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Posts Tagged ‘Samy Raid Musa

Foto: Samy Raid Musa

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Samy Raid Musa vs. Francis Kojo Ennin (2)
(C) Uwe Betker

Written by betker

23. April 2017 at 23:59

Fight & Dance 4

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Das Generation in Moers war zum vierten Mal Austragungsort der Fight & Dance. Die Discotheque in einem alten Industriegebäude hat sich damit als Austragungsort für Profiboxen etabliert. Das Ruhrgebiet mausert sich wieder mehr und mehr zu einem Zentrum des Boxens.
Insgesamt gab es acht Profiboxkämpfe zu sehen. Den Anfang machten im Schwergewicht Robert Filipovic (5 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO, 2 Niederlagen, 1 durch KO) und Ulas Acikgoez (2 Kämpfe, 2 Niederlagen, 2 durch KO). Filipovic deckte seinen Gegner mit einem Schlaghagel ein. Es gab ein Break durch Ringrichter Kornelius Bernds. Dann prügelte Filipovic weiter auf seinen Gegner ein, bis schließlich ein Handtuch geflogen kam. Sieger durch TKO in Runde 1 nach 25 Sekunden: Robert Filipovic.
Hiernach maßen Samy Raid Musa (12 Kämpfe, 11 Siege, 9 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) und Wiliam Hosched, ein Debütant, im Halbschwergewicht ihre Kräfte. Musa begann verhalten. Er zeigte einen guten Jab und trieb Hosched vor sich her. In der letzten Minute machte er mehr Druck und verteilte seine Schläge. Die zweite Runde war munterer. Musa machte mehr Druck. Er stellte sein Gegenüber in einer neutralen Ecke und deckte ihn ein. Dabei verletzte sich Hosched die rechte Schulter. Zwar versuchte er noch irgendwie wegzukommen aber Musa setzte nach und schlug den praktisch Kampfunfähigen nieder. Erst jetzt brach die Ecke von Hosched den Kampf ab. Sieger durch TKO in Runde 2 nach 1 Minute 10 Sekunde: Samy Raid Musa.
Im Super Weltergewicht boxten dann Javad Sadeghi (7 Kämpfe, 7 Siege, 6 durch KO) und Ziya Goekalp (14 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 13 Niederlagen, 10 durch KO) gegeneinander. Sadeghi machte den Kampf. Er kreiste um Goekalp und deckte ihn ein. Besonders gut gefiel mir seine Beinarbeit. – Sadeghi ist im Ring wirklich schnell unterwegs. In der zweiten Runde ging es so weiter, nur mit dem Unterschied, dass Goekalp noch mehr nehmen musste. Seine Tapferkeit flößte schon Respekt ein. Mit dem Gong zur 3 Runde warf seine Ecke dann aber das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 3: Javad Sadeghi.

