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Die ultimativ subjektive Liste 2015

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Boxer des Jahres 2015
Tyson Fury (25 Kämpfe, 25 Siege, 18 durch KO), der neue Weltmeister der WBO und Super Champion der WBA, hat alles richtig gemacht. Er kam nach Deutschland, um zu gewinnen und nicht, wie viele vor ihm, nur um sich eine Börse abzuholen. Er hatte einen Plan und den zog er erfolgreich durch. Im Vorfeld des Kampfes machte er alles, um in das Gehirn von Wladimir Klitschko zu kriechen. Er nutzte jede Gelegenheit, ihm immer wieder zu zeigen: „Ich bin nicht berechenbar!“ Er und sein Team kümmerten sich um jedes Detail und gingen keiner Konfrontation aus dem Weg. Jedes Detail war wichtig: die Passform der Handschuhe, die Härte des Ringbodenbelags … Dass er auf alles achtete, das war wiederum etwas, womit er den Titelverteidiger auch gründlich nerven konnte. Vor allem hatte Fury einen simplen Kampfplan: Klitschko lang boxen, schnelle Beine und schnelle Hände. Sobald er Klitschko seinen Kampf aufzwingen konnte, sah der alt und planlos aus, was er wohl auch war. Es war kein schöner Kampf, aber Fury war erfolgreich, und der Erfolg gibt ihm schließlich Recht.

Boxer des Jahres 2015 (ehrenhalber)
Alexander Mengis boxte am 23. Mai 2013 in Berlin um die Internationale Deutsche Meisterschaft der GBA im Weltergewicht. Sein Gegner hieß Stefan Worth. Es war der fünfte Kampf des Stuttgarters. Erst einen Kampf vorher, am 18.11.2012, hatte er diesen Titel gewonnen. Gegen Worth ging er in der achten Runde schwer KO und fiel ins Koma. Es hat dann wohl eine Notoperation gegeben. Heute lebt Mengis irgendwo als Pflegefall. Alexander Mengis steht für den brennenden Wunsch aller Boxer und Boxerinnen, mit dem, was sie tun, Geld und Ruhm zu erringen. Er steht aber auch dafür, dass das Profiboxen, das wir alle so lieben, sehr gefährlich ist. Eine Tatsache, die immer und immer wieder von allen Beteiligten und Zuschauern vergessen wird. Um das Bewusstsein dafür wach zu halten, möchte ich Alexander Mengis zum Boxer des Jahres 2015 ernennen – ehrenhalber.

Boxerin des Jahres
Nicole Wesner (11 Kämpfe, 11 Siege, 5 durch KO) wurde am 06.09.2015 in der Markthalle in Wismar Weltmeisterin der WBF, WIBF und der GBU im Leichtgewicht. Sie besiegte Irma Balijagic Adler klar nach Punkten. Damit ist sie in Deutschland die Beste im Leichtgewicht und in der Welt unter den Top Ten.

KO des Jahres
Am 14.08.2015 verlor Marco Huck (42 Kämpfe, 38 Siege, 26 durch KO, 3 Niederlagen, 2 durch KO, 1 Unentschieden), in Newark, New Jersey, gegen den nicht sehr hoch eingeschätzten Krzysztof Głowacki (25 Kämpfe, 25 Siege, 16 durch KO) durch KO in Runde 11 nach 2.39 Minuten. Głowacki brachte einen linken Haken an die Schläfe und dann eine Rechte mitten auf die Stirn – und Huck ging zum ersten Mal in dieser Runde zu Boden. Er kam zwar wieder hoch, war aber doch sichtlich angeschlagen. Głowacki setzte nach. Mit einem rechten und einem linken Körperhaken, gefolgt von einem linken Kopfhaken sowie einem Volltreffer mit links auf die Schläfe knockte er Huck schließlich aus. Aber Huck musste, bevor er zuletzt zu Boden sackte, noch einen rechten Wischer und drei linke Kopfhaken nehmen. Ringrichter David Fields brach den Kampf dann ab, um Huck, der zwar schon KO war aber durch die Seile vor dem Fall zu Boden noch gehindert wurde, vor weiteren Schlägen zu schützen – klassischer KO. Huck hat durch den KO jetzt ja wohl einen TV-Vertrag bei RTL bekommen.

Schlechteste Veranstaltung des Jahres
Alle Veranstaltungen von großen Promotern, die das Geld nicht wert waren, das die Fernsehsender und die Zuschauer an den Kassen bezahlt haben.

Rookie des Jahres (männlich)
Gerade mal 17 Jahre ist Leon Bauer (5 Kämpfe, 5 Siege, 4 durch KO), der Löwe aus der Pfalz. Der Super Mittelgewichtler hat zwar bis jetzt nur gegen sogenannte Aufbaugegner geboxt, aber die waren klug ausgesucht und nicht die schlechtesten. Wir dürfen gespannt sein, was er in den nächsten Jahren noch so zeigen wird.

