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Gastbeitrag: Essener Boxing Fight Night „The Return“

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Özlem Sahin ist neue WIBA Weltmeisterin im Mini Fliegengewicht. Sie sicherte sich den vakanten Titel in zehn Runden gegen die Französin Anne Sophie da Costa. Außerdem feierte auf der Vierten Essener Boxnacht der Lokalmatador Patrick Korte ein souveränes Comeback im Schwergewicht.

(C) Andreas Bornewasser


Es war der erwartet schwere Schlagabtausch, und er ging über die gesamte Distanz. Doch letztendlich gewann Özlem Sahin verdient gegen die aufopferungsvoll kämpfende Französin mit dem klingenden Namen Anne Sophie da Costa nach einstimmigem Urteil. Dementsprechend groß war die Freude in der Ecke der 42-jährigen neuen WIBA Weltmeisterin bis 47,6 kg. Dort waren die Chancen auf einen Titelgewinn vor dem ersten Gongschlag nämlich mit 50:50 bewertet worden. Doch hätte das Pendel überhaupt in die Richtung der 36-jährigen Linksauslegerin aus Reims ausschlagen können? Eher nein. Zwar drückte sie beizeiten aufs Tempo und setzte Sahin auch unter Druck, so dass die sechs Jahre jüngere Französin durchaus vier Runden für sich entscheiden konnte, schaffte es aber nicht, ihre Kontrahentin wesentlich zu verunsichern oder gar in zu große Bedrängnis zu bringen. Nur in den ersten beiden und in der siebten sowie achten Runde, machte Costa deutlich, dass sie durchaus den Titel mit nach Frankreich nehmen wollte. Sie versäumte es aber, den Kampf in seiner Gesamtheit zu dominieren.
Sahin dagegen zeigte sich gut vorbereitet, variierte während des Kampfes Tempo und Distanz und hatte nach anfänglichen Schwierigkeiten – zu häufiges Ausweichen über Costas Schlaghandseite – das Geschehen im Viereck ab der dritten Runde weitestgehend unter Kontrolle. Ein um das andere Mal zog sie rückwärtsgehend ihre Gegnerin mit sich, um sie plötzlich abzufangen und mit präzisen Stößen zu stoppen. Im Verlaufe des Kampfes platzierte sie sogar einige schöne Aufwärtshaken am Kinn der Französin.
Warum die neue Titelträgerin dagegen in der Mitte der zweiten Kampfhälfte die Zügel schleifen ließ, wird wohl ihr Geheimnis bleiben, denn Costas Führhand fand plötzlich häufiger ihr Ziel, was Sahin sichtlich verunsicherte. Mehrmals gingen ihre Blicke in ihre Ecke, wo ihr Trainer Sebastian Tlatlik sie lautstark unterstützte und verstärkt auf ihre Distanzprobleme hinwies. Zu diesem Zeitpunkt war der Titel nämlich noch nicht eingetütet. Erst ab der neunten Runde schaffte es Sahin wieder, eine akzeptable Kampfdistanz zu finden und ihrer Gegnerin den Schneid abzukaufen. Dass in der letzten Runde beide Kämpferinnen nochmal das Letzte aus sich herausholten, liegt in der Natur des Boxsportes. Doch nur eine Verletzung oder ein Knockout hätten zu diesem Zeitpunkt den Titel nach Frankreich gehen lassen.

(C) Andreas Bornewasser


Mit einem Unentschieden musste sich dagegen der Kölner Rene Oeffner zufrieden geben. Der Rechtsauslager bekam es mit dem ungeschlagenen Artur Shevchuk zu tun, der sich die Punkteteilung redlich verdiente. Immer wieder setzte er den 22-jährigen Kämpfer vom May Boxing mit Serien und Kombinationen unter Druck, die zwar ihre Wirkung verfehlten, Oeffner aber kaum Möglichkeiten boten, seinerseits die Initiative zu ergreifen. So blieben dem Kölner nur vereinzelte Führ- oder Schlaghände als Aktionen. Die trafen zwar ihr Ziel, waren aber – im wahrsten Sinne des Wortes – ohne durchschlagenden Erfolg. „Ballere rein“, coachte Rüdiger May schließlich in der Pause zur letzten des auf sechs Runden angesetzten Kampfes. Eine Aufforderung, die leider ungehört verhallte.

(C) Andreas Bornewasser


Apropos Hall. Als Patrick Korte am Sonntag Morgen erwachte, hallten bestimmt noch die zahlreichen Glückwünsche in seinen Ohren wider, die er im Anschluss an seinem erfolgreichen Kampf hörte. Nach zehn Schwergewichtsrunden durfte der Essener Lokalmatador am Vorabend stolz und zufrieden seine Arme in die Höhe strecken. Dieser Punktsieg über Edson Cesar Antonio könnte der Karriere des 35-jährigen, der gut trainiert war, nun die erhoffte positive Wendung geben.
Der Kampf stand deutlich unter der Devise, Sicherheit zuerst, keine Experimente. So beließ es das Boxer-Trainer Gespann, Korte-Tlatlik, an diesem Abend bei drei einstudierten Aktionen, die letztendlich für den 41-jährigen Brasilianer ausreichten. Der Sieg war somit zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Für weitere Herausforderungen wird sich der Linksausleger Korte allerdings steigern und dabei weniger auf Couching, dafür mehr auf seinen Instinkt setzen müssen. Dass er diesen hat, bewies er in früheren Kämpfen mehrfach.
(C) Manfred Fammler

Vorweihnachtliches Boxen in Moers

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Klaus Waschkewitz stellte kurz vor Weihnachten, am 15.12.2018, im Ennis Sportpark Moers eine schöne Kampfsportveranstaltung auf die Beine. Es gab zwölf Kämpfe zu sehen, vier K1- , zwei Amateur- und sechs Profiboxkämpfe zu sehen.

René Oeffner (15 Kämpfe, 14 Siege, 9 durch KO, 1 Niederlage) und Yesilat Berkta (48 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO, 42 Niederlagen, 26 durch KO) machten bei den Profis den Anfang. Der auf sechs Runden angesetzte Kampf im Super Mittelgewicht begann mit technisch schönem Boxen von Oeffner. Mit schön steifer Führhand bestimmte er das Kampfgeschehen. Wenn die Lücke sich zeigte, stieß er mit einer graden Schlaghand hinein. In der zweiten Runde arbeiteten beide viel in der Halb- und Nahdistanz. In der dritten Runde standen sie viel Fuß an Fuß an den Seilen. Mehrfach kam Oeffner mit harten linken Körperhaken durch, die Berkta spürte. In der vierten Runde boxte Oeffner wieder auf Distanz. Immer wieder trafen seine Graden den Kopf von Berkta. Dieser versuchte, mit Schwingern zu punkten, die aber meist ins Leere gingen oder auf die Deckung. In der ersten Hälfte der fünften Runde boxte Oeffner lang und in der zweiten nah. Anfang der sechsten Runde zog GBA Ringrichter Kornelius Bernds Berkta einen Punkt ab für wiederholtes Kniehochziehen. Es wurde ihm dann nochmals ein Punkt abgezogen, wegen mehrfachen Mundschutzausspuckens. Insgesamt wurde diese Runde intensiv geführt; Berkta zeigte vor allem eine unglaubliche Härte sich selbst gegenüber. Einstimmiger Punktsieger (59:53, 60:53 und 59:53): René Oeffner.

