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Gastbeitrag: Irre Vorbereitung in den Bergen: Vincent Feigenbutz wird von Soldaten gedrillt!
Wenn am 13. Mai Vincent Feigenbutz seinen IBF-Intercontinental-Titel gegen den ungeschlagenen Russen Andrej Sirotkin in Rheinstetten (live auf SKY und ranfighting.de) verteidigen will, dann wird er topfit in den Ring gehen. Seit Sonntag erhält der junge Karlsruher in den slowenischen Bergen für das „Heimspiel“ gegen Sirotkin nämlich ein sehr spezielles Training – von einem Elite-Soldaten!
Jozef First, ein slowenischer Pionier und Elitesoldat, ist für das „Fitness-Training“ in den abgeschiedenen Wäldern der slowenischen Bergen zuständig. Manager Rainer Gottwald: „Über Inhalte dieses Trainings haben wir Stillschweigen vereinbart.“ Warum? „Es handelt sich um Trainings- und Ausbildungsmethoden, die eigentlich nur Special-Forces erhalten, darüber redet man nicht. Nur so viel, Vincent und seine Kameraden werden am 13. Mai topfit in den Ring steigen“, ergänzt Gottwald. Vincent Feigenbutz ist jedenfalls begeistert: „Das Training ist verdammt hart, aber es macht auch viel Spaß. Ich konnte mich im konditionellen Bereich enorm steigern – und boxerisch konnte ich mit meinem Trainer Valentin Silaghi auch zulegen. Ich werde meinen Fans am 13. Mai schon viel davon zeigen können“, schwärmt Feigenbutz, der so schnell wie möglich um die Weltmeisterschaft im Super-Mittelgewicht boxen will.
Neben dem speziellen „Fitness-Training“ hat Feigenbutz-Trainer Valentin Silaghi für die „normale“ Vorbereitung vier Sparringspartner nach Slowenien mitgenommen. Silaghi: „Vincent entwickelt sich boxerisch immer weiter. Davon können sich alle am 13. Mai überzeugen.“ Und ergänzt: „Das Spezial-Training ist gut für die Moral in der Trainingsgruppe. Die Jungs sind sehr motiviert.“
(C) Team Sauerland
Gastbeitrag: „Der Löwe“ brüllt zum Kampf“
Der Düsseldorfer Boxer Robert Tlatlik steht vor einer weiteren schweren Aufgabe in seiner Karriere. In seinem 19. Profikampf tritt er am 15. Juli auf den Wahl-Münchener Howik „der Löwe“ Bebraham. Für Experten steigt der 27-jährige Halbweltergewichtler aus NRW leicht favorisiert in den Ring.
„Ich trete nicht an, um zu verlieren“, zeigt sich Taltlik selbstbewusst auf der Pressekonferenz. Für ihn spreche unter anderem seine Kampferfahrung und Routine bei den Profis, die bei jetzt 18. Kämpfen liege – „ungeschlagen“ wie er in Richtung seines Kontrahenten hinzufügte. Bebraham hat dagegen bisher drei Profikämpfe ausgefochten, zwar allesamt siegreich, jedoch einen davon – seinen Titelkampf – durch Abbruch wegen der Verletzung seines Gegners. Somit treffen am 15. Juli in München zwei Titelträger aufeinander: Tlatlik als internationaler Deutscher Meister und Bebraham als Deutscher Meister, beide vom Bund Deutscher Berufsboxer (BDB).
Bebraham hat sich bewusst den Düsseldorfer als bundesweite Nummer eins zur Verteidigung seines Titels als Gegner ausgesucht. Denn für ihn soll Tlatlik Sprungbrett zu höheren Weihen werden. Aber nur für Ihn?
