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Gastbeitrag: Ein großer Kampfabend in der Classic Remise in Düsseldorf
Die Classic Remise ist häufig Schauplatz von Boxveranstaltungen gewesen. Wobei zahlreiche Kämpfe im Rahmenprogramm das Entree nicht wert waren. Dass es auch anders geht, bewies der letzte Wettkampfabend am 27. November 2021. Durchgängig niveauvolle und sportliche Kämpfe erlebten die rund 400 pandemiegeplagten Zuschauer, wobei Martin Houben seiner Favoritenrolle im Hauptkampf in der letzten von achten Runden gerecht wurde und ein anderer Kampf furios zu Ende ging.
Apropos Ende: Zwei Niederschläge in der letzten Runde, zwei hervorragende Treffer mit der Schlaghand bescherten Martin Houben in der letzten von acht Runde einen klassischen K.O., nachdem er in einigen Runden zuvor doch etwas die Kontrolle nach einem starken Beginn über das Kampfgeschehen verloren hatte. Insbesondere in den ersten beiden Runden dominierte der 28-jährige Geilenkirchener seinem marokkanischen Gegenüber nach Belieben. Immer wieder stieß er seine Führungshand lang, hart und präzise ins Gesicht von Mohamed Boulahya. Bereits ab der zweiten Runde musste die Cuting-Crew des 29jährigen Exil-Kölners das Nasenbluten stoppen. Selbst in der dritten Runde, in der Houben dominierte, aber den Dampf etwas herausnahm, fand Boulahya kein Mittel gegen die langgestoßene Führhand. Drei Runden demnach das gleiche Bild: Martin Houben in der Ringmitte, eine starke Führungshand und verzweifelte Versuche des Gegners, ein Gegenmittel zu finden.
Warum Houben dann in der vierten Runde diese erfolgreiche Linie verließ, bleibt sein Geheimnis. Nun konnte Boulahya seines Zeichens mehr Kampfkraft entwickeln und vermehrt dem Kampfgeschehen seinen Stempel aufdrücken.
In der fünften Runde schien es fast so, als würde Houben taumeln und die Frage stellte sich ein, ob die Kraft hält und der Kampf zugunsten des Marokkaners kippt.
Spürte Boulahya genau dies? Sah er seine Chance, durch eine K.O. noch das Steuer herumreißen zu können? Denn nach Punkten lag Houben uneinholbar vorne.
In der siebten Runde allerdings schien sich Houben wieder gefangen zu haben. Langsam fand er die Marschrichtung der ersten Runden zurück. Wobei der Marokkaner stets nicht ungefährlich blieb. Bis eben in der achten Runde. Zwei Mal schlug es am Kopf von Boulahya ein, zwei Mal setzte Houben eine harte Schlaghand als Haken an den Kopf des Marokkaners. Konnte er beim ersten Mal nach dem Gang auf die Bretter laut BDB Ringrichter noch in den Kampf zurückkehren, gingen beim zweiten Niederschlag die Lichter aus. Dieser zweite Niederschlag war so stark, dass er selbst Sekunden nach dem Kampfabbruch, als er wieder stand, er noch einmal stürzte.
So bleibt es bei der nahezu weißen Weste von Martin Houben, der seine Kampfstatistik auf zwölf Siege, davon acht durch K.O., bei einer Niederlage hochschraubte. Der Weg zu einem Titelkampf scheint nun geebnet.
Mit einer furiosen vierten Runde endete der Kampf zwischen Malik Aksakal und Gabor Kovacs. Zwar konnte sich Aksakal als Sieger feiern lassen und dies knapp verdient, aber was die beiden Kämpfer ab dem Ende der dritten und insbesondere in der vierten Runde im Quadrat zeigten war großartig.
Der 24-jährige Aksakal soll mehr erreichen, er soll aufgebaut werden und dafür sollte sein 22-jähriger Kontrahent dienen. Doch dieser verstand das dienen irgendwie anders.
Mit einem Hauch von Arroganz versuchte Aksakal aus dem Felix-Sturm-Stall seine Stärken auszuspielen, dominierte die ersten Minuten und setzte in der ersten Runde als Hauptaktion den Aufwärtshaken mit der Schlaghand ein. Problem dabei: kaum Treffer. Erst nach etwa der Hälfte der zweiten Runde kämpfte und boxte er besser und attackierte den Ungarn erfolgreich. Allerdings, und daran muss er noch arbeiten, vernachlässigte er nach seinen Angriffen häufig die eigene Deckung, so dass er mehr Treffer nehmen musste als nötig. Bei anderen Gegnern hätte dieses Manko durchaus ein böses Ende nehmen können.
Doch wie gesagt, das furiose Ende sollte noch folgen. Bereits in der zweiten Hälfte der dritten Runde dreht Kovacs auf. Der junge Ungar zeigte, dass er nicht als Kanonenfutter von der Donau an den Rhein gereist ist und brachte seinen Kontrahenten zum Stauen. Und dann die vierte und letzte Runde des Kampfes. Häufig landete der Zahnschutz im Ringstaub. Beide Sportler kämpften mit offenem Visier, verloren ihren Zahnschutz, wobei schwierig zu werten ist, ob oder wer den Zahnschutz absichtlich wegen des übergroßen Drucks um Pause flehend aus dem Mund spuckte. Warum allerdings nur der Ungar Kovacs einen Punkt abgezogen bekam, ist ein weiteres Mysterium der Sportart. Fair und gerecht war das nicht. Entweder beide oder keiner! Nach dem Schlussgong reckte Malik Aksakal beide Fäuste in den Hallenhimmel.
Ihm gleich tat es auch Eduard „Edi“ Müller. Der 29-jährige besiegte in seinem vierten Profikampf den Kroaten Anto Nakic nach Punkten und konnte seine makellose Kampfbilanz auf vier Siege bei keiner Niederlage hinaufschrauben. Wobei der Kampfverlauf enger war, als das Punktrichterurteil dies widerspiegelte.
In seinem zweiten Profikampf bekam es Mario Beniesch mit dem Ungarn Krisztian Santa zu tun. Allgemein war dies ein auf den ersten Blick ereignisarmer Kampf. So hätte das Gefühl aufkommen können, dass Beniesch nur Kampferfahrung gewinnen sollte. Dagegen spricht aber, dass sein Gegenübers sehr viel erfahrener war als er und eine nahezu ausgeglichen Kampfbilanz (16 Siegen, 18 Niederlagen und zwei Unentschieden) aufwies. Es war also eine mutige Kampfansetzung und der Ungar kam nicht zum verlieren. Eventuell hätte der Rechtsausleger Beniesch noch häufiger den Weg über die Schlaghandseite seines Gegners suchen können, was eine unangenehme Gangart für jeden Normalausleger ist. Nach vier Runden war Schluss und der 27-jährige Deutsche fuhr seinen zweiten Sieg im zweiten Profikampf ein.
Zurückgespult an den Beginn des erfolgreichen und sehr unterhaltsamen Boxabends in der Classic Remise. Ilias Kallouch und Mansour Mohammadi machten den viel versprechenden Auftakt. Bereits in der ersten Runde verdeutlichte Kallouch seine Zielrichtung und schickte seinen 25-jährigen Gegenüber mit einem linken Haken in den Ringstaub. Von der ersten Kampfsekunde an dominierte der erst 20-jährige mit Führhandgeraden und -haken das Ringgeschehen.
