Box-Blog

Posts Tagged ‘Eva Rolle

Die ultimativ subjektive Liste 2013

leave a comment »

Boxer des Jahres
Robert Stieglitz (49 Kämpfe, 46 Siege, 26 durch KO, 3 Niederlagen, 2 durch KO) wurde am 23.03.2013 Weltmeister der WBO im Super Mittelgewicht. Er besiegte dabei nicht nur den Titelträger Arthur Abraham, der ihn 25.08.2012 als Weltmeister entthronte hatte, sondern er zwang ihn zur Aufgabe.

Boxer des Jahres (ehrenhalber)
Der Weltergewichtler Alexander Mengis (5 Kämpfe, 4 Siege, 1 KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) gab Alles für den Sport, den wir lieben. Er gab sogar seine Gesundheit dafür. Am 23.05.2013 wollte er in Berlin gegen Stefan Worth seinen Internationalen Deutschen Meistertitel verteidigen. In der der 8. Runden ging er KO. Er war schwer verletzt und wurde in einem berliner Krankenhaus in ein künstliches Koma versetzt. Er gab eine Notoperation und eine Verlegung nach Stuttgart.
Nach meinen Informationen gibt es keinen, der für den Zustand von Mengis verantwortlich ist. Alle Beteiligten haben wohl Alles richtig gemacht. Boxen ist gefährlich und Alexander Mengis ist das Opfer einer furchtbaren Tragödie.

Boxerin des Jahres
Elina Tissen (19 Kämpfe, 17 Siege, 6 durch KO, 2 Niederlagen), die in Orynbor, Russland geborene „Elin The Machine“, boxte am 26.10.2013 gegen Fleis Djendji, die bis dahin von ihren 37 Kämpfen immerhin 16 gewinnen konnte. Eine interessante Wahl auf dem Hintergrund, dass sie ungeschlagene und andere Boxerinnen mit sehr viel besseren Kampfrekorden als Gegnerin abgelehnt hatte.
Bei ihrem Kampf gegen Djendji soll es um den vakanten GBU-Titel im Superbantamgewicht gegangen sein. Die „5-Fach Worldchampionesse“ gewann natürlich einstimmig nach Punkten. Das Problem an diesem Kampf ist nur, dass die Global Boxing Union den Kampf nicht sanktioniert und nicht beaufsichtigt hat. Offensichtlich hat überhaupt kein Verband Aufsicht geführt, jedenfalls war keiner willens ihn bei boxrec eintragen zu lassen. – Wenn ich mich recht entsinne, lehnte Frau Tissen dieses Jahr eine Pflichtverteidigung ab, weil ihr der deutsche Verband zu unseriös sei.
„Die 5-Fach Worldchampionesse“ Tissen ist die beste Boxerin der Welt, daher braucht sie auch keine Punktrichter und Ringrichter von irgendwelchen Verbänden. Daher ist sie auch die „Boxerin des Jahres“.

KO des Jahres
Gennady Golovkin schlug am 29.06.2013 Matthew Macklin in der dritten Runde KO. Jenen „Mack The Knife“ Macklin, der am 25.06.2011 gegen Felix Sturm umstritten nach Punkten unterlag. Er hatte aber gegen Golovkin keine Chance. GGG jagte und erlegte ihn. Ein unglaublich präziser und ansatzlos geschlagener Leberhaken beendete den Kampf.

Schlechteste Veranstaltung des Jahres
Es gab leider viele schlechte Veranstaltungen. An deutschen Ringen sitzen immer noch Punktrichter, die im Sinne der großen Veranstalter punkten und nicht das bewerten, was im Ring zu sehen ist. Es wird immer noch an der Waage manipuliert. Es werden Boxer für Kämpfe gebucht, die sie nicht gewinnen können und dabei passiert es, dass sie verletzt werden. Die schlimmsten Veranstaltungen sind jene, bei denen Boxerinnen oder Boxer zu Schaden kommen.

Rookie (männlich) des Jahres
Der Super Mittelgewichtler Vincent Feigenbutz (10 Kämpfe, 9 Siege, 8 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) geht seinen Weg. In seinem zweiten Kampf verlor er durch TKO. Die folgenden Kämpfe konnte er alle gewinnen und fast alle durch KO. Er boxte bereits in Ungarn und in Polen.