Für beide Boxer geht es an diesem Abend um mehr, um viel mehr. Der Kampf soll als Ausgangspunkt für eine internationale Karriere dienen. Insbesondere das Management des gebürtigen Armeniers Bebraham äußerte ambitionierte Pläne. „Howik muss nach seinen wirklich guten Kämpfen zu Beginn der Profi-Laufbahn jetzt da durch, wenn wir ganz nach oben wollen. Nicht nur in Deutschland. Das Ziel sind die großen internationalen Kämpfe“, sagte Nadine Rasche von Petkos Box-Promotion. „Wir fahren zuversichtlich nach München, und dann sehen wir weiter“, schmunzelte der Düsseldorfer Erfolgstrainer Stefan Freudenreich angesichts solcher Pläne des gegnerischen Lagers. Als Amateure trafen beide schon einmal aufeinander. Damals verließ der Wahlbayer Bebraham den Ring als Sieger nach Punkten. „Diesmal werden die Vorzeichen geändert“, so Tlatlik, der sich mit seinem Cheftrainer Stefan Freudenreich nun intensiv auf den Kampf vorbereitet.
(C) Manfred Fammler/Freudenreich Professional Boxing
Gastbeitrag: Düsseldorfer Profi-Boxer unterliegt im EM-Kampf
Der Traum ist aus. Sebastian Tlatlik unterlag in einem harten Kampf dem russischen Europameister im Superfedergewicht (bis 59 kg) Evgeny Chuprakov durch technischen KO in der fünften Runde. Ausschlaggebend war letztendlich die starke Physis des Titelverteidigers, der der 33-jährige Düsseldorfer nichts entgegenzusetzen hatte.
Die Überlegenheit des russischen Titelverteidigers zeigte sich bereits in einem frühen Stadium des Kampfes. Gegen Ende der zweiten Runde wurde Tlatlik angezählt, nachdem ihn ein harter rechter Haken zu Boden warf. „Ich weiß wirklich nicht, woher der Stoss kam. Als ich ihn überhaupt realisierte, war ich bereits unten“, erzählte der Düsseldorfer voller Respekt vor seinem Gegner. Danach, so Tlatlik weiter, hätte der 25-jährige Russe seine Kampfintensität und das Tempo noch erhöht. „Sein Niveau ist unglaublich hoch.“
In der dritten und vierten Runde bewies Tltalik sein Kämpferherz und ließ sich auf einem Schlagabtausch mit dem Russen ein, der immer stärker wurde. Er habe zwar mithalten und seinen Gegner auch treffen können, doch der Intensität und Physis habe er nichts entgegensetzen können. Zu dem Zeitpunkt sei ihm klar gewesen, dass er nach Punkten hinten lag und er den Kampf nur durch einen KO gewinnen könne. Doch so weit ließ es die von seinem Bruder Robert betreute Ecke nicht kommen. Gegen Ende der fünften Runde zog Robert Tlatlik die Konsequenz aus der Dominanz des Russen und beendet den Kampf. „Wie jeder Boxer wollte ich weiter machen. In solchen Momenten hat die Ecke jedoch die Übersicht und denkt mehr an die Gesundheit des Sportlers als er selber.“
Enttäuscht sei er trotz der Niederlage nicht. „Ich habe ihn gefordert, es hat nicht gereicht. Evgeny ist ein würdiger Europameister, der bestimmt um die WM-Krone kämpfen wird“, so Tlatlik. Er werde auf jeden Fall weiter boxen. Durch seine beherzte Leistung liegen dem 33-jährigen bereits Angebote aus dem In- und Ausland vor. Doch zuerst steht eine schöpferische Pause an. Wie lange soll diese dauern? „Eine Woche, dann beginne ich mit der Vorbereitung auf den nächsten Kampf“, lacht Sebastian Tlatlik und verspricht: „Und die wird noch intensiver und härter als die letzte.“
Text (C) Manfred Fammler/Freudenreich Professional Boxing
Fotos (C) Sebastian Tlatlik
Gastbeitrag: Düsseldorfer Profi-Boxer kämpft um EM-Titel
Nein, nervös sei er nicht. Ja, er trete an, um den Titel zu gewinnen. Der Countdown läuft. Mit Zuversicht begegnet der Düsseldorfer Boxprofi Sebastian Tlatlik seiner bislang größten sportlichen Herausforderung. Am Freitag, 6. Mai, tritt der 33-jährige gegen Evgeny Chuprakov in Ekaterinburg, Russland, um die Europameisterschaft im Superfedergewicht (bis 59 kg) an.
