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Posts Tagged ‘Jürgen Doberstein

Foto: Jürgen Doberstein

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11. Juni 2015 at 23:59

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Foto: Matingu Kindele

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9. Juni 2015 at 23:59

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11. Mai 2015 at 23:59

Foto: Jürgen Doberstein

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1. April 2015 at 23:59

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Der Tanz um das goldene Kalb

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Es gibt ein goldenes Kalb im Profiboxen in Deutschland, um dass alle herumtanzen. Das goldene Kalb ist bekanntlich, laut biblischer Überlieferung, ein Götzenbild, das die Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten schufen, während Moses auf dem Berg Sinai war, wo er die zehn Gebote erhielt.
Im deutschen Profiboxen ist das Götzenbild nicht aus Gold, vielmehr besteht das, was so viele in diesem Bereich anbeten, aus drei Großbuchstaben oder aus drei Großbuchstaben, einem Satzzeichen und einer Zahl. Alles dreht sich um RTL und SAT.1, die beiden TV Sender, die Profiboxen zeigen. Zu bemerken ist dabei allerdings, dass RTL ja eigentlich nur die Klitschkos zeigt und SAT.1 zum führenden Boxsender in Deutschland geworden ist. Für den Sender aus Unterföhring boxen die Sauerland Event GmbH, SES Sport Events Steinforth GmbH und Sturm Box-Promotion, also die drei Veranstalter, die das Glück hatten, einen Fernsehvertrag bekommen zu haben.
Die Konzentration auf einen Sender eröffnet nun Perspektiven, die es vorher nicht gab. Noch vor kurzem war es beispielsweise kaum denkbar, dass ein Hauptkämpfer des einen deutschen Veranstalters gegen den eines anderen antritt. Jetzt aber konnte eine Boulevardzeitungen titeln „Box-Sensation: Abraham gegen Sturm schon im Juni?“ Auch geisterte schon etwas von einem Turnier im Super Mittelgewicht durch die Presse mit Arthur Abraham (45 Kämpfe, 41 Siege, 28 durch KO, 4 Niederlagen, 1 durch KO), Felix Sturm (47 Kämpfe, 39 Siege, 18 durch KO, 4 Niederlagen, 1 durch KO, 3 Unentschieden), Robert Stieglitz (52 Kämpfe, 47 Siege, 27 durch KO, 4 Niederlage, 2 durch KO, 1 Unentschieden), Jürgen Brähmer (47 Kämpfe, 45 Siege, 33 durch KO, 2 Niederlagen) sowie Tyron Zeuge (16 Kämpfe, 16 Siege, 10 durch KO) und Vincent Feigenbutz (19 Siege, 18 Siege, 17 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO). Ich persönlich bin dabei allerdings der Meinung, dass wenn man schon Zeuge und Feigenbutz bei dem Turnier mitmachen lässt, dann sollte man auch Jürgen Doberstein (19 Kämpfe, 17 Siege, 4 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden) mit einladen, auch wenn er nicht bei einem der drei Veranstalter unter Vertrag ist.
Wenn nun der Boxfan Glück hat und der Götze SAT.1 es so will, dann werden viele Kämpfe zu sehen sein, auf die viele lange vergeblich gewartet haben. Dann ist auch Schluss mit so Ausflüchten, wie „X ist viel zu schwach für mich“ und „Y will sich nur auf meine Kosten profilieren“.
Der Tanz um das goldene Kalb hatte für der Israeliten jedoch böse Folgen. Moses zerschlug nicht nur nach seiner Rückkehr den Götzen, sondern es wurden von den abgefallenen Anhängern auch gleich 3.000 Menschen erschlagen. Auch für die vier Hauptprotagonisten ist ein solches Turnier nicht ohne erhebliche Risiken. Avetik Abrahamyan ist 34, Adnan Catic ist 36, Sergey Shtikhlits ist 33 und Jürgen Brähmer ist 36 Jahre alt. Alle vier Boxer stehen also weitgehend am Ende ihrer Karriere. Nach einer schweren KO Niederlage dürfte keiner von ihnen noch mal im Fernsehen zu sehen sein. Es macht auch keinen Sinn vier bzw. sechs Boxer in einer Gewichtsklasse gleichzeitig als die besten und stärksten zu vermarkten. Es wird also eine Auslese getroffen.
SAT.1 hat das Profiboxen im deutschen Fernsehen praktisch monopolisiert – Klitschko TV, Spartenfernseh- und Regionalsender lassen wir hier mal außen vor. Dementsprechend können sie auch die Regeln bestimmen. Bei aller Euphorie für hoffentlich spannende Kämpfe ist doch zu befürchten, dass es nur ein Tanz um einen Abgott wird, dass wir wiederum nur ein lokales Ereignis zu erwarten haben. Es steht zu befürchten, dass die angekündigten senderinternen Kämpfe die alleinigen Höhepunkte sein werden und auf längere Sicht noch weniger gute Boxer aus dem Ausland für hiesige Kämpfe gebucht werden. Es könnte also passieren, dass die Entwicklung in Richtung auf eine fortwährende umetikettierte Deutsche Meisterschaft geht.
© Uwe Betker