Rookie (weiblich) des Jahres
Die 29-jährige Melanie Zwecker (4 Kämpfe, 4 Siege, 1 durch KO) schickt sich an, das Federgewicht aufzumischen. Die von Michael Siegel trainierte Boxerin aus Karlsruhe ist eines der größten weiblichen Talente in Deutschland. Es bleibt zu hoffen, dass sie viele Kämpfe bekommt, um sich sportlich weiterzuentwickeln und in den Ranglisten weiter aufzusteigen.

Absteiger des Jahres
Waldemar Kluch, der Käufer der Hülle von Universum Box-Promotion, schickte wohl folgende SMS an Klaus-Peter Kohl: „Sie haben unsere wahrnung ighnorirt. Ich habe die freundlichkeit ihnen mitteilen ich habe bekommen ihnen Hand und Ohr abschneiden. Sie haben 2 wochen sich einigen wegen universum mit anwahlt. kein wort an Polizei oder klug. sonst sofort Kugel in Kopf. Deine letzte Chance danach du nie wieder gesund dein geld ausgeben. Allah dich bestrafen Du ungläubiger.“

Aufsteiger des Jahres
Eva Rolle, die früher in Berlin Profiboxkämpfe veranstaltete, wurde zur Präsidentin des MBC, Malta Boxing Council, des maltesischen Verbandes gewählt. Keiner versteht, warum dies geschah und weshalb der maltesische Verband eine Ausländerin zu seiner Präsidentin machte. Aber dies ist sicherlich ein Aufstieg für Frau Rolle, der sich vermutlich auf finanziell für sie lohnen dürfte.

Aussteiger des Jahres
Der russische Schwergewichtler Alexander Wladimirowitsch Povetkin (27 Kämpfe, 26 Siege, 18 durch KO, 1 Niederlage) ließ sich seit Mitte 2005 von den Rundfunkgebühren der Deutschen bezahlen. Als Gegenleistung boxte er ein wenig, vermied es aber, gegen einen der Klitschkos anzutreten und arbeitete an seiner politischen Karriere als loyaler Gefolgsmann von Wladimir Putin. Am 05.10.2013 stellte er sich endlich Wladimir Klitschko (64 Kämpfe, 61 Siege, 51 durch KO, 3 Niederlagen, 3 durch KO) und verlor klar nach Punkten. Nun hat der in Tschechow lebende Povetkin angekündigt, natürlich nicht auf Deutsch, denn er hat sich schließlich 8 Jahre lang geweigert, auch nur ein Wort Deutsch zu sprechen, nicht mehr für Sauerland Event anzutreten. Er wird in Zukunft für den russischen Milliardär Andrey Ryabinski antreten, der zuletzt den Kampf zwischen ihm und Klitschko für 23 Mio. US-Dollar ersteigert und veranstaltet hatte.

Veranstalter des Jahres
Der Magdeburger Veranstalter Ulf Steinforth hat sich etabliert. Von den großen Promotern in Deutschland, ist er derjenige, der die solidesten Veranstaltungen auf die Beine stellt. Mit seinem WBO Weltmeister im Super Mittelgewicht, Robert Stieglitz (49 Kämpfe, 46 Siege, 26 durch KO, 3 Niederlagen, 2 durch KO), hat er den Mann unter Vertrag, der Arthur Abraham zur Aufgabe zwang und entthronte.
Man kann auch sagen SES Boxing ist gerade noch „Veranstalter des Jahres“ geworden. Die beiden letzten Gegner von Stieglitz hätten allerdings wirklich besser sein können. Und Michael Wallisch (10 Kämpfe, 10 Siege, 7 durch KO) eine Internationale Deutsche Meisterschaft gegen einen Alexander Kahl boxen zu lassen, der von der EBU gesperrt war, ist geradezu ein Tiefschlag. Man darf gespannt sein, in welche Richtung sich SES Boxing entwickelt.
Der Newcomer Michaelis TV aus Erkrath zeigte allen in der Branche bei seiner ersten Veranstaltung, wie es geht. Es wurden gute Kämpfe und eine perfekte Show gezeigt. Man darf gespannt sein, ob Bernd Michaelis dem Boxen treu bleibt und damit weiter der Konkurrenz zeigt, wie es geht.