Yaser Yüksel (8 Kämpfe, 6 Siege, 3 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden) boxte im Super Weltergewicht gegen Armani Aziz (5 Kämpfe, 5 Niederlagen) Den Sechsrunder begann Yüksel mit einer Demonstration seiner überlegenen Reflexe. Er kreiste zum Teil um seinen Gegner mit hängender Deckung und wich den Schlägen von Aziz scheinbar mühelos aus. In der zweiten Runde erhöhte er den Druck und suchte den Schlagabtausch, was sich dann meist sehr munter gestaltete. In der dritten erhöhte Yüksel das Tempo und kam immer wieder, vor allem mit harten Rechten, zum Kopf durch. In der vierten und fünften Runde versuchte Aziz durch schnellere Beine den Abtausch zu vermeiden, was auch zunächst gelang. Dann kam Yüksel aber wieder stärker zurück; es gab viele harte und schnelle Schlagabtäusche. In der sechsten Runde ging Yüksel auf einen KO aus. Mehrfach stellte er sein Gegenüber an den Seilen und deckte ihn ein. Aziz nahm viele harte Treffer, blieb aber stehen: Punktsieger (59:55,60:54 und 57:58): Yaser Yüksel

Sadettin Keser (7 Kämpfe, 4 Siege, 2 durch KO, 2 Niederlagen, 1 durch KO) und Aleksander Jankovic (84 Kämpfe, 19 Siege, 13 durch KO, 65 Niederlagen, 45 durch KO) boxten eine auf sechs Runden angesetzte Begegnung im Super Mittelgewicht aus. Keser machte den Kampf. Er boxte an, überbrückte schnell die Distanz und schlug dann mit der Rechten zum Körper, gefolgt von einem rechten Uppercut. In der zweiten Runde stellte er seinen Gegner in einer neutralen Ecke und holte ihn mit mehreren Körpertreffern von den Beinen. Hiernach ging dann Jankovic noch zweimal nach rechten Körperhaken runter. Die Ecke von Jankovic wedelte mit dem Handtuch und Ringrichter Roman Morawiec beendete den Kampf. Sieger durch TKO in Runde 2:21 Minuten: Sadettin Keser.

Es folgte ein Sechsrunder im Schwergewicht zwischen Vincenco Arangio und Emmrulah Kaya (4 Kämpfe, 3 Siege, 1 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO). Von der ersten Sekunde an lag ein KO in der Luft. Arangio konnte die allererste Aktion entscheiden. Er boxte etwas kontrollierter als Kaya. Dieser war aber der Aggressivere. Beide suchten den Abtausch. Beide boxten wenig an. In der zweiten Runde wogte der Kampf hin und her. Arangio stand an den Seilen, Kaya holte aus und wollte einen Schwinger landen, Arangio wich zur Seite aus und Kaya kam, getragen vom Schwung seines Schlages, mit seinem Oberkörper über die Seile. Beim Umdrehen erwischte ihn ein perfekter und brutaler Aufwärtshaken von  Arangio, der sein Kinn traf. Kaya schlug hart auf die Bretter auf. Der sehr umsichtig agierende Ringrichter Bernds zählte den auf dem Boden liegenden Kaya aus und holte gleichzeitig seinen Mundschutz heraus. Sieger durch KO in Runde 2, nach 2:22 Minuten: Vincenco Arangio.

Danijel Arandelovic (12 Kämpfe, 6 Siege, 6 durch KO, 6 Niederlagen, 2 durch KO) und Alpay Yaman (6 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO) boxten anschließend die Deutsche Meisterschaft GBA im Halbschwergewicht aus. Auch in diesem Kampf machte keiner der Kontrahenten Anstalten, Gefangene zu machen. Arandelovic hatte eine höhere „work rate“, aber Yaman brachte die härteren Hände ins Ziel. Er boxte auch sauberer. Arandelovic ging Kopf voran in den Mann. In der zweiten Runde ging Yaman mehr zum Körper und erzielte dadurch auch Wirkung. Man hatte den Eindruck, als würde Arandelovic sich überlegen, ob er überhaupt zur dritten Runde antreten wollte. Was folgte waren zwei sehr harte und hektische Schlagabtäusche, an deren Ende Arandelovic mit dem rechten Fuß umknickte und aufgab. Sieger durch TKO in Runde 3, nach 47 Sekunden: Alpay Yaman.

Im Hauptkampf des Abends ging es um den Eurasia Titel der WBF im Halbschwergewicht. Dafür trafen Slavoljub Mitic (18 Kämpfe, 9 Siege, 6 durch KO, 9 Niederlagen, 5 durch KO) und Rami Ali (12 Kämpfe, 11 Siege, 11 durch KO, 1 Niederlage) aufeinander. Ali boxte souverän und kontrolliert. Er trieb seinen Gegner vor sich her, boxte an und verteilte gut. In der zweiten Runde erhöhte Ali den Druck. Immer wieder stellte er Mitic an den Seilen, ohne dabei zu überhasten. In der dritten Runde stellte Ali Mitic in dessen eigener Ecke und deckte ihn ein. Der kam nur mit Mühe noch mal raus. Direkt in der nächsten Situation wurde Mitic in der nächsten Ecke erneut gestellt. Diesmal ging er nach einem linken Körperhaken zu Boden. Nur wenige Sekunden später und nur ein paar Zentimeter weiter ging er an den Seilen, nach einem Körperhaken, wieder zu Boden. Das wiederholte sich direkt darauf nochmal und der Ringrichter Jens-Uwe Baum, der bis dahin nur wenig zu tun hatte, beendete den Kampf. Sieger durch TKO in Runde 1:08 Minuten: Rami Ali.

Weihnachtsgebäck oder Glühwein gab es bei diesem vorweihnachtlichen Boxen in Moers nicht. Aber gute Kämpfe gab es zu sehen. Für einen Boxfan genau das Richtige in der Vorweihnachtszeit.

© Uwe Betker

Besser als die Fußball WM in Russland – die Essener Fight Night 3

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Veranstalter Bjoern Sothmann wird allmählich zu einer festen Größe beim Profiboxen im Ruhrgebiet. Am Samstag, dem 16. Juni 2016, stellte er eine kleine aber feine Veranstaltung in der Wohnbau Hockey Arena an der Raumerstrasse in Essen auf die Beine. Es gab fünf Profiboxkämpfe zu sehen, vier Vierrunder und einen Sechsrunder.

