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Profiboxen in Leverkusen: Ein Hauch von Las Vegas
Wenn man an Profiboxen in Leverkusen denkt, fällt einem direkt Bekim Hoxhaj von No Limit Boxing ein, der am 07.03.2020 in seinem Gym eine sehr schöne Veranstaltung mit vielen guten Kämpfen auf die Beine stellte. Zu sehen gab es 14 Boxkämpfe, von denen 10 von Profis bestritten wurden.
Den Anfang bei den Profis machten Samir Abedine (3 Kämpfe, 3 Niederlagen, 3 durch KO) und Robert Grguric (5 Kämpfe, 4 Siege, 3 durch KO, 1 Niederlage) mit einem Achtrunder im Cruisergewicht. Grguric, der letzte Woche seine erste Niederlage hinnehmen musste, hämmerte auf seinen Gegner so lange ein, bis er zu Boden sank und nicht mehr hoch kam.
Sieger durch KO in Runde 1, nach 50 Sekunden: Robert Grguric.
Im ersten Frauenboxkampf des Abends gaben zwei junge Damen ihr Profidebüt im Leichtgewicht, Nicole Schäfer und Sarah Czegled. Schäfer stellte schon nach kurzer Zeit ihre Gegnerin in ihrer Ecke und ließ sie nicht mehr raus. Nach mehreren unbeantworteten Treffern brach der GBA Ringrichter Hans Joachim Karge den Kampf ab.
Siegerin durch TKO in Runde 1, nach 38 Sekunden: Nicole Schäfer.
Im Super Mittelgewicht bestritten Hossam El Sleiman (5 Kämpfe, 4 Siege, 4 durch KO, 1 Unentschieden) und Simon Krebs (3 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO, 1 Unentschieden) einen Sechsrunder. Krebs versuchte seinen Reichweitenvorteil zu nutzen und sich seinen Gegner durch lange Hände vom Hals zu halten. El Sleiman versuchte seinerseits die Distanz zu verkürzen, um dann mit Haken zum Erfolg zu kommen. In der ersten Runde hatten beide Boxer ihre Momente. Im zweiten Durchgang kam El Sleiman häufiger an den Mann von Benjamin Blindert heran und es gab mehr und härtere Schlagabtausche. Anfang der dritten Runde stellte El Sleiman sein Gegenüber an den Seilen und deckte ihn mit Schlägen, vor allem solchen zum Körper, ein. In der zweiten Hälfte der Runde kam Krebs auf und punkte seinerseits mit Körpertreffern. In Runde vier wurde der Kampf etwas langsamer, wovon vor allem Krebs profitierte. In Runde fünf erhöhte El Sleiman wieder den Druck, den er immer weiter steigerte. In der sechsten Runde setzte Krebs die klareren Treffer, aber El Sleiman war der aggressivere Mann, der Krebs immer wieder den Schlagabtausch antrug.
Die Punktrichter werteten 60:54, 59:57, 58:56. Sieger nach Punkten: Hossam El Sleiman.
Lulzim Ismaili (5 Kämpfe, 5 Siege, 3 durch KO) und Kobiljon Hushvaktaliev (4 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) maßen im Superweltergewicht ihre Kräfte. Der auf sechs Runden angesetzte Kampf begann spektakulär. Der etwas kleinere Hushvaktaliev trug seinem Gegenüber immer wieder den Kampf an und konnte harte Treffer ins Ziel bringen. Auch in der zweiten Runde sprang er immer wieder in den Mann hinein, um die Distanz zu überwinden. Ismaili konnte zwar sehr viel weniger Aktionen für dich verbuchen, die waren dafür aber sauberer. Ende der dritten Runde kam er mehrfach schön durch und es sah für mich so aus, als sei Hushvaktaliev beeindruckt gewesen. In der nächsten Runde ging Hushvaktaliev dann dreimal zu Boden, vor allem nach Körpertreffern. Die Ecke hatte nun von ihm genug gesehen und warf das Handtuch.
Sieger durch TKO in Runde 4, nach 2:32 Minuten: Lulzim Ismaili.
