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Boxen statt Brunchen

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Samstags, am späten Vormittag oder am Mittag, ist die Zeit, zu sich junge, hübsche und schicke Hipster in einem chic gestylten Café treffen, um dort zusammen mit Freunden einen ausgiebigen Brunch zu sich zu nehmen. Am 22.10.2016 trafen sich andere zur gleichen Zeit in einem alten Industriegebäude in Essen, um Boxen zu sehen. Zu sehen gab es in der Boxing Industry sechs Profiboxkämpfe.
Als erstes stieg der Gastgeber Sebastian Tlatlik (12 Kämpfe, 11 Siege, 10 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) zu einer Super Federgewichtsbegegnung mit Evgenij Melzer (2 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) in den Ring. Der Kampf war technisch gut. Melzer boxte durch die Mitte und versuchte von Anfang an, Druck zu machen. Tlatlik boxte zunächst defensiv und punktete mit Kopf- und Körperhaken als Konter. Im zweiten Durchgang wurde Tlatlik aktiver. Er beherrschte die Ringmitte und trieb seinen Gegner vor sich her. Immer wieder brachte er Kombinationen zum Körper ins Ziel. Ende der Runde ging Melzer nach einer solchen zu Boden. In den folgenden Runden behinderte ihn starkes Nasenbluten. In dem folgenden Durchgang fing Tlatlik mit Melzer an zu spielen. Er pendelte dessen Schläge lässig aus. Einmal zwang er sein Gegenüber mit einer Rechten zum Körper und Ende der Runde mit einem Schlaghagel zu Boden. In der vierten der sechs angesetzten Runden kam das Ende für den tapferen Melzer. Erst brachte ihn ein linker und rechter Körperhaken, gefolgt von einem rechten Kopfhaken, zu Boden. Später streckte ihn ein Körper- und ein Kopfhaken erneut auf die Bretter und wurde vom GBA Ringrichter ausgezählt. Sieger durch KO in Runde 4 nach 2:54 Minuten: Sebastian Tlatlik.
Die folgenden Kämpfe waren alle kürzer, wobei der zweite der kürzeste war. Nach 35 Sekunden war bereits Schluss: Im Cruisergewicht trafen Rojhat Bilgetekin (11 Kämpfe, 7 Siege, 7 durch KO, 4 Niederlagen, 4 durch KO) und Pierre Kerstan (11 Kämpfe, 11 Niederlagen, 10 durch KO) aufeinander. Bereits die erste linke Grade zum Kopf von Kerstan kam durch und brachte ihn ins Stolpern. Bilgetekin setzte nach und kam mit einer Rechten zum Kopf durch, die Kerstan fällte. Der Ringrichter Thomas Hackenberg zählte bis zehn. Sieger durch KO in Runde 1, nach 35 Sekunden: Rojhat Bilgetekin.
Im Super Federgewicht boxten Sandro Lütke Bordewick (12 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO, 6 Niederlagen, 5 durch KO) und Lorans Elyas (3 Kämpfe, 3 Niederlagen, 2 durch KO) gegeneinander. Elyas schlug viel, traf aber nur die kompakte Deckung von Lütke Bordewick. Dieser beschränkte sich auf Eins-Zwei-Kombinationen. Ende der Runde stellte Lütke Bordewick ihn dann an den Seilen und deckte ihn ein. Der Trainer von Elyas warf das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2:46 Minuten: Sandro Lütke Bordewick.
Der vierte Kampf war noch kürzer als der zweite. Es kämpften im Leichtgewicht Tom Tran (2 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO) und Marc Schulz (5 Kämpfe, 5 Niederlagen, 5 durch KO) gegeneinander. Bereits die erste Aktion, viele harte Schläge, schickte Schulz in die Seile, durch die er fast durchgefallen wäre. Ringrichter Hackenberg brach den Kampf ab. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 23 Sekunden: Tom Tran.
Im fünften Kampf boxten im Super Leichtgewicht Andreas Maier (4 Kämpfe, 4 Siege, 4 durch KO) und der Veranstalter Hani El-Jarie (9 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO, 7 Niederlagen, 7 durch KO). Maier beherrschte den Kampf von der ersten Sekunde an. Er boxte beherrscht und abgeklärt. Er zeigte eine gute Führhand. Schon bei der ersten schnellen Kombination zum Kopf hatte El-Jarie genug. Er gab auf. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 1:39 Minuten: Andreas Maier.
Den Hauptkampf des Abend bestritten dann Samy Raid Musa (10 Kämpfe, 10 Siege, 7 durch KO) und Alexander Garbusov im Super Mittelgewicht. Musa nutzte seinen Reichweitenvorteil. Er boxte schön lang und gerade. Bald schon hatte er seinen Gegner mit einer Linken zum Kopf und einer Rechten zum Körper erschüttert. Dann flog auch schon das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 40 Sekunden: Samy Raid Musa.
Die Anzahl der Hipster unter den Zuschauern bei der Veranstaltung in der Boxing Industry in Essen, war überschaubar. Es gab keinen Brunch, dafür nur Boxen, was aber ungefähr so lange dauerte wie ein längeres verspätetes Frühstück. Kaffee gab es aber auch. Ich persönlich finde Boxen besser als Brunchen.
(C) Uwe Betker