Veranstaltung des Jahres
Die Veranstalter Benedikt Poelchau und Götz Bauer (Blanko Sports) machten am 07. September 2013 in Ravensburg ihre erste Veranstaltung und setzten damit direkt Standards. Es gab gutes Boxen zu sehen, die Kampfansetzungen waren durch die Bank weg gut und der Veranstaltungsort, ein Biergarten, war gut gewählt. Was will ein Boxfan mehr?
Blanko Sports schickt sich wohl an, auch in den USA zu veranstalten. Man kann hier nur viel Glück wünschen und hoffen, dass bald auch deutsche Boxer in den USA ihre Erfahrungen sammeln können.

Boxevent des Jahres
Den Rahmen bildete die „erste WM im Charity Boxen“, bei dem sich Uwe Hück, der Konzern-Betriebsratsvorsitzende und stellv. Aufsichtsratsvorsitzende der Porsche AG und Luan Krasniqi in einem Ring in Ludwigsburg trafen. Der Newcomer aus Erkrath, Michaelis TV, machte alles richtig. Es gab gutes Boxen und eine perfekte Show zu sehen. Bemerkenswert ist, dass Bernd Michaelis das richtige Gespür für Profiboxen zeigte. Denn die Abfolge der Kämpfe sowie die Wahl des Hauptkampfes, ich spreche hier vom Profiboxen und nicht von Charity Boxen, war genau richtig.

Fehlentscheidung des Jahres
Istvan Szili vs. Goekalp Özekler. Am 23.08.2013 kam für Istvan Szili nur ein Unentschieden heraus, wo nach meiner Meinung nach ein klarer Punktsieg hätte stehen müssen. Die beiden BDB Punktrichter Frank Michael Maass (114:114) und Holger Wiemann (113:115) retteten für Oezekler ein Unentschieden. Auch der Ringrichter tat hierfür, was er konnte, indem er auf das ständige Klammern von Özekler durch Ignorieren reagierte.
Nun könnte man argumentieren, dass Szili ja immerhin noch ein Unentschieden bekommen hat und daher dieser Kampf nicht zur Fehlentscheidung des Jahres taugt. Dem muss man aber entgegenhalten, dass es diesmal nicht bei einem der üblichen Verdächtigen zu so einer Fehlentscheidung gekommen war, also nicht bei den Veranstaltern, bei denen so etwas schon fast zur Regel gehört. Dieses Mal reihte sich EC Boxing in die Reihe dieser Veranstalter ein und EC-Boss Erol Ceylan reagierte denn auch, genau wie die anderen Promoter, mit Aussitzen und Ignorieren.
Hinzu kommt, dass Istvan Szili eigentlich in die Kategorie „Boxer, der einen WM-Kampf verdient“, gehört. Durch die Aktivität der Punktrichter und des Punktrichters vom Bundes Deutscher Berufsboxer e.V. aber ist das Ziel Weltmeisterschaft in weite Ferne gerückt. Seit diesem Unentschieden bekam er nämlich keinen Kampf mehr.

Trainer des Jahres
Ulli Wegner. Wohl niemals zuvor hat ein Trainer einem seiner Schützlinge so deutlich in der Öffentlichkeit gesagt, dass er nicht an ihn glaubt. Wegner musste sich entscheiden, ob er am 26. Oktober 2013 sich in die Ecke von Ex-Weltmeister Arthur Abraham oder von Karo Murat stellt. Abraham bestritt einen Kampf um die Zeit bis zu einem neuen WM Kampf gegen Robert Stieglitz zu überbrücken. Murat bestritt einen WM Kampf gegen die Boxlegende Bernard Hopkins. Wegner beschloss, bei dem sicheren Sieger Abraham in der Ecke zu stehen. Er erklärte: „So ein Kampf ist eine einmalige Sache. Aber wir müssen Prioritäten setzen. Wir brauchen Arthur noch.“
Murat verlor und Abraham gewann erwartungsgemäß. Alle Fernsehzuschauer konnten in den Rundenpausen sehen, dass Wegner Abraham nicht mehr erreichen kann. Aber die Deutlichkeit, mit der Wegner an die Öffentlichkeit geht, macht ihn zum Trainer des Jahres.