Im zweiten Frauenboxkampf des Abends stieg im Leichtgewicht die ungeschlagene Beke Bas (14 Kämpfe, 14 Siege, 7 durch KO) in den Ring. Dort traf sie auf Nana Chakhvashvili (21 Kämpfe, 7 Siege, 5 durch KO, 14 Niederlagen, 12 durch KO) für einen Sechsrunder. Die kleinere Bas spielte in der ersten Runde mit ihrer Gegnerin. Sie boxte ohne Druck. In der zweiten Runde dann fing sie an, Ernst zu machen. Immer wieder stellte sie ihre Gegnerin an den Seilen und deckte sie mit Treffern ein. Besonders schön war ein Leberhaken und mehrere Aufwärtshaken. In der dritten Runde wurde es für Chakhvashvili noch schlimmer. Am Ende der Runde nahm sie mehrere Dutzend Schläge zu Körper und Kopf ohne sie beantworten zu können. Daher nahm Ringrichter Kazim Kurnaz sie auch mit dem Schlussgong aus dem Kampf. Sieger durch TKO: Beke Bas.
Alexander Schurhoff (5 Kämpfe, 5 Siege, 5 durch KO) und Markus Knoop (5 Kämpfe, 3 Siege, 1 Niederlage, 1 durch KO, 1 Unentschieden) boxten im Cruisergewicht einen Sechsrunder. Schurhoff zeigte technisch schönes Boxen. Er trieb seinen Gegner vor sich her, der ihm nichts entgegen zu setzen hatte. Nach mehreren Treffern ging er dann zu Boden. Er stellte sich zwar noch einmal zum Kampf, wurde aber dann durch eine brutale Rechte zum Kopf gefällt. Ringrichter Karge zählte gar nicht zu Ende, sondern beendete den Kampf sofort, damit man sich um den schwer Getroffenen kümmern konnte.
Sieger durch KO in Runde 1, nach 2:01 Minuten: Alexander Schurhoff.
Es folgte ein Sechsrunder im Super Weltergewicht. In ihm trafen Islam Ashabov (10 Kämpfe, 3 Siege, 2 durch KO, 7 Niederlagen, 4 durch KO) und Sumbu Nsasi (7 Kämpfe, 7 Siege, 5 durch KO) aufeinander. Beide zeigten technisch sehr gutes Boxen. Beide studierten einander in der ersten Runde, wodurch es nur sehr wenige Aktionen gab. Die zweite Runde war sehr viel härter. Mitte der Runde kam Nsasi mit einer harten Linken und einer harten Rechten zum Kopf durch, die Schurhoff wohl beeindruckten. Im dritten Durchgang suchten beide die Entscheidung. Es gab viele harte Schlagabtausche, in denen beide harte Treffer nehmen mussten. Ashabov musste aber mehr einstecken. In der letzten Aktion nahm er einen brutalen Uppercut, der ihn sichtlich erschütterte. Zur nächsten Runde trat er dann nicht mehr.
Sieger durch TKO in Runde 4: Sumbu Nsasi.
Ebenfalls im Super Weltergewicht bekam es Sergej Wotschel (19 Kämpfe, 14 Siege, 7 durch KO, 4 Niederlagen, 1 Unentschieden) mit Valentyn Zbozhek (19 Kämpfe, 5 Siege, 14 Niederlagen, 1 Unentschieden) zu tun. Nach einer elfmonatigen Pause aufgrund eines Unfalls bestritt Wotschel einen Vierrunder. Zbozhek versuchte seinen Rechweitenvorteil zu nutzen und mit seiner Führhand zu punkten. Wotschel schob sich an seinen Gegner heran, um in der Halb- und Nahdistanz zu arbeiten. Sehr viel mehr gibt es über diesen Kampf nicht zu berichten. Wotschel erarbeitete sich einen Sieg in einem Kampf, in dem er mehr gegen die Folgen seines Unfalls als gegen seinen Gegner an boxte.
Die Punktrichter werteten 40:36, 40:37 und 40:36. Sieger nach Punkten: Sergej Wotschel.
Im Halbschwergewicht bestritten Nick Morsink (11 Kämpfe, 10 Siege, 5 durch KO, 1 Niederlage) und Ata Dogan (57 Kämpfe, 14 Siege, 5 durch KO, 42 Niederlagen, 12 durch KO, 1 Unentschieden) einen Achtrunder. Morsink wollte den Kampf schnell beenden. Mit seiner schönen Führhand trieb er Dogan vor sich her, stellte ihn an den Seilen und tat ihm weh. Immer wieder kam er mit harten Treffern, besonders zum Körper, durch. Zweimal ging Dogan nach Körpertreffern zu Boden. Zur zweiten Runde, trat er dann nicht mehr an.