Endlich hat die siebenwöchige Vorbereitung ein Ende. „Die Intensität des Trainings war neu für mich“, sagte Tlatlik. Zehn Trainingseinheiten pro Woche und nebenbei noch arbeiten brachten ihn an die Belastungsgrenze. Doch damit ist jetzt Schluß. Nach Cardio-, Kraft-Ausdauer-Einheiten und zahlreichen Sparringsrunden zählt nur noch der Blick auf Samstag und auf seinen Gegner und Favoriten Evgeny Chuprakov. Seiner Außenseiterrolle ist sich der 33-jährige Kämpfer bewusst, erkennt die Vorteile seines acht Jahre jüngeren Gegners, der im Gegensatz zu ihm bereits über zwölf Runden kämpfen musste. „Diese Distanz ist mir völlig unbekannt. Bisher konnte ich meine Gegner bereits in der ersten Hälfte der angesetzten Runden besiegen“, sagt er.
Dies wird wohl am kommenden Samstag kaum der Fall sein. Der 25-jährige Chuprakov ist mit seiner makellosen Bilanz von 15 Siegen und der bemerkenswerten Amateurkarriere von 120 Siegen bei 30 Niederlagen ein starker Gegner. Nicht zu vergessen ist dabei Happy Gilmores – so sein Spitzname – Heimvorteil. Tlatlik wird gegen einen talentierten Gegner und 5.000 Boxfans antreten müssen, die den „Palast der Spielsportarten „Uralotschka“ in einen Hexenkessel verwandeln werden. „Ich werde versuchen, mich davon nicht beeindrucken zu lassen“, zeigt sich der 33-jährige Familienvater aus Essen gelassen. Denn: Gewollt war er als Gegner nicht. Da es sich um eine Pflichtverteidigung handelt, musste Chuprakovs Management Sebastian Tlatlik den Kampf anbieten und konnte ihn nicht umgehen. Ein Vorteil? „Das spricht wohl für mich und den Respekt, den der Gegner vor mir hat. Wäre ich chancenlos, hätte ich die Reise sowieso nicht angetreten.“
Schließlich ist der Weg nach Ekaterinenburg, rund 40 Kilometer vom Ural noch auf europäischer Seite gelegen, ebenfalls kein Zuckerschlecken. Vor Ort traf er allerdings auf professionelle Voraussetzungen. „Ich trainiere im exklusivsten Fitnesscenter der Stadt und habe dort feste Zeiten geblockt. Unsere Gastgeber sind sehr hilfsbereit und stets bemüht, dass es uns hier gutgeht.“ Dass er am Freitag von seinem sechs Jahre jüngeren Bruder Robert in der Ringecke gecoucht wird und nicht von seinem Stammtrainer Stefan Freudenreich sei kein Nachteil. „Robert ist mein boxerisches Vorbild. Er kennt mich genau und wird mir während des Kampfes wichtige Hilfen geben.“ Unterstützung erhalten die Brüder von ihrem Heimtrainer Stefan Freudenreich: „Ich weiß, dass es für Sebastian schwer wird. Ich weiß aber auch, dass er es schaffen kann.“
Weitere Hinweise:
• Evgeny Chuprakov, *4. April 1990, Ekaterinburg, Profidebut
1. Dez. 2011, Linksausleger (Quelle: boxrec.com)
• Sebastian Tlatlik, *26. Mai 1982, Bytom (Polen), Profidebut
23. März 2014, Linksausleger (Quelle: boxrec.com)
• Ekaterienburg (auch Jekaterinburg), mit rund 1,4 Millionen Einwohner viertgrößte Stadt Russlands, liegt am Uralgebirge
(C) Freudenreich Professional Boxing/Manfred Fammler
Gastbeitrag: Düsseldorfer Profi-Boxer kämpft um EM-Titel
Superfedergewichtler Sebastian Tlatlik fordert amtierenden Champion heraus
Der Düsseldorfer Boxprofi Sebastian Tlatlik kämpft um die WBO- Europameisterschaft im Superfedergewicht (bis 59 kg). Am 6. Mai tritt er als Herausforderer gegen den amtierenden Champ Evgeny Chuprakov in Ekaterinburg, Russland, an. „Das ist die größte sportliche Aufgabe meiner Trainerkarriere“, so Stefan Freudenreich von Freudenreich Professional Boxing.