Den Anfang machten im Federgewicht zwei Damen, Susan Kolukisa (3 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO, 1 Unentschieden) und Nana Chakhvashvili (12 Kämpfe, 5 Siege, 3 durch KO, 7 Niederlagen, 5 durch KO). Der Kampf war munter. Chakhvashvili bestimmte den Rhythmus in der ersten Runde. In der zweiten Runde bestimmte dann Kolukisa das Geschehen im Ring. Sie trieb ihre Gegnerin vor sich her. Immer wieder kam sie mit ihrer Rechten zum Kopf durch. Auch in der dritten Runde trug Kolukisa Chakhvashvili den Kampf an. Immer wieder verwickelte sie sie in Schlagabtäusche, die sie dominierte. Die vierte Runde wurde verbissen geführt und Chakhvashvili erwehrte sich nach Kräften ihrer Haut. Der umsichtig agierende GBA Ringrichter Roman Morawiec hatte nicht aber nicht viel zu tun. Einstimmige Siegerin nach Punkten: Susan Kolukisa.

Armin Ajrulai gab im Mittelgewicht sein Profidebüt. Er traf auf Dominik Tietz (15 Kämpfe, 6 Siege, 4 durch KO, 9 Niederlagen, 6 durch KO). Tietz beherrschte die Ringmitte aber Ajrulai machte den Kampf. Er boxte variabel an und verteilte gut. In der zweiten Runde machten beide mehr. Ajrulai schlug mehr und traf mehr, aber Tietz hielt dagegen. Die dritte Runde war verfahren. Es wurde viel geklammert, durchgesteckt, mit der Schulter gestoßen, nachgeschlagen und noch alles Mögliche, was man sonst so machen kann, getan. Ringrichter Kornelius Bernds hatte viel zu tun. In der vierten Runde boxten beide wieder; sie wollten beide den KO. Tietz hatte offensichtlich die bessere Kondition und brachte Ajrulai immer wieder in Bedrängnis. Dieser wusste sich oft nur durch Klammern zu helfen. Er hatte dann in den letzten Sekunden noch eine gute Aktion, wo er Tietz in einer neutralen Ecke stellte. Aber diesmal klammerte Tietz und deutet ein Küsschen auf die Glatze von Ajrulai an. Einstimmiger Punktsieger: Armin Ajrulai.

Im Schwergewicht boxten Paul Zummach (4 Kämpfe, 3 Siege, 1 durch KO, 1 Niederlage) und Vincenzo Anzalone (6 Kämpfe, 6 Niederlagen, 2 durch KO) gegeneinander. Zummach machte den Kampf. Er nutzte seinen Reichweitenvorteil und seine Schnelligkeit und deckte Anzalone ein. Mitte der Runde stellte Zummach seinen Gegner an den Seilen und kam mit einer harten Rechten zur Schläfe durch, die Anzalone erschütterte. Gegen Ende der Runde wiederholte sich die Szene noch mal. Nur mit Mühe erreichte Anzalone das Rundenende. In den nächsten Runde nahm Anzalone wie immer viel, aber er hielt, auch wie immer, durch. Anfang der dritten Runde erlitt er einen bösen Cut über dem linken Auge, der immer schlimmer wurde. Aber er boxte weiter. Ringrichter Morawiec zog zweimal den Ringarzt hinzu, der allerdings nicht empfahl, den Kampf zu stoppen. Anzalone, ein wahrer Krieger, wollte weiter kämpfen und stellte sich zur vierten Runde; sein Trainer Christoph Gresförder warf jedoch das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 4, nach 5 Sekunden: Paul Zummach.
Der Trainer von Anzalone erklärte nach dem Kampf, sein Schützling mache nun eine längere Pause, um dann im Herbst wieder anzugreifen.
Im Super Mittelgewicht boxten Tiran Metz (21 Kämpfe, 14 Siege, 6 durch KO, 3 Niederlagen, 4 Unentschieden) Jaroslaw Januskiewicz (2 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 1 Niederlage) gegeneinander. Metz ging von der ersten Sekunde an auf einen KO aus, der aber nicht kam. Er bereitete gut mit der Linken vor und verteilte gut. Besonders die Körpertreffer schienen Wirkung zu erzielen. Januskiewicz hatte in der zweiten Runde Metz noch weniger entgegenzusetzen als in der vorangegangenen. Immer wieder wurde er an den Seilen gestellt. Er verschanzte sich hinter seiner Doppeldeckung und konnte nur selten kontern. Anfang der dritten Runde machte Januskiewicz mehr, konnte Metz aber dadurch nicht verlangsamen. Der dominierte die letzten zwei Drittel der Runde. Im vierten Durchgang boxte Metz für die Galerie. Er zeigte seine technische Überlegenheit und seine überlegenen Reflexe. Einstimmiger Punktsieger: Tiran Metz.

Hauptkampf des Abends war der erste Kampf von Patrick Korte (14 Kämpfe, 13 Siege, 11 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) nach seiner überraschenden Niederlage im März. Der Essener Schwergewichtler traf auf Giorgi Kopadze (14 Kämpfe, 6 Siege, 6 durch KO, 8 Niederlagen, 7 durch KO) aus Georgien. Korte begann ruhig. Er boxte an und verteilte gut. Alles sah so aus, als würde Korte dort anschließen, wo er vor seiner einzigen Niederlage aufgehört hatte. Dann ließ er sich unnötigerweise auf einen wilden Schlagabtausch ein, lief dabei in eine Rechte zum Kopf und ging zu Boden. Ringrichter Morawiec zähle ihn an. Der Kampf wurde nun hektisch. Beide Boxer keilten aufeinander ein; dabei wirkte Korte anfänglich noch leicht benommen. Gegen Ende der Runde ging Kopadze in seine Ecke und erbrach sich in einen Eimer. Danach nahm er den Kampf wieder auf – etwas, was ich noch nie bei einem Profikampf gesehen habe. Die verbleibenden ca. 15 Sekunden waren wieder eine Keilerei.

Auch in der zweiten Runde boxte Korte nicht wirklich ruhig. Immer wieder kam es zum Schlagabtausch, der jeweils nicht wirklich vorbereitet war. Dann ging Kopadze erneut in seine Ecke, kniete sich hin und erbrach sich noch einmal in einen Eimer. Seine Ecke hatte nun genug gesehen und warf das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 2 nach 1:15 Minuten: Patrick Korte.

Die Essener Fight Night 3 war eine gute Veranstaltung. Sie war bereits um 20 Uhr beendet. Vermutlich wollte der Veranstalter Sothmann es den Zuschauern ermöglichen, noch Fußball im Fernsehen zu gucken. Es ist zu hoffen, dass es bald eine Fight Night 4 gibt. Wir werden sehen, wohin sich Patrick Korte entwickeln wird. Der Kampf gegen Giorgi Kopadze sollte hierüber vermutlich Klarheit verschaffen, was er allerdings nicht tat. Aufgrund von Verlauf und Ende des Kampfes sind nun alle so klug als wie zuvor. Es bleibt spannend.
© Uwe Betker

Eine gelungene Housegala in Euskirchen

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Austragungsort einer wirklich sehr gelungenen Housegala war am 02.09.2017 das BB5 Gym in Euskirchen. Es gab insgesamt 10 Kämpfe zu sehen. Es begann mit einem K1-Kampf und ging mit fünf unterhaltsamen Amateurboxkämpfen weiter. Dann kamen vier Profikämpfe.