Entgleisung des Jahres
Manuel Charr zog kurz in den „Promi Big Brother“ Container ein, um dort zu verkünden, er hielte Wladimir Klitschko für 100% schwul. Nun ist eigentlich das fremd- oder zwangsouten seit mehr als 20 Jahren out. Damals hatte der Schwulenaktivist Rosa von Praunheim, der mit bürgerlichen Namen Holger Radtke heißt, zwei Showmaster geoutet. Nun versuchte sich der Schwergewichtler Manuel Charr, der mit bürgerlichem Namen Mahmoud Omeirat Charr, in der gleichen Disziplin.

Boxkampf (männlich) des Jahres
Der WM Kampf zwischen Alexander Wladimirowitsch Povetkin (27 Kämpfe, 26 Siege, 18 durch KO, 1 Niederlage) und Wladimir Klitschko (64 Kämpfe, 61 Siege, 51 durch KO, 3 Niederlagen, 3 durch KO) am 05.10.2013 war langweilig. Er war sogar furchtbar langweilig. Dennoch war er für mich der Boxkampf des Jahres, weil hier der linientreue russische Putingefolgsmann und russischer Nationalist in Moskau auf den Bruder des Führers der ukrainischen Opposition traf.

Boxkampf (weiblich) des Jahres
Den habe ich verpasst.

Comeback des Jahres (männlich)
Adnan Catic (45 Kämpfe, 39 Siege, 18 durch KO, 3 Niederlagen, 1 durch KO, 2 Unentschieden) ist wieder Weltmeister und diesmal sogar ein richtiger. Nachdem er, seit seiner Loslösung von Universum Box-Promotion 5-mal erfolgreich den WBA Super Champion Titel im Mittelgewicht verteidigte, den er laut Verbandsstatuten gar nicht tragen durfte, dann gegen Daniel Geale verlor und dadurch erstaunlicherweise seinen Titel verlor, konnte er am 07.122013 der IBF Weltmeister Darren Baker entthronen. Nun ist er also wirklich nach dreieinhalb Jahren wieder Weltmeister.
Catic zeigte in seinem Kampf gegen Baker die beste Leistung seit Jahren. Das letztlich eine Hüftverletzung von Baker zum TKO Erfolg führte, schmälert nicht die Leistung von Catic. Es war ein beeindruckendes Comeback. Man kann nur hoffen, dass Catic seine wieder gefundene Stärke jetzt auch dazu nutzt, gegen starke Gegner anzutreten.

Comeback des Jahres (weiblich)
Rola El-Halabi stieg nach 16 Monaten Zwangspause – ihr Stiefvater hatte auf sie geschossen und sie verletzt – am 12.01.2013 gegen Lucia Morelli wieder in den Ring. Sie gewann zwar nicht die Titel der WIBA (Women’s International Boxing Association), GBU (Global Boxing Union) und WBF (World Boxing Federation) im Leichtgewicht, aber sie zeigte einen guten Kampf und, was eventuell noch viel wichtiger ist, sie zeigte sich als gute und faire Verliererin, was leider sehr selten ist und was wirkliche Größe zeigt. Heute ist sie Weltmeisterin im Junior Weltergewicht nach Version WBF (World Boxing Federation).

Bester Show Act des Jahres
2013 gab es viele bemerkenswerte Show Acts:
Die Rundenpausen mit Ulli Wegner und Arthur Abraham. Diese beiden wirken auf mich wie ein seit ewigen Zeiten verheiratetes Paar, das sich nicht traut, sich scheiden zu lassen, obwohl es sich nichts mehr zu sagen hat und sich auch nicht mehr versteht.
Eine großartige Show war auch, als Ulli Wegner den Ringarzt Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Walter Wagner zu Hilfe rief, um zu verschleiern, dass Arthur Abraham gegen Robert Stieglitz aufgegeben hatte.
Aber der beste Show Act war:
Kalle Sauerland kritisierte öffentlich den Kampfstil von Wladimir Klitschko. Er forderte fairere Kämpfe und dass man sich an die Regeln gehalten möge.