Dass der 25-jährige Russe mit dem Spitznamen „Happy Gilmore“ als Favorit in den Kampf gehen wird, ist fraglos. Dafür spricht seine makellose Bilanz von 15 Siegen, davon acht vorzeitig durch KO, die Qualität der Gegner, die um 118 Plätze bessere Position in der Weltrangliste und der Heimvorteil, denn Chuprakov stammt aus Ekaterinenburg. Trotzdem: Bange machen gilt nicht. „Wir fahren nicht nach Russland, um zu verlieren“, sagt Freudenreich selbstbewusst, der dabei auf die Qualitäten seines Schützlinges verweist. Freudenreich: „Sebastian ist amtierender deutscher Meister und hat mit zehn Siegen ebenfalls eine makellose Weste und mit neun KOs sogar noch einen mehr aufzuweisen als Chuprakov.“
„Ich werde den Titel nach Deutschland holen“, unterstreicht Sebastian Tlatlik den Optimismus seines Trainers. Daran ändert auch die erste Videoanalyse seines Gegners nicht, wobei er anerkennt: „Chuprakov ist sehr, sehr stark, aber eben nicht unschlagbar.“ Er freue sich jedenfalls auf den „sportlichen Vergleich“. Dafür muss sich Tlatlik erstmals für einen Kampf über eine Distanz von zwölf Runden vorbereiten. Eine zusätzliche Herausforderung, da bislang seine Kämpfe meistens auf zehn Runden angesetzt waren, jedoch häufig nach der sechsten Runde endeten.
Mit welcher Taktik sich die beiden Düsseldorfer dem favorisierten Russen stellen, soll in den kommenden Wochen erarbeitet werden. Nur soviel verrät der Freudenreich: „Wenn wir mit dem Training fertig sind, wird Sebastian ein anderer Boxer sein.“
Weitere Hinweise:
• Evgeny Chuprakov, *4. April 1990, Ekaterinburg, Profidebut 1. Dez. 2011, Linksausleger (Quelle: boxrec.com)
• Sebastian Tlatlik, *26. Mai 1982, Bytom (Polen), Profidebut 23. März 2014, Linksausleger (Quelle: boxrec.com)
• Ekaterienburg (auch Jekaterinburg), mit rund 1,4 Millionen Einwohner viertgrößte Stadt Russlands, liegt am Uralgebirge
(C) Freudenreich Professional Boxing/Manfred Fammler
Gastbeitrag von Eva Dzepina: Über die Androhung einer Schadensersatzforderung von Z!-Promotion
Hagen Döring schickte dem BDB einen Brief, in dem er die Aufhebung der Sperre gegen Erkan Teper forderte. Im selben Brief drohte er mit einer Schadensersatzforderung von 1.000.000 Euro, sollte der BDB dieser Forderung nicht nachkommen. Da mich [Uwe Betker] die geforderte Summe von einer Million Euro so erschreckt hat, habe ich auf Facebook mit folgendem Text um Hilfe gebeten.