Den Anfang bei den Profis machten im Super Mittelgewicht Mohamed Boulahya (5 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 4 Niederlagen, 2 durch KO) und Walid Iaaraj, der sein Profidebüt gab. Boulahya bestimmte das Kampfgeschehen. Er trieb seinen Gegner vor sich her. Er verteilte gut. Besonders die Körpertreffer hinterließen Wirkung. Iaaraj fand nicht in den Kampf. Er machte zu wenig. Zu selten schlug er zurück. Boulahyan stellte ihn in seiner Ecke und kam mit einem sehr schönen harten Linken, durch die Mitte geschlagenen Aufwärtshaken zum Kopf durch. Der ließ Iaaraj die Ringecke runter rutschen. Kaum saß er auf dem Boden, warf seine Ecke auch schon das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2:02 Minuten: Mohammed Boulahya.

Sodann stiegen Sabri Ulas Göcmen (29 Kämpfe, 11 Siege, 1 durch KO, 18 Niederlagen, 17 durch KO) und Dogan Kurnaz (14 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO, 11 Niederlagen, 10 durch KO) in den Ring für ein Kräftemessen im Super Leichtgewicht. Die erste Runde war munter. Göcmen dominierte zwar den Kampf, aber Kurnaz hielt gut dagegen. Göcmen hatte seine Momente, wenn er den Druck hoch hielt und die Schläge verteilte. Kurnaz konterte und punktete, wenn Göcmen den Druck etwas raus nahm. In der zweiten Runde erhöhte Göcmen das Tempo. Kurnaz versuchte, durch Klammern den Kampfrhythmus zu stören. Verletzungsbedingt gab Kurnaz nach der zweiten Runde auf. Sieger durch TKO in Runde 3, nach 01 Sekunde: Sabri Ulas Göcmen.

Im Schwergewicht trafen Salvatore Aiello (35 Kämpfe, 33 Siege, 18 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden) und Niko Lohmann (11 Kämpfe, 3 Siege, 1 durch KO, 7 Niederlagen, 3 durch KO) für einen Vierrunder aufeinander. Beide zeigten gutes Boxen. Aiello bestimmte die ersten zwei Minuten des Kampfes. Er kam mit den härteren Treffern durch. Lohmann punkte mit seiner Führhand, die Aiello störte. In der zweiten Runde erhöhte der Lokalmatador Aiello den Druck. Er trieb Lohmann vor sich her und verwickelte ihn immer wieder in harte Schlagabtäusche, bei denen er deutlich mehr Treffer ins Ziel brachte. Dann stellte er Lohmann an den Seilen und kam mit einer Rechten zum Kopf durch, die diesen zeitverzögert, sehr langsam zu Boden gleiten ließ. Gerade als Aiello nachsetzten wollte, flog das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 2 nach 2:15 Minuten: Salvatore Aiello.

Hauptkampf des Abends war die Begegnung zwischen Benjamin Blindert (5 Kämpfe, 5 Siege, 5 durch KO) und Richard Hilgert (13 Kämpfe, 10 Siege, 7 durch KO, 3 Niederlagen, 1 durch KO) im Halbschwergewicht. Blindert, ein großer und physisch starker Boxer, war Hilgert in allen Belangen überlegen. Von der ersten Sekunde des Kampfes an roch es nach einem KO. Blindert stieg nicht in den Ring um sein boxerisches Können zu zeigen, sondern um seinen Gegner so schnell wie möglich KO zu schlagen. Und so boxte er dann auch. Hilgert hatte dem nur sehr wenig entgegen zu setzen. Er versuchte, durch Zurückweichen Zeit zu gewinnen und Blindert durch Cross` abzukontern. Blindert stellte Hilgert schließlich in dessen Ecke und Hilgert ging zu Boden. Es war nicht die Wirkung eines einzigen Schlages, sondern die Addition von ganz vielen. Hilgert kam wieder hoch und es ging weiter.
In der zweiten Runde boxte Blindert ruhiger und überlegter. Dabei trieb er aber weiter seinen Gegner vor sich her und der hatte nun auch noch mehr Probleme als in der vorangegangen Runde. Immer wieder stellte Blindert Hilgert an den Seilen. Irgendwann sackte Hilgert erneut zu Boden und wurde von dem sehr souverän und unauffällig agierenden Ringrichter vom Bund Deutscher Faustkämpfer, Christian Rösenl, ausgezählt.
Sieger durch KO in Runde 2 nach 41 Minuten: Benjamin Blindert.

Die Veranstaltung von Lothar Pinkernelle in Euskirchen war sehr gelungen. Sie war um 21 Uhr zu Ende, so dass die Zuschauer noch etwas von ihrem Samstagabend hatten. Ich bin schon auf die nächste Veranstaltung gespannt, für die wohl ein größerer Rahmen geplant ist. Und Benjamin Blindert sollte man im Auge behalten.
© Uwe Betker

 

Ein Freitagabend in Essen – die Recover Fight Club House Gala am 17.03.2017

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Die Veranstaltungen im Recover Fight Club in Essen haben inzwischen schon Tradition. Sie sind bereits ausverkauft, kaum dass der Termin festgesetzt ist. So war es auch diesmal: Keine Abendkasse, nur Einlasskontrolle. Und es gab fünf Profikämpfe. Um ungefähr 22 Uhr war schon alles vorbei. Früh genug noch für eine Freitagnacht. Das – und natürlich die Kämpfe – ist das Erfolgsrezept.
Den Anfang machten im Mittelgewicht Akmal Gertsen und Dogan Kurnaz (10 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO, 8 Niederlagen, 7 durch KO). Der Debütant Gertsen trug sehr auffälliges Schuhwerk. Es sah fast so aus, als hätte er schwarze Straßenschuhe an und darüber ein Art Gamaschen aus Stoff. Es waren aber keine Straßenschuhe, sondern originale Boxschuhe aus den 30er Jahren, die er sich aus den USA hatte schicken lassen. Eigentlich wollte er auch mit Leggins boxen, so wie man sie auf Fotos von uralten Boxern sieht – das wurde ihm aber untersagt.
Gertsen boxte so, wie man es von einem Boxer mit solchen Schuhen erwartet. Er machte Druck und er verteilte seine Schläge. Allerdings machte er auch den Eindruck, zu sehr einen schnellen KO zu suchen. Kurnaz, der kleinere Boxer, schlug schnelle Hände und versuchte Gertsen das Leben möglichst schwer zu machen. Er kam sogar das ein oder andere Mal durch. Mitte der zweiten Runde nahm Gertsen seinem Gegner durch einen schönen linken Haken zum Körper, gefolgt von einer schönen Rechten zum Kopf, die Luft. Danach stellte er ihn an den Seilen und holte ihn mit einem brutalen Aufwärtshaken ans Kinn von den Beinen. Das sah schon nach dem Ende des Kampfes aus. GBA Ringrichter Kornelius Bernds zählte und der sichtlich hart getroffene Kurnaz rappelte sich wieder auf und stellte sich zum Kampf. Der wurde denn auch wieder freigegeben. Und irgendwie schaffte es Kurnaz tatsächlich, den Schlussgong zu erreichen. Als der Gong zur dritten Runde ertönte, warf aber seine Ecke das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 3: Akmal Gertsen. Gertsen will nun das Regelwerk prüfen, um herauszufinden, welche Vorgaben es zu den Sporthosen gibt.