In der zweiten Runde ließ es der 20-jährige Deutsche dann etwas langsamer angehen, nicht aber, ohne die besseren Treffer zu setzen. Zwar glichen sich die Aktionen mit zunehmender Dauer an, doch gefährdet war sein vierter Sieg im fünften Profikampf bei einer Niederlage nie.
Seine makellose Bilanz konnte Anas El Abid gegen Ferenc Hafner auf fünf Siege anheben. Bereits in der zweiten Runde schickte er seinen 45-jährigen Gegenüber auf die Bretter – und zwar nach dem dritten Niederschlag in einer Runde. Abid dominierte den Kampf. Er hat sauber geboxt, seine Chance gesehen und ebendiese genutzt.
© Manfred Fammler
Gastbeitrag: Gut geboxt, Pflichtaufgaben erfüllt und sich für weitere Aufgaben qualifiziert
Gut geboxt, Pflichtaufgaben erfüllt und sich für weitere Aufgaben qualifiziert. Auf diesen kurzen Nenner lassen sich die Auftritte von Martin Houben und Marc Lambertz, die Schützlinge von Trainer Rüdiger May am 17. April 2021, zusammenfassen, die nach der Pandemie durchstarten wollen.

Insbesondere Marc Lambertz zeigte sich mental stark und boxte eng an die Vorgaben und das Coaching von Rüdiger May – mit Erfolg. Ab der ersten Runde strebte Lambertz einem ungefährdeten Sieg antgegen und gab sich dabei endlich etwas mehr Rundenzeit, anstatt den schnellen Abschluss zu suchen. Anscheinend stimmt die Chemie zwischen Coach und Kämpfer, denn ganz gleich, was Rüdiger May in den Ring rief, der 30-jährigen Lambertz hielt sich dran und setzte es umgehend in die Kampfaktionen um. Ob die Kombi Körper-Kopf, die Aufforderung zu pendeln oder den verstärkten Einsatz der Führungshand, so entwickelte sich zwar ein einseitiger, aber sauberer und schön anzusehender Auftritt. Das lag natürlich auch an Alexander Boscovic. Der 24-jährige zeigte sich in seinem zweiten Profikampf zwar von der Überlegenheit beeindruckt, die auch mit einem Niederschlag in der fünften Runde seinen Höhepunkt erreichte, doch stemmte er sich wacker gegen die Übermacht seines Kontrahenten und ging über die gesamte Kampfdistanz von sechs Runden. Auch hierfür gebührt es Lob, denn wie häufig verletzten und verletzten sich andere Sportler zu einem frühen Zeitpunkt eines Gefechts an der Schulter oder am Ellenbogen, um auszusteigen.

Mit Michael Klempert erhielt Martin Houben ebenfalls eine sportliche, wenn auch lösbare Aufgabe. Ungefährdet boxte er sich über sechs Runden zum zehnten Profierfolg. Seine „weiße Weste“ war dabei nie gefährdet. Doch erwies sich Klempert als der erhoffte wackere Kontrahent.
Von Beginn an bestimmte Houben das Kampfgeschehen, das er manchmal von der Ringmitte und dann wieder von außen, sprich an den Seilen entlang, dominierte, obwohl er die langen Wege gehen musste. Dabei bestimmte insbesondere seine Führungshand das Kampfgeschehen, die mal härter oder mit einem höheren Tempo ausgestoßen wurde.

Auffällig – und daran sollte allerdings in der Zukunft gearbeitet werden – war, dass Houben viel zu häufig über seine Führhandseite ging, was seine Kampftaktik berechenbar machen kann. Andere Kämpfer könnten dies ausnutzen. Trotzdem blieb der Sieg über weite Strecken ungefährdet. Bis auf eine Situation in der fünften Runde als Klempert den 27-jährigen an den Seilen in Bedrängnis brachte. Die Art, wie sich Houben von den Seilen löste, ist verbesserungswürdig. Allerdings sollte Houben nach nun zehn erfolgreichen Profiauftritten zu höheren Aufgaben berufen werden, sonst könnte die Karriere stagnieren.

Ein prächtiges Debut lieferten sich Malik Aksakal und Mansour Muhammadi, das der Kölner Aksakal knapp für sich entscheiden konnte. War die erste Runde noch ausgeglichen, so konnte der 25-jährige die nächsten beiden des auf vier Runden angesetzten Kampf für sich entscheiden. Angetrieben von seiner lautstarken Ecke sowie Ex-Champ Felix Sturm, wo Aksakal trainiert, setzte er in mehreren Szenen erfolgreich seine Reichweitenvorteile gegen den knapp zehn Zentimeter kleineren Mansour Muhammadi ein. Allerdings noch viel zu selten – und so kam es, dass der 24-jährige Muhammadi in der letzten Runde den in Front liegenden Aksakal erfolgreich und mutig attackierte. Immer wieder schaffte er es nun, der Führungshand auszuweichen und die Reichweitenvorteile seines Gegenübers auszuhebeln, in die Halbdistanz zu gelangen und den Körper seines Gegners zu attackieren. So entwickelte sich in der letzten Runde ein schöner Debutkampf von zwei aufstrebenden Boxern mit unterschiedlichen Stilen. Wenn alle Debutauftritte diese interessanten Paarungen und engagierten Kämpfer zeigen würden, wäre Kurzweil an der Tagesordnung.
(C) Manfred Fammler
Vorweihnachtliches Boxen in Moers
Klaus Waschkewitz stellte kurz vor Weihnachten, am 15.12.2018, im Ennis Sportpark Moers eine schöne Kampfsportveranstaltung auf die Beine. Es gab zwölf Kämpfe zu sehen, vier K1- , zwei Amateur- und sechs Profiboxkämpfe zu sehen.
René Oeffner (15 Kämpfe, 14 Siege, 9 durch KO, 1 Niederlage) und Yesilat Berkta (48 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO, 42 Niederlagen, 26 durch KO) machten bei den Profis den Anfang. Der auf sechs Runden angesetzte Kampf im Super Mittelgewicht begann mit technisch schönem Boxen von Oeffner. Mit schön steifer Führhand bestimmte er das Kampfgeschehen. Wenn die Lücke sich zeigte, stieß er mit einer graden Schlaghand hinein. In der zweiten Runde arbeiteten beide viel in der Halb- und Nahdistanz. In der dritten Runde standen sie viel Fuß an Fuß an den Seilen. Mehrfach kam Oeffner mit harten linken Körperhaken durch, die Berkta spürte. In der vierten Runde boxte Oeffner wieder auf Distanz. Immer wieder trafen seine Graden den Kopf von Berkta. Dieser versuchte, mit Schwingern zu punkten, die aber meist ins Leere gingen oder auf die Deckung. In der ersten Hälfte der fünften Runde boxte Oeffner lang und in der zweiten nah. Anfang der sechsten Runde zog GBA Ringrichter Kornelius Bernds Berkta einen Punkt ab für wiederholtes Kniehochziehen. Es wurde ihm dann nochmals ein Punkt abgezogen, wegen mehrfachen Mundschutzausspuckens. Insgesamt wurde diese Runde intensiv geführt; Berkta zeigte vor allem eine unglaubliche Härte sich selbst gegenüber. Einstimmiger Punktsieger (59:53, 60:53 und 59:53): René Oeffner.