Nach einer 15-minütigen Pause ging es im Leichtgewicht mit Nico Venetis (10 Kämpfe, 10 Siege, 9 durch KO) und Khalid Shenwary (6 Kämpfe, 6 Niederlagen, 6 durch KO) weiter. Die beiden Boxer schenkten sich nichts. Von der ersten Sekunde an führten sie einen extrem harten Kampf. Es gab viele harte und dynamische Schlagabtäusche. Dabei hatte Venetis meist eine harte und präzise Hand mehr im Ziel. Am Ende der Runde sah es fast danach aus, als könnte Venetis vorzeitig gewinnen, aber Shenwary schaffte den Gong. Zu Anfang der zweiten Runde versuchte Shenwary Venetis zu überrollen. Er deckte ihn mit harten Schlägen ein. Doch Venetis schlug mit und wieder brachte er die besseren Hände ins Ziel. Nach mehreren von solchen Aktionen fällte Venetis Shenwary in dessen Ecke mit einem sehr präzisen linken Aufwärtshaken aufs Kinn. Shenwary wurde angezählte. Er stellte sich noch mal zum Kampf und Ringrichter Kornelius Bernds gab den Kampf auch wieder frei. Venetis setzte nach und die Ecke von Shenwary warf das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 2, nach 49 Sekunden: Nico Venetis.
Dogan Kurnaz (11 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO, 8 Niederlagen, 7 durch KO) und Sanel Muslic, ein Debütant, boxten anschließend im Mittelgewicht gegeneinander. Muslic nutzte clever seinen Reichweitenvorteil. Es gab nur wenige Aktionen und es sah auch nicht so aus, als könnten seine Schläge Kurnaz beeindrucken. Am Ende der Runde fing er dann auch noch an mit Clownerien, die ich nicht goutieren konnte. Auch in der zweiten Runde ging es so weiter. Muslic dominierte den Kampf und gab weiter den Clown. Zur dritten Runde trat er aber aufgrund einer Schulterverletzung nicht mehr an. Sieger durch TKO in Runde: Dogan Kurnaz.
Ein Verwandter von ihm, Hasan Kurnaz (5 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO, 3 Niederlagen, 3 durch KO), bestritt den zweiten Schwergewichtskampf des Abend. Er boxte gegen Asad Adrovic (3 Kämpfe, 1 Sieg, 2 Niederlagen, 2 durch KO). Kurnaz schob sich an ihn heran. Adrovic aber gehörte die erste Hälfte der Runde. In der zweiten Runde punkte Adrovic dann schön, meinte aber auch, eine Komikereinlage geben zu müssen, in der er, nach einem Schlag zum Kopf, der nicht richtig getroffen hatte, Schlagwirkung simulierte. Da er aber an den Ringseilen stand zählte ihn Ringrichter Roman Morawiec konsequenterweise an. In der dritten Runde schienen beide Konditionsprobleme zu bekommen. Adrovic blieb immer häufiger stehen und kassierte immer mehr Körpertreffer. Zur vierten Runde trat er nicht mehr. Sieger durch TKO: Hasan Kurnaz.
Nach einer weiteren Pause boxten, ebenfalls im Schergewicht, Ali Kiydin, der sein Debüt gab, und Ismael Altintas (33 Kämpfe, 3 Siege, 2 durch KO, 26 Niederlagen, 12 durch KO). Das war eine mutige Ansetzung, denn Altintas ist ein sehr zäher und sehr erfahrener Mann, der schon vielen das Leben schwer gemacht hat. Altintas boxte wie immer. Er verschanzte sich hinter seiner Doppeldeckung und fungierte als lebendiger Sandsack, um dann überraschend zurückzuschlagen. Kiydin machte seine Sache gut. Er verteilte gut und kam immer wieder zum Körper durch. Die meisten Schläge zum Kopf prallten aber an der Deckung ab. Am Ende der Runde kam er mit einem sehr schönen Aufwärtshaken durch die Mitte durch die Deckung durch. Altintas ging zu Boden und wurde von Ringrichter Thomas Hackenberg angezählt. Altintas stellte sich wieder zum Kampf, aber der Gong unterband ihn. Leider konnte er zur nächsten Runde nicht mehr antreten. Er hatte sich sichtbar die Nase gebrochen. Schade, ich hätte gerne mehr gesehen. Sieger durch TKO in Runde 2: Ali Kiydin.
Den Hauptkampf bestritten Robert Tlatlik (20 Kämpfe, 20 Siege, 14 durch KO) und Dominik Tietz (13 Kämpfe, 6 Siege, 4 durch KO, 7 Niederlagen, 5 durch KO) im Weltergewicht. Tlatlik dominierte die Begegnung. Er trieb Tietz vor sich her und verteilte seine Schläge gut. Besonders seine Körperhaken gefielen, wenn auch nicht Tietz. In der zweiten Runde erhöhte Tlatlik den Druck. Am Ende holte er Tietz mit einem Leberhaken von den Beinen. Die letzten Sekunden bis zum Gong überlebte Tietz Dank eines wilden Angriffs. In der zweiten Runde schlug Tlatlik mehr zum Kopf und kam damit häufig durch. Von den Beinen holte er Tietz jedoch mit einem Schlag auf den Solarplexus. Tlatlik trieb Tietz nun vor sich her und schickte ihn kurze Zeit später mit einem Kopftreffer erneut auf die Bretter. Der souveräne GBA Ringrichter Roman Morawiec zählte Tietz, während dieser wieder auf die Beine kam, an. Dann winkte er den Kampf ab. Tietz war nicht mehr kampffähig. Sieger Durch TKO in Runde 2, nach 2:33: Robert Tlatlik.
Wann findet das nächste Fight & Dance statt?
© Uwe Betker

