte Zoric, die Maus also, vor weiteren Schmerzen und nahm ihn aus dem Kampf. Das Spiel fand im Super Mittelgewicht statt. Sieger durch TKO in Runde 2, nach 1:20 Minuten: Harun Sipahi.
Es folgten im Halbschwergewicht Michael Klempert (5 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO, 3 Niederlagen, 3 durch KO) und Tahir Kahrovic (4 Kämpfe, 4 Siege, 2 durch KO). Kahrovic wirkte kompakter und physisch überlegen. Er machte von Anfang an Druck. Er dominierte mit dem einfachen, aber immer gern gesehenen Rezept, linke Grade gefolgt von einer rechten Grade. In der zweiten Runde nahm er noch ein paar Körperhaken ins Repertoire und Klempert nahm immer mehr. Zur dritten Runde trat dieser dann nicht mehr an. Sieger durch TKO in Runde 3: Tahir Kahrovic.
Sodann stiegen Adnan Zilic (36 Kämpfe, 13 Siege, 13 durch KO, 24 Niederlagen, 14 durch KO) und Omar Darwich (4 Kämpfe, 4 Siege, 3 durch KO) für einen Kampf im Weltergewicht in den Ring. Zilic versuchte, mit Schwingern zu imponieren. Omar aber ließ sich davon nicht beeindrucken. Er machte Druck. Dann zog er ein Linke zum Körper durch, die traf. Zilic knickte ein, verdrehte sich das rechte Knie und der Kampf war zu Ende. Sieger durch TKO in Runde 2 nach 1:06: Omar Darwich.
Auch der Kampf im Super Weltergewicht zwischen Arber Dodaj (8 Kämpfe, 3 Siege, 2 durch KO, 3 Niederlagen, 2 Unentschieden) und Mirko Sikora (5 Kämpfe, 5 Niederlagen, 5 durch KO) ging nicht über die Distanz; er war sogar ausgesprochen kurz. Dodaj fällte seinen Gegner nach 59 Sekunden durch zwei Körpertreffer. Sieger durch KO in Runde 1: Arber Dodaj.
Hiernach stiegen Slobodan Vukic (2 Kämpfe, 2 Niederlagen, 2 durch KO) und Salahadin Simmou (3 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO) für einen Kampf im Super Weltergewicht in den Ring. Es begann munter. Dann kam Simmou mit einen linker Haken zum Kopf durch und Vukic ging zu Boden. In der nächsten Aktion deckte Simmou sein Gegenüber mit Haken zu Körper und Kopf ein. Vukic ging zu Boden und wurde ausegzählt. Sieger durch KO in Runde 1, nach 1:57 Minuten: Salahadin Simmou.
Im Super Weltergewicht trafen Ilias Essaoudi (9 Kämpfe, 9 Siege, 7 durch KO) und Azad Dogru (12 Kämpfe, 12 Niederlagen, 12 durch KO) aufeinander. Die Begegnung war einseitig. Dogru versuchte nur zu überleben. Seine Bemühungen waren jedoch von nur wenig Erfolg gekrönt. Er musste in der ersten Runde zweimal zu Boden und zur zweiten trat er dann gar nicht mehr an. Sieger durch TKO in Runde 2: Ilias Essaoudi.
Anschließend boxten im Halbschwergewicht Leo Tchoula (26 Kämpfe, 9 Siege, 8 durch KO, 17 Niederlagen, 12 durch KO) und Jamny Kumande (5 Kämpfe, 5 Siege, 4 durch KO) gegeneinander. In der ersten Runde tasteten sich beide ab. Es wurde viel fintiert und es gab wenig Aktionen – das war gutes Boxen. Zum Ende hin erhöhte Kumnande das Tempo. Am Anfang der zweiten Runde musste Tchoula nach einer Links-Rechts-Kombination zum Körper runter und wurde ausgezählt. Sieger durch KO in Runde 2, nach 48 Sekunden: Jamny Kumande.
Hiernach trafen Chris Herrmann (34 Kämpfe, 21 Siege, 12 durch KO, 12 Niederlagen, 10 durch KO, 1 Unentschieden) und Antonio Hoffmann (15 Kämpfe, 14 Siege, 10 durch KO, 1 Niederlage) im Super Weltergewicht aufeinander. Herrmann versuchte, sich Hoffmann vom Hals zu halten, was ihm aber nur bedingt gelang. Am Ende von Runde eins nahm Hoffmann mehrere Kopfhaken. Zu Anfang des nächsten Durchgangs musste Herrmann sogar runter. Danach wurde der Kampf unsauber. Hoffmann verlor etwas seine boxerische Linie, die er aber gegen Ende der Runde wiederfand und Herrmann dann in dessen Ecke erneut zu Boden schlug. Zur dritten Runde trat Hoffmann nicht mehr an. Sieger durch TKO in Runde 3: Antonio Hoffmann.
Es boxten dann noch zwei Schwergewichtler gegeneinander: Engin Solmaz (47 Kämpfe, 7 Siege, 4 durch KO, 37 Niederlagen, 21 durch KO, 3 Unentschieden) und Oezcan Cetinkaya (34 Kämpfe, 24 Siege, 17 durch KO, 11 Niederlagen, 5 durch KO). Beide begannen verhalten und meine Konzentration schwand allmählich. In der ersten Runde gab es nur wenig Aktionen. Um mich herum wurden schon die Stühle gestapelt. Solmaz agierte meist von der Ringmitte aus. Cetinkaya kreiste um herum und versuchte harte Treffer ins Ziel zu bringen. Zur fünften Runde trat Solmaz nicht mehr an: Sieger durch TKO in Runde 5: Oezcan Cetinkaya.