Yaser Yüksel (8 Kämpfe, 6 Siege, 3 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden) boxte im Super Weltergewicht gegen Armani Aziz (5 Kämpfe, 5 Niederlagen) Den Sechsrunder begann Yüksel mit einer Demonstration seiner überlegenen Reflexe. Er kreiste zum Teil um seinen Gegner mit hängender Deckung und wich den Schlägen von Aziz scheinbar mühelos aus. In der zweiten Runde erhöhte er den Druck und suchte den Schlagabtausch, was sich dann meist sehr munter gestaltete. In der dritten erhöhte Yüksel das Tempo und kam immer wieder, vor allem mit harten Rechten, zum Kopf durch. In der vierten und fünften Runde versuchte Aziz durch schnellere Beine den Abtausch zu vermeiden, was auch zunächst gelang. Dann kam Yüksel aber wieder stärker zurück; es gab viele harte und schnelle Schlagabtäusche. In der sechsten Runde ging Yüksel auf einen KO aus. Mehrfach stellte er sein Gegenüber an den Seilen und deckte ihn ein. Aziz nahm viele harte Treffer, blieb aber stehen: Punktsieger (59:55,60:54 und 57:58): Yaser Yüksel
Sadettin Keser (7 Kämpfe, 4 Siege, 2 durch KO, 2 Niederlagen, 1 durch KO) und Aleksander Jankovic (84 Kämpfe, 19 Siege, 13 durch KO, 65 Niederlagen, 45 durch KO) boxten eine auf sechs Runden angesetzte Begegnung im Super Mittelgewicht aus. Keser machte den Kampf. Er boxte an, überbrückte schnell die Distanz und schlug dann mit der Rechten zum Körper, gefolgt von einem rechten Uppercut. In der zweiten Runde stellte er seinen Gegner in einer neutralen Ecke und holte ihn mit mehreren Körpertreffern von den Beinen. Hiernach ging dann Jankovic noch zweimal nach rechten Körperhaken runter. Die Ecke von Jankovic wedelte mit dem Handtuch und Ringrichter Roman Morawiec beendete den Kampf. Sieger durch TKO in Runde 2:21 Minuten: Sadettin Keser.
Es folgte ein Sechsrunder im Schwergewicht zwischen Vincenco Arangio und Emmrulah Kaya (4 Kämpfe, 3 Siege, 1 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO). Von der ersten Sekunde an lag ein KO in der Luft. Arangio konnte die allererste Aktion entscheiden. Er boxte etwas kontrollierter als Kaya. Dieser war aber der Aggressivere. Beide suchten den Abtausch. Beide boxten wenig an. In der zweiten Runde wogte der Kampf hin und her. Arangio stand an den Seilen, Kaya holte aus und wollte einen Schwinger landen, Arangio wich zur Seite aus und Kaya kam, getragen vom Schwung seines Schlages, mit seinem Oberkörper über die Seile. Beim Umdrehen erwischte ihn ein perfekter und brutaler Aufwärtshaken von Arangio, der sein Kinn traf. Kaya schlug hart auf die Bretter auf. Der sehr umsichtig agierende Ringrichter Bernds zählte den auf dem Boden liegenden Kaya aus und holte gleichzeitig seinen Mundschutz heraus. Sieger durch KO in Runde 2, nach 2:22 Minuten: Vincenco Arangio.
Danijel Arandelovic (12 Kämpfe, 6 Siege, 6 durch KO, 6 Niederlagen, 2 durch KO) und Alpay Yaman (6 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO) boxten anschließend die Deutsche Meisterschaft GBA im Halbschwergewicht aus. Auch in diesem Kampf machte keiner der Kontrahenten Anstalten, Gefangene zu machen. Arandelovic hatte eine höhere „work rate“, aber Yaman brachte die härteren Hände ins Ziel. Er boxte auch sauberer. Arandelovic ging Kopf voran in den Mann. In der zweiten Runde ging Yaman mehr zum Körper und erzielte dadurch auch Wirkung. Man hatte den Eindruck, als würde Arandelovic sich überlegen, ob er überhaupt zur dritten Runde antreten wollte. Was folgte waren zwei sehr harte und hektische Schlagabtäusche, an deren Ende Arandelovic mit dem rechten Fuß umknickte und aufgab. Sieger durch TKO in Runde 3, nach 47 Sekunden: Alpay Yaman.
Im Hauptkampf des Abends ging es um den Eurasia Titel der WBF im Halbschwergewicht. Dafür trafen Slavoljub Mitic (18 Kämpfe, 9 Siege, 6 durch KO, 9 Niederlagen, 5 durch KO) und Rami Ali (12 Kämpfe, 11 Siege, 11 durch KO, 1 Niederlage) aufeinander. Ali boxte souverän und kontrolliert. Er trieb seinen Gegner vor sich her, boxte an und verteilte gut. In der zweiten Runde erhöhte Ali den Druck. Immer wieder stellte er Mitic an den Seilen, ohne dabei zu überhasten. In der dritten Runde stellte Ali Mitic in dessen eigener Ecke und deckte ihn ein. Der kam nur mit Mühe noch mal raus. Direkt in der nächsten Situation wurde Mitic in der nächsten Ecke erneut gestellt. Diesmal ging er nach einem linken Körperhaken zu Boden. Nur wenige Sekunden später und nur ein paar Zentimeter weiter ging er an den Seilen, nach einem Körperhaken, wieder zu Boden. Das wiederholte sich direkt darauf nochmal und der Ringrichter Jens-Uwe Baum, der bis dahin nur wenig zu tun hatte, beendete den Kampf. Sieger durch TKO in Runde 1:08 Minuten: Rami Ali.
Weihnachtsgebäck oder Glühwein gab es bei diesem vorweihnachtlichen Boxen in Moers nicht. Aber gute Kämpfe gab es zu sehen. Für einen Boxfan genau das Richtige in der Vorweihnachtszeit.
© Uwe Betker
Beginn eines neuen Zeitalters
8Mit der Veranstaltung am 07.04.2017 in Wuppertal schaffte Werner Kreiskott den Beginn eines neuen Zeitalters. Bislang war Kreiskott selbst immer auch Hauptkämpfer oder agierte zumindest als möglicher Hauptkämpfer im Hintergrund. Nun aber, nachdem er seine Handschuhe an den berühmten Nagel gehängt hat, fungiert er „nur“ noch als Veranstalter. Die Veranstaltung am Samstag war nun die erste ohne Kreiskott als Boxer und – sie war ein voller Erfolg. Die verkleinerte Unihalle war mit 1.000 verkauften Karten restlos ausverkauft. Und, was das wichtigste ist, es gab guten Kampfsport zu sehen.