Sieger durch RTD: Nick Morsink.
Im Hauptkampf des Abends wurde die vakante Deutsche Meisterschaft der GBA im Mittelgewicht ausgeboxt. Es kämpften die ungeschlagenen Armel Mbumba (6 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO) und Stas Kindsvater (6 Kämpfe, 5 Siege, 2 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO). Beide Boxer begannen verhalten. Kindsvater erarbeitete sich leichte Vorteile aufgrund seines Reichweitenvorteils, den er mit seiner Führhand nutzte. In der zweiten Runde machten beide mehr. Mbumba trieb und Kindsvater lief die Seile entlang, nutzte seine lange Führhand und konterte. Die dritte Runde verlief nach dem gleichen Muster, nur dass der Kampf immer intensiver geführt wurde. In der folgenden Runde stellte sich Kindsvater immer öfter den Schlagabtauschen. Ende der Runde ging Kindsvater in einer neutralen Ecke nach mehreren Körperhaken zu Boden. Der entscheidende Schlag war ein Leberhaken. Der Pausengong ertönte doch Ringrichter Arno Pockrand zählte, wie es die Regel verlangt, Kindsvater aus.
Sieger durch KO in Runde 4: Armel Mbumba.
Die Veranstaltung im No Limit Boxing Gym in Leverkusen war außerordentlich kurzweilig und unterhaltsam. Nicht nur gab es überdurchschnittlich viele gute Kämpfe zu sehen, es breitete sich auch ein Hauch von Las Vegas in Leverkusen aus. Einige der Boxer von Bekim Hoxhaj kamen verkleidet in den Ring. Einer trug ein Cape mit Maske, ein anderer wurde von Togaträgern begleitet und wiederum ein anderer trug Sonnenbrille. Nette Show – guter Boxabend.
© Uwe Betker
Ein Freitagabend mit vier Frauen
Die Stadthalle Hitdorf war am Freitag, dem 04.04.2014 der Ort, an dem man als Kampfsport Aficionado gewesen sein musste, um gut gelaunt ins Wochenende zu starten. Es gab insgesamt 15 Kämpfe zu sehen. Davon wurden 5 nach Box-, 7 nach K-1- und 1 nach Kickboxregeln ausgetragen. Den Abschluss bildeten zwei Profiboxkämpfe. Um es vorweg zu sagen, das Programm war gut. Bei allen Kämpfen wurde der richtige Mann / die richtige Frau zum Sieger erklärt. Dabei erlitten auch Heimboxer Niederlagen.
Es fiel mir ein Amateurboxer, Denis Nurja, der im Vorprogramm antrat, besonders auf. Er kämpfte gegen den erfahrenen Profiboxer Pietro d’Alessio (26 Kämpfe, 11 Siege, 7 durch KO, 14 Niederlagen, 5 durch KO, 1 Unentschieden). Der erst 19 Jahre alte Nurja ist offensichtlich ein großes Talent. Er boxte variabel, zeigte schnelle Beine, und er hält Druck aus. D’Alessio ist nämlich ein guter Mann, den man so einfach nicht besiegt. Auf meinen Punktzettel hatte Nurja die ersten beiden Runden gewonnen und in der letzten ein Unentschieden erreicht. Das Kampfgericht sah es ähnlich. Am Ende der drei Runden wurde Nurja zum Punktsieger erklärt.
Der erste Hauptkampf des Abends war schnell zu Ende. Die auf sechs Runden angesetzte Begegnung im Super Bantamgewicht zwischen der Kölnerin Ranan Durdu (6 Kämpfe, 6 Siege, 4 durch KO) und Sonja Soknic (4 Kämpfe, 4 Niederlagen, 4 durch KO) aus Banja Luka in Bosnien Herzegowina war zu Ende, bevor er richtig begann. Bereits am Anfang der ersten Runde musste Soknic in ihrer eigenen Ecke zu Boden. Sie hatte sich abgedreht und hingekniet, um sich vor der Wucht der Schläge von Durdu zu schützen. Sie war mit dem Druck, den Durdu aufbaute, einfach überfordert. Danach versuchte Soknic nur noch irgendwie zu überleben. Sie schaffte es denn auch irgendwie, die Rundenpause zu erreichen, obwohl Durdu ihr ständig auf den Fersen war. In der Pause sackte Soknic dann offensichtlich der Kreislauf ab und der Kampf war zu Ende.