Es gab noch einen Kampf zwischen Cemal Gülsen und Misto Abdulaev.
Von dem habe ich aber nichts mehr gesehen. Ich war schlicht zu müde. – Habe ich schon erwähnt, dass die Veranstaltung sehr lang war?
© Uwe Betker
Drei Profiboxkämpfe im Assassin Gym in Dorsten
Das Ehepaares Eda und Elias Essaoudi haben sich mit dem Assassin Gym in Dorsten einen gemeinsamen Traum erfüllt. Sie wollten immer ein eigenes Gym in ihrer Heimatstadt haben. Seit März gibt es nun das schöne, alles in allem, 600 Quadratmeter große Gym.
Am 29.09.2015 wurde hier eine Veranstaltung mit 26 Kämpfen ausgetragen. Es war die erste Veranstaltung hier. 18 Kämpfe wurden nach K1-Regeln ausgetragen. Hinzu kamen fünf Boxkämpfe. Den Abschluss bildeten 3 Profiboxkämpfe, die bei tropischen Temperaturen stattfanden. Um den leicht erhöhten Ring standen an drei Seiten ca. 34 Klappbänke, wie man sie auch aus Biergärten kennt.
Den 24. Kampf des Abends – das war der erste Profiboxkampf – bestritten im Cruisergewicht Flamur Elezaj (4 Kämpfe, 4 Siege, 4 durch KO) und Dejan Krneta (9 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO, 7 Niederlagen, 5 durch KO). Der Kampf war auf 4 Runden angesetzt. Elezaj, der größere und kompaktere Mann, wirkte stärker und fokussierter als sein Gegenüber. Früh ging Krneta zu Boden, dies war aber ein Ausrutscher und er wurde nicht angezählt. In der folgenden Szene nahm er aber eine Links-Rechts-Kombination und ging noch mal auf die Bretter; diesmal wurde er auch angezählt. Damit war dann auch das Ende des Kampfes eingeläutet. Krneta suchte sein Glück in Schwingern zum Körper, aber er fand es nicht, genauso wenig wie seine Schläge ihr Ziel fanden. Er ging erneut zu Boden und wurde wieder zu Recht nicht angezählt. Er war beim Klammern ausgerutscht. In der unmittelbar folgenden Aktion musste er dann aber wirklich zu Boden. Wieder hatte eine Links-Rechts-Kombination zum Kopf seine Wirkung erzielt. Kurze Zeit später schickte Elezaj, der eine solide Leistung zeigte, ihn noch mal auf die Bretter und der GBA Ringrichter brach den Kampf ab. Sieger durch TKO in Runde 1 nach 2 Minuten 30: Flamur Elezaj.
Es folgte, ebenfalls im Cruisergewicht, das Aufeinandertreffen von Sanel Papic (15 Kämpfe, 15 Siege, 12 durch KO) und Josip Jalusic (51 Kämpfe, 10 Siege, 7 durch KO, 40 Niederlagen, 15 durch KO) in einem Sechsrunder. Papic hatte die undankbare Aufgabe, gegen einen Stinker zu boxen. Jalusic ist ein Veteran, der eigentlich nicht wirklich boxen kann. Aber er kann nehmen, seine Deckung ist unorthodox und gar nicht schlecht. Vor allem aber lässt er seinen Gegner schlecht aussehen. Papic entledigte sich seiner Aufgabe aber gut. Er ging systematisch ans Werk und ließ sich von den Tricks und Clownerien Jalusics nicht beeindrucken. Ende der ersten Runde hatte er ihn auch in der neutralen Ecke gestellt, konnte den entscheiden Schlag aber nicht setzen. In der zweiten Runde ging Papic noch konzentrierter ans Werk und Jalusic versuchte durch Durchstecken von Armen und Kopf einen Kampf zu verhindern. Dann war plötzlich Schluss, nachdem Jalusic eine Verletzung des Beines reklamiert hatte. Sieger durch TKO in Runde 2 Nach 1 Minute 25: Sanel Papic.
Ich gebe zu, ich hatte schon den Verdacht, Josip Jalusic hätte sich aus dem Kampf gestohlen. Aber ich tat ihm unrecht. Nach der Veranstaltung saß ich in einem türkischen Imbiss, um die Ecke des Assassin Gym und aß eine sehr gute Iskembe Corbasi mit Çay. Wer kam humpelnd herein und bestellte auch einen Çay? – Josip Jalusic.
Den Abschluss bildete ebenfalls ein Sechsrunder. Im Super Weltergewicht trafen Ilias Essaoudi (3 Kämpfe, 3 Siege, 2 durch KO) und Aleksandar Nikolic (17 Kämpfe, 3 Siege, 14 Niederlagen, 14 durch KO) aufeinander. In diesem Kampf demonstrierte Essaoudi sein Talent. Er boxte schnell, konzentriert und variabel. Dreimal schickte er sein Gegenüber zu Boden: Zweimal mit linken Körperhaken und das letzte Mal mit einem schönen rechten Cross. Hiernach nahm der Ringrichter den überforderten Nikolic aus dem Kampf. Sieger durch TKO in Runde 1 nach 2 Minuten 14: Ilias Essaoudi.
Die Veranstaltung von Eda und Elias Essaoudi machte Spaß. Dorsten ist auf meiner persönlichen Boxlandkarte nun kein weißer Fleck mehr und ich werde Elias Essaoudi im Auge behalten, denn der 24-Jährige ist ein Talent und man darf gespannt sein, wie er sich weiter entwickeln wird.
© Uwe Betker