Der erste Profiboxkampf, den ich gesehen habe – und ich war relativ früh da – war ein Vierrunder im Leichtgewicht. Susan Kolukisa (2 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 1 Unentschieden) traf auf die Debütantin Leila Chebabi. Die erste Runde wurde von beiden Frauen relativ verhalten geführt. Sie zeigten beide ein gutes technisches Boxen, wobei Kolukisa die besseren und härteren Treffer setzen konnte. Zur zweiten Runde trat Chebabi verletzungsbedingt nicht mehr an. Sieger durch TKO in Runde 2: Susan Kolukisa.
Danach stiegen, ebenfalls für einen Vierrunder Marc Dube (2 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO) und Ziya Goekalp (17 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 16 Niederlagen, 11 durch KO) in den Ring. Die Begegnung im Super Weltergewicht wurde von Anfang an sehr intensiv geführt. Der Kampf war nichts für die Technikfreunde, sondern eher einer für Freunde der harten Keilerei. Mitte der ersten Runde war Dube etwas übereifrig. Er hörte nicht auf das Break Kommando von Goran Morawiec, was ihm eine Ermahnung einbrachte. In der zweiten Hälfte der Runde musste Goekalp viele Treffer nehmen. Immer wieder wurde er an den Seilen gestellt und steckte einen Schlag nach dem anderen zum Kopf ein. Zu diesem Zeitpunkt konnte er froh sein, dass er nicht vom GBA Ringrichter aus den Kampf genommen wurde. Auch die folgenden Runden verliefen ähnlich munter, wenn auch nicht ganz so einseitig. Goekalp verließ sich dabei mehr auf seine Nehmerfähigkeit als auf seine Deckung. Dube schaffte es jedenfalls nicht, ihn mit seinen Schwingern zu fällen. Einstimmer Punktsieger: Marc Dube.
Im Super Mittelgewicht gab sodann Edison Demaj sein Profidebüt gegen Yesilat Berkta (44 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO, 38 Niederlagen, 23 durch KO). Der Kampf wurde verbissen und hart geführt. Die beiden Kontrahenten standen Fuß an Fuß und deckten sich gegenseitig mit Schlägen ein. Zur zweiten Runde trat Berkta, verletzungsbedingt, nicht mehr an. Sieger durch TKO in Runde 2: Edison Demaj.
Anschließend gab es wieder einen Frauenboxkampf. Özlem Sahin (26 Kämpfe, 24 Siege, 8 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden) traf im Minimumgewicht auf Teona Pirosmanashvili (5 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO, 3 Niederlagen, 2 durch KO). Sahin trieb ihre Gegnerin vor sich her. Mehrfach kam sie mit schönen Treffern durch, so in der zweiten Runde mit einem schönen Körpertreffer und einem rechten Cross, die Pirosmanashvili beide deutlich gespürt haben dürfte. In der dritten Runde erhöhte Sahin dann den Druck. Mehrfach kam sie mit dem rechten Cross durch, der Pirosmanashvili immer wieder erschütterte. Zur vierten Runde trat Pirosmanashvili nicht mehr an. Angeblich hatte sei sich verletzt. Ich persönlich vermute eher, sie wollte nicht KO gehen. Später am Abend habe ich sie sogar tanzen gesehen; dabei schien sie mir auch keine Schmerzen gehabt zu haben. Der Ringrichter Jens-Uwe Baum hatte in dem Kampf nichts zu tun. Sieger durch TKO 4: Özlem Sahin
Im Mittelgewicht maßen Ercan Tuncel (5 Kämpfe, 5 Siege, 4 durch KO) und Emir Recepaga (3 Kämpfe, 3 Niederlagen, 1 durch KO) ihre Kräfte. Beide zeigten gutes und technisches Boxen. Tuncel präsentierte sich aber als der physisch stärkere und schnellere Boxer; vor allem war er der härtere Puncher. Ende der ersten Runde kam Tuncel dann mit einer Rechten zum Kopf durch, die Recepaga sichtlich beeindruckte. In der zweiten Runde erhöhte Tuncel langsam den Druck, aber Recepaga hielt dagegen. Die dritte Runde war geprägt von vielen Schlagabtäuschen. In der vierten Runde sah es sogar so aus, als könnte Recepaga den Kampf drehen. Dann aber kam Tuncel erst mit einer Rechten und später mit einer Linken zum Kopf durch, beides Volltreffer. Am Ende der Runde nahm Recepaga noch mehr harte Kopftreffer, ging aber nicht runter. In der fünften Runde spielte Tuncel ein wenig mit seinem Gegner und machte weniger Druck. In der sechsten Runde erhöhte Tuncel noch mal den Druck, stellte Recepaga und ließ ihn nicht mehr weg. Als Ringrichter Morawiec gerade den Kampf abbrechen wollte, weil Recepaga sich nicht mehr verteidigen konnte, flog auch ein Handtuch in den Ring. Sieger durch TKO in der 6. Runde, nach 2:26 Minuten: Ercan Tuncel.
Im Leichtgewicht gab Manuel Steffan gegen Attila Csereklye (20 Kämpfe, 7 Siege, 5 durch KO, 13 Niederlagen, 7 durch KO) sein Profidebüt. Csereklye versuchte Steffan den Kampf kaputt zu machen. Überfallartig sprang er Steffan an, um ihm den Infight aufzuzwingen und/oder er versuchte zu klammern. Nur selten konnte Steffan ihn abkontern. In der zweiten Runde gelang es Steffan aber, mehr und mehr seinen Kampf zu etablieren. Er kam mehrfach mit Kontern zu Kopf und Körper durch, wodurch Csereklye langsamer wurde. In der dritten Runde hatte Steffan seinen Gegner dann im Griff. Er bestimmte das Kampfgeschehen. Csereklye kam nicht mehr an ihn ran. In der vierten Runde boxte Steffan schön lang und grade, ein vorzeitiger Sieg blieb ihm jedoch verwehrt. Punktsieger: Manuel Steffan.
Eine Gewichtklasse höher boxten Nawid Hakimsadeh (10 Kämpfe, 9 Siege, 8 durch KO, 1 Niederlage) und Bilal Messoudi (9 Kämpfe, 5 Siege, 1 durch KO, 4 Niederlagen, 1 durch KO) in einem Vierrunder gegeneinander. Es war ein intensives Aufeinandertreffen. Beide wollten den KO. Hakimsadeh wollte ihn eher erboxen, Messoudi durch harte Schwinger erzwingen. Es gab viele harte Schlagabtäusche. In der zweiten Runde punktete Messoudi durch harte Körpertreffer. In der dritten Runde wurde Hakimsadeh in einer neutralen Ecke von Ringrichter Baum angezählt. Eine Rechte zum Kopf hatte ihn zu Boden gezwungen. Es war ein wüster Kampf. Messoudi wurde ein Punkt abgezogen, wegen mehrfachen Hinterkopfschlagens. Danach ging die Ringschlacht weiter. In der vierten Runde war von einer boxerischen Linie nichts mehr zu sehen. Es war ein ununterbrochener wilder Schlagabtausch, bei dem Hakimsadeh viele Schläge zum Kopf nahm. Punksieger: Bilal Messoudi.