Foto: Jürgen Doberstein

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23. Dezember 2014 at 23:59

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3. November 2014 at 23:59

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The new kid on the block

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Selten hat wohl die erste Veranstaltung eines neuen Veranstalters von Profiboxkämpfen ein solches Medienecho gefunden. Die BILD Zeitung berichte. RTL berichtete. SAT 1 berichtete – und noch viele andere mehr. Und das, obwohl FFM Box Promotion noch keine einzige Show auf die Beine gestellt hat. Aber offensichtlich hat der neue Veranstalter ein Konzept, das ankommt – zumindest aber regt es die Phantasie der Medien an. Am 26.07.2014 wird sich nun im Zoo Palais, Frankfurt zeigen, ob das Konzept aufgeht.
Nur zum Teil ist es das Profiboxen, das der Veranstaltung so viel Aufmerksamkeit beschert. FFM Box Promotion wirbt damit, Weltklasse-Boxen zeigen zu wollen. Die Kampffolge allerdings verspricht nicht Weltklasse, sondern eher solides Boxen.
Im Hauptkampf treffen Danny Williams (68 Kämpfe, 46 Siege, 35 durch KO, 22 Niederlagen, 11 durch KO) und Boris Estenfelder (4 Kämpfe, 4 Siege, 3 durch KO) in einem 10 Runder aufeinander. Der „Brixton Bomber“ Danny Williams schrieb Boxgeschichte, als er am 30.07. 2004 Mike Tyson in der 4. Runde KO schlug und damit dessen letzten Comebackversuch beendete. Hiernach stieg er gegen Vitali Klitschko, Audley Harrison, Matt Skelton, Albert Sosnowski, Dereck Chisora, Manuel Charr, Alfred Cole, Christian Hammer, Denis Bakhtov, Oleg Maskaev und noch einige andere in den Ring. Seine Kämpfe gewann er nur selten. Gleichwohl ist Williams einer der großen Schwergewichtler.
Sein Gegner, der ungeschlagene Boris Estenfelder, will nach einer über zweieinhalbjährigen Pause seiner Karriere noch einmal Schwung geben. Der Kampf verspricht Spannung. Man kann ihn als eine Art Tribut an Danny Williams sehen, als würdigen Abschiedskampf. So jedenfalls möchte der Veranstalter Nikolas Weinhart ihn verstanden wissen. Man kann den Kampf aber auch als Aufbaukampf für Estenfelder verstehen.
Ebenfalls im Schergewicht treffen Agit Kabayel (10 Kämpfe, 10 Siege, 7 durch KO) und der „Highlander“ Marcel Zeller (35 Kämpfe, 24 Siege, 23 durch KO, 11 Niederlagen, 10 durch KO) aufeinander. Kabayel ist vermutlich so etwas wie die Schwergewichtshoffnung von FFM. Blerim Hajdari (Schwergewicht), Badien Hasso (Halbschwergewicht) und andere kämpfen auch noch. Alles in allem lässt die Kampffolge eine gute und solide Veranstaltung erwarten. Immerhin steigt auch Jürgen Doberstein (17 Kämpfe, 15 Siege, 4 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden), der viel versprechende deutsche Supermittelgewichtler, in den Ring.