Fight & Dance 3

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Am Freitagabend, dem 16. Dezember 2016, hat Hani El Jarie zum dritten Mal im Generation in Moers eine Boxveranstaltung auf die Beine gestellt. Damit haben sich sowohl Promoter als auch Halle nun wohl im Boxen etabliert. Es gab insgesamt sechs Kämpfe zu sehen, einen kurzweiligen Junioren Kampf und fünf Profikämpfe.
Dem Junioren Kampf folgten zwei kurzrundige Profikämpfe mit ähnlichem Muster. Im Super Federgewicht trafen Sergej Vib (14 Kämpfe, 7 Siege, 4 durch KO, 7 Niederlagen, 5 durch KO) und Marc Schulz (7 Kämpfe, 7 Niederlagen, 7 durch KO) aufeinander. Schulz war der größere Boxer und hatte dementsprechend einen Reichweitenvorteil. Den konnte er jedoch nicht nutzen. Vib trug ihm den Kampf an und trieb ihn vor sich her. Dennoch gab es im ersten Durchgang nur wenige Treffer. Am Ende der Runde stellte Vib Schulz und setzte gute Treffer. Nur mit Not erreichte Schulz den Pausengong. In der zweiten Runde macht Vib dort weiter, wo er in der vorangegangen Runde aufgehört hatte. Schon bald stellte er seinen Gegner in dessen Ecke und deckte ihn mit harten Treffern ein. Dann ging er einen Schritt zurück. Schulz seinerseits ging eine Schritt vorwärts, um aus der Ecke herauszukommen. Er lief damit in einen schönen harten Aufwärtshaken zum Kinn. Er ging zu Boden und hatte Schwierigkeiten wieder hoch zu kommen. Da brach seine Ecke den Kampf ab. Sieger durch TKO in Runde 2 nach 45 Sekunden: Sergej Vib.
Im Super Leichtgewicht trafen Robert Tlatlik (19 Kämpfe, 19 Siege, 13 durch KO) und Dejan Pavlovic (4 Kämpfe, 4 Niederlagen, 3 durch KO) für einen Sechsrunder aufeinander. Auch hier war der Größere, der mit dem Reichweitenvorteil, nämlich Pavlovic. Nur war dieser nicht fähig diesen Vorteil auch für sich zu nutzen. Tlatlik war zu stark und zu dominant. Er trieb sein Gegenüber ruhig und abgeklärt vor sich her. Er zeigte eine schöne Führhand, mit der er punktete. Immer wieder traf er damit Kopf und Körper seines Gegenübers. In der zweiten Runder erhöhte er den Druck. Dann schlug er eine Linke zum Körper und der Kampf war zu Ende. Pavlovic, der diesen Schlag geblockt hatte, hatte sich dabei den Ellenbogen verletzt. Er musste aufgeben. Sieger durch TKO in Runde 2 nach 1:05 Minuten: Robert Tlatlik.
Nach einer halbstündigen Pause stiegen Samy Raid Musa (11 Kämpfe, 10 Siege, 8 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) und Viktor Kessler (4 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO, 1 Niederlage) im Halbschwergewicht für einen Sechsrunder in den Ring. Der Kampf war kurz und heftig. Kessler explodierte mit dem Gong. Er deckte Musa mit einer Fülle von Schlägen ein. Schlag auf Schlag prasselte auf Musa ein, der mit seiner Deckung beschäftigt war. Kessler überrollte Musa geradezu. Schon bald fand sich Musa am Boden wieder und wurde angezählt. Wenig später fand er sich wieder am Boden wieder. Aber Ringrichter Thomas Hackenberg erkannte auf Ausrutscher. Kurze Zeit später war der Kampf dann aber endgültig vorbei. Einer der vielen Schläge, die der bis dahin ungeschlagene Musa nehmen musste, fällte ihn. Es war ein schwerer KO. Musa lag minutenlang reglos am Boden: Sieger durch KO in Runde 1 nach 1:20 Minuten: Viktor Kessler.
Auch die Super Weltergewichtsbegegnung zwischen Marco Martini (13 Kämpfe, 10 Siege, 5 durch KO, 3 Niederlagen) und Ziya Gökalp (12 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 11 Niederlagen, 8 durch KO) ging nicht über die Runden. Martini machte Druck und schlug viel zum Körper. Immer wieder stellte er seinen Gegner an den Seilen und versuchte mit Kombinationen zum Körper die Deckung von Gökalp nach unten zu ziehen. Dabei war er aber manchmal auch offen für Konter. In der zweiten Runde erhöhte Martini weiter den Druck und stellte Gökalb noch häufiger an den Seilen. Ein KO lag in der Luft und Gökalb kam nur mit großer Mühe und viel Glück in die Rundenpause. Zur dritten Runde trat er dann nicht mehr an. Sieger durch RTD in Runde 2: Marco Martini.
Hautkampf des Abends war die Begegnung im Super Leichtgewicht zwischen Surkho Bugaev (4 Kämpfe, 4 Siege, 4 durch KO) und Peter Minae (2 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO). Minae begann gut. Er jabte und er punktete. Bugaev konterte Minae einige Male gut ab. Beide zeigten gutes Boxen und es gab wenige Aktionen in der ersten Runde. Minae verschenkte den Kampf in der zweiten Runde. Er brachte weniger seine Führhand und machte insgesamt weniger, wodurch er seinen Gegner stärker machte. Die Konter von Bugaev fanden immer häufiger ihr Ziel. Am Ende der Runde kam er zweimal mit einer harten Führhand durch die Mitte zum Körper durch. Der nachgezogene rechte Kopfhaken beeindruckte Minae dann sichtlich. Hiernach stellte Minae das Arbeiten mit der Führhand komplett ein und ergab sich praktisch seinem Schicksal. Nur mit Mühe erreichte er das Rundenende. In der vierten Runde versuchte er es mit Schwingern, wobei er beinahe von seinem Schwung selbst mitgerissen worden und über die Ringseile aus dem Ring gefallen wäre. Bugaev drückte lässig seine Beine runter und holte ihn damit in den Ring zurück. In der fünften Runde lief Minae dann in eine rechte Grade zum Kopf, die ihn fällte. Auf dem Boden sitzend wurde er von Ringrichter Kornelius Bernds ausgezählt. Sieger durch KO in Runde 5 nach 2:38: Surkho Bugaev.
Man kann nur hoffen, dass es noch viele Veranstaltungen von Hani El Jarie im Generation in Moers geben wird. Fight & Dance 3 hat Spaß gemacht.
© Uwe Betker