„Gibt es hier mitlesende und boxinteressierte Rechtsanwälte? Mir kommt es sehr seltsam vor, dass Z!-Promotion einfach mal eben von dem BDB 1.000.000 Euro Schadensersatz verlangen kann. Zumal der Brief ja nicht von einer Anwaltskanzlei sondern von Hagen Döring kam. Hat nicht ein Rechtsanwalt Lust und Zeit den Boxfans (auf meinem Blog als Gastbeitrag) kurz und allgemeinverständlich zu erklären, ob eine Schadensersatzforderung so gestellt werden kann?“
Eva Dzepina, eine renommierte Rechtsanwältin aus Düsseldorf antwortete hierauf. Dzepina ist Rechtsanwältin für Marken- und Urheberrecht und kam als passionierte Freizeitboxerin in Kontakt mit dem Profiboxen. Mittlerweile vertritt sie mehrere Profiboxerinnen und Profiboxer juristisch. Ihre Antwort:
„Derjenige, der Schadensersatz fordert hat den Schaden auch nachzuweisen. Dabei reicht es nicht aus, „gefühlten“ Schaden oder die „eventuell entgangene Chance“ auf eine Einnahme zu behaupten. Es müsste nachgewiesen werden, dass einem genau der behauptete Schaden – und das ist wichtig – AUFGRUND des konkreten rechtswidrigen Verhaltens des Gegners entstanden ist. Das ist meistens nur schwer möglich. Nur weil man „vielleicht“ bessere Werbeverträge oder Preisgelder oder ähnliches hätte erhalten können bekommt man keinen Schadensersatz. Es muss ein Zusammenhang – sog. Kausalität – zwischen dem schädigenden Ereignis und dem entgangenen finanziellen Gewinn/Schaden bestehen. Da müsste man z.B. beweisen, dass einem ein bestimmter Werbevertrag etwa nicht angeboten wurde gerade aufgrund des schädigenden Verhaltens.
Wo es schon mal gar keinen Schadensersatz geben kann ist, wenn der Anspruchsgegner sich im Grunde korrekt verhalten hat. Das würde ein Gericht natürlich zuerst prüfen.
Die Forderung exorbitant hoher und unrealistischer Schadensersatzsummen ohne Rechtsgrund wird generell häufig als Drohgebärde eingesetzt oder aus dem Verkennen der tatsächlichen Rechtslage als „gefühlter Schaden“. Meist ist in solchen Fällen zu raten, einem Rechtsstreit gelassen entgegen zu sehen.
Wie die Sachlage im geschilderten Fall liegt kann ich nicht beurteilen.
Interessant ist vielleicht noch, dass man bei offenbar unberechtigt gestellten Ansprüchen eine so genannte negative Feststellungsklage erheben kann. Wird aber sehr selten gemacht. Dabei klagt man vor Gericht gegen den, der Schadensersatz gefordert hat. Man stellt dann den Antrag, das Gericht möge feststellen, dass der behauptete Schadensersatzanspruch nicht besteht. Wenn das Gericht das so feststellt muss derjenige, der den Schadenersatzanspruch behauptet hat, alle Kosten des Rechtsstreits zahlen. Das sind in erster Instanz bei 1.000.000,00 € über 44.000,00 €. Mindestens.“
U.B.: Danke für die Ausführungen.
© Eva Dzepina/Uwe Betker
Gastbeitrag von Marco Huck: Das Schwergewicht braucht mich
Soeben las ich, dass Povetkin’s Manager Hrunov einen Kampf zwischen seinem Schützling und Haye nicht ausschließen könne.
Mich überrascht dieses Selbstbewusstsein.
Wir haben vergangenen Samstag gesehen, dass Haye ein unglaublicher Kämpfer ist. Über Povetkin kann ich dies aus eigener Erfahrung nicht behaupten.
Leider musste ich bei meinem Kampf gegen Povetkin zusätzlich gegen den Ringrichter ankämpfen. Dieser war klar gegen mich eingestellt. Dies wurde mir leider zum Verhängnis.
Ich bin stets der Meinung, gegen Povetkin gesiegt zu haben. Ich habe sowohl klare als auch wirkungsvolle Treffer erzielt.
Ich bin immer noch daran interessiert ins Schwergewicht zurückzukehren.