Danach stiegen Dejan Pavlovic (5 Kämpfe, 5 Niederlagen, 4 durch KO) und Bader Fattah im Super Weltergewicht in den Ring. Der Kampf war kurz. Fattah, ein Debütant, boxte unorthodox, was aber nicht wirklich zielführend war. Pavlovic konterte seine ungestümen Aktionen souverän ab. Zwei Lebertreffer zwangen Fattah zur Aufgabe. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2:50 Minuten: Dejan Pavlovic.

Den einzigen Frauenboxkampf des Abends bestritten Özlem Sahin (24 Kämpfe, 22 Siege, 7 durch KO, 1 Niederlage, 1 Unentschieden) und Claudia Ferenczi (79 Kämpfe, 16 Siege, 7 durch KO, 56 Niederlagen, 3 durch KO, 6 Unentschieden) im Halbfliegengewicht. Es war auch der einzige Kampf, der über die angesetzte Distanz ging. Sahin stieg nach einer neunmonatigen Pause zum ersten Mal wieder in den Ring. Es ging bei dem Kampf zum einen darum, Ringrost abzuschütteln und zum anderen darum, den ersten Kampf mit neuem Trainer, Sebastian Tlatlik, zu bestreiten.
Sahin besetzte die Ringmitte, bestimmte den Kampf und setzte boxerische Akzente. Ferenczi, die Muhammad Ali als Tatoo auf dem linken Oberarm trägt, hielt dagegen. Ferenczi wurde in der zweiten Runde sichtbar wütend, weil sie nur sehr selten mit ihren Aktionen durchkam. Gleichwohl wurde die Begegnung härter. In der dritten Runde verlor Sahin die boxerische Linie, wodurch Ferenczi stärker und der Kampf härter wurde. Die letzten drei Runden gehörten wieder Sahin. Sie trug Ferenczi den Kampf an, wobei sie vor allem auf Haken setzte. In der sechsten Runde hatte Sahin ihre Gegnerin zweimal nahe am KO, aber Ferenczi erreichte stehend den Schlussgong. Die Punktrichter werteten: 60:54, 60:54 und 60:55. Einstimmige Punktsiegerin: Özlem Sahin.

Nach einer Pause ging es mit zwei Schwergewichtsbegegnungen weiter.
Hasan Kurnaz (5 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO, 3 Niederlagen, 3 durch KO) boxte gegen Sezer Sahin. Sahin, ein Debütant, verausgabte sich mit wilden Attacken zum Körper, wobei er aber keine Wirkung erzielte. Am Ende der Runde ging er nach einer Linken zum Körper zu Boden, wobei dies aber wohl eher Konditionsproblemen als der Schlagwirkung zu danken war. Ringrichter Michael Erdinc zählte ihn an. Sahin erreichte die Rundenpause und warf mit dem Gong zur zweiten Runde das Handtuch. Sieger durch TKO in Rune 2: Hasan Kurnaz.

Den Hauptkampf des Abends bestritt der Lokalmatador Patrick Korte (9 Kämpfe, 9 Siege, 8 durch KO). Er traf auf Asad Adrovic (2 Kämpfe, 1 Sieg, 1 Niederlage, 1 durch KO). Der Kampf war etwas konfus. Korte besetzte die Mitte des Rings und bestimmt das Kampfgeschehen. Korte, der eindeutig bessere Boxer, brachte Adrovic zweimal zu Boden – beide Male wurde es allerdings nur als Ausrutscher gewertet. Zum Ende der Runde stellte Korte seinen Gegner in einer neutralen Ecke und ließ ihn nicht mehr raus. Dann passierte etwas Bizarres: Adrovic tat das, was er meistens tut, wenn er sich rauskämpfen will. Er trat zweimal in den Bauch seines Gegners. Adrovic ist nämlich sehr viel mehr K1-Kämpfer als Boxer. Der Ringrichter Roman Morawiec entschied sich dafür – vermutlich auch, weil Adrovic ihm gesagt hatte, er wolle zur nächsten Runde nicht mehr antreten -, ihm nur einen Punkt abzuziehen. Wenige Sekunden später ertönte auch schon der Schlussgong, den Korte überhörte. Zur zweiten Runde trat Adrovic dann auch wirklich nicht mehr an. Sieger durch TKO in Runde 2: Patrick Korte.

Man kann mal wieder feststellen, die Veranstaltungen des Recover Fight Club von Promoter Hani ElJarie stellen eine schöne Einstimmung fürs Wochenende dar.
© Uwe Betker