Rookie des Jahres (weiblich)
Die von Kai Gutmann trainierte Leichtgewichtlerin Beke Bas (4 Kämpfe, 4 Siege, 3 durch KO) ist die Entdeckung des Jahres im Frauenboxen. Die 21-Jährige hat Talent, einen gewissen Punch und eine gute Technik. Vor allem hat sie aber ein Kämpferherz: Eine Boxerin, die man im Auge behalten muss.

Überschätzter Boxer des Jahres
Habe keine schlüssige Antwort.

Überschätze Boxerin des Jahres
Alicia Melina Kummer (9 Kämpfe, 8 Siege, 7 durch KO, 1 Niederlagen), die ehemalige Miss Schleswig Holstein, versuchte sich im Profiboxen. Zum Teil spektakuläre KOs überdeckten ihre technischen Mängel. Die wurden ihr dann aber am 31. Oktober 2015 in Hamburg, im Universum Gym, von Derya Saki (8 Kämpfe, 8 Siege, 4 durch KO) aufgezeigt. Die Leichtgewichtlerin ist damit für zu leicht befunden worden.

Ringrichter des Jahres
Rosario Triolo vom BDB. Der älteste deutsche Boxverband in Deutschland ist nicht nur die Heimat von Ringrichtern wie Manfred Küchler, die es wohl nicht ertragen können, wenn ein Heimboxer verliert; daher tun sie alles, wohl wirklich alles, um das zu verhindern. Der Bund Deutscher Berufsboxer ist ein eingetragener Verein, dessen Führung in stalingradhafter Treue zu Männern wie Küchler steht. Aber es gibt hier auch einen Ringrichter wie Rosario Triolo, einen jungen Mann, der offensichtlich das Ziel verfolgt, Boxkämpfe einfach nur zu leiten bzw. deren Ergebnis durch eine Punktwertung widerzuspiegeln.

Absteiger des Jahres (männlich)
Der ehemalige Weltmeister im Mittelgewicht Felix Sturm (48 Kämpfe, 39 Siege, 18 durch KO, 5 Niederlagen, 1 durch KO, 3 Unentschieden) verlor seinen IBF-Titel am 31.05.2014 gegen Sam Solimann. Danach erreichte er gegen Robert Stieglitz, am 08.11.2014, noch ein Unentschieden. Seine letzte Begegnung, einen WM-Kampf der WBA, verlor er am 05.06.2015 in Frankfurt/Main gegen Fedor Chudinov auch. Ausbeute: Ein Unentschieden und zwei Niederlagen. Eigentlich wollte er am 05. Dezember in einem Rückkampf gegen Chudinov antreten. Sein TV-Sender SAT.1 wollte ihm dafür angeblich nur einen Sendeplatz wie Culcay, also nach den zwei Spielfilmen anbieten. Das dürfte wohl seiner Einschaltquote geschuldet sein. Nun boxt er am 20.02.1016 in Oberhausen.

Absteiger des Jahres (weiblich)
Es gibt da eine in Deutschland boxende Frau, die sich Weltmeisterin nennt. In ihrem letzten WM-Kampf traf sie auf eine Gegnerin, die von ihren letzten sechs Kämpfen fünf verloren und im sechsten ein Unentschieden erreicht hatte. Das wurde ernsthaft als WM sanktioniert. Den Namen nenne ich hier nicht, weil ich versprochen habe, ihn nie wieder zu schreiben.

Aufsteiger des Jahres (männlich)
Die Karriere von Samy Raid Musa (9 Kämpfe, 9 Siege, 7 durch KO) dürfte nach seinem letzten Kampf Schwung bekommen haben. Er besiegte am 28.11.2015, auf der Undercard von Klitschko vs. Fury, den ungeschlagenen Jay Spencer (11 Kämpfe, 10 Siege, 7 durch KO, 1 Niederlage).

Aufsteiger des Jahres (weiblich)
Derya Saki (8 Kämpfe, 8 Siege, 4 durch KO) hat mit ihrem Sieg über Alicia Melina Kummer (9 Kämpfe, 8 Siege, 7 durch KO, 1 Niederlagen) gezeigt, dass mit ihr im Leichtgewicht zu rechnen ist.