Boxen statt Brunchen

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Samstags, am späten Vormittag oder am Mittag, ist die Zeit, zu sich junge, hübsche und schicke Hipster in einem chic gestylten Café treffen, um dort zusammen mit Freunden einen ausgiebigen Brunch zu sich zu nehmen. Am 22.10.2016 trafen sich andere zur gleichen Zeit in einem alten Industriegebäude in Essen, um Boxen zu sehen. Zu sehen gab es in der Boxing Industry sechs Profiboxkämpfe.
Als erstes stieg der Gastgeber Sebastian Tlatlik (12 Kämpfe, 11 Siege, 10 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) zu einer Super Federgewichtsbegegnung mit Evgenij Melzer (2 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) in den Ring. Der Kampf war technisch gut. Melzer boxte durch die Mitte und versuchte von Anfang an, Druck zu machen. Tlatlik boxte zunächst defensiv und punktete mit Kopf- und Körperhaken als Konter. Im zweiten Durchgang wurde Tlatlik aktiver. Er beherrschte die Ringmitte und trieb seinen Gegner vor sich her. Immer wieder brachte er Kombinationen zum Körper ins Ziel. Ende der Runde ging Melzer nach einer solchen zu Boden. In den folgenden Runden behinderte ihn starkes Nasenbluten. In dem folgenden Durchgang fing Tlatlik mit Melzer an zu spielen. Er pendelte dessen Schläge lässig aus. Einmal zwang er sein Gegenüber mit einer Rechten zum Körper und Ende der Runde mit einem Schlaghagel zu Boden. In der vierten der sechs angesetzten Runden kam das Ende für den tapferen Melzer. Erst brachte ihn ein linker und rechter Körperhaken, gefolgt von einem rechten Kopfhaken, zu Boden. Später streckte ihn ein Körper- und ein Kopfhaken erneut auf die Bretter und wurde vom GBA Ringrichter ausgezählt. Sieger durch KO in Runde 4 nach 2:54 Minuten: Sebastian Tlatlik.
Die folgenden Kämpfe waren alle kürzer, wobei der zweite der kürzeste war. Nach 35 Sekunden war bereits Schluss: Im Cruisergewicht trafen Rojhat Bilgetekin (11 Kämpfe, 7 Siege, 7 durch KO, 4 Niederlagen, 4 durch KO) und Pierre Kerstan (11 Kämpfe, 11 Niederlagen, 10 durch KO) aufeinander. Bereits die erste linke Grade zum Kopf von Kerstan kam durch und brachte ihn ins Stolpern. Bilgetekin setzte nach und kam mit einer Rechten zum Kopf durch, die Kerstan fällte. Der Ringrichter Thomas Hackenberg zählte bis zehn. Sieger durch KO in Runde 1, nach 35 Sekunden: Rojhat Bilgetekin.
Im Super Federgewicht boxten Sandro Lütke Bordewick (12 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO, 6 Niederlagen, 5 durch KO) und Lorans Elyas (3 Kämpfe, 3 Niederlagen, 2 durch KO) gegeneinander. Elyas schlug viel, traf aber nur die kompakte Deckung von Lütke Bordewick. Dieser beschränkte sich auf Eins-Zwei-Kombinationen. Ende der Runde stellte Lütke Bordewick ihn dann an den Seilen und deckte ihn ein. Der Trainer von Elyas warf das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2:46 Minuten: Sandro Lütke Bordewick.
Der vierte Kampf war noch kürzer als der zweite. Es kämpften im Leichtgewicht Tom Tran (2 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO) und Marc Schulz (5 Kämpfe, 5 Niederlagen, 5 durch KO) gegeneinander. Bereits die erste Aktion, viele harte Schläge, schickte Schulz in die Seile, durch die er fast durchgefallen wäre. Ringrichter Hackenberg brach den Kampf ab. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 23 Sekunden: Tom Tran.
Im fünften Kampf boxten im Super Leichtgewicht Andreas Maier (4 Kämpfe, 4 Siege, 4 durch KO) und der Veranstalter Hani El-Jarie (9 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO, 7 Niederlagen, 7 durch KO). Maier beherrschte den Kampf von der ersten Sekunde an. Er boxte beherrscht und abgeklärt. Er zeigte eine gute Führhand. Schon bei der ersten schnellen Kombination zum Kopf hatte El-Jarie genug. Er gab auf. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 1:39 Minuten: Andreas Maier.
Den Hauptkampf des Abend bestritten dann Samy Raid Musa (10 Kämpfe, 10 Siege, 7 durch KO) und Alexander Garbusov im Super Mittelgewicht. Musa nutzte seinen Reichweitenvorteil. Er boxte schön lang und gerade. Bald schon hatte er seinen Gegner mit einer Linken zum Kopf und einer Rechten zum Körper erschüttert. Dann flog auch schon das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 40 Sekunden: Samy Raid Musa.
Die Anzahl der Hipster unter den Zuschauern bei der Veranstaltung in der Boxing Industry in Essen, war überschaubar. Es gab keinen Brunch, dafür nur Boxen, was aber ungefähr so lange dauerte wie ein längeres verspätetes Frühstück. Kaffee gab es aber auch. Ich persönlich finde Boxen besser als Brunchen.
(C) Uwe Betker

Foto: Samy Raid Musa vs. Rustem Trott

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(C) Holger Plautz

(C) Holger Plautz

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18. Mai 2016 at 23:59

Foto: Samy Raid Musa vs. Rustem Trott (mit Ringrichter Thomas Hackenberg)

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(C) Holger Plautz

(C) Holger Plautz

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28. April 2016 at 23:59

Foto: Samy Raid Musa vs. Francis Kojo Ennin

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Samy Raid Musa vs. Francis Kojo Ennin (5)
(C) Uwe Betker

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20. März 2016 at 23:59

Foto: Samy Raid Musa vs. Francis Kojo Ennin

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Samy Raid Musa vs. Francis Kojo Ennin (6)
(C) Uwe Betker