Es folgte der Titelkampf des Abends. Dabei ging es um den vakanten World Boxing Federation International Titel im Super Weltergewicht. Marco Martini (18 Kämpfe, 15 Siege, 6 durch KO, 3 Niederlagen) und Yaser Yüksel (6 Kämpfe, 5 Siege, 3 durch KO, 1 Niederlage). Es war das klassische Aufeinandertreffen eines Fighters und eines Boxers. Beide fingen sehr verhalten an. Es gab nur wenige Aktionen und nur wenige Hände fanden ihr Ziel. Martini beherrschte die Ringmitte, schob sich an seinen Gegner heran und suchte den Abtausch. Yüksel beschränkte sich aufs Kontern. In den folgenden Runden wurde das Tempo kontinuierlich höher. Die ersten Runden gehörten Martini. Er machte mehr und traf häufiger. In der vierten Runde konterte Yüksel Martini häufiger ab und kam dann auch häufiger mit seinen Schlägen durch. In der fünften machte Martini wieder mehr. Die sechste Runde war extrem eng. Hiernach wurde die Begegnung härter. In der siebten konnte Yüksel dann mehr Hände ins Ziel bringen. In der achten Runde wiederum erzielte Martini wieder mehr Treffer. Runde neun war wieder sehr eng und in der zehnten Runde suchte Yüksel den KO, der aber nicht kam. Die Punktrichter werteten 96:94, 98:92 und 98:92. Einstimmiger Punktsieger: Marco Martini.
Es folgte ein Sechsrunder im Weltergewicht. Sherif Morina (7 Kämpfe, 7 Siege, 4 durch KO) boxte gegen Giorgi Gviniashvili (26 Kämpfe, 14 Siege, 10 durch KO, 11 Niederlagen, 4 durch KO). Morina setzte seinen Gegner von Anfang an unter Druck, obwohl er, wie so oft, der Kleinere ist. Ende der ersten Runde schien Gviniashvili durch einen Körperhaken, gefolgt von einem Kopfhaken, beeindruckt zu sein. In der zweiten Runde erhöhte Morina den Druck, aber Gviniashvili steckte nicht auf. Er versuchte, selber durch Körpertreffer und Schläge auf dem Hinterkopf Morina langsamer zu machen. Dafür wurde er dann auch zweimal von Ringrichter Baum ermahnt. Mitte der dritten Runde kam Morina mehrfach mit schönen Rechten zum Kopf durch, die Gviniashvili einknicken ließen. In den verbleibenden drei Runden versuchte Gviniashvili zu überleben. Er machte Faxen, er schlug Innenhände, er monierte Tiefschläge die nicht existierten. Morina suchte den KO. In der sechsten Runde knickte Gviniashvili nach schweren Treffern sichtlich ein, aber er erreichte den Schlussgong. Punktsieger: Sherif Morina.
Den letzten Kampf des Abends bestritten Timo Rost (4 Kämpfe, 4 Siege, 2 durch KO) und Diego Shamatava (13 Kämpfe, 5 Siege, 2 durch KO, 8 Niederlagen, 1 durch KO) im Super Mittelgewicht mit einem Sechsrunder. Shamatava, der gut einen Kopf kleiner als Rost ist, stürmte auf seinen Gegner zu und schlug dabei wilde Schwinger. Rost nutzte seinen Reichweitenvorteil und deckte seinen Gegner mit Schlägen zum Kopf ein. Die erste Runde war extrem schnell. In der zweiten Runde normalisierte sich das Tempo, aber es war immer noch sehr hoch. Rost ließ sich von dem unsauber Boxenden Shamatava nicht provozieren und boxte seinen Kampf weiter. Shamatava nutzte jede Gelegenheit zum Klammern. In der vierten Runde zeigte Shamatava eine kleine Catcheinlage mit Schlagen auf den Hinterkopf. Dafür wackelte er dann nach einem Körper- und Kopftreffer. In den folgenden Runden nahm Shamatava unglaublich viele Schläge gegen den Kopf, aber er fiel nicht. Punktsieger: Timo Rost.
© Uwe Betker
Vorweihnachtliches Boxen in Düren
Kurz vor Weihnachten, am 16.12.2017, war es die Rurtalhalle in Lendersdorf/Düren, wo man als Freund des gepflegten Kampfsports gewesen sein sollte. Baktash Saidi hatte eine schöne Veranstaltung auf die Beine gestellt. Es gab insgesamt 21 Kämpfe zu sehen, 8 K1-Kämpfe, 10 Amateurboxkämpfe und 3 Profiboxkämpfe. Den Anfang machten zwei K1-Kämpfer, die beide nur knapp die Höhe des zweiten Seils erreichten. Einer von diesen beiden war der Sohn des Veranstalters. Nach drei mal einer Minute gab es ein gerechtes Unentschieden.
Den Anfang bei den Boxprofis machten im Super Mittelgewicht Alpay Yaman und Mesud Guenay (6 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 5 Niederlagen, 1 durch KO) mit einem Vierrunder. Yaman schob sich, hinter einer Doppeldeckung verschanzt, heran und versuchte zu explodieren. Guenay, ein Schützling von Yusuf Kanguel
versuchte, dagegen seinen Reichweitenvorteil auszuspielen und sich seinen Gegner durch lange Hände und schnelle Beine vom Hals zu halten. Das machte er auch ziemlich gut. Yaman kam nur ganz selten mit seinem Jab durch. In der zweiten Runde erhöhte er dann den Druck. Es kam so auch zu mehr Schlagabtäuschen und Yaman kam nun auch mehrfach schön zum Kopf durch. In der dritten Runde ließ der Druck von Yaman wieder etwas nach, wodurch Guenay wieder besser mit seinen langen Händen punkten konnte. In der vierten Runde suchte Guenay den KO, den er allerdings nicht erreichte. Für meinen Geschmack ging er viel zu wenig zum Körper. Der GBA Ring- und Punktrichter Kazim Kurnaz wertete 40:37. „Einstimmiger“ Punktsieger: Alpay Yaman. – Ich haber den Kampf eher als Unentschieden gesehen.
Anschließend stiegen ebenfalls im Super Mittelgewicht Timo Rost (2 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO) und Mohamed Boulahya (8 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 6 Niederlagen, 3 durch KO, 1 Unentschieden) für einen Sechsrunder in den Ring. Die erste Runde, wie auch alle folgenden Runden, wurde extrem schnell und hart geführt. Boulahya machte Druck und versuchte Wirkungstreffer ins Ziel zu bringen. Rost war schnell auf den Beinen und ließ ihn oft in Leere laufen. Es gab nur wenige Treffer. In der zweiten Runde übernahm Rost das Kommando im Ring. Er bestimmte das Kampfgeschehen. Am Ende der Runde stellte er Boulahya in dessen Ecke und kam mit drei harten rechten Kopfhaken durch. In der dritten Runde gab es mehr harte Schlagabtäusche. In der folgenden vierten Runde nahm Rost, der Mann von Trainer Rüdiger May, die Jagd auf. Nach ca. einer Minute sah es so aus, als würde Boulahya nach einer Kombination zum Kopf einknicken und am Ende der Runde wurde ihm ein Punkt wegen Haltens abgezogen. In der fünften Runde tanzte Timo um Boulahya und punktete immer wieder mit Kontern. In der sechsten Runde wurde der Kampf etwas ruppig. Beide suchten den KO. Die Punktwertung: 57:56. Sieger nach Punkten Timo Rost.