Aussteiger des Jahres
Der 2015 sportlich nicht ganz so erfolgreiche ehemalige Weltmeister im Mittelgewicht Felix Sturm (48 Kämpfe, 39 Siege, 18 durch KO, 5 Niederlagen, 1 durch KO, 3 Unentschieden) entzog für seinen letzten Kampf dem dienstältesten und renommiertesten Boxsportjournalisten Deutschlands, Hartmut Scherzer seine Akkreditierung. Der hatte sich in einem Vorbericht nämlich kritisch über ihn geäußert. Die Presseabteilung von Sturm-Box-Promotion hatte es über Monate vor dem Kampf nicht geschafft, die Legitimität der zu boxenden WM zu kommunizieren. Natürlich ist es schwer, mit Kritik umzugehen. Aber eine Person des öffentlichen Lebens, die von der Öffentlichkeit lebt – und das tut Felix Sturm ja schließlich -, sollte mit Kritik doch souveräner umgehen können. Veranstalter, die hingehen und unliebsamen Journalisten die Akkreditierung verweigern oder entziehen oder sie mit Hausverboten belegen, respektieren einfach nicht die Pressefreiheit. Die Pressefreiheit ist ein Grundrecht und eine der Säulen einer demokratischen Gesellschaft – und die gilt es zu verteidigen.

Veranstalter des Jahres
Der Hamburger Holger Petersen hat 2015 dreimal in der Boxsporthalle Braamkamp in Hamburg veranstaltet. Petersen, ein Unternehmer aus Hamburg, von dem man wenig weiß, hat einfach angefangen, gute und solide Boxveranstaltungen zu organisieren. Man kann nur hoffen, dass er weitermacht und noch besser wird.

Veranstaltung des Jahres
„Kingsvillage Beatdown“ im Foyer des Abtei Gymnasiums in Pulheim (12.12.2015) war für mich die beste Veranstaltung des Jahres. Wenn man sich diese Veranstaltung von Bihes Barakat anschaut und mit denen vergleicht, die von Veranstaltern mit TV-Verträgen organisiert werden, kann man sich nur fragen: Wieso gibt es auf einer „Kleinringveranstaltung“ besseres Boxen zu sehen als bei den Großen?

Boxevent des Jahres
Keines jedenfalls, das ich gesehen hätte. Das kann allerdings auch damit zu tun haben, dass ich bei dem einen Veranstalter Hausverbot habe, von einem anderen schriftlich bekommen habe, niemals eine Akkreditierung zu bekommen und von einem dritten immer nur sehr höfliche Ablehnungen kriege, auch wenn dort sonst jeder Pressevertreter rein kommt.

Fehlentscheidung des Jahres
Der Punktsieg von Vincent Feigenbutz (22 Kämpfe, 21 Siege, 19 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) gegen Giovanni De Carolis (29 Kämpfe, 23 Siege, 11 durch KO, 6 Niederlagen, 1 Unentschieden). Die Punktrichter Erkki Meronen, Jesus Morata Garcia und Jean-Francois Toupin sahen offenbar einen anderen Kampf als die Zuschauer in der Halle und an den Fernsehgeräten. Alle drei gaben Feigenbutz den Sieg. Selbst wenn man als Punktrichter so etwas wie einen Heimvorteil geben will und sich vielleicht auch dem Veranstalter verpflichtet fühlt, weil der einen ja bezahlt, darf dabei m. E. doch höchstens ein geschenktes Unentschieden rauskommen. Ich hoffe aufrichtig, dass Erkki Meronen, Jesus Morata Garcia und Jean-Francois Toupin in den nächsten zehn Jahren nicht mehr in Deutschland punkten.

Trainer des Jahres
Die Qualität eines Trainers kann nicht an seinen TV-Auftritten, sondern nur an seiner Arbeit gemessen werden. Wer durch die Republik fährt und sich Trainings ansieht, der wird schnell feststellen, dass es hierzulande viele gute Trainer gibt, Trainer, deren Hauptaugenmerk auf der Ausbildung ihrer Boxer liegt. Hier eine kurze Liste guter Trainer: Manni Faber, Stefan Freudenreich, Sini Ivanisevic, Steven Küchler, Kai Gutmann, Frank Lubitz, Rüdiger May, Youssef Ramadan und Michael Siegel. Das sind jetzt nur die, die mir gerade spontan eingefallen sind. Ich habe einige vergessen. Entschuldigung!

Entgleisung des Jahres
Im letzten Jahr war Vincent Feigenbutz (22 Kämpfe, 21 Siege, 19 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) hier noch „Rookie des Jahres (männlich)“. Inzwischen wurde er Interim Champion der WBA im Super Mittelgewicht. In seinem letzten Kampf, am 17.10.2015, gegen einen soliden aber nicht sehr starken Giovanni De Carolis (29 Kämpfe, 23 Siege, 11 durch KO, 6 Niederlagen, 1 Unentschieden) gewann er zwar nach Punkten, sein eigenes Publikum aber sah in seiner Heimatstadt den Italiener als Sieger und tat dies auch kund. Feigenbutz sah das aber ganz anders. Er sah sich selbst als klaren Sieger und dann sprach er davon, seinem Gegner die Fresse polieren zu wollen – wirklich kein guter Stil.