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5. März 2016 at 23:59

Foto: Samy Raid Musa

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Samy Raid Musa vs. Francis Kojo Ennin (9)
(C) Uwe Betker

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7. Januar 2016 at 23:59

Die ultimativ subjektive Liste 2015

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Boxer des Jahres 2015
Tyson Fury (25 Kämpfe, 25 Siege, 18 durch KO), der neue Weltmeister der WBO und Super Champion der WBA, hat alles richtig gemacht. Er kam nach Deutschland, um zu gewinnen und nicht, wie viele vor ihm, nur um sich eine Börse abzuholen. Er hatte einen Plan und den zog er erfolgreich durch. Im Vorfeld des Kampfes machte er alles, um in das Gehirn von Wladimir Klitschko zu kriechen. Er nutzte jede Gelegenheit, ihm immer wieder zu zeigen: „Ich bin nicht berechenbar!“ Er und sein Team kümmerten sich um jedes Detail und gingen keiner Konfrontation aus dem Weg. Jedes Detail war wichtig: die Passform der Handschuhe, die Härte des Ringbodenbelags … Dass er auf alles achtete, das war wiederum etwas, womit er den Titelverteidiger auch gründlich nerven konnte. Vor allem hatte Fury einen simplen Kampfplan: Klitschko lang boxen, schnelle Beine und schnelle Hände. Sobald er Klitschko seinen Kampf aufzwingen konnte, sah der alt und planlos aus, was er wohl auch war. Es war kein schöner Kampf, aber Fury war erfolgreich, und der Erfolg gibt ihm schließlich Recht.

Boxer des Jahres 2015 (ehrenhalber)
Alexander Mengis boxte am 23. Mai 2013 in Berlin um die Internationale Deutsche Meisterschaft der GBA im Weltergewicht. Sein Gegner hieß Stefan Worth. Es war der fünfte Kampf des Stuttgarters. Erst einen Kampf vorher, am 18.11.2012, hatte er diesen Titel gewonnen. Gegen Worth ging er in der achten Runde schwer KO und fiel ins Koma. Es hat dann wohl eine Notoperation gegeben. Heute lebt Mengis irgendwo als Pflegefall. Alexander Mengis steht für den brennenden Wunsch aller Boxer und Boxerinnen, mit dem, was sie tun, Geld und Ruhm zu erringen. Er steht aber auch dafür, dass das Profiboxen, das wir alle so lieben, sehr gefährlich ist. Eine Tatsache, die immer und immer wieder von allen Beteiligten und Zuschauern vergessen wird. Um das Bewusstsein dafür wach zu halten, möchte ich Alexander Mengis zum Boxer des Jahres 2015 ernennen – ehrenhalber.

Boxerin des Jahres
Nicole Wesner (11 Kämpfe, 11 Siege, 5 durch KO) wurde am 06.09.2015 in der Markthalle in Wismar Weltmeisterin der WBF, WIBF und der GBU im Leichtgewicht. Sie besiegte Irma Balijagic Adler klar nach Punkten. Damit ist sie in Deutschland die Beste im Leichtgewicht und in der Welt unter den Top Ten.

KO des Jahres
Am 14.08.2015 verlor Marco Huck (42 Kämpfe, 38 Siege, 26 durch KO, 3 Niederlagen, 2 durch KO, 1 Unentschieden), in Newark, New Jersey, gegen den nicht sehr hoch eingeschätzten Krzysztof Głowacki (25 Kämpfe, 25 Siege, 16 durch KO) durch KO in Runde 11 nach 2.39 Minuten. Głowacki brachte einen linken Haken an die Schläfe und dann eine Rechte mitten auf die Stirn – und Huck ging zum ersten Mal in dieser Runde zu Boden. Er kam zwar wieder hoch, war aber doch sichtlich angeschlagen. Głowacki setzte nach. Mit einem rechten und einem linken Körperhaken, gefolgt von einem linken Kopfhaken sowie einem Volltreffer mit links auf die Schläfe knockte er Huck schließlich aus. Aber Huck musste, bevor er zuletzt zu Boden sackte, noch einen rechten Wischer und drei linke Kopfhaken nehmen. Ringrichter David Fields brach den Kampf dann ab, um Huck, der zwar schon KO war aber durch die Seile vor dem Fall zu Boden noch gehindert wurde, vor weiteren Schlägen zu schützen – klassischer KO. Huck hat durch den KO jetzt ja wohl einen TV-Vertrag bei RTL bekommen.

Schlechteste Veranstaltung des Jahres
Alle Veranstaltungen von großen Promotern, die das Geld nicht wert waren, das die Fernsehsender und die Zuschauer an den Kassen bezahlt haben.

Rookie des Jahres (männlich)
Gerade mal 17 Jahre ist Leon Bauer (5 Kämpfe, 5 Siege, 4 durch KO), der Löwe aus der Pfalz. Der Super Mittelgewichtler hat zwar bis jetzt nur gegen sogenannte Aufbaugegner geboxt, aber die waren klug ausgesucht und nicht die schlechtesten. Wir dürfen gespannt sein, was er in den nächsten Jahren noch so zeigen wird.