Aber diese Profiboxkämpfe sind es nicht allein, die die Medien elektrisieren. Was solche Medien wie Bild und RTL tatsächlich interessiert, ist wohl eher das Promiboxen. Da treten nämlich die zwei Rapper Toony und Bero Bass gegeneinander an. Natalia Osada boxt gegen Giorgina Fleur. Akay, Alberto, Sinan G, Maurice Glover, Andi Schmidt sollen auch boxen. Diese Namen mögen nicht allen Boxfans etwas sagen, aber das sind die Namen derjenigen Prominenten, für die sich ein Teil, vermutlich sogar ein erheblich größerer Teil als die reinen Boxfans, interessieren. Da macht es dann auch Sinn, dass nun Miss Schleswig Holstein, Alicia Melina, die, nebenbei bemerkt auch noch singt, nun Profiboxerin wird. Auch Betrüger Peter Mike Wappler alias Milliarden-Mike steigt als Profi in den Ring. Er soll gegen Frans Botha (63 Kämpfe, 48 Siege, 29 durch KO, 11 Niederlagen, 9 durch KO, 3 Unentschieden) boxen. Beide Kämpfe dürften in der Grauzone zwischen Profiboxen und Promiboxen anzusiedeln sein.
Ergänzt wird das Boxprogramm von Gästen wie Alexander Dimitrenko und die Familie Geissen. Showacts gibt es von Spanish Music Mafia, die DSDS Girlgroup Melody, Vanessa und Yassemine, Bahar, Iveta, Kalle Schwensen, Ralf Richter und Nitro.
Als Purist des Boxens kann man sich natürlich abzuwenden und den Kopf zu schütteln. Ich persönlich aber bin gespannt auf die Veranstaltung von FFM. Dieses Konzept ist in seiner Form nämlich neu und es verspricht zum einen, neue Zuschauer für das Boxen zu gewinnen, und zum anderen, neue Märkte zu erschließen. Wenn das Konzept „des Neuen“ aufgeht, kann das Profiboxen davon nur profitieren.
Solch ein „Boxentertainment“ scheint auch die Konkurrenz zu beunruhigen. Ein Mitbewerber hat offenbar das Gerücht gestreut, Promoter Nikolas Weinhart hätte die Angewohnheit, die Boxer bei seinen Veranstaltungen nicht zu bezahlen. Dieser Angstbeißer hat aber übersehen, dass Weinhart noch gar keine Show veranstaltet hat. Dies soll sich ja nun am 26.07.2014 ändern.
© Uwe Betker

Immer diese lästigen Besprechungen für Arthur Abraham

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Man kann sich vorstellen, wie Arthur Abraham (43 Kämpfe, 39 Siege, 28 durch KO, 4 Niederlagen, 1 durch KO) am frühen Morgen des 04.05.2014 sein Hotelzimmer in Berlin betritt. Eine Frau liegt im Bett und fragt im Halbschlaf: „Schatz, wie war dein Tag?“ Er antwortet: „Du weißt doch, immer diese lästigen Besprechungen.“ So oder so ähnlich könnte sich eine idyllische häusliche Szene abspielen, nachdem er im Velodrom in Berlin seinen WBO Titel im Supermittelgewicht verteidigt haben wird.
Sein Gegner heißt Nikola Sjekloca (27 Kämpfe, 26 Siege, 8 durch KO, 1 Niederlage). Er ist der beste Supermittelgewichtler in Montenegro und auch der einzige. Er hat seinen vorletzten Kampf am 16.02.2013 gegen Sakio Bika nach Punkten verloren. Dies und die Tatsache, dass er nur einen schwachen Punch hat, haben ihn dafür qualifiziert, gegen Abraham zu boxen.
Sjekloca wird in der unabhängigen Weltrangliste auf Position 32 geführt und Abraham auf 4. Also sind vermutlich 28 Boxer besser als er und haben größere Chancen gegen Abraham als er. Sie wären demnach wohl als Gegner denn auch besser und damit für die Zuschauer interessanter:

Derek Edwards (31 Kämpfe, 27 Siege, 14 durch KO, ) 3 Niederlagen, 2 durch KO, 1 Unentschieden)
Jürgen Doberstein (17 Kämpfe, 15 Siege, 4 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden
Jermain Taylor (37 Kämpfe, 32 Siege, 20 durch KO, 4 Niederlagen, 3 durch KO, 1 Unentschieden)
Christopher Rebrasse (26 Kämpfe, 21 Siege, 5 durch KO, 2 Niederlagen, 3 Unentschieden)
Rocky Fielding (18 Kämpfe, 18 Siege, 10 durch KO)
Stanyslav Kashtanov (32 Kämpfe, 31 Siege, 17 durch KO, 1 Niederlage)
Jonathan Gonzalez (18 Kämpfe, 17 Siege, 14 durch KO, 1 Unentschieden)
Callum Smith (9 Kämpfe, 9 Siege, 7 durch KO)
Peter Manfredo Jr. (47 Kämpfe, 40 Siege, 21 durch KO, 7 Niederlagen, 3 durch KO)
Alexander Brand (23 Kämpfe, 22 Siege, 18 durch KO, 1 Niederlage)
Hadillah Mohoumadi (22 Kämpfe, 18 Siege, 13 durch KO, 3 Niederlagen, 1 Unentschieden)
J’Leon Love (17 Kämpfe, 17 Siege, 10 durch KO)
Marco Antonio Periban (22 Kämpfe, 20 Siege, 13 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden)
Maxim Vlasov (30 Kämpfe, 29 Siege, 14 durch KO, 1 Niederlage)
Brian Vera (33 Kämpfe, 23 Siege, 14 durch KO, 8 Niederlagen, 2 durch KO)
Ezequiel Osvaldo Maderna (22 Kämpfe, 20 Siege, 13 durch KO, 2 Niederlagen)
Fedor Chudinov (9 Kämpfe, 9 Siege, 7 durch KO)
Brandon Gonzales (19 Kämpfe, 18 Siege, 10 durch KO, 1 Unentschieden)
Anthony Dirrell (27 Kämpfe, 26 Siege, 22 durch KO, 1 Unentschieden)
Sakio Bika (40 Kämpfe, 32 Siege, 21 durch KO, 5 Niederlagen, 3 Unentschieden)
Jose Uzcategui (22 Kämpfe, 22 Siege, 18 durch KO)
James DeGale (19 Kämpfe, 18 Siege, 12 durch KO, 1 Niederlage)
George Groves (20 Kämpfe, 19 Siege, 15 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO)
Thomas Oosthuizen (24 Kämpfe, 22 Siege, 13 durch KO, 2 Unentschieden)
Edwin Rodriguez (24 Kämpfe, 24 Siege, 16 durch KO, 1 Niederlage)
Mikkel Kessler (49 Kämpfe, 46 Siege, 35 durch KO, 3 Niederlagen)

Oder gar
Robert Stieglitz (46 Siege, 26 durch KO, 4 Niederlagen, 2 dur-0

Da haben wir noch nicht von den drei Boxern gesprochen, die in der Rangliste über Abraham stehen.
Julio Cesar Chavez Jr. (50 Kämpfe, 48 Siege, 32 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden)
Carl Froch (34 Kämpfe, 32 Siege, 23 durch KO, 2 Niederlagen)
Andre Ward (27 Kämpfe, 27 Siege, 14 durch KO)

Arthur Abraham vs. Nikola Sjekloca – Wie schon gesagt: Immer diese lästigen Besprechungen.
(C) Uwe Betker