Boxkampf des Jahres (männlich)
Der Kampf zwischen Yusuf Kangül (10 Kämpfe, 7 Siege, 2 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden) und Tiran Metz (18 Kämpfe, 12 Siege, 6 durch KO, 1 Niederlage, 4 Unentschieden) im Super Mittelgewicht ist ein Klassiker. Zwölf Runden lang schenkten sich die beiden, die offensichtlich eine gepflegte, dafür aber tiefe gegenseitige Abneigung verbindet, nichts. Wenn ein Fighter und ein Techniker aufeinandertreffen, ist das immer wieder ein Erlebnis. Am Ende der knappen Europameisterschaft der WBU sollte eigentlich ein klarer Punktsieger stehen, aber einige Zuschauer verhinderten, dass ein Urteil gefällt werden konnte. Bis heute steht das offizielle Urteil des Kampfes vom 19.12.2015 aus.

Boxkampf des Jahres (weiblich)
Am 07.11.2015 verlor Özlem Sahin (20 Kämpfe, 19 Siege, 6 durch KO, 1 Niederlage) gegen Gretchen Abaniel (24 Kämpfe, 16 Siege, 6 durch KO, 8 Niederlagen, 1 durch KO) ihre WM-Titel im Minimumgewicht. Sahin fand zu keinem Zeitpunkt vor heimischem Publikum in den Kampf, daher fightete sie. Es war ein sehr enger Kampf, den man auch knapp für Sahin oder als Unentschieden hätte werten können. In der Tat hatte ein Punktrichter Abaniel mit zwei Runden vorne und ein anderer Sahin. Aber der BDB-Punktrichter Jürgen Langos wertet 91:99 für Abaniel. Keine Ahnung, weshalb er das machte. Auf jeden Fall war es ein großartiger Kampf.

Comeback des Jahres (männlich)
Ahmet Öner ist wieder – oder besser – immer noch da. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit, veranstaltete er 2015 neun Shows, davon 2 in der Türkei und eine in den USA. Zurzeit hat er keinen Boxer unter Vertrag, der (oder die) die Phantasie der breiten Boxöffentlichkeit anregen könnte. Aber er lässt seine Boxer arbeiten und hofft, dass sich einer von ihnen durchsetzt.

Comeback des Jahres (weiblich)
Alesia Graf (32 Kämpfe, 27 Siege, 12 durch KO, 5 Niederlagen), die ehemalige Weltmeisterin im Super Fliegengewicht und Super Bantamgewicht, kassierte 2014 zwei Niederlagen in Folge, jeweils in WM Kämpfen, nachdem sie 2013 gar nicht geboxt hatte. Im letzten November stieg sie gegen die Ungarin Marianna Gulyas (34 Kämpfe, 13 Siege, 2 durch KO, 21 Niederlagen, 12 durch KO) nun wieder in den Ring und gewann durch KO in Runde 2.

Bester Show Act des Jahres
Tyson Fury mit seinem Sieges-Liebes-Lied.

Boxer, der einen WM-Kampf verdient (männlich)
Der Leichtgewichtler Zapir Rasulov (30 Kämpfe, 30 Siege, 28 durch KO) boxte bisher in Deutschland, in der Schweiz (1 Mal), in Panama (4 Mal) und in den USA (2 Mal). Der Charlottenburger ist die Nummer 11 der WBA-Rangliste. Er hat eine KO Quote von 90%. Muss man noch mehr sagen?

Boxer, der einen WM-Kampf verdient (weiblich)
Lucia Morelli (25 Kämpfe, 19 Siege, 9 durch KO, 5 Niederlagen, 3 durch KO) boxt im Super Leichtgewicht. Alle ihre fünf Niederlagen kassierte sie im Ausland bei WM-Kämpfen, also im Wohnzimmer ihrer Gegnerinnen. Sie unterlag Cecilia Braekhus, Myriam Lamare, Delfine Persoon (zweimal) und Klara Svensson. Morelli verdient es, einmal vor heimischem Publikum einen WM Kampf bestreiten zu können.

Boxer, der zu Unrecht übersehen wird
Agron Dzilla (24 Kämpfe, 23 Siege, 18 durch KO, 1 Niederlage), der in der Schweiz lebende Cruisergewichtler aus Mazedonien, stahl am 21.03.015 auf der Sauerland Veranstaltung in Rostock allen, Jürgen Brähmer, Vincent Feigenbutz, Timo Schwarzkopf, Denis Boytsov, Stefan Härtel und Orhan Davis, die Show. Sein Kampf gegen Bernard Adie dürfte der beste Kampf des Abends gewesen sein. Dzilla gewann klar nach Punkten und damit den Titel der Global Boxing Union, aber einen Vertrag gewann er nicht.