Ein Sonntagnachmittagskaffe und Boxkämpfe

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Ein Sonntagnachmittag Boxing Industry Gym in Essen Horst 12:30 Uhr Einlass, 13:30 Anfang. Die richtige Zeit für einen Kaffee und für Profiboxen. Innen: ein flacher Ring, ein paar Stühle, ein Tisch für die Offiziellen, ein winzige Theke für Einlass und Kaffee und zwei kleine Sofas für die VIPs. Leider kam ich zu spät, daher verpasste ich den ersten Kampf. Der auf sechs Runden angesetzte Kampf im Halbschwergewicht, alle anderen Kämpfe waren auf vier Runden angesetzt, dauerte nur 28 Sekunden. In ihm trafen Benjamin Transfeld (4 Kämpfe, 3 Siege, 2 durch KO, 1 Niederlage) auf Pierre Kerstan (5 Kämpfe, 5 Niederlagen, 4 durch KO). Mir wurde berichtet, dass die beiden sich erste Abtasteten und dann Transfeld mit einem rechten Cross durchkam, der seinen Gegner an die Seile stellte. Hier ließ er ihn nicht mehr weg und deckte ihn mit Schlägen ein, bis das Handtuch geworfen wurde, Der zweite Kampf, der im Super Weltergewicht stattfand ging über die volle Distanz und war hart umkämpft. In ihm trafen zwei Debütanten gegeneinander an, Dominik Tietz und Dejan „Elvis“ Pavlovic. Tietz zeigte ein gute linke Führhand und ein nicht schlechte Deckung. Immer wenn er grade zum Kopf boxte, sah er gut aus. Pavlovic hatte seine Momente in der Halbdistanz und im Infight. Hier wirkte sein Gegner gehemmt. Hier kam er gut mit Körperhaken und mit zunehmender Dauer des Kampfes auch mit Kopfhaken durch. Gleichzeitig klassierte er immer härtere Treffer. Von Runde zu Runde wurde der Kampf härter und verbissener geführt. Es war ein sehr guter Kampf für das Aufeinandertreffen von zwei Debütanten. Am Ende stand ein verdienter Punktsieg für Tietz (39:37) Hiernach folgte das Aufeinandertreffen von Pierre David Wagner (5 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO, 3 Niederlagen, 2 durch KO) und Mike Käßmann (2 Kämpfe, 2 Niederlagen, 2 durch KO) im Weltergewicht. Wagner schickte seinen Gegenüber bereits am Anfang der ersten Runde mit einem linken Körperhaken zu Boden. Von diesem Niederschlag erholte sich Käßmann nicht mehr. Er war ein geschlagener Mann mit einer offensichtlichen Rippenprellung. Er versuchte zwar noch den Rundengong zu erreichen, aber Wagner deckte ihn mit Schlägen ein. Und immer wieder trafen welche auch seine empfindliche Stelle. Nach 1:25 Minuten warf die Ecke von Käßmann das Handtuch. TKO in Runde 1. Hiernach stiegen Sergej Vib (7 Kämpfe, 4 Siege, 2 durch KO, 3 Niederlagen, 1 durch KO) und Sandro Lütke Bordewick (2 Kämpfe, 1 Sieg, 1 Niederlage) in den Ring um ihre Kräfte zu messen. Die Begegnung fand im Super Federgewicht statt. Anfang der ersten Runde deckt Vib mit Schlagkombinationen ein. Bordewick verschanzt sich hinter seiner Doppeldeckung und wartet ab. Dann kommt dieser und macht Druck und geht ein extrem hohes Tempo. Er punktet, aber Ende der Runde ringt er hörbar schwer nach Luft. Ab der zweiten Runde hat der unorthodox boxende Vib den Kampf weitgehend im Griff. Immer wieder kommt er mit seinen gefährlichen Kopfhaken durch, die in der dritten und vierten Runde Bordewick erschüttern. Am Ende muss dieser dann auch zu Boden, aber der Gong rettet ihn. Am Ende steht ein sehr eindeutiger Punktsieg (40:35) von Vib, der am 24.04.2015 im Freudenreich Professional Boxing Gym in Düsseldorf gegen Sebastian Tlatlik (7 Kämpfe, 7 Siege, 6 durch KO) um die Internationale Deutsche Meisterschaft im Super Federgewicht nach Version GAB boxen wird. Am Ende stand der Schwergewichtskampf zwischen Kevin Still (6 Kämpfe, 4 Siege, 2 durch KO, 2 Niederlagen, 2 durch KO) und Ahmad Merhi (2 Kämpfe, 2 Niederlagen). Der Kampf war schlecht und verdient keine Worte. Punktsieger Still (40:36) © Uwe Betker