Den letzten Kampf des Abends bestritt der Veranstalter Baktash Saidi (2 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO) selbst. Er boxte im Super Weltergewicht gegen Suleyman Dag (99 Kämpfe, 10 Siege, 5 durch KO, 89 Niederlagen, 61 durch KO), der ganz kurzfristig für den erkrankten Ersatzgegner eingesprungen war. Dag versuchte zu kreisen und zum Körper zu gehen. Baktash wartete zunächst ab, um dann zum Körper zu gehen. Er spielte mit Dag. In der zweiten Runde machte Saidi mehr Druck. Er ging mehr zum Körper und bewegte sich schneller. In der dritten Runde kam dann das erwartete Ende. Dag musste erst nach einer Linken zum Körper und dann nach einer rechten Graden zum Solarplexus zu Boden. Das Handtuch beendete dann den Kampf. Sieger durch TKO in Runde 3, nach 1:57 Minuten: Baktash Saidi.
Die Rurtalhalle in Lendersdorf/Düren war Austragungsort für eine kleine und schöne vorweihnachtliche Kampfsportveranstaltung. Es gab keine Geschenke, dafür aber Schläge. Dem Publikum gefiel es und am Ende wurden auch keine Weihnachtslieder gesungen.
(C) Uwe Betker
Eine gelungene Housegala in Euskirchen
Austragungsort einer wirklich sehr gelungenen Housegala war am 02.09.2017 das BB5 Gym in Euskirchen. Es gab insgesamt 10 Kämpfe zu sehen. Es begann mit einem K1-Kampf und ging mit fünf unterhaltsamen Amateurboxkämpfen weiter. Dann kamen vier Profikämpfe.
Den Anfang bei den Profis machten im Super Mittelgewicht Mohamed Boulahya (5 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 4 Niederlagen, 2 durch KO) und Walid Iaaraj, der sein Profidebüt gab. Boulahya bestimmte das Kampfgeschehen. Er trieb seinen Gegner vor sich her. Er verteilte gut. Besonders die Körpertreffer hinterließen Wirkung. Iaaraj fand nicht in den Kampf. Er machte zu wenig. Zu selten schlug er zurück. Boulahyan stellte ihn in seiner Ecke und kam mit einem sehr schönen harten Linken, durch die Mitte geschlagenen Aufwärtshaken zum Kopf durch. Der ließ Iaaraj die Ringecke runter rutschen. Kaum saß er auf dem Boden, warf seine Ecke auch schon das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2:02 Minuten: Mohammed Boulahya.
Sodann stiegen Sabri Ulas Göcmen (29 Kämpfe, 11 Siege, 1 durch KO, 18 Niederlagen, 17 durch KO) und Dogan Kurnaz (14 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO, 11 Niederlagen, 10 durch KO) in den Ring für ein Kräftemessen im Super Leichtgewicht. Die erste Runde war munter. Göcmen dominierte zwar den Kampf, aber Kurnaz hielt gut dagegen. Göcmen hatte seine Momente, wenn er den Druck hoch hielt und die Schläge verteilte. Kurnaz konterte und punktete, wenn Göcmen den Druck etwas raus nahm. In der zweiten Runde erhöhte Göcmen das Tempo. Kurnaz versuchte, durch Klammern den Kampfrhythmus zu stören. Verletzungsbedingt gab Kurnaz nach der zweiten Runde auf. Sieger durch TKO in Runde 3, nach 01 Sekunde: Sabri Ulas Göcmen.
Im Schwergewicht trafen Salvatore Aiello (35 Kämpfe, 33 Siege, 18 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden) und Niko Lohmann (11 Kämpfe, 3 Siege, 1 durch KO, 7 Niederlagen, 3 durch KO) für einen Vierrunder aufeinander. Beide zeigten gutes Boxen. Aiello bestimmte die ersten zwei Minuten des Kampfes. Er kam mit den härteren Treffern durch. Lohmann punkte mit seiner Führhand, die Aiello störte. In der zweiten Runde erhöhte der Lokalmatador Aiello den Druck. Er trieb Lohmann vor sich her und verwickelte ihn immer wieder in harte Schlagabtäusche, bei denen er deutlich mehr Treffer ins Ziel brachte. Dann stellte er Lohmann an den Seilen und kam mit einer Rechten zum Kopf durch, die diesen zeitverzögert, sehr langsam zu Boden gleiten ließ. Gerade als Aiello nachsetzten wollte, flog das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 2 nach 2:15 Minuten: Salvatore Aiello.
Hauptkampf des Abends war die Begegnung zwischen Benjamin Blindert (5 Kämpfe, 5 Siege, 5 durch KO) und Richard Hilgert (13 Kämpfe, 10 Siege, 7 durch KO, 3 Niederlagen, 1 durch KO) im Halbschwergewicht. Blindert, ein großer und physisch starker Boxer, war Hilgert in allen Belangen überlegen. Von der ersten Sekunde des Kampfes an roch es nach einem KO. Blindert stieg nicht in den Ring um sein boxerisches Können zu zeigen, sondern um seinen Gegner so schnell wie möglich KO zu schlagen. Und so boxte er dann auch. Hilgert hatte dem nur sehr wenig entgegen zu setzen. Er versuchte, durch Zurückweichen Zeit zu gewinnen und Blindert durch Cross` abzukontern. Blindert stellte Hilgert schließlich in dessen Ecke und Hilgert ging zu Boden. Es war nicht die Wirkung eines einzigen Schlages, sondern die Addition von ganz vielen. Hilgert kam wieder hoch und es ging weiter.
In der zweiten Runde boxte Blindert ruhiger und überlegter. Dabei trieb er aber weiter seinen Gegner vor sich her und der hatte nun auch noch mehr Probleme als in der vorangegangen Runde. Immer wieder stellte Blindert Hilgert an den Seilen. Irgendwann sackte Hilgert erneut zu Boden und wurde von dem sehr souverän und unauffällig agierenden Ringrichter vom Bund Deutscher Faustkämpfer, Christian Rösenl, ausgezählt.
Sieger durch KO in Runde 2 nach 41 Minuten: Benjamin Blindert.
Die Veranstaltung von Lothar Pinkernelle in Euskirchen war sehr gelungen. Sie war um 21 Uhr zu Ende, so dass die Zuschauer noch etwas von ihrem Samstagabend hatten. Ich bin schon auf die nächste Veranstaltung gespannt, für die wohl ein größerer Rahmen geplant ist. Und Benjamin Blindert sollte man im Auge behalten.
© Uwe Betker
Ein langer und unterhaltsamer Nachmittag/Abend in Wuppertal
Bereits um 16 Uhr ging es in Fight Club Wuppertal los. Insgesamt gab es sage und schreibe 35 Kämpfe zu sehen. Es gab K1, IKBO-Boxen und Profiboxen. Mit fünf Kämpfen, waren die Profiboxer allerdings in der Minderheit.