Boxkampf, den wir 2016 sehen wollen (männlich)
Jack Robert Culcay-Keth (22 Kämpfe, 21 Siege, 10 durch KO, 1 Niederlage), genannt Jack Culcay, alias Golden Jack, ist Interims Champion der WBA im Super Weltergewicht. Er wird gerne als eine der deutschen Boxhoffnungen für eine Weltmeisterschaft vermarktet. Schön wäre es, wenn er und sein Management, Sauerland Event, sich dazu entschließen könnten, auch unter Beweis zu stellen, dass er der beste deutsche Super Weltergewichtler ist. Dafür müsste er aber schon gegen Besar Nimani (21 Kämpfe, 20 Siege, 16 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) antreten. Den Kampf will wohl jeder sehen.

Boxkampf, den wir 2016 sehen wollen (weiblich)
Bis jetzt kam es nicht zum Rückkampf zwischen Christina Hammer (19 Kämpfe, 18 Siege, 8 durch KO) und Anne Sophie Mathis (32 Kämpfe, 27 Siege, 23 durch KO, 3 Niederlagen, 1 durch KO). Wir erinnern uns: Der BDB Ringrichter Manfred Küchler, der immer noch gerne von seinem Verband eingesetzt wird, sorgte mit seinem ganzen Können dafür, dass die Mittelgewichtlerin Hammer den Kampf nicht durch KO verlor. Wenn nun Hammer, was wir auch schon etwas verstehen könnten, nun nicht mehr gegen Mathis antreten will, so könnte sie aber doch wenigstens gegen die Super Mittelgewichtlerin Nikki Adler (14 Kämpfe, 14 Siege, 8 durch KO) antreten.
© Uwe Betker

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31. Dezember 2015 at 23:59

Veröffentlicht in Boxen, Frauenboxen, Uncategorized

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Der erste Titelkampf für Melanie Zwecker

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Die Federgewichtlerin Melanie Zwecker (5 Kämpfe, 5 Siege, 2 durch KO) bestreitet am 10. Mai in ihrer Heimatgemeinde Dettenheim bei Karlsruhe ihren ersten Titelkampf. Ês geht hier um den Internationalen Titel der World Boxing Federation. Ihre Gegnerin ist Grecia Nova (35 Kämpfe, 11 Siege, 3 durch KO, 20 Niederlagen, 8 durch KO, 4 Unentschieden).
Zwecker ist, meiner Meinung nach, eines der großen Talente im deutschen Frauenboxen – und es scheint mir so, als gäbe es zurzeit mehr weibliche als männliche Talente. Sie wird von Michael Siegel in Karlsruhe trainiert, der auch der Veranstalter (Baden Box Promotion) ist.
Zwecker ist bereits die Nummer 24 in der unabhängigen Weltrangliste. Nova befindet sich auf Position 35. Der Titelkampf der WBF ist der erste wirkliche Härtetest für sie. Man kann natürlich das Wort Titelkampf in Anführungszeichen setzen, weil der Verband WBF keiner der großen ist und dementsprechend ein „International“ Titel von diesem Verband nicht gerade atemberaubend viel bedeutet. – Leider gibt es im Frauenboxen noch mehr Verbände als beim Männerboxen. – Dennoch, ein solcher Titel ist immerhin ein Titel und das beinhaltet die Möglichkeit, einen Achtrundenkampf anzusetzen. Wenn Zwecker den Kampf eindrucksvoll gewinnt, dann kann sie die Weltspitze angreifen.
Das Federgewicht ist eine starke Gewichtsklasse, in der noch zwei andere deutsche Boxerinnen aktiv sind, Goda Dailydaite (9 Kämpfe, 8 Siege, 2 durch KO, 1 Niederlage) und
Elina Tissen (19 Kämpfe, 17 Siege, 6 durch KO, 2 Niederlagen). Die eine befindet sich auf Position 13, die andere auf Position 8 der unabhängigen Weltrangliste. Eine Begegnung mit jeder von den beiden im Ring würde einen guten und interessanten Kampf ergeben – würde ich unbedingt auch life sehen wollen. Aber Zwecker muss erst einmal diesen Kampf gewinnen. Leider schaffe ich es nicht hinzufahren.
© Uwe Betker

Melanie Zwecker gewann ihren dritten Kampf

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Und immer wieder schickt ihr mir Briefe,
in denen ihr, dick unterstrichen, schreibt:
„Herr Betker, wo bleibt das Positive?“
Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt!
(frei nach Kurt Tucholsky)

Es gibt Positives zu vermelden! Melanie Zwecker (3 Kämpfe, 3 Siege, 1 durch KO) bekam am 21.07.2013 einen Kampf in Villingen-Schwenningen. Sie gewann ihren Vierrunder nach Punkten. Ihre Gegnerin war eine gewisse Avira Betti, die ihr Profidebüt gab.
Man kann nun natürlich fragen, was daran denn so positiv ist, was daran überhaupt erwähnenswert ist?
Wer sich aber ein wenig im Profiboxen auskennt, der wird auch wissen, wie schwer es für eine Boxerin ist, Kämpfe zu bekommen. Aber mal ganz abgesehen davon, halte ich die 29-jährige Melanie Zwecker, die von Michael Siegel trainiert wird, außerdem für eines der größten Talente im Federgewicht.
© Uwe Betker