Im Hauptkampf des Abends gab die Lokalmatadorin Dilar Kisikyol ihr Profidebüt im Super Federgewicht. Ihre Gegnerin war die Oberhausenerin Cagla Acar. Kisikyol begann nervös und boxte ohne sichtbare Linie. Es gab viele Schlagabtäusche bei denen alle beide viel nehmen müsse. Im zweiten Durchgang boxte Kisikyol dann sehr viel disziplinierter. Kaum hatte sie ihre Führhand etabliert und boxte sie aus der Distanz, ging Acar auch schon zu Boden, auch wenn sie nicht angezählt wurde; augenscheinlich hatte Kisikyol ihre Gegnerin erwischt, als sie aus der Balance war. In der dritten Runde machte sie dort weiter, wo sie in der vorangegangenen aufgehört hatte. Ihre Führhand kam gut und ihre Rechte fand ein ums andere Mal ihr Ziel. In der Mitte der Runde erhöhte Acar dann jedoch noch mal den Druck. Der Kampf wurde härter und es kam wieder vermehrt zu Schlagabtäuschen, die diesmal aber sehr viel kontrollierter waren, als im ersten Durchgang. Die letzte Runde war dann richtig hart umkämpft. Kisikyol behielt dabei die Oberhand. Am Ende stand ein klarer Punktsieg für sie.
Baki´s Fight Night in Hitdorf/Leverkusen war ein richtig guter Einstieg in das Wochenende.
© Uwe Betker
Das kölner Imperium wackelt
Felix Sturm hatte es geschafft, nach seinem Weggang von Universum Box-Promotion ein Imperium aufzubauen. In seinem Reich gab es nur ihn und alles drehte sich um ihn. Er baute sich sein eigenes Gym auf dem Bonner Wall in Köln. Er schaffte es irgendwie, dass der Verband WBA (World Boxing Association) ihn zum „Super Champion“ machte, obwohl er die Voraussetzungen hierfür, nach den Regularien des Verbandes, gar nicht erfüllte. – Die Ausführungen von Ahmet Öner, wie Sturm zu diesem Titel gekommen ist, sind hier unerheblich. – Der Titel „Super Champion“ ermöglichte es ihm dann, einen Multimillionenvertrag mit SAT1 abzuschließen. Dem TV-Sender war es offensichtlich egal, dass Sturm kein richtiger Weltmeister war. Man tat einfach so als ob.
Praktisch war auch, dass er als „Super Champion“ der Verpflichtung zur Pflichtverteidigung seines Titels enthoben war. Er musste damit zwar nicht regelmäßig die Nummer Eins der Rangliste boxen, dafür setzte es ihn aber auch einer gewissen Kritik aus. Als Sturm nämlich noch bei Universum geboxt hatte, beschwerte er sich öffentlich, dass man ihm keine besseren Gegner vorsetzte. Er forderte sogar die besten Boxer als Gegner. Dabei kursierte allerdings schon damals das Gerücht, er wolle auf keinen Fall gegen seinen Stallkollegen Gennady Golovkin antreten. Nun da Felix Sturm einen übertragenden Fernsehsender und sogar seine eigene Promotion-Firma gegründet, die Felix Sturm Box-Promotion, gegründet hatte, war er doch sein eigener Herr. Er konnte sich seine Gegner nun selber suchen. Boxte er nun aber gegen die besten Boxer der Welt? – Nein! Er boxte zweitklassige Boxer und tat so, als träte er gegen Weltklasseboxer an.
Erst vor kurzem schränkte Sturm seinen Anspruch ein wenig ein, indem er zugab. „ Wir machen Kämpfe, die sportlich sowie auch wirtschaftlich Sinn machen. Das wollen manche Leute nicht verstehen. Ich scheue keine Gegner. Unser Business ist das Preisboxen. Am Ende des Tages geht es um das liebe Geld. Wir verstellen uns nicht, sind keine Schlipsträger, sind kölsche Jungs und ziehen unser Ding durch, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“ (Boxen Heute 2/2013, S. 19) Nie war er offener hinsichtlich seines sehr laut artikulierten Willens die Besten boxen zu wollen. Was mich nur an dieser Äußerung wundert ist, warum der am 31. Januar 1979 in Leverkusen geborene Adnan Ćatić sich als „kölsche Jung“ bezeichnet.