Gutes Boxen in Ravensburg

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Obwohl Ravensburg am 07. September 2013 unter dem Motto stand „Ravensburg spielt – überall in der Stadt wurde auf den Straßen gespielt -, gab es genau zu diesem Termin in der Stadt auch Menschen, die nicht spielten, sondern kämpften. Im Hotel/Restaurant Bärengarten gab es gutes Boxen und K-1 Kickboxen zu sehen. Vier K-1 Kämpfe und sieben Profiboxkämpfe wurden in dem schönen Biergarten ausgetragen. Ungefähr 1.000 Zuschauer verbrachten den lauen Spätsommerabend hier im Freien.
Kurzfristig übernahm die GBA die Aufsicht über die Veranstaltung, weil, wenn ich es richtig gehört habe, der BDB den Hauptkämpfer Joe Duffy aus England keine Notlizenz erteilen wollte. Sein Management hatte wohl ein Formular nicht fristgerecht eingeschickt.
Ich hatte das Glück, zwischen den Nummerngirls zu sitzen. Es war mir sogar vergönnt, in jedem Kampf eine andere junge Dame an meiner Seite zu finden. Zuerst saß eine ausgesprochen hübsche Dunkelhaarige neben mir, die auf dem rechten Oberschenkel eine Tätowierung in Form eines Strumpfbandes hatte. Auf ihrem rechten Bein war in verschlungener Schrift etwas geschrieben. Bevor ich entziffern konnte, was dort stand, war der erste K-1 Kampf schon vorbei. Artur Albrand wurde zum Punktsieger über Eyüp Sögüt in der Gewichtsklasse bis 72 kg erklärt. Hiernach saß eine junge und attraktive Brünette neben mir, die etwas kleines Schwarzes anhatte, was man früher Hot Pants nannte. Kaum hatte ich mich halbwegs an das Schwarze meiner Nachbarin gewöhnt, war auch dieser Kampf schon zu Ende. Nicolai Pinkers besiegte Patrick Friedrich in der Gewichtsklasse bis 85 kg durch DSC 1. Der Ringrichter stoppte den Kampf in der Pause nach der ersten Runde aufgrund einer Cutverletzung am linken Auge.
Auch von den ersten drei Runden des dritten Kampfes, in der Gewichtsklasse bis 75 kg, bekam ich nichts mit, weil neben mir eine außerordentlich aparte Blondine saß. Sie hatte pinke Zehennägel, die aus ihren Highheels herauslugten. Ihre Fingernägel hatten die gleiche Farbe. Ihr Top war auch pink. Da das Aufeinandertreffen von Evangelos Kalaitzis und Milan Stützle nach drei Runden unentschieden stand, gab es eine Verlängerungsrunde. In der kam Stützle mit einem Körperhaken durch, der seinen Gegner zu Boden und zur Aufgabe zwang.
Im letzten K-1 Kampf ließ ich mich nicht mehr durch meine Nachbarin ablenken und beobachtete das sehr kurzweilige Aufeinandertreffen von Konstantin Biegler und Köksal Orduhan (Gewichtsklasse bis 95 kg). Orduhan kämpfte spektakulär. Er zeigte Sprünge und Saltos. Biegler kämpfte konventionell aber effektiv. Am Ende musste Orduhan ganz tief in die Trickkiste greifen, absichtliche Kopfstöße und Tiefschläge, um den Schlussgong des mitreißenden Kampfes zu erreichen.
Dann wurden der Weltergewichtler Timo Schwarzkopf (12 Kämpfe, 12 Siege, 7 durch KO) und die deutsche Schwergewichtslegende Andreas Sidon (53 Kämpfe, 41 Siege, 34 durch KO, 11 Niederlagen, 6 durch KO) geehrt. Der anwesende Jens Plösser (8 Kämpfe, 5 Siege, 4 durch KO, 2 Niederlagen, 1 durch KO) nutzte die Gelegenheit. Er ließ es sich nicht nehmen, Sidon dazu herauszufordern, den unlängst ausgefallenen Kampf sofort nachzuholen – ein sehr unterhaltsamer Showact, bei dem auch noch Peter Althoff mitspielte. Es folgte noch ein weiter Act mit einem Sänger namens L-Cubano. Vermutlich bin ich nicht Zielgruppe seiner Musik, daher kann ich darüber auch nichts sagen. Aber seine beiden Tänzerinnen waren nett anzusehen.