Die dritte Krefelder Fight Night

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Das es immer schwieriger wird, Profiboxkämpfe zu organisieren, zeigte sich am Samstag bei der dritten Krefelder Fight Night. Die beiden Profiboxkämpfe von der Derya Saki und Meikel Samek fielen nämlich aus. Stattdessen gab es Show Kämpfe zu sehen.
Insgesamt gab es 12 Kämpfe: 4 Show Kämpfe, 5 GBA Amateurkämpfe, 2 K1 Show Kämpfe und 1 K1 Kampf der Junioren. Man kann von allen Kämpfen sagen: Sie waren gut! Einige Kämpfer kamen aus der Boxschule Culcay in Pfungstadt. Nahezu alle versuchten sich im Stil eines Jack Robert Culcay-Keth.
Zwei der Show Kämpfe waren durchaus bemerkenswert. Das war einmal das Aufeinandertreffen des Profiboxers Meikel Samek (2 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO)und des Amateurboxers Cicek Ahmet von der besagten Boxschule Culcay im Leichtgewicht. Der Kampf bildete den Abschluss des Abends. Samek boxte seinen extravaganten Stil. Er tauchte tief ab und boxte praktisch ohne Deckung. Manchmal stand er extrem breitbeinig. Sein Gegner boxte nicht den Culcay Stil. Dadurch entwickelte sich ein interessanter und spannender Kampf.
Die ersten beiden Runden konnte der Krefelder Samek dominieren. Immer wieder kam er mit seinen unorthodox geschlagenen Schwingern durch, und es sah zuerst ganz danach aus, als würde er vorzeitig gewinnen. Dann baute er aber konditionell schnell ab und wurde selbst zum Gejagten. Die letzten zwei der vier Runden waren geprägt von zum Teil wilden Schlagabtäuschen.
Samek hatte seine liebe Not. Man darf schon gespannt sein, wie sich die Profikarriere von Samek weiter entwickeln wird. Im Augenblick sieht es so aus, als würde er abwechselnd spektakulär gewinnen und dann genauso spektakulär untergehen. Auf jeden Fall bietet er eine gute Unterhaltung.
Die Leichtgewichtlerin Derya Saki (4 Kämpfe, 4 Siege, 2 durch KO) traf auf die Federgewichtlerin Melanie Zwecker (2 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO). Diesen Kampf kann man wirklich als eine Werbung fürs Frauenboxen betrachten. Beide Kämpferinnen zeigten Boxen auf einem hohen technischen Niveau. Saki boxte mit einer stabilen Deckung, druckvoll sich flachfüßig nach vorne schiebend. Immer wieder kam sie mit Haken zum Kopf durch. Nicht zuletzt aufgrund ihrer höheren Gewichtsklasse und ihrer größeren Erfahrung hatte die 23-jährige insgesamt mehr vom Kampf und dominierte ihn.
Die Überraschung des Abends war aber, jedenfalls für mich, Melanie Zwecker. Sie boxte leichtfüßig, hatte eine kompakte Deckung. Sie geht auch dann noch nach vorne, wenn sie einer starken Gegnerin gegenübersteht. Besonders beeindruckt hat mich, dass sie immer wieder gut mit rechten Haken zum Kopf durchkam – und das bei einer solchen Gegnerin! Die 29-jährige Zwecker boxt erst seit eineinhalb Jahren bei Trainer Michael Siegel.
Siegel fungierte in allen Kämpfen, außer einem, nämlich dem seiner eigenen Boxerin, als Ringrichter. Hierbei zeigte er eine sehr gute und souveräne Leistung. Er gehört zu der raren Spezies von Ringrichtern, die sich zurückhalten und im Ring nur dann agieren, wenn es nötig ist. Auch seine GBA Kollegen präsentierten sich sehr umsichtig. So bekamen doch tatsächlich alle Boxer, die ihren Kampf gewonnen hatten, den Sieg auch zugesprochen – und das unabhängig davon, aus welcher Ecke sie kamen. Das ist nun etwas, das bei Veranstaltungen großer Promoter gerade keine Selbstverständlichkeit ist.
Man kann nur hoffen, dass Saki, Zwecker und Samek bald wieder Profikämpfe bekommen werden. Vielleicht gelingt das ja wieder im South Side Boxing Gym in Krefeld, wo es gutes Boxen zu sehen gibt.
© Uwe Betker

Foto: Robert Tlatlik (mit Michael Siegel)