Zu gerne würde ich erneut die Möglichkeit bekommen gegen Povetkin zu kämpfen, um meinen Fehler, ihn nicht vorzeitig besiegt zu haben, zu beheben.
Ich möchte Povetkin persönlich den WM-Titel abnehmen, um der ganzen Welt beweisen zu können, dass meine Enttäuschung und Wut über das Urteil nicht ungerechtfertigt sind.
Anschließend wäre ich bereit gegen die Klitschko’s oder Haye anzutreten.
Ich bin der Meinung, ein angemessener Gegner für alle genannten Parteien zu sein. Mit einem fairen Ringrichter stünde mir nichts im Wege. Ich habe mich entwickelt und bin stärker als je zuvor.
Vergangenen Samstag gab es nach längerer Zeit einen spannenden Schwergewichtskampf. Dies möchte ich fortsetzen.
Ich bin mir sicher, dass Povetkin keinerlei Chancen gegen Haye oder die Klitschko’s hat.
Das Publikum hätte nichts zu bestaunen, es gäbe keine Spannung, es würde lediglich Geld in die Kassen der Favoriten fließen.
Mit mir sähe das Ganze anders aus. Das Schwergewicht braucht mich – mehr denn je!
Ich hoffe, dass mein Management mir meinen Wunsch nicht verwehrt und mir die Möglichkeit gibt, das zu tun, was mir zusteht und wonach ich mich sehne.
Ich möchte auch im Schwergewicht Weltmeister werden!
Diesen Wunsch werde ich mir erfüllen!
Marco Huck
(C) Marco Huck
Unmerkung Uwe Betker: Gab es da nicht einen Kampf gegen Denis Lebedev am 18.12.2010?
Gastbeitrag von Andreas Grunwald: Warum der stagnierende Boxsport dringend frischen Wind braucht
Aus der ehemals glänzenden Gelddruck-Maschine „Profiboxen“ ist ein schwächelndes Motörchen geworden, welchem langsam der Sprit ausgeht. Während noch vor 30 Jahren eine Weltmeisterschaft im Schwergewicht von der halben Welt zu den unmöglichsten Uhrzeiten am TV verfolgt wurde, locken heutzutage selbst hochkarätige Box-Events nur noch ein paar schlappe Millionen Zuschauer vor die Glotze.
Die Boxwelt ist aufgerieben in einige große und viele kleine Verbände. In jeder Gewichtsklasse gibt es eine Unzahl an Weltmeistern, Super-Weltmeistern, Interims-Weltmeistern und darüber hinaus noch etliche geradezu lächerliche Titel, die dem Hirn eines billigen Fantasy-Roman-Autors entsprungen sein könnten.
Die Zuschauer fühlen sich anhand von dubiosen Punktrichter-Urteilen, von handverlesenen und medial zu Hochkarätern aufgepuschten Schwachmaten als Gegner für alteingesessene Weltmeister, von Weltmeistern, die ernsthaften Konkurrenten um ihre Titel mit den abstrusesten Strategien aus dem Weg gehen und der undurchschaubaren „Politik“ der großen Verbände und Veranstalter für dumm verkauft und genießen die Fernseh-Prime-Time lieber bei „Wetten Dass“ oder dem Tatort, als sich den 25. „Kampf des Jahres“ innerhalb eines
Jahres anzusehen.
Die Strukturen sind verkrustet, der mediale Rummel für die Vermarktung der immer uninteressanter werdenden Kämpfe verschlingt Unmengen an Geld, welches die Veranstalter an anderer Stelle wieder einsparen müssen, und das Interesse der großen Sendeanstalten lässt proportional mit der sinkenden Einschaltquote immer mehr nach, wodurch dem schwächelnden Markt noch mehr Geld entzogen wird.
Einer der Ersten, der die Zeichen der Zeit erkannt hat, war Kalle Sauerland. So kam ihm 2009 die brilliante Idee, ein Turnier der besten Supermittelgewichtler aus allen Verbänden, das „Super Six“ ins Leben zu rufen, weil das quotenbringende (und damit geldbringende) Zuschauervolk kein Kirmesboxen mehr sehen will, sondern stattdessen wirklich die Besten gegen die Besten.