Boxer, der einen WM-Kampf verdient (männlich)
Nuri Seferi (40 Kämpfe, 34 Siege, 20 durch KO, 6 Niederlagen. 1 durch KO) ist Cruisergewichtler. Der Albanian Tyson ist nur noch einen Sieg von einer Platzierung entfernt, die ihn berechtigen würde, um eine WM zu boxen.

Boxer, der einen WM-Kampf verdient (weiblich)
Özlem Sahin (17 Kämpfe, 16 Siege, 5 durch KO, 1 Unentschieden), die amtierende Interims Weltmeisterin im Junior Fliegengewicht nach Version WIBF ist eigentlich eine natürliche Minimumgewichtlerin. Sie muss kein Gewicht machen und ist dort stärker, als in den höheren Gewichtsklassen. Wir dürfen gespannt sein, ob sie 2014 einen WM Kampf im Minimumgewicht bekommt.

Boxer, der zu Unrecht übersehen wird
Agron Dzila (20 Kämpfe, 19 Siege, 15 durch KO, 1 Niederlage) ist ein Cruisergewichtler, dem man viel zutrauen kann. 2011 wurde er Jugend Weltmeister der WBC. Es wäre schön, wenn er 2014 ein paar Kämpfe gegen starke Gegner bekommen würde.

Boxkampf, den wir 2014 sehen wollen (männlich)
Felix Sturm vs. Gennady Golovkin. Sturm trat mit dem Anspruch an, gegen die Besten boxen zu wollen. Diesem Anspruch ist er bis jetzt nicht gerecht geworden. Man könnte sogar den Eindruck gewinnen, dass Sturm Golovkin seit den gemeinsamen Tagen bei Universum Box-Promotion aus dem Weg geht. Sturm hat sich durch seinen Sieg über Darren Baker seinen Platz im Geschichtsbuch des Boxens gesichert. Die Frage ist nun, ob dort auch vermerkt wird, dass er immer vor Golovkin davonlief. Es wird Zeit, dass Sturm seinen großen Worten nun auch Taten folgen lässt.

Boxkampf, den wir 2014 sehen wollen (weiblich)
Der Weltmeisterin der WBC, WBA und WBO im Weltergewicht, Cecilia Braekhus (23 Kämpfe, 23 Siege, 7 durch KO), gehen die Gegnerinnen aus. Kaum eine Gegnerin hat auch nur die Spur einer Chance gegen sie. Hinzu kommt natürlich auch das sehr clevere Matchmaking von Sauerland Event. Die einzige Gegnerin, die ihr gefährlich werden kann, ist Jessica Balogun (25 Kämpfe, 23 Siege, 11 durch KO, 2 Niederlagen). Das erste öffentliche Aufeinandertreffen der beiden in einem Boxring, am 02.06.2012, konnte Braekhus für sich entscheiden. Balogun ist heute reifer und fokussierter und daher könnte ein Rückkampf auch anders ausgehen.
© Uwe Betker

Written by betker

30. Dezember 2013 at 23:59

Veröffentlicht in Uncategorized

Tagged with , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

Lebt Arena Box-Promotion noch?

leave a comment »