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10. August 2012 at 23:59

Foto: Robert Tlatlik vs. Meikel Samek (mit Michael Siegel)

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9. August 2012 at 23:59

Foto: Robert Tlatlik vs. Meikel Samek (mit Ringrichter Michael Siegel)

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1. August 2012 at 23:59

Foto: Sarah Esch vs. Tanja Hengstler (mit Ringrichter Michael Siegel)

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8. April 2012 at 23:59

Fünf Kämpfe im Gym

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Am 23.03.2012 fanden im Rahmen der III. Manager Fight Night im Freudenreich Professional Gym in Düsseldorf fünf Profikämpfe statt.
In dem ersten trafen Ibrahim Guendogdu (1 Kampf, 1 Niederlage, 1 durch KO) und Andre Maurer (4 Kämpfe, 3 Siege, 2 durch KO, 1 Niederlage) im Cruisergewicht aufeinander. Der auf vier Runden angesetzte Kampf dauerte nicht lange und war sehr einseitig. Eine nicht besonders harte Links-Rechts-Kombination von Maurer schickte den überforderten Debütanten zu Boden. Dieser kam zwar wieder rechtzeitig hoch, aber der Sekundant Suleyman Dag stoppte den insgesamt doch unbefriedigenden Kampf.
Auch der zweite Kampf des Abends war kurz und unbefriedigend. In ihm traf im Super Mittelgewicht Salvadore Vancardo (4 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden) auf den Omar Khodr (1 Kampf, 1 Niederlage, 1 durch KO), der sein Profidebüt gab. Khodr sah wohl den Kampf als eine Art Mutprobe an. Was er zeigte, hatte nicht viel mit Boxen zu tun. Von der ersten Sekunde an war er auf der Flucht und Vancardo stiefelte ihm hinterher. Ein Wischer ließ Khodr straucheln und zu Boden gehen. Er kam wieder hoch, um bei nächster Gelegenheit wieder nach einem Wischer zu Boden zu gehen. Der dritte und dann auch letzte Niederschlag erfolgte nach einem mittelharten Treffer auf den Brustkorb. Der Ringrichter, Michael Siegel, der in den drei ersten Kämpfen der beste Mann im Ring war, brach hier nun den Kampf, so es denn einer war, ab.
Im dritten und letzten der Vorkämpfe boxten Hamze Masemani (8 Kämpfe, 1 Sieg, 7 Niederlagen, 6 durch KO) und Akmal Sadullaev (4 Kämpfe, 4 Siege, 4 durch KO) gegeneinander. Der Kampf im Mittelgewicht war eine einseitige Angelegenheit. Sadullaev war druckvoller und explosiver. Schon nach kurzer Zeit ließ er lässig aufreizend seine Deckung fallen, um seinen Gegner zu Aktionen zu verleiten, die er dann explosiv konterte. Eine Rechte, die nicht wirklich getroffen hatte, schickte Masemani zu Boden. Ein Stolperer war wohl eher die Hauptursache für das Zubodengehen.
In der zweiten noch einseitigeren Runde, schickte ein Wischer zum Kopf Masemani erneut auf die Bretter. Es folgte ein Gewürge, was dann endlich zum Wurf des Handtuchs führte. Man sollte den drei Boxern von Suleyman Dag, der eine Woche später im Vorprogramm von Manuel Charr in der zweiten Runde KO ging, erklären, dass es sinnvoller wäre, erst einmal die Grundlagen des Boxen zu trainieren, dann mit dem Sparring anzufangen, hiernach ein paar Amateurkämpfe zu bestreiten und dann erst als Profi in den Ring zu steigen. Bemerkenswert war die absolut souveräne Ringrichterleistung von Michael Siegel aus Karlsruhe.
Den ersten guten Kampf des Abends bestritten zwei Damen, Tanja Hengstler (3 Kämpfe, 3 Niederlagen, 2 durch KO) und Sarah Esch (1 Kampf, 1 Sieg, 1 durch KO), im Leichtgewicht. Die Debütantin aus Düsseldorf, Esch, verschaffte sich am Anfang mit mehreren überfallartigen Aktionen Respekt. Hiernach dominierte sie mit ihrer Führhand den Kampf und trieb ihre Gegnerin vor sich her. Immer wieder kam sie mit ihrer Linken durch. Immer wieder kam es zu harten Schlagabtäuschen, bei denen Esch immer eine Hand mehr setzen konnte als ihre Gegnerin. In der zweiten Runde fand so gut wie jeder Schlag von Esch sein Ziel. Nach wenigen Sekunden warf die Ecke von Hengstler das Handtuch.
Den Hauptkampf des Abends bestritten Robert Tlatlik (9 Kämpfe, 9 Siege, 7 durch KO) und Meikel Samek (2 Kämpfe, 1 Sieg, 1 Niederlage, 1 durch KO). Der Kampf der beiden fand im Junior Weltergewicht statt. Tatlik, die Nummer 237 in der unabhängigen Weltrangliste im Weltergewicht, kam eine Gewichtsklasse runter und Samek, die Nummer 1 in Deutschlands unabhängiger Weltrangliste im Leichtgewicht, eine Gewichtsklasse rauf.
In diesem Kampf trafen zwei verschiedene Boxschulen aufeinander. Samek boxte einen sehr individuellen Stil. Er hielt seine linke Führhand tief, um seinen Gegner zu Aktionen zu verleiten und dann zu kontern. Hierbei verließ er sich auf seine guten Reflexe. Tlatlik bot eher den klassisch europäischen Stil. Dementsprechend bestimmte er auch das Tempo des Kampfes.
Die erste Runde begann verhalten, wobei Samek versuchte zu kontern und Tlatlik durch Körpertreffer zu punkten. Mit zunehmender Dauer erhöhte Tlatlik den Druck, wodurch es zu mehr Schlagabtäuschen kam, die nahezu ausschließlich in den Ringecken stattfanden. Im zweiten Durchgang machten die beiden Boxer dort weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten, nur mit erhöhtem Tempo und mit mehr Verbissenheit. Samek zeigte sehr schöne Meidbewegungen und Tlatlik systematisches Boxen.
In der dritten Runde erhöhte Tlatlik erneut den Druck. Immer wieder stellte er Samek in einer Ringecke und versuchte ihn nicht mehr herauszulassen. Er schlug variabel zu Körper und Kopf. Gerade die Körpertreffer zeigten Wirkung und zwangen Samek zu Boden. Ringrichter Siegel zählte ihn aus, da er nicht mehr schnell genug hoch kam.
© Uwe Betker