Sturm braucht einen Titel. Das Problem ist nur, dass er wohl nicht noch einmal einen Titel wie den des „Super Champion“ verliehen bekommen wird. Also muss er darum kämpfen. Das wird aber nicht so einfach. Denn der beste Mittelgewichtler, Sergio Gabriel Martinez (54 Kämpfe, 50 Siege, 28 durch KO, 2 Niederlagen, 1 durch KO, 2 Unentschieden), der Weltmeister der WBC, World Boxing Council, steht in absehbarer Zeit als Gegner nicht zur Verfügung. Er boxt am 27.04.2013 gegen Martin Murray (26 Kämpfe, 25 Siege, 11 durch KO, 1 Unentschieden).
Daniel Geale (30 Kämpfe, 29 Siege, 15 durch KO, 1 Niederlage), der Weltmeister der IBF, International Boxing Federation, gewann erst am 30.01.2013 das inneraustralische Duell gegen Anthony Mundine (49 Kämpfe, 44 Siege, 26 durch KO, 5 Niederlagen, 2 durch KO). Wieso sollte Geale Sturm einen Rückkampf in Deutschland geben, wenn er hier nur in einer relativ kleinen Halle antreten würde, wo er in seiner Heimat das Entertainment Centre in Sydney voll bekommt?
Der WBO, World Boxing Organization, Champion Peter Quillin (28 Kämpfe, 28 Siege, 20 durch KO) boxt am 27.04.2013 in Barclays Center, Brooklyn, New York, gegen Fernando Guerrero (26 Kämpfe, 25 Siege, 19 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO).
Der Titelträger der WBA, World Boxing Association, Gennady Golovkin (26 Kämpfe, 26 Siege, 23 durch KO) hatte erst vor kurzem, am 30.03.2013, einen Kampf. Er schlug Nobuhiro Ishida (35 Kämpfe, 24 Siege, 9 durch KO, 9 Niederlagen, 1 durch KO, 2 Unentschieden) in der dritten Runde KO. Ein Kampf von Sturm gegen Golovkin wäre längst überfällig. Angeblich zieht Sturm mittlerweile sogar einen Kampf gegen ihn in Erwägung, wie es heißt, noch in diesem Jahr. – Also weit und breit ist kein Titel für Felix Sturm in Sicht, jedenfalls keiner, den man einfach so bekommt.
Sturms Idee, die ehemalige Weltmeisterin im Fliegengewicht Sjusanna Lewonowna Kentikjan oder auch Syuzanna Kentikyan oder auch Susi Kentikian (33 Kämpfe, 30 Siege, 16 durch KO, 2 Niederlagen), mit reinzunehmen,- war wohl auch nicht so besonders gut. Kentikian gewann zwar ihren letzten Kampf, am 01.02.2013 gegen Sanae Jah, der besten Fliegengewichtlerin in Belgien, aber vorher, am 01.12.2012, hat sie gegen Carina Moreno (28 Kämpfe, 23 Siege, 6 durch KO, 5 Niederlagen) verloren und ist dadurch nicht WBA Champion geworden. Nicht nur, dass Kentikian nicht wieder Weltmeisterin wurde, sie zeigte sich dann nach dem Kampf auch wieder als schlechte Verliererin. Sie, die selbst so oft von den sehr subjektiven Wahrnehmungen von Punktrichtern und Ringärzten profitiert hatte, beschwerte sich. Was aber noch schlimmer war: Die Einschaltquote war nicht gut.
Auch die vollmundige Ankündigung von Mohammed Lassoued, Maurice Weber (19 Kämpfe, 17 Siege, 5 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden), „Ich will Sturms erster Weltmeister werden!“ ist eher eine Projektion in die fernere Zukunft. Weber ist zurzeit nur die Nummer 3 in Deutschland und die Nummer 138 in der Welt.
Felix Sturm steht unter Druck. Er braucht einen Titel, um seinem TV Sender etwas bieten können. Aber woher nehmen? Wackelt etwa sein kölner Imperium?
© Uwe Betker/www.box-blog.de