Im ersten Boxkampf des Abends trafen im Halbmittelgewicht Uran Hadergjonaj (6 Kämpfe, 6 Siege, 4 durch KO) und Andy Thiele (30 Kämpfe, 1 Sieg, 27 Niederlagen, 15 durch KO, 2 Unentschieden) aufeinander. Der in Berlin lebende Thiele ist schon ein Phänomen. Von seinen bisher 30 Kämpfen konnte er nur einen einzigen gewinnen. Der 28-jährige Thiele steigt schlicht mit jedem in den Ring, macht sein Ding und verliert. In seinem Kampfrekord finden sich Namen wie Ronny Lopez, Nick Klappert, Ronny Mittag, Jürgen Doberstein und Mike Keta.
Diesmal gab es nur sehr wenig von ihm zu sehen. Bereits am Anfang der ersten Runde brachte ein Körpertreffer ihn zu Boden. Er kam zwar wieder hoch und stellte sich erneut, aber der Mann, der sich „Atomic Boy“ nennt, schickte ihn gleich noch mal mit einem Körpertreffer zu Boden. Der Ringrichter hatte genug gesehen und nahm Thiele aus dem Kampf.
Anschließend kämpfte im Halbschwergewicht Alis Sijaric (4 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO) gegen Attila Korda (7 Kämpfe, 4 Siege, 4 durch KO, 2 Niederlagen, 2 durch KO). Sijaric, der offenbar technisch bessere Boxer, punktete mit seiner Führhand. Korda versuchte es vor allem mit Kraft, was ihn für Konter anfällig machte. Der von Alexander Petkovic trainierte Korda ließ immer wieder seinem Jab einen weit ausgeholten Schwinger folgen, der aber nur selten sein Ziel fand. In der dritten Runde stellte Sijaric seinen müde werdenden Gegner am Seil und deckte ihn mit 10 bis 15 Kopfhaken ein, woraufhin Korda zu Boden musste. Zwar kam er wieder hoch und stellte sich noch mal dem Kampf, aber kurze Zeit später musste er wieder in die Knie gehen und gab auf.
Auch der folgende einzige Frauenboxkampf war gut. In ihrer eigentlichen Gewichtsklasse, dem Minimumgewicht, bestritt Özlem Sahin (16 Kämpfe, 15 Siege, 5 durch KO, 1 Unentschieden), die Interimsweltmeisterin im Junior Fliegengewicht der WIBF (Women’s International Boxing Federation), einen Kampf, um aktiv zu bleiben. Die Ludwigsburgerin Sahin war zuletzt im Dezember 2012 in den Ring gestiegen. Gegnerin in dem auf 4 Runden angesetzten Kampf war Mirela Baradzic aus Serbien, die bis dahin erst einen Kampf bestritten hatte. Am 06.07.2013 verlor sie gegen die Deutsche Steffi Schünke in Neuruppin durch Mehrheitsentscheidung.
Gegen Sahin hatte Baradzic keinerlei Chance. Soweit ich es gesehen habe, hat sie in den vier Runden ihre Gegnerin nur ein einziges Mal am Körper getroffen. Sehr schnell war ihr klar, dass es hier nur um ihr Überleben ging. Sahin jagte sie geradezu, und Baradzic war regelrecht auf der Flucht. Zum Teil legte die Serbin sogar Joggingeinlagen ein, um vor Sahin zu fliehen. Auch ihre Ecke tat alles, sie zu schützen und Zeit zu schinden: Ecke überfluten, Mundschutz vergessen, spät aus dem Ring klettern … – das volle Programm eben. Letztlich hatte Baradzic Erfolg: Stark verbeult, aber stehend erreichte sie den Schlussgong.
In Sahins Ecke stand nicht wie sonst üblich Conny Mittermeier, sondern der Mittelgewichtler Istvan Szili (18 Kämpfe, 17 Siege, 7 durch KO, 1 Unentschieden) zusammen mit Brigitte Gassert und Dietrich Wolter.