Der organisatorische Aufwand, dieses Turnier zu stemmen, die Boxer, die Veranstalter und die Verbände vertraglich unter einen Hut zu bringen und dabei auch die Interessen der übertragenden Sendeanstalten sowie die Beschaffung und Verteilung der erforderlichen Geldmittel mit allen Beteiligten abzustimmen und juristisch dingfest zu machen, war wahrscheinlich DIE Managerleistung der Boxgeschichte.
In der praktischen Umsetzung erwies sich das Super-Six-Turnier dann allerdings als ein unberechenbarer Popans. Einige Boxer stiegen mitten im Turnier ohne Begründung einfach aus, andere verletzten sich und konnten nicht mehr antreten, und es musste mit so vielen Unwägbarkeiten gekämpft werden, dass sich die ganze Schose wie zäher Honig über zwei Jahre in die Länge zog und am Ende trotz eines hochklassigen Finals nur noch als eine Karikatur seiner selbst einen Abschluss fand.
Dennoch ist der von Sauerland eingeschlagene Weg der richtige. Das Boxen braucht drei Dinge: Einschaltquote, Einschaltquote und Einschaltquote! Und der Weg dahin kann nur über neue Ideen führen, die dem Zuschauer und Quotenbringer ein Höchstmaß an Spektakel und echtem Weltklasse-gegen-Weltklasse-Boxen garantiert!
Nehmen wir einmal die Sauerland-Idee „Super-Six“ als Initialzündung und spinnen den guten Ursprungsgedanken zu einer neuen Idee weiter: Statt eines Turniers, aus welchem nach Monaten oder Jahren nur ein einziger Kämpfer als Sieger hervorgeht, könnte man auch an einem einzigen Abend zur Prime-Time ein fünf- bis sechsstündiges TV-Event anbieten, in welchem die vier oder fünf besten Boxer einer Gewichtsklasse aus Europa gegen die vier oder fünf besten Boxer vom amerikanischen Kontinent antreten. Es finden also vier oder fünf Kämpfe an einem Abend statt, wobei die jeweiligen Paarungen erst frühestens am Abend vor dem Event live im TV ausgelost werden.
Welcher Kontinent am Kampfabend dann die meisten Siege errungen hat, hat gewonnen. Selbstverständlich gibt es für jeden Kampf der Kontinente auch einen Rückkampf; die eingeladenen Boxer können sich durch interessante Ausscheidungskämpfe qualifizieren, kein Boxer muss seinen persönlichen Titel aufs Spiel setzen, die Zuschauer bekommen endlich das, was sie sehen wollen, und die Kohle fließt für alle Beteiligten wieder in Strömen. Diese Länder- oder Kontinentalkämpfe können so durchaus eine ständige Institution werden (wie es ja auch beispielsweise im Golfsport jedes Jahr einen Team-Cup Europa gegen Amerika gibt) und würden auch immer interessant bleiben, weil sich immer neue Leute an die Spitze ihrer jeweiligen Kontinente boxen, so dass sich die Besetzungen der jeweiligen Teams ständig verändern werden.
Die Vorstellung, im Cruisergewicht kämpfen so erbitterte Rivalen wie Marco Huck, Denis Lebedew, Ola Afolabi und Firat Arslan abendfüllend Seite an Seite in einem Europa-Team gegen das Team Amerika mit Joan Pablo Hernandez, Steve Cunningham, Antonio Tarver und Guillermo Jones, ist einfach nur elektrisierend.
Und die halbe Welt würde auch wieder vor dem Fernseher sitzen.Verehrte Deutsche Promoter, es gibt viel zu tun. Packt es an!
Herzlichst, Euer Andreas Grunwald, Ringfotograf (Sportfotodienst Stuttgart)
(C) Andreas Grunwald