Rookie des Jahres (weiblich)
Die von Kai Gutmann trainierte Leichtgewichtlerin Beke Bas (4 Kämpfe, 4 Siege, 3 durch KO) ist die Entdeckung des Jahres im Frauenboxen. Die 21-Jährige hat Talent, einen gewissen Punch und eine gute Technik. Vor allem hat sie aber ein Kämpferherz: Eine Boxerin, die man im Auge behalten muss.

Überschätzter Boxer des Jahres
Habe keine schlüssige Antwort.

Überschätze Boxerin des Jahres
Alicia Melina Kummer (9 Kämpfe, 8 Siege, 7 durch KO, 1 Niederlagen), die ehemalige Miss Schleswig Holstein, versuchte sich im Profiboxen. Zum Teil spektakuläre KOs überdeckten ihre technischen Mängel. Die wurden ihr dann aber am 31. Oktober 2015 in Hamburg, im Universum Gym, von Derya Saki (8 Kämpfe, 8 Siege, 4 durch KO) aufgezeigt. Die Leichtgewichtlerin ist damit für zu leicht befunden worden.

Ringrichter des Jahres
Rosario Triolo vom BDB. Der älteste deutsche Boxverband in Deutschland ist nicht nur die Heimat von Ringrichtern wie Manfred Küchler, die es wohl nicht ertragen können, wenn ein Heimboxer verliert; daher tun sie alles, wohl wirklich alles, um das zu verhindern. Der Bund Deutscher Berufsboxer ist ein eingetragener Verein, dessen Führung in stalingradhafter Treue zu Männern wie Küchler steht. Aber es gibt hier auch einen Ringrichter wie Rosario Triolo, einen jungen Mann, der offensichtlich das Ziel verfolgt, Boxkämpfe einfach nur zu leiten bzw. deren Ergebnis durch eine Punktwertung widerzuspiegeln.

Absteiger des Jahres (männlich)
Der ehemalige Weltmeister im Mittelgewicht Felix Sturm (48 Kämpfe, 39 Siege, 18 durch KO, 5 Niederlagen, 1 durch KO, 3 Unentschieden) verlor seinen IBF-Titel am 31.05.2014 gegen Sam Solimann. Danach erreichte er gegen Robert Stieglitz, am 08.11.2014, noch ein Unentschieden. Seine letzte Begegnung, einen WM-Kampf der WBA, verlor er am 05.06.2015 in Frankfurt/Main gegen Fedor Chudinov auch. Ausbeute: Ein Unentschieden und zwei Niederlagen. Eigentlich wollte er am 05. Dezember in einem Rückkampf gegen Chudinov antreten. Sein TV-Sender SAT.1 wollte ihm dafür angeblich nur einen Sendeplatz wie Culcay, also nach den zwei Spielfilmen anbieten. Das dürfte wohl seiner Einschaltquote geschuldet sein. Nun boxt er am 20.02.1016 in Oberhausen.

Absteiger des Jahres (weiblich)
Es gibt da eine in Deutschland boxende Frau, die sich Weltmeisterin nennt. In ihrem letzten WM-Kampf traf sie auf eine Gegnerin, die von ihren letzten sechs Kämpfen fünf verloren und im sechsten ein Unentschieden erreicht hatte. Das wurde ernsthaft als WM sanktioniert. Den Namen nenne ich hier nicht, weil ich versprochen habe, ihn nie wieder zu schreiben.

Aufsteiger des Jahres (männlich)
Die Karriere von Samy Raid Musa (9 Kämpfe, 9 Siege, 7 durch KO) dürfte nach seinem letzten Kampf Schwung bekommen haben. Er besiegte am 28.11.2015, auf der Undercard von Klitschko vs. Fury, den ungeschlagenen Jay Spencer (11 Kämpfe, 10 Siege, 7 durch KO, 1 Niederlage).

Aufsteiger des Jahres (weiblich)
Derya Saki (8 Kämpfe, 8 Siege, 4 durch KO) hat mit ihrem Sieg über Alicia Melina Kummer (9 Kämpfe, 8 Siege, 7 durch KO, 1 Niederlagen) gezeigt, dass mit ihr im Leichtgewicht zu rechnen ist.

Aussteiger des Jahres
Der 2015 sportlich nicht ganz so erfolgreiche ehemalige Weltmeister im Mittelgewicht Felix Sturm (48 Kämpfe, 39 Siege, 18 durch KO, 5 Niederlagen, 1 durch KO, 3 Unentschieden) entzog für seinen letzten Kampf dem dienstältesten und renommiertesten Boxsportjournalisten Deutschlands, Hartmut Scherzer seine Akkreditierung. Der hatte sich in einem Vorbericht nämlich kritisch über ihn geäußert. Die Presseabteilung von Sturm-Box-Promotion hatte es über Monate vor dem Kampf nicht geschafft, die Legitimität der zu boxenden WM zu kommunizieren. Natürlich ist es schwer, mit Kritik umzugehen. Aber eine Person des öffentlichen Lebens, die von der Öffentlichkeit lebt – und das tut Felix Sturm ja schließlich -, sollte mit Kritik doch souveräner umgehen können. Veranstalter, die hingehen und unliebsamen Journalisten die Akkreditierung verweigern oder entziehen oder sie mit Hausverboten belegen, respektieren einfach nicht die Pressefreiheit. Die Pressefreiheit ist ein Grundrecht und eine der Säulen einer demokratischen Gesellschaft – und die gilt es zu verteidigen.