Zwei Kämpfe, die am frühen Nachmittag stattfanden, habe ich schon verpasst. Deshalb hier nur kurz die Fakten: Sebastian Tlatlik (14 Kämpfe, 13 Siege, 12 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) boxte im Super Federgewicht gegen Marc Schulz (9 Kämpfe, 9 Niederlagen, 9 durch KO). Der auf acht Runden angesetzte Kampf erreichte nicht das Ende der ersten Runde. Ein Leberhaken fällte Schulz, woraufhin ihn Ringrichter Patryk nicht wieder antreten ließ. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2:47 Minuten; Sebastian Tlatlik.
Im Super Mittelgewicht boxten Adam Peszko (2 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO) gegen Hani El Jarie (11 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO, 9 Niederlagen, 9 durch KO). Zur dritten Runde trat Hani nicht mehr an. Sieger durch RTD in der zweiten Runde: Adam Peszko.
Nun zu dem, was ich gesehen habe:
Den dritten Profi-Kampf bestritten Nawid Hakimsahde (7 Kämpfe, 7 Siege, 6 durch KO) und Loran Elyas (4 Kämpfe, 4 Niederlagen, 3 durch KO) im Super Leichtgewicht. Der Fight war kurz und knackig. Bereits bei der ersten Aktion fällte eine harte Links-Rechts-Kombination zum Kopf Elyas in der eigenen Ecke. Der GBA Ringrichter Jens-Uwe Baum zählte bis acht. Hakimsahde wollte nun nicht mehr locker lassen. In der nächsten Aktion rutschte Elyas, durch Schläge getrieben, durch die Lücke zwischen erstem und zweitem Seil aus dem Ring. Erneut wurde er angezählt. Kurze Zeit später sank er unter einem Schlaghagel zu Boden und Ringrichter Baum winkte den Kampf ab. Sieger durch KO in Runde 1 nach 1:21 Minuten: Nawid Hakimsahde.
Danach stiegen Philipp Kolodziej (13 Kämpfe, 8 Siege, 6 durch KO, 5 Niederlagen, 5 durch KO) und Konstantin Jawtschenko (4 Kämpfe, 4 Niederlagen, 1 durch KO) für einen Vierrunder im Super Mittelgewicht in den Ring. Der Rechtsausleger Kolodziej machte Druck. Er trieb seinen Gegner vor sich her. Er zeigte eine gute Führhand und versuchte, mit der Rechten zum Köper Jawtschenko langsamer zu machen. In der zweiten Runde erhöhte Kolodziej, der physisch sehr stark wirkte, den Druck. In der dritten Runde wurde der Kampf dann härter. Kolodziej dominierte weiter, musste aber selber auch eine Rechte nehmen, die zu Nasenbluten führte. Nach einer Minute in der vierten Runde stellte Kolodziej Jawtschenko in einer neutralen Ecke. Der konnte sich aber wieder daraus befreien. Nach einer weiteren Minute gab es eine harten Schlagabtausch, mit anschließendem Klammern und abschließendem Zu-Boden-Sinken beider Boxer. Irgendwie zog sich Jawtschenko dabei einen Cut über einem Auge zu. Noch die letzte Minute war heiß umkämpft. Am Ende stand aber ein einstimmiger Punktsieg für Philipp Kolodziej.
Den Hauptkampf des Abends bestritt der Lokalmatador Marco Martini (15 Kämpfe, 12 Siege, 6 durch KO, 3 Niederlagen). Er traf für einen Sechsrunder im Super Weltergewicht auf Artyom Babayan (7 Kämpfe, 2 Siege, 4 Niederlagen). Babayan versuchte sich mit langen Händen Martini vom Hals zu halten, wobei er seinen kleinen Reichweitenvorteil nutzte. Nur selten kam er mit seinen Schlägen durch. Die meisten trafen nur die kompakte Deckung von Martini. Der versuchte sich an Babayan heranzuschieben und ihn mit Haken einzudecken. Am Ende der ersten Runde kam er dann mit einem schönen rechten Kopfhaken durch. Ab der zweiten Runde beherrschte Martini die Ringmitte und gab sie nicht mehr her. Ansonsten verlief das weitere Kampfgeschehen nach dem gleichen, oben beschriebenen Muster. Babayan konnte dabei die zweite Runde aufgrund von Körpertreffern, die er landen konnte, ausgeglichen gestalten. Mitte der nächsten Runde öffnete sich ein Cut unter Babayans rechter Braue. Der Kampf wurde dann härter, was vor allem Martini zugute kam. In der vierten Runde versuchte Babayan, das Kommando zu übernehmen. Der Erfolg blieb aber aus. Vielmehr wurde er immer wieder schön abgekontert. In der vorletzten Runde trieb Martini Babayan geradezu vor sich her und setzte die härteren und präziseren Treffer. Zum Ende der letzten Runde wurde Martini zwar in den Ringseilen gestellt, aber die Schläge trafen nur die Deckung. Sieger durch einstimmigen Punktentscheidung: Marco Martini.
Die Veranstaltungen von Werner Kreiskott im Fight Club Wuppertal sind Kult. Schon zwei Wochen vorher sind sie ausverkauft. Aber mit acht Stunden war die letzte dann einfach doch zu lang. Alle Beteiligten, vom Veranstalter über die Delegierten bis hin zum Ringsprecher Thomas Bielefeld, waren am Ende nur erschöpft. Andererseits kann man natürlich auch sagen: Wo bekommt man schon für sein Geld so viel geboten? – Also ich gehe auf jeden Fall wieder hin.
© Uwe Betker
Internationaler Box Frühschoppen – “All For Eddy“
Am Sonntag, dem 18.12.2016, gab es in Bielefeld einen Box-Frühschoppen. Das ist an sich schon etwas ziemlich Bemerkenswertes. Aber nicht genug damit, fungierte noch als Veranstalterin die gerade mal 14 Jahre alte Ranee Schröder, die damit wohl der/die jüngste Boxpromoter/in der Welt sein dürfte. Ein großesTransparent machte den Zweck der Veranstaltung deutlich. “Wir kämpfen gemeinsam für Eduard Gutknecht” bedeckte eine Wand des Sportpalastes in Bielefeld. “All For Eddy” war das Motto der Veranstaltung, wo Geld für den immer noch im Koma liegenden Boxer gesammelte wurde.
Im Vorfeld gab es offenbar ein paar seltsame Verwerfungen. So soll Winfried Spiering von Seiten des BDB dafür kritisiert worden sein, dass zwei seiner Boxer vom Wiking Boxteam auf einer GBA Veranstaltung boxten. Dabei wurde wohl übersehen, dass es sich um eine Veranstaltug zu Gunsten von Gutknecht handelte. Spiering hat, wie man hört, alle BDB Titel seiner Boxer nun zurückgegeben. Die GBA hat die Veranstalter- und Sanktionierungsgebühren Eddy Gutknecht gespendet.