Das Boxen lebt – auch in Krefeld

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Am gleichen Tag, an dem Marco Huck (36 Kämpfe, 34 Siege, 25 durch KO, 2 Niederlage, 1 durch KO) und Alexander Povetkin (24 Kämpfe, 24 Sieg, 16 durch KO) ihren spektakulären Kampf in der stuttgarter Porsche Arena zeigten, gab es im South Side Gym in Krefeld eine kleine Veranstaltung. Die von Manni Faber auf die Beine gestellte 2. Newcomer Fight-Night war eine kleine, aber feine Show, in der es sechs Amateur- und einen Profikampf zu sehen gab.
Bemerkenswert war sowohl die Qualität der Kämpfe, als auch die der Delegierten der GBA, der German Boxing Association. Es gab gute und spannende Kämpfe zu sehen, bei denen ausschließlich die zum Sieger erklärt wurden, die auch wirklich den Sieg verdient hatten, unabhängig davon, ob sie Heim- oder Gastboxer waren – etwas, was man nicht immer so zu sehen bekommt. Besonders hervorzuheben ist die Ringrichterleistung von Michael Siegel aus Karlsruhe. Selten hat man einen Ringrichter so gut und souverän seine Aufgabe erfüllen sehen. Gerade in den Kämpfen von Anfängern zeigte er sehr viel Fingerspitzengefühl. Er unterbrach, um auf der Einhaltung der Regeln zu bestehen, unterbrach aber nicht allzu oft, so dass der Kampfverlauf nicht gestört wurde. Ansonsten war sein Agieren unauffällig und uneitel. Wenn es mehr solcher Ring- und Punktrichter (Alexander Hermann aus Karlsruhe und Jürgen Seyda aus Krefeld) gäbe, hätte das deutsche Boxen im Ausland nicht so einen schlechten Ruf.
In dem einzigen Profikampf des Abends besiegte Meike Samek (1 Kampf, 1 Sieg) Patryk Wolke (6 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 5 Niederlagen, 3 durch KO). In den ersten zwei Runden sah es danach aus, als würde der unorthodox boxende Debütant Samek einen leichten Sieg nach Hause fahren. Er boxte aufreizend lässig, ohne Deckung, und verließ sich auf seine guten Reflexe. Mit schnellen Händen traf er Wolke, der stoisch seine Chance suchte. Viele seiner Schläge, auf der Außenbahn kommend, trafen dabei die Deckung. In der dritten Runde wurde Wolke stärker und traf häufiger. In dieser Runde knickte auch Samek mit dem rechten Fuß um, was seine Mobilität in der Folgezeit sichtbar einschränkte. Die vierte Runde war hart und verbissen umkämpft. Es gab viele sehenswerte Schlagabtäusche, bei denen Wolke knapp die Oberhand behielt. Am Ende siegte Samek verdient nach Punkten.
Mein Fazit: Das Boxen lebt – auch in Krefeld – und ich freue mich schon auf die 3. Newcomer Fight- Night.
© Uwe Betker