Ende letzten Jahres verkündete Ahmet Öner recht lautstark: „Das Boxen in Deutschland ist tot“. Wenn man nun die vergangenen Monate anschaut, so kommt man nun wohl nicht umhin eindringlich zu fragen: „Lebt Arena Box-Promotion noch?“
Die für den 16. Juni 2012 angekündigte Veranstaltung in Adana wurde abgesagt. Anlass war die Verletzung eines der Hauptkämpfers, Erkan Teper (8 Kämpfe, 8 Siege, 6 durch KO). Seltsam nur, dass sich das Gerücht hartnäckig hält, die Veranstaltung wäre schon vor der Verletzung abgesagt gewesen. Teper soll jetzt am 14.09.2012 wieder boxen.
Sieht man sich nun den Veranstaltungskalender einmal genauer an, dann fällt auf, dass an eben diesem 14.09.2012 Timo Hoffmann (49 Kämpfe, 40 Siege, 23 durch KO, 7 Niederlagen, 1 durch KO, 2 Unentschieden) und Steffen Kretschmann (18 Kämpfe, 16 Siege, 15 durch KO, 2 Niederlagen, 2 durch KO) bereits in Halle an der Saale gegeneinander antreten wollen. Für mich sieht das danach aus, dass sich Arena in eine bestehende Veranstaltung einkaufen will, um ihren Vertrag mit Eurosport zu erfüllen.
Einer der besten Boxer von Arena ist Selcuk Aydin (23 Kämpfe, 23 Siege, 17 durch KO). Er hat mittlerweile den „Silver Title“, also den Silber Titel des WBC, World Boxing Council, erkämpft. Damit ist ja nun die Nummer 17 der unabhängigen Weltrangliste wohl irgendwie auch ein Weltmeister. Aydin bestritt seine beiden Silbertitelkämpfe in der Türkei, den ersten am 05.06.2010 in Istanbul und den zweiten am 26.11.2011 in seiner Geburtsstadt Trabzon, jeweils gegen Ionut Dan Ion.
Nun müsste man doch meinen, dass ein solch großes, prosperierendes und auch boxbegeistertes Land wie die Türkei doch nur darauf wartet, einen türkischen Weltmeister zu feiern. Aber offensichtlich ist dem nicht so. Aydin muss nämlich seinen nächsten Kampf, am 28.07.2012 gegen Robert Guerrero (33 Kämpfe, 29 Siege, 18 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden) in San Jose, in den USA bestreiten. Das heißt dann wohl, dass Aydin in seiner Heimat nicht zu einem Volkshelden geworden ist. Daher muss auch Arena das Risiko eingehen, mit ihm in die USA zu gehen, um dort mit ihm eventuell das Geld zu verdienen, das er in der Türkei nicht verdienen kann. Das wiederum heißt auch, dass der türkische Boxmarkt immer noch darauf wartet erobert zu werden. Eva Rolle mit ihrer Prime Time Event & Entertainment hat schon angekündigt, dort ihr Glück zu versuchen. Warum sollte es nicht EC Boxing von Erol Ceylan auch dort versuchen?
Man kann jedenfalls schon den Eindruck gewinnen, dass Arena weder logistisch noch finanziell in der Lage ist, eine eigene Veranstaltung in Deutschland oder der Türkei auf die Beine zu stellen. Sofern ich das richtig übersehe, hat Arena in diesem Jahr noch kein einziges Mal in Deutschland veranstaltet und auch nur ein Mal, am 09.03.2012, in der Türkei.
Der große Hoffnungsträger von Veranstalter Ahmet Öner ist aber sein Schwergewichtler Odlanier Solis (19 Kämpfe, 18 Siege, 12 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO). Sollte der nun einen Kampf gegen einen der Klitschko Brüder bekommen und dann gar auch noch gewinnen, ja dann sähe die Situation für Arena Box-Promotion tatsächlich ganz anders aus. Aber im Augenblick siecht Arena wohl vor sich hin.
© Uwe Betker