Veranstalter des Jahres
Der Hamburger Holger Petersen hat 2015 dreimal in der Boxsporthalle Braamkamp in Hamburg veranstaltet. Petersen, ein Unternehmer aus Hamburg, von dem man wenig weiß, hat einfach angefangen, gute und solide Boxveranstaltungen zu organisieren. Man kann nur hoffen, dass er weitermacht und noch besser wird.

Veranstaltung des Jahres
„Kingsvillage Beatdown“ im Foyer des Abtei Gymnasiums in Pulheim (12.12.2015) war für mich die beste Veranstaltung des Jahres. Wenn man sich diese Veranstaltung von Bihes Barakat anschaut und mit denen vergleicht, die von Veranstaltern mit TV-Verträgen organisiert werden, kann man sich nur fragen: Wieso gibt es auf einer „Kleinringveranstaltung“ besseres Boxen zu sehen als bei den Großen?

Boxevent des Jahres
Keines jedenfalls, das ich gesehen hätte. Das kann allerdings auch damit zu tun haben, dass ich bei dem einen Veranstalter Hausverbot habe, von einem anderen schriftlich bekommen habe, niemals eine Akkreditierung zu bekommen und von einem dritten immer nur sehr höfliche Ablehnungen kriege, auch wenn dort sonst jeder Pressevertreter rein kommt.

Fehlentscheidung des Jahres
Der Punktsieg von Vincent Feigenbutz (22 Kämpfe, 21 Siege, 19 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) gegen Giovanni De Carolis (29 Kämpfe, 23 Siege, 11 durch KO, 6 Niederlagen, 1 Unentschieden). Die Punktrichter Erkki Meronen, Jesus Morata Garcia und Jean-Francois Toupin sahen offenbar einen anderen Kampf als die Zuschauer in der Halle und an den Fernsehgeräten. Alle drei gaben Feigenbutz den Sieg. Selbst wenn man als Punktrichter so etwas wie einen Heimvorteil geben will und sich vielleicht auch dem Veranstalter verpflichtet fühlt, weil der einen ja bezahlt, darf dabei m. E. doch höchstens ein geschenktes Unentschieden rauskommen. Ich hoffe aufrichtig, dass Erkki Meronen, Jesus Morata Garcia und Jean-Francois Toupin in den nächsten zehn Jahren nicht mehr in Deutschland punkten.

Trainer des Jahres
Die Qualität eines Trainers kann nicht an seinen TV-Auftritten, sondern nur an seiner Arbeit gemessen werden. Wer durch die Republik fährt und sich Trainings ansieht, der wird schnell feststellen, dass es hierzulande viele gute Trainer gibt, Trainer, deren Hauptaugenmerk auf der Ausbildung ihrer Boxer liegt. Hier eine kurze Liste guter Trainer: Manni Faber, Stefan Freudenreich, Sini Ivanisevic, Steven Küchler, Kai Gutmann, Frank Lubitz, Rüdiger May, Youssef Ramadan und Michael Siegel. Das sind jetzt nur die, die mir gerade spontan eingefallen sind. Ich habe einige vergessen. Entschuldigung!

Entgleisung des Jahres
Im letzten Jahr war Vincent Feigenbutz (22 Kämpfe, 21 Siege, 19 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) hier noch „Rookie des Jahres (männlich)“. Inzwischen wurde er Interim Champion der WBA im Super Mittelgewicht. In seinem letzten Kampf, am 17.10.2015, gegen einen soliden aber nicht sehr starken Giovanni De Carolis (29 Kämpfe, 23 Siege, 11 durch KO, 6 Niederlagen, 1 Unentschieden) gewann er zwar nach Punkten, sein eigenes Publikum aber sah in seiner Heimatstadt den Italiener als Sieger und tat dies auch kund. Feigenbutz sah das aber ganz anders. Er sah sich selbst als klaren Sieger und dann sprach er davon, seinem Gegner die Fresse polieren zu wollen – wirklich kein guter Stil.

Boxkampf des Jahres (männlich)
Der Kampf zwischen Yusuf Kangül (10 Kämpfe, 7 Siege, 2 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden) und Tiran Metz (18 Kämpfe, 12 Siege, 6 durch KO, 1 Niederlage, 4 Unentschieden) im Super Mittelgewicht ist ein Klassiker. Zwölf Runden lang schenkten sich die beiden, die offensichtlich eine gepflegte, dafür aber tiefe gegenseitige Abneigung verbindet, nichts. Wenn ein Fighter und ein Techniker aufeinandertreffen, ist das immer wieder ein Erlebnis. Am Ende der knappen Europameisterschaft der WBU sollte eigentlich ein klarer Punktsieger stehen, aber einige Zuschauer verhinderten, dass ein Urteil gefällt werden konnte. Bis heute steht das offizielle Urteil des Kampfes vom 19.12.2015 aus.