Es gab fünf Profiboxkämpfe zu sehen. Den Anfang machten im Super Weltergewicht Angelo Frank (9 Kämpfe, 9 Siege, 6 durch KO) und Jan Balog (44 Kämpfe, 10 Siege, 5 durch KO, 32 Niederlagen, 7 durch KO, 1 Unentschieden). Frank begann verhalten. Er schaute sich seinen Gegner in Ruhe an, während dieser versuchte, Treffer zu landen. Schon bald wurde jedoch der Kampf schnell und hart. Es gab viele Schlabtäusche, die meist nur die Deckung des Gegners prüften. Beide kamen nur selten durch, wobei Frank die klareren Treffer setzte. In der zweiten Runde schlug Balog vermehrt zum Körper, was Frank nicht weiter beeindruckte. Ende der Runde kam Frank mit einem schönen rechten Haken zum Kopf durch, der Balog zu Boden brachte. Ringrichter Thomas Hackenberg zählte ihn an. In der dritten Runde erodierte Balog sichtlich. Er versuchte noch, seine Schwäche durch Schwinger, die aber nur die stabile Deckung von Frank trafen, zu kaschieren. In der vierten Runde nahm Balog immer mehr Treffer. Immer und immer wieder kam Frank mit seinen Schlägen, besonders seinen Aufwärts- und Kopfhaken durch. Zur nächsten Runde trat Balog nicht mehr an. Er hatte sich wohl den Rücken verletzt. Sieger durch TKO in Runde 5: Angelo Frank.
Im nächsten Kampf ging es um den vakanten WBF International Titel und die UBO Intercontinental Meisterschaft im Leichtgewicht. Sie wurden ausgeboxt zwischen Jean Moraiti (29 Kämpfe, 14 Siege, 2 durch KO, 10 Niederlagen, 1 durch KO, 4 Unentschieden) und Nikoloz Berkatsashvili (43 Kämpfe, 27 Siege, 10 durch KO, 16 Niederlagen, 14 durch KO). Der Titelkampf der beiden war kurz und sehr kurzweilig. Der sehr bewegliche Moraiti trieb Berkatsashvili vor sich her und bestimmte das Kampfgeschehen. Er zeigte einen guten Jab und schnelle Hände. Aber am Anfang sah es so aus, als wären die Schläge von Berkatsashvili härter. Bei aller Dominanz von Moraiti, hatte Berkatsashvili doch auch seine Momente. In der zweiten Runde erhöhte Moraiti den Druck. Nach drei schönen Linken zum Kopf ging Berkatsashvili das erste Mal auf die Bretter. Kurz danach saß er erneut auf dem Ringboden. Diesmal war er gestolpert. Ein rechter Kopfhaken schickte ihn wieder runter. Er gab aber nicht auf, sondern stellte sich ein weiteres Mal, um kurze Zeit später wieder zu Boden zu gehen – diesmal nach einer Links-Rechts-Kombination. Er stellte sich erneut, aber nur, um direkt in der nächsten Situation zwei bis drei Kopftreffer zu nehmen, die ihn erneut fällten. Nun hatte Ringrichter Thomas Hackenberg genug gesehen und nahm den Verteidigungsunfähigen Berkatsashvili aus dem Kampf. Sieger durch TKO in Runde 2, nach 2:55 Minuten: Jean Moraiti.
Es folgte ein auf sechs Runden angesetzter Kampf im Halbschwergewicht mit Elvis Hetimi (8 Kämpfe, 8 Siege, 8 durch KO). Eigentlich hätte er ausfallen müssen, denn der eigentlich vorgesehene Gegner sagte ein paar Stunden vor dem ersten Gong ab. Kurzfristig sprang der Bielefelder Kickboxer Mario Schröder ein. Schröder stieg in den Ring und er hatte schon Probleme. Hetimi boxte abgeklärt und suchte den KO. Schröder zeigte aber viel Herz. Zum Ende der Runde hin zog er sich einen Cut über dem rechten Auge zu, den er selber verschuldet hatte. Nur mit viel Mühe erreichte er den Schlussgong. Nach den ersten beiden Runden, in denen Schröder noch versucht hatte mitzuboxen, versuchte er nun, nur noch über die Distanz zu kommen. Ich gebe zu, ich hatte gehofft, Schröder würde es schaffen. Aber am Ende der letzten Runde erwischte ihn ein harter Aufwärtshaken, der ihn fällte. Sieger durch KO in Runde 6 nach 2:15 Minuten: Elvis Hetimi.
Als nächstes war ein Kampf im Weltergewicht zu sehen zwischen Artur Müller (2 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO) und Lukas Radic (14 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO, 11 Niederlagen, 7 durch KO). Müller hatte 2010 ein erfolgreiches Profidebüt gegeben, danach aber nicht mehr geboxt. Unter der Führung von Kai Gutmann machte er nun einen erneuten Versuch. Müller boxte in der ersten Runde noch etwas nervös und überhastet. Das führte dazu, dass es zum Ende der Runde zu einer munteren Keilerei kam. In den folgenden Runden boxte Müller dann abgeklärter. Er beherrschte die Ringmitte und dominierte den Kampf. Er zeigte ein schöne linke Führhand und eine gute und schnelle Beinarbeit. Immer wieder kam er mit seinem linken Cross durch. In der dritten Runde setzte er dann vermehrt seine Rechte ein. Radic nahm mehrere harte Rechte um Kopf, die ihn zum Wackeln brachten. In der vierten und letzten Runde suchte Müller den KO. Radic nahm viel, aber er erreichte, wenn auch mit Mühe, das Kampfende stehend. Sieger nach Punkten (40:36): Artur Müller.
Der Hauptkampf des Abends war ein boxerischer Leckerbissen. Malik Zinad (7 Kämpfe, 7 Siege, 6 durch KO), der von Donny Lalonde gemanaged wird, verteidigte seinen WBF International Titel im Halbschwergewicht gegen Beka Aduashvili (28 Kämpfe, 19 Siege, 9 durch KO, 9 Niederlagen, 8 durch KO). Zinad boxte spektakulär. Er zeigte schnelle Hände, gute Reflexe und eine gute Übersicht. Die verlor er selbst beim wildesten Schlagabtausch, wie in Runde 2, nicht. Nahezu alle Schläge konnte er blocken und selber Treffer setzen. Er zeigte sehr gutes, sehr schönes Boxen. Das Ende für Aduashvili kam dann in der fünften Runde. Wie aus dem Nichts traf ihn ein Kinnhaken, der ihn zu Boden zwang. Kurze Zeit später schickte Zinad ihn erneut zu Boden. Der sehr souveräne Ringrichter Alexander Plumanns zählte ihn dort aus. Sieger durch KO In Runde 5, nach 1:53 Minuten: Malik Zinad.
Es war zu vernehmen, dass Malik Zinad und Elvis Hetimi im Februar oder März in Hamburg gegeneinander antreten sollen. Das würde ein Knallerkampf zu werden versprechen.
An einem Sonntagmorgen musste ich aufstehen wie an einem normalen Werktag und das, um zu einem Box Frühschoppen zu fahren. Aber der Weg hat sich gelohnt. Die Veranstalterin Ranee Schröder hat eine wirklich gute Show auf die Beine gestellt. Dabei muss ich erwähnen, dass als Show-Act Troy Afflick, ein unglaublich guter Soulsänger, auftat. Ich hoffe, Ranee Schröder macht als Veranstalterin weiter.
© Uwe Betker