Die zweite Profiboxveranstaltung im „Generation“ in Moers

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Der Veranstalter Hani ElJarie veranstaltete am 19.08.2016 zum zweiten Mal in der Diskothek Generation in Moers. Es gab 8 Profikämpfe zu sehen, von denen immerhin drei sehr sehenswert waren.
Der erste Kampf des Abends war kurz und seltsam. Im Cruisergewicht trafen Lars Kolecki (3 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 2 Niederlagen, 2 durch KO) und Robert Szalach (4 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 3 Niederlagen, 3 durch KO) aufeinander. Szalach ließ die linke Führhand lässig immer wieder fallen und versuchte, seinen Gegner mit von der Hüfte aus geschlagenen Führhänden und rechten Kopfhaken abzukontern. Kolecki versuchte, mit überfallartigen Angriffen, die in schneller Folge kamen, ans Ziel zu gelangen. Damit hatte er auch weitgehend Erfolg. Dreimal kam er mit seiner Rechten zum Kopf durch und es sah so aus, als hätte eine Szalach auch beeindruckt. Kolecki konnte aber seine Vorteile nicht nutzen. Zum Ende der Runde wurde Szalach stärker. Kolecki nahm Schlag um Schlag, der ihn erschütterte. Immer wieder drehte er sich ab. Dann hatte der GBA Ringrichter Kornelius Bernds genug gesehen und brach den ungleich gewordenen Kampf ab. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 1 Minute 25: Robert Szalach, der den ersten Sieg seiner Profikarriere einfuhr.
Auch der folgende Kampf im Federgewicht zwischen Marc Schulz (3 Kämpfe, 3 Niederlagen, 3 durch KO) und Emre-Han Semiz (10 Kämpfe, 9 Niederlagen, 7 durch KO, 1 Sieg, 1 durch KO) endete überraschend. Schulz war der technisch bessere Boxer. Semiz boxte unorthodox und versuchte es eher mit linken und rechten Schwingern. Manche fanden sogar ihr Ziel. Dennoch sah alles danach aus, als würde Semiz seine zehnte Niederlage in Folge kassieren. Am Ende kam er dann wieder mit einer Aktion durch, wobei er aber wohl den Kehlkopf seines Gegners traf. Die Ecke von Schulz warf das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2 Minuten 59 Sekunden: Emre-Han Semiz.
Der dritte Kampf im Leichtgewicht zwischen Sergej Vib (13 Kämpfe, 6 Siege, 3 durch KO, 7 Niederlagen, 5 durch KO) und Lorans Elyas (2 Kämpfe, 2 Niederlagen, 1 durch KO) ging über die Distanz. Elyas wechselte immer wieder die Auslage und nahm zwischenzeitlich auch mal eine originelle Kampfstellung ein. In der ersten Runde konnte er sich aufgrund seines Reichweitenvorteils auch seinen Gegner vom Hals halten und punkten. Ab der zweiten Runde machte Vib dann mehr Druck und kam häufiger an Elyas ran. Der nahm immer wieder Treffer und versuchte durch Abdrehen, Faxenmachen und Weglaufen das Schlimmste zu verhindern. In der dritten Runde nahm Vib wieder Tempo raus. Er beschränkte sich darauf, seine Vorteile nicht zu verlieren. Am Ende der Runde musste er sogar eine Rechte zur Stirn nehmen, die Wirkung zeigte. Elyas sah seine Chance, stürmte auf Vib zu und fällte ihn mit einem unbeabsichtigten Kopfstoß. Der Rundengong ertönte, als Vib noch auf dem Boden kniete. Im letzten Durchgang passierte nicht mehr viel. Vib tat genug, um den Kampf zu bestimmen. Am Ende gab er noch mal Gas. Er versuchte noch zu einem KO Erfolg zu kommen, aber er schaffte es nicht. Einstimmiger Punktsieger: Sergej Vib.
Dann maßen die beiden Super Mittelgewichtler Dominik Tietz (9 Kämpfe, 6 Siege, 4 durch KO, 3 Niederlagen, 1 durch KO) und der Debütant Ivan Vib ihre Kräfte. Der Kampf war kurz und einseitig. Tietz verteilte gut. Am Ende der Runde wurde Vib durch eine Rechte zum Körper gefällt. Er kam zwar noch einmal hoch und wollte sich auch wieder zum Kampf stellen. Aber der Ringrichter Michael Erdinc nahm ihn aus dem Kampf. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2 Minuten 51 Sekunden: Dominik Tietz.
Im fünften Kampf des Abends traten im Mittelgewicht Dogan Kurnaz (6 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO, 4 Niederlagen, 3 durch KO) und Alexander Mai gegeneinander an. Die erste Runde gehörte Mai. Er bestimmte das Kampfgeschehen, ohne aber entscheidende Akzente setzen zu können. Kurnaz beschränkte sich auf gelegentliche Konter. Mit Beginn der zweiten Runde übernahm dann Kurnaz das Kommando. Obwohl kleiner, machte er mehr und zwang Mai immer wieder Schlabtäusche auf. In der dritten Runde erhöhte Kurnaz weiter den Druck. Immer wieder ging er mit der Linken zum Körper, was Mai augenscheinlich nicht mochte, aber auch kein Rezept dagegen fand. Zum Ende pumpte er hart. Mit dem Gong zur vierten Runde gab Mai auf. Sieger durch TKO in Runde 4, nach 1 Sekunde: Dogan Kurnaz.
Danach trat das neue Schwergewichtstalent Patrick Korte (6 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO) an. Er bekam es mit Ismael Altintas (28 Kämpfe, 3 Siege, 2 durch KO, 21 Niederlagen, 8 durch KO, 4 Unentschieden) zu tun. Korte startete mit einem unglaublichen Tempo. Drei Minuten lang schlug er ohne Pause auf Altintas ein. Auch vom Rufen seines Trainers Sebastian Tlatlik ließ er sich nicht davon abhalten. Dieser schob sich hinter seiner Doppeldeckung verschanzt stoisch die ganze Zeit an Korte ran. Ich habe keinen einzigen Schlag von ihm gesehen. Aber er überraschte Korte, der es gewohnt ist, dass seine Gegner in der ersten Runde unter seinen Schlägen zusammenbrechen.
Zu Beginn der zweiten Runde änderte Altintas seine Taktik. Er fing nämlich an zurückzuschlagen, was lauten Szenenapplaus auslöste. Der Kampf wurde dann auch munterer. Korte deckte sein Gegenüber immer noch ein, reduzierte aber seine Schlagfrequenz. Altintas schob sich an seinen Gegner heran und versuchte zu kontern. Die vierte Runde war die beste und interessanteste, denn in ihr war zu sehen, was aus Patrick Korte werden kann, wenn er denn mal auf seinen Trainer hört und boxt. Korte arbeitete schön mit seiner steifen Führhand und zog bei Gelegenheit die Rechte nach. Er verteilte gut und hatte den Kampf vollkommen unter Kontrolle. Sieger durch einstimmigen Punktentscheid: Patrick Korte.
Ein paar Worte zu beiden Boxern. Altintas ist ein Prüfstein für jeden Schwergewichtler. Er lässt seine Gegner gerne schlecht aussehen und er kann unglaublich einstecken – so viel, dass man sich als Zuschauer schon Sogen macht. Aus Korte kann noch etwas werden. Er hat die physischen Voraussetzungen eines guten Schwergewichtlers. Er ist groß und explosiv. Die Frage ist nur, ob er seine Emotionen unter Kontrolle bekommen kann und auf seinen Trainer hört.
Auch die Leichtgewichtshoffnung Marek Jedrzejewski (10 Kämpfe, 10 Siege, 9 durch KO) wurde geprüft. Er bekam es mit Bakhtiyar Isgandarzada (20 Kämpfe, 11 Siege, 4 durch KO, 9 Niederlagen, 5 durch KO) zu tun. Der Kampf der Beiden war ein Leckerbissen für Freunde der Boxtechnik, wobei immer noch genug Schlagkraft im Spiel war, so dass auch ein KO möglich war. Acht Runden lang war Boxen, Fintieren und harte und intensive Schlagabtausche zu sehen. Jedrzejewski gewann für mich bis auf die erste alle Runden. Er hatte bei den Schlagabtauschen immer eine Hand mehr im Ziel und seine Deckung war sehr gut. Einstimmiger Punktsieger: Marek Jedrzejewski.
Hauptkampf des Abends war die auf sechs Runden angesetzte Begegnung im Mittelgewicht zwischen Sahan Aybay (3 Kämpfe, 3 Siege, 1 durch KO) und Marco Martini (10 Kämpfe, 8 Siege, 3 durch KO, 2 Niederlagen). Es war das Aufeinandertreffen von zwei Rechtsausleger. In gewissem Sinne war dieser Kampf das Gegenteil von des vorangegangenen. Es war nämlich eine hart umkämpfte Ringschlacht. Aybay konnte nur selten seinen Reichweitenvorteil nutzen und seinen Jab etablieren. Martini trug ihm immer wieder den Kampf an. Er konnte jedoch nicht so am Körper von Aybay explodieren, dass er hiermit den Kampf für sich hätte entscheiden können. So gab es viele harte Schlagabtäusche. Am Ende stand ein einstimmiger, für mich recht knapper, Punktsieg für Sahan Aybay.
Die Diskothek Generation in Moers scheint sich als Austragungsort für Profiboxveranstaltungen etabliert zu haben. Am 09. September findet die nächste statt.
© Uwe Betker