Im Mittelgewicht trafen sich Arton Dajakaj (2 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO) und Arber Dodaj (2 Kämpfe, 2 Niederlagen, 1 durch KO) zu einer regelrechten Ringschlacht. Dodaj startete furios. Er ließ in der ersten Runde einen Schlaghagel auf Dajakaj, der von Timo Schwarzkopf und Istvan Szilla sekundiert wurde, herunterprasseln. Er deckte ihn mit Schlägen nur so ein. Dajakaj konnte nur selten kontern.
Im zweiten Durchgang fand Dajakaj in den Kampf und blieb Dodaj nichts schuldig. Die letzten drei Runden waren extrem hart und bestanden praktisch aus einem ununterbrochenen Schlagabtausch. Am Ende bekam Dodaj wohl konditionelle Probleme,die er mit Fouls zu kompensieren versuchte. Ein absichtlicher Kopfstoß blieb zunächst ungeahndet. Für den folgenden absichtlichen Tiefschlag musste er dann aber einen Punktabzug hinnehmen. Nach grandiosen vier Runden bekam Dajakaj den verdienten Sieg zugesprochen.
Im Cruisergewicht gab es eine bemerkenswerte Kampfansetzung. Der in Ravensburg lebende Osman Pehlivan gab sein Profidebüt. In seinem ersten Kampf stand er einem Gegner gegenüber, Iko „ Ilhan“ Dzafic (5 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO, 2 Niederlagen, 2 durch KO), der immerhin drei seiner vier Profikämpfe für sich entscheiden konnte. Der Mann der in Bosnien Herzegowina geboren wurde und in München lebt, boxt auch im Schwergewicht und keiner seiner Kämpfe ging über die Distanz. Umso überraschender war der Kampfverlauf.
Der Neuling Pehlivan überrollte seinen Gegner. Er drosch auf ihn ein, stellte ihn am Ringseil und brachte ihn mit Kopftreffern zu Boden. Beim Zu-Boden-gehen verdrehte sich Dzafic dann das Knie, so dass an ein Weitermachen nicht mehr zu denken war.
Der nächste Kampf bot Kontrastprogramm. Im Super Mittelgewicht boxten Anatoli „Toli“ Muratov (4 Kämpfe, 4 Siege) und Vasile Dragomir (32 Kämpfe, 21 Siege, 10 durch KO, 10 Niederlagen, 9 durch KO, 1 Unentschieden) gegeneinander. In der ersten Runde war technisch sauberes Boxen von beiden Kontrahenten zu bewundern. In der zweiten Runde erhöhte der erfahrene Dragomir den Druck, aber Muratov hielt Stand und boxte weiter gut mit. Die folgende Runde wurde härter und beide verloren etwas ihre boxerische Linie. In der vierten Runde ließ Dragomir seine Führhand fallen, um Muratov zu unüberlegten Aktionen zu verleiten, der sich aber nicht darauf einließ, sondern nun endgültig das Kommando im Ring übernahm. Zur fünften Runde trat Dragomir aufgrund einer Verletzung des rechten Ellebogens nicht mehr an. Muratov überzeugte. Es könnte sich lohnen, ihn im Auge zu behalten.
Dann kam der Hauptkampf des Abends. Ihn bestritten im Mittelgewicht Joe Duffy (6 Kämpfe, 6 Siege, 2 durch KO) und Ionut Trandafir Ilie (33 Kämpfe, 14 Siege, 2 durch KO, 18 Niederlagen, 8 durch KO, 1 Unentschieden). Der in Irland geborene und in London lebende Joseph Duffy kam mit vielen Vorschusslorbeeren zum ersten Mal nach Deutschland. Aber aus dem einfachen Aufbaukampf wurde nichts. Der Mann aus Ploiesti, Rumänien dachte gar nicht daran, ihm den Sieg einfach zu überlassen. Die ersten zwei Minuten der ersten Runde gehörten Duffy. Er boxte schön an, variierte die Schläge und traf – alles nach Plan. Dann kam Ilie mit einem rechten Schwinger auf die Schläfe durch und Duffy rutschte an den Seilen zu Boden. Eine Sensation bahnte sich an. Er kam wieder hoch und kämpfte noch benommen, die Pause zu erreichen. Dabei musste er immer wieder Treffer nehmen.