Boxkampf des Jahres (weiblich)
Am 07.11.2015 verlor Özlem Sahin (20 Kämpfe, 19 Siege, 6 durch KO, 1 Niederlage) gegen Gretchen Abaniel (24 Kämpfe, 16 Siege, 6 durch KO, 8 Niederlagen, 1 durch KO) ihre WM-Titel im Minimumgewicht. Sahin fand zu keinem Zeitpunkt vor heimischem Publikum in den Kampf, daher fightete sie. Es war ein sehr enger Kampf, den man auch knapp für Sahin oder als Unentschieden hätte werten können. In der Tat hatte ein Punktrichter Abaniel mit zwei Runden vorne und ein anderer Sahin. Aber der BDB-Punktrichter Jürgen Langos wertet 91:99 für Abaniel. Keine Ahnung, weshalb er das machte. Auf jeden Fall war es ein großartiger Kampf.

Comeback des Jahres (männlich)
Ahmet Öner ist wieder – oder besser – immer noch da. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit, veranstaltete er 2015 neun Shows, davon 2 in der Türkei und eine in den USA. Zurzeit hat er keinen Boxer unter Vertrag, der (oder die) die Phantasie der breiten Boxöffentlichkeit anregen könnte. Aber er lässt seine Boxer arbeiten und hofft, dass sich einer von ihnen durchsetzt.

Comeback des Jahres (weiblich)
Alesia Graf (32 Kämpfe, 27 Siege, 12 durch KO, 5 Niederlagen), die ehemalige Weltmeisterin im Super Fliegengewicht und Super Bantamgewicht, kassierte 2014 zwei Niederlagen in Folge, jeweils in WM Kämpfen, nachdem sie 2013 gar nicht geboxt hatte. Im letzten November stieg sie gegen die Ungarin Marianna Gulyas (34 Kämpfe, 13 Siege, 2 durch KO, 21 Niederlagen, 12 durch KO) nun wieder in den Ring und gewann durch KO in Runde 2.

Bester Show Act des Jahres
Tyson Fury mit seinem Sieges-Liebes-Lied.

Boxer, der einen WM-Kampf verdient (männlich)
Der Leichtgewichtler Zapir Rasulov (30 Kämpfe, 30 Siege, 28 durch KO) boxte bisher in Deutschland, in der Schweiz (1 Mal), in Panama (4 Mal) und in den USA (2 Mal). Der Charlottenburger ist die Nummer 11 der WBA-Rangliste. Er hat eine KO Quote von 90%. Muss man noch mehr sagen?

Boxer, der einen WM-Kampf verdient (weiblich)
Lucia Morelli (25 Kämpfe, 19 Siege, 9 durch KO, 5 Niederlagen, 3 durch KO) boxt im Super Leichtgewicht. Alle ihre fünf Niederlagen kassierte sie im Ausland bei WM-Kämpfen, also im Wohnzimmer ihrer Gegnerinnen. Sie unterlag Cecilia Braekhus, Myriam Lamare, Delfine Persoon (zweimal) und Klara Svensson. Morelli verdient es, einmal vor heimischem Publikum einen WM Kampf bestreiten zu können.

Boxer, der zu Unrecht übersehen wird
Agron Dzilla (24 Kämpfe, 23 Siege, 18 durch KO, 1 Niederlage), der in der Schweiz lebende Cruisergewichtler aus Mazedonien, stahl am 21.03.015 auf der Sauerland Veranstaltung in Rostock allen, Jürgen Brähmer, Vincent Feigenbutz, Timo Schwarzkopf, Denis Boytsov, Stefan Härtel und Orhan Davis, die Show. Sein Kampf gegen Bernard Adie dürfte der beste Kampf des Abends gewesen sein. Dzilla gewann klar nach Punkten und damit den Titel der Global Boxing Union, aber einen Vertrag gewann er nicht.

Boxkampf, den wir 2016 sehen wollen (männlich)
Jack Robert Culcay-Keth (22 Kämpfe, 21 Siege, 10 durch KO, 1 Niederlage), genannt Jack Culcay, alias Golden Jack, ist Interims Champion der WBA im Super Weltergewicht. Er wird gerne als eine der deutschen Boxhoffnungen für eine Weltmeisterschaft vermarktet. Schön wäre es, wenn er und sein Management, Sauerland Event, sich dazu entschließen könnten, auch unter Beweis zu stellen, dass er der beste deutsche Super Weltergewichtler ist. Dafür müsste er aber schon gegen Besar Nimani (21 Kämpfe, 20 Siege, 16 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) antreten. Den Kampf will wohl jeder sehen.

Boxkampf, den wir 2016 sehen wollen (weiblich)
Bis jetzt kam es nicht zum Rückkampf zwischen Christina Hammer (19 Kämpfe, 18 Siege, 8 durch KO) und Anne Sophie Mathis (32 Kämpfe, 27 Siege, 23 durch KO, 3 Niederlagen, 1 durch KO). Wir erinnern uns: Der BDB Ringrichter Manfred Küchler, der immer noch gerne von seinem Verband eingesetzt wird, sorgte mit seinem ganzen Können dafür, dass die Mittelgewichtlerin Hammer den Kampf nicht durch KO verlor. Wenn nun Hammer, was wir auch schon etwas verstehen könnten, nun nicht mehr gegen Mathis antreten will, so könnte sie aber doch wenigstens gegen die Super Mittelgewichtlerin Nikki Adler (14 Kämpfe, 14 Siege, 8 durch KO) antreten.
© Uwe Betker

Written by betker

31. Dezember 2015 at 23:59

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