Boxen an einem Pfingstmontag in Krefeld

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Das Kaya Plaza in Krefeld hat sich als Veranstaltungsort für Kampfsport etabliert. Am Pfingstmontag, dem 16.05.2016, stellte Klaus Waschkewitz wieder eine schöne Veranstaltung auf die Beine. Es gab acht K1, ein MMA und zwei Boxkämpfe, Version IKBO, zu sehen. Den Abschluss bildeten drei Profiboxkämpfe. Wie immer berichte ich nur von den letztgenannten. Habe ich schon erwähnt, dass das mit dem Treten nicht so meine Welt ist?
Als erste stiegen im Mittelgewicht Burak Cakir (9 Kämpfe, 9 Niederlagen, 7 durch KO) und Sahan Aybay (2 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO) in den Ring. Aybay boxte, wie schon in seinem Profidebüt vor zweieinhalb Wochen, souverän. Er machte von Anfang an Druck und dominierte den Kampf. Er verteilte seine Schläge gut und schlug viel und hart zum Körper. Cakir hatte dem nichts entgegenzusetzen. Zwei Minuten lang hielt Aybay den Druck am Anfang konstant aufrecht. Dann nahm er ihn, nach einer Kampfunterbrechung, erst mal wieder heraus, um ihn ca. eine halbe Minute später erneut aufzubauen. Am Ende der Runde nahm Cakir einen rechten Aufwärtshaken, der ihn erstarren ließ. Erstaunlicherweise ließ Aybay dann von ihm ab. Kurze Zeit später war die Runde, bzw. der Kampf, zu Ende. Cakir trat zur zweiten Runde nicht mehr an: Sieger durch TKO in Runde 2: Sahan Aybay.
Im Super Mittelgewicht trafen danach Yusuf Kanguel (12 Kämpfe, 9 Siege, 3 durch KO, 2 Niederlagen, 1 Unentschieden) und Yesilat Berkta (32 Kämpfe, 5 Siege, 4 durch KO, 27 Niederlagen, 12 durch KO) für einen Zehnrunder aufeinander. Kanguel war auf schnellen Beinen unterwegs, zeigte einen beweglichen Oberkörper und versuchte, seine Rechte ins Ziel zu bringen. Berkta verschanzte sich hinter seiner Doppeldeckung und versuchte, sich an sein Gegenüber heranzuschieben, um dort zu explodieren. In der zweiten Runde ging Kanguel vermehrt zum Köper. Einer der Schläge ging sehr tief, mit der entsprechenden Wirkung. Nach einer relativ kurzen Unterbrechung stellte sich Berkta wieder zum Kampf. Am Ende der Runde ging er wieder zu Boden, diesmal nach einer Links-Rechts-Kombination zum Körper. Die folgende Runde war munter und hart umkämpft. Beide hatten ihre Momente, wenn sie ihren Gegner in der Ecke oder an den Ringseilen stellten. Kanguel hatte aber mehr solche Momente.
In der vierten Runde wollte Kanguel den KO. Immer wieder suchte er mit Links-Rechts-Kombination zum Körper den Erfolg. Jedoch war es eine Rechte zum Kopf, die Berkta auf die Bretter schickte. Kurz darauf musste er dann noch dreimal zu Boden: Das erste Mal durch Schlagwirkung, das zweite Mal durch einen Ausrutscher und das dritte Mal durch einen Tiefschlag. Zur fünften Runde trat Yesilat Berkta dann auch nicht mehr an. Er hatte sich seine Schlaghand verletzt. Später konnte man sehen, dass das Gelenk an seinem Daumen dick geschwollen war. Kanguel erschien mir unter der Führung von Trainer Werner Kreiskott technisch und taktisch sichtbar verbessert. Sieger durch TKO in Runde 5: Yusuf Kanguel.
Den Hauptkampf des Abends stellte die WBU-Europameisterschaft im Halbschwergewicht zwischen Badien Hasso (12 Kämpfe, 12 Siege, 6 durch KO) und Remo Arns (21 Kämpfe, 6 Siege, 4 durch KO, 15 Niederlagen, 9 durch KO) dar. Von der ersten Sekunde an war klar, der Kampf geht auf keinen Fall über die Distanz. Hasso machte Druck mit seiner Führhand und ging zum Körper. Arns versuchte sein Glück mit rechten Schwingern, gefolgt von einer Linken. Dabei konnte man das Gefühl bekommen, Arns, der eigentlich nicht den Kampf bestimmte, setzte mehr als Hasso auf einen vorzeitigen Sieg. In der zweiten Runde wurde das Gefecht intensiver. Hasso erhöhte deutlich den Druck, wobei er ruhig und konzentriert blieb. In der dritten Runde kam dann das plötzliche Ende. Nach einer Folge von schönen harten Jabs, setzte Hasso einen brutalen Leberhaken, der Arns fällte. Das Handtuch verhinderte, dass er ausgezählt wurde. Sieger durch TKO in Runde 3, nach 50 Sekunden: Badien Hasso.
Wenn Klaus Waschkewitz im Kaya Plaza in Krefeld veranstaltet, dann muss man einfach hin. Wenn mir persönlich dort auch immer zu viele Kämpfe mit Tretern gezeigt werden, so sind seine Veranstaltungen doch immer wieder gut und definitiv einen Besuch wert. Ich warte schon auf die nächste Veranstaltung.
© Uwe Betker