Im nächsten Durchgang machte Ilie da weiter, wo er in der ersten Runde aufgehört hatte. Duffy wirkte immer noch nicht ganz klar und hatte keine boxerische Linie mehr. Seine Führhand kam praktisch überhaupt nicht und er ließ sich ein ums andere Mal auf Keilereien ein, die offensichtlich nicht seine Stärke sind. Zum Ende der Runde hin wurde er etwas besser. In der folgenden, dritten Runde kam er soweit in den Kampf zurück, dass er sie für sich entscheiden konnte.
In der Rundenpause kam es dann zu einem Zwischenfall: einige Personen im Publikum entschlossen sich, das Kämpfen nicht den Männern im Ring zu überlassen. Die Security behob dieses Problem schnell. Gleichwohl hatten die Boxer dadurch aber eine Pause von mehreren Minuten, die vor allem Duffy zugute kam.
Die nächsten zwei Runden gehörten dann auch Duffy. Die Verunsicherung blieb ihm aber anzumerken. In der sechsten und letzten Runde drehte Ilie auch noch mal wieder auf. Er zwang seinem 25-jährigen Gegner seinen Kampf auf. Er wollte nicht nur die Runde gewinnen, er wollte Duffy KO schlagen. Immer und immer wieder zwang er ihm Schlagabtäusche auf und Duffy schien zwischenzeitlich wieder zu wackeln.
Was dann aber folgte, war schon grotesk. Der Ringsprecher verkündete einen Punktsieg für Duffy. Mein Versuch, vor Ort die genaue Punktwertung zu erfahren, blieb ohne Erfolg. Zuerst fragte der Ringrichter, wer das denn wissen wolle. Dann beschied er allen Ernstes, die Wertung dürfe nicht sagen. Auf meinen Hinweis hin, dass eine Punktwertung öffentlich ist, versuchte er mich mit der Information abzuspeisen, dass ein Punkt den Kampf entschieden habe. Weitere Nachfragen blieben erfolglos. Ich wurde nur noch darauf verwiesen, die genaue Wertung auf boxrec.com nachlesen zu können.
Um es deutlich zu sagen: In meiner persönlichen Wertung lag Ionut Trandafir Ilie vorne. Ich halte es für eine Fehlentscheidung, dass Duffy zum Sieger erklärt wurde. Es war jetzt keine krasse Fehlentscheidung. Sie war bei Weitem nicht so schlimm wie bei dem letzten Kampf von Istvan Szili. Der Kampf war trotz Niederschlag schon eng. Aber es ist eben eine Fehlentscheidung!
Was mich aber wirklich wundert, ist der Umgang des German Boxing Association Kampfgerichts vor Ort mit der Situation. Unabhängig davon, wie der Duffy-Ilie-Kampf bewertet wurde, muss doch gesagt werden: Ein Kampfgericht, das sich nicht in die Punktzettel gucken lässt, setzt sich dem Verdacht aus, nicht sauber zu arbeiten.
Wenn ich richtig informiert bin, war dies die erste Veranstaltung von Benedikt Poelchau und Götz Bauer (Blanko Sports), bei der auch Profiboxen gezeigt wurde. Mein persönliches Fazit lautet: Es war eine gute und durch und durch solide Show – sieht man einmal von den unerfreulichen Geschehnissen am Ende ab. Erwähnt werden sollte vor allem das mutige Matchmaking, bei dem die Sieger nicht alle schon vorher feststanden und nicht alle Sieger aus der gleichen Ecke kamen. Boxen in Deutschland kann nur überleben, wenn es mehr Veranstalter gibt, die ehrliches und gutes Boxen zeigen, wie Blanko Sports es in Ravensburg gemacht hat.
(C) Uwe Betker

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9. September 2013 at 23:59

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