Eva Rolle und der Ramadan

with one comment

Die berliner Boxpromotion Prime Time von Eva Rolle plante eine Veranstaltungsreihe in der Türkei. Damit hätten sie Ahmet Öner sozusagen in einer seiner Heimaten angegriffen, was schon sehr mutig war. Dann aber war zu lesen, dass der Hauptkämpfer für die Veranstaltung am 16.06.2012, Robert Rolle (16 Kämpfe, 16 Siege, 12 durch KO) in Kirikkale nicht startet. Wenn ich mich recht entsinne, soll dem ersten Europameister der IBF im Halbschwergewicht, was immer dies auch sein mag, ein Arzt davon angeraten haben, in der Türkei zu boxen, weil bei einer möglichen Augenverletzung, Rolle hatte schon einmal eine Netzhautablösung, die ärztliche Versorgung nicht so gut sei. Ich habe zwar gehört, dass in der Türkei mit die besten Augenärzte der Welt praktizieren und deshalb viele extra in die Türkei fliegen, um sich behandeln zu lassen. Aber ich kann das nicht wirklich beurteilen. Robert Rolle soll nun am 14. Juli in Berlin wieder boxen.
Die Veranstaltung in der Türkei wurde verschoben. Sie soll nun irgendwann im Herbst stattfinden. Als Begründung war von Seiten von Prime Time zu lesen: „Die Veranstaltung wäre in die Zeit des Ramadan gefallen.“ – Hier nun bekomme ich das Gefühl, meine Augen in der Türkei behandeln lassen zu müssen. Ramadan 2012 ist vom 20. Juli bis zum 18. August. Die Veranstaltung sollte also fünf Wochen vor dem Ramadan stattfinden!
© Uwe Betker

Written by betker

30. Juni 2012 at 23:59

Foto: Jennifer Retzke und Eva Rolle

leave a comment »

Written by betker

22. April 2011 at 23:59

Prime Time Classic Boxing

with 3 comments

Es gibt Meldungen, die mehr Fragen aufwerfen als Informationen enthalten. Gerade die „umtriebige Promoterin Eva Rolle“, die „für das nächste Boxjahr große Pläne“ hat, tut sich hier hervor. So war zu lesen, dass sie „zusammen mit starken Partnern (…) ein für Deutschland einzigartiges Konzept entwickelt“ hat. Ziel: „Boxen soll wieder zum Volkssport werden.“ Weiter soll „Profiboxen in Deutschland wieder salonfähig“ gemacht werden.
Sofern ich es richtig verstanden habe, will Frau Rolle zusammen mit Arena Boxpromotion unter dem Namen „Prime Time Classic Boxing“ Boxabende veranstalten, in denen gleichwertige Kampfpaarungen zu sehen sein sollen. „Die erste Show des neuen Formats wird am 26. Februar 2011 in Berlin stattfinden.“ Weiter heißt es: „Das Konzept ist an englische TV-Projekte angelehnt, und soll dem Boxen langfristig neue Anhänger sichern. (…) Die weltweite Übertragung der Veranstaltungen im Internet ist bereits vertraglich gesichert.“
Geplant ist eine Serie von Veranstaltungen die „dem Profiboxen zu seinem alten Glanz“ zurück verhelfen soll.
Nicht eindeutig ist, ob das Wiking Boxteam, Don King und Universum Box-Promotion mit von der Partie sein werden. Zwar wird in den Meldungen im Zusammenhang mit „Prime Time Classic Boxing“ von Gesprächen berichtet. Mir wurde dabei aber nicht recht klar, ob das Ziel dieser Gespräche mit Winfried Spiering, Don King und Klaus-Peter Kohl um deren Mitarbeit dabei war oder nicht.
Für mich bleiben folgende Fragen völlig offen: Wer macht also nun konkret bei dem Projekt „Prime Time Classic Boxing“ mit? Wie heißen die Boxer? In welchen Medien werden die Kämpfe zu sehen sein? Was wird konkret unter dem „alten Glanz“ verstanden? – Ich hoffe nicht, dass damit das Profiboxen im Deutschland der 70er Jahre gemeint ist.
Prinzipiell ist die Idee, den Zuschauern Kämpfe zwischen gleichwertigen Boxern zu zeigen -phantastisch. Aber hier meldet sich der Skeptiker in mir. Gab es jemals wirklich ausgeglichene Kampfansetzungen? Kann es so etwas überhaupt geben? Weiterhin habe ich ein ganz großes Problem mit dem formulierten langfristigen Ziel, Boxen zu einem „Volkssport“ zu machen. Wie soll denn das gehen? Nur mit ein paar Boxveranstaltungen bekomme ich keine, sagen wir einmal 10tausend Jugendliche, dazu sich als neue Mitglieder in Boxvereinen anzumelden. Wie kann erreicht werden, dass im Schulsport geboxt wird?
Es bleibt für mich der Eindruck zurück, dass große Ankündigungen gemacht werden, aber man keine konkreten Informationen bekommt.
© Uwe Betker