Drei Profiboxkämpfe im Assassin Gym in Dorsten

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Das Ehepaares Eda und Elias Essaoudi haben sich mit dem Assassin Gym in Dorsten einen gemeinsamen Traum erfüllt. Sie wollten immer ein eigenes Gym in ihrer Heimatstadt haben. Seit März gibt es nun das schöne, alles in allem, 600 Quadratmeter große Gym.
Am 29.09.2015 wurde hier eine Veranstaltung mit 26 Kämpfen ausgetragen. Es war die erste Veranstaltung hier. 18 Kämpfe wurden nach K1-Regeln ausgetragen. Hinzu kamen fünf Boxkämpfe. Den Abschluss bildeten 3 Profiboxkämpfe, die bei tropischen Temperaturen stattfanden. Um den leicht erhöhten Ring standen an drei Seiten ca. 34 Klappbänke, wie man sie auch aus Biergärten kennt.
Den 24. Kampf des Abends – das war der erste Profiboxkampf – bestritten im Cruisergewicht Flamur Elezaj (4 Kämpfe, 4 Siege, 4 durch KO) und Dejan Krneta (9 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO, 7 Niederlagen, 5 durch KO). Der Kampf war auf 4 Runden angesetzt. Elezaj, der größere und kompaktere Mann, wirkte stärker und fokussierter als sein Gegenüber. Früh ging Krneta zu Boden, dies war aber ein Ausrutscher und er wurde nicht angezählt. In der folgenden Szene nahm er aber eine Links-Rechts-Kombination und ging noch mal auf die Bretter; diesmal wurde er auch angezählt. Damit war dann auch das Ende des Kampfes eingeläutet. Krneta suchte sein Glück in Schwingern zum Körper, aber er fand es nicht, genauso wenig wie seine Schläge ihr Ziel fanden. Er ging erneut zu Boden und wurde wieder zu Recht nicht angezählt. Er war beim Klammern ausgerutscht. In der unmittelbar folgenden Aktion musste er dann aber wirklich zu Boden. Wieder hatte eine Links-Rechts-Kombination zum Kopf seine Wirkung erzielt. Kurze Zeit später schickte Elezaj, der eine solide Leistung zeigte, ihn noch mal auf die Bretter und der GBA Ringrichter brach den Kampf ab. Sieger durch TKO in Runde 1 nach 2 Minuten 30: Flamur Elezaj.
Es folgte, ebenfalls im Cruisergewicht, das Aufeinandertreffen von Sanel Papic (15 Kämpfe, 15 Siege, 12 durch KO) und Josip Jalusic (51 Kämpfe, 10 Siege, 7 durch KO, 40 Niederlagen, 15 durch KO) in einem Sechsrunder. Papic hatte die undankbare Aufgabe, gegen einen Stinker zu boxen. Jalusic ist ein Veteran, der eigentlich nicht wirklich boxen kann. Aber er kann nehmen, seine Deckung ist unorthodox und gar nicht schlecht. Vor allem aber lässt er seinen Gegner schlecht aussehen. Papic entledigte sich seiner Aufgabe aber gut. Er ging systematisch ans Werk und ließ sich von den Tricks und Clownerien Jalusics nicht beeindrucken. Ende der ersten Runde hatte er ihn auch in der neutralen Ecke gestellt, konnte den entscheiden Schlag aber nicht setzen. In der zweiten Runde ging Papic noch konzentrierter ans Werk und Jalusic versuchte durch Durchstecken von Armen und Kopf einen Kampf zu verhindern. Dann war plötzlich Schluss, nachdem Jalusic eine Verletzung des Beines reklamiert hatte. Sieger durch TKO in Runde 2 Nach 1 Minute 25: Sanel Papic.
Ich gebe zu, ich hatte schon den Verdacht, Josip Jalusic hätte sich aus dem Kampf gestohlen. Aber ich tat ihm unrecht. Nach der Veranstaltung saß ich in einem türkischen Imbiss, um die Ecke des Assassin Gym und aß eine sehr gute Iskembe Corbasi mit Çay. Wer kam humpelnd herein und bestellte auch einen Çay? – Josip Jalusic.
Den Abschluss bildete ebenfalls ein Sechsrunder. Im Super Weltergewicht trafen Ilias Essaoudi (3 Kämpfe, 3 Siege, 2 durch KO) und Aleksandar Nikolic (17 Kämpfe, 3 Siege, 14 Niederlagen, 14 durch KO) aufeinander. In diesem Kampf demonstrierte Essaoudi sein Talent. Er boxte schnell, konzentriert und variabel. Dreimal schickte er sein Gegenüber zu Boden: Zweimal mit linken Körperhaken und das letzte Mal mit einem schönen rechten Cross. Hiernach nahm der Ringrichter den überforderten Nikolic aus dem Kampf. Sieger durch TKO in Runde 1 nach 2 Minuten 14: Ilias Essaoudi.
Die Veranstaltung von Eda und Elias Essaoudi machte Spaß. Dorsten ist auf meiner persönlichen Boxlandkarte nun kein weißer Fleck mehr und ich werde Elias Essaoudi im Auge behalten, denn der 24-Jährige ist ein Talent und man darf gespannt sein, wie er sich weiter entwickeln wird.
© Uwe Betker

Zwei Profiboxkämpfe in Kelmis/Belgien

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Kelmis ist eine der neun Gemeinden der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. Es liegt der belgischen Provinz Lüttich, praktisch direkt hinter Aachen. Hier nun fand am 25. April 2015 in der Halle des Sportzentrums eine Boxveranstaltung statt. Nicht nur war es die erste Veranstaltung mit Profis überhaupt in Kelmis, sondern damit sollte auch die Wiedergeburt des Profiboxens im deutschsprachigen Belgien eingeleitet werden. Bislang gab es zwar noch keine Profiboxer aus der Region, aber dies soll sich bald ändern. Es gab zunächst 8 Amateurkämpfe zu sehen, die zum Teil sehr gut waren. Dann gab es eine Pause, in der der größere Teil des Publikums, der sich eine VIP Karte gegönnt hatte, erst einmal aß. Es gab Krabbencocktail, Geflügelbraten, Gratins, Gemüseplatte, Nudelspezialitäten mit frischen Soßen und Mousse au Chocolat. Dazu wurden Wein und Wasser gereicht. Es trat auch eine Gruppe von jungen Frauen auf, deren Show eine Mischung aus Tanz, Gymnastik und Aerobic war. Den Abschluss der Veranstaltung bildeten dann zwei Profikämpfe. Im ersten trafen im Mittelgewicht Mohamed Sidi Slimani (13 Kämpfe, 7 Siege, 4 durch KO, 5 Niederlagen, 3 durch KO, 1 Unentschieden) und Varujan Martirosyan (4 Kämpfe, 3 Siege, 1 Niederlage) aufeinander. Ihr Kampf war auf vier Runden angesetzt. In der ersten Runde besetzte Martirosyan die Ringmitte. Von dort agierte er. Slimani war passiv und hatte nur wenige Momente. In der zweiten Runde wurde er mehrfach in den Seilen gestellt und mit Schlagkombinationen eingedeckt. Im folgenden Durchgang wurde er dann zwar stärker, konnte aber den technisch besser boxenden Martirosyan nicht in Gefahr bringen. In der letzten Runde hatte keiner der Beiden noch Kraft und es gab zum Schluss eine unterhaltsame Keilerei, mit vielen Schwingern, die ihr Ziel verfehlten. Am Ende werteten die Punktrichter 39:38, 39:38 und 39:37 für Slimani: für mich ein klares Fehlurteil. Den zweiten Profikampf des Abends bestritten Alexandru Jur (14 Kämpfe, 14 Siege, 5 durch KO) und Istvan Orsos (40 Kämpfe, 9 Siege, 3 durch KO, 29 Niederlagen, 9 durch KO, 2 Unentschieden) einen Sechsrunder im Cruisergewicht. Jur gewann jede Runde. Von Runde zu Runde wurde er stärker. Die einzige Frage, die es zu beantworten galt, lautete: Schafft es Jur Orsos KO zu schlagen? – Um es kurz zu machen, er schaffte es nicht. Orsos war wie ein menschlicher Sandsack. Er nahm Schlag um Schlag und zeigte keine Wirkung. Am Ende werteten alle Punktrichter 60:52 für Jur. Es wurde verkündet, dass diese Veranstaltung in Kelmis den Auftakt darstellen sollte für viele weitere, die folgen sollen. Ich jedenfalls fände es durchaus wünschenswert, wenn hier ein Zentrum für Amateur- und Profiboxen entstünde. Noch lieber stelle ich mir vor, es könnte hier für die Euregio, also das Gebiet zwischen Belgien, den Niederlanden und Deutschland, ein Ort sich etablieren, an dem Boxer aus dieser Region regelmäßig boxen könnten. © Uwe Betker