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Ein Besuch in einer der schönsten Kampfarenen Deutschlands

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Die Veranstaltung am 11. September 2021, über die hier berichtet wird, wurde auch von den Trainerlegenden Ulli Wegner und Georg Bramowski besucht.

Es begann mit drei Kämpfen, in denen Boxer ihre Profidebüts gaben. In dem ersten traf Zvezdan Vasic (2 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO) auf den rumänischen Debütanten Claudio Dinu Lupo im Super Leichtgewicht. Das Kräftemessen war kurz und knackig. Bereits nach wenigen Sekunden holte Vasic sein Gegenüber mit einem rechten Kopfhaken von den Beinen. Auf dem Boden sitzend wurde Dinu Lupo vom GBA Ringrichter Cornelius Bernds ausgezählt.

Sieger durch KO nach 45 Sekunden: Zvezdan Vasic.

Im zweiten Kampf trafen zwei Debütanten, Flamur Haxha und Majed Maaruf, im Halbschwergewicht aufeinander. Der Auftritt von Maaruf war dabei allerdings mehr ein Beispiel dafür, wie ein Profidebüt nicht abzulaufen hat, bzw. wer nicht Profiboxer werden sollte. Von der ersten Sekunde an machte er Faxen, schlug sich martialisch auf die Brust, ließ die Deckung runter und wechselte die Auslage. Boxen aber, tat er nicht. Entweder er machte Faxen oder er schlug weite langsame Schwinger oder er versteckte sich hinter etwas, was er wohl für eine Doppeldeckung hielt. Haxha ließ sich dagegen nicht beirren, stiefelte seinem Gegner hinterher und stellte ihn immer wieder in den Ecken, wo er ihn eindeckte. In der zweiten Runde kam dann das unvermeidliche Ende für Maaruf. Nachdem er viele Körpertreffer genommen hatte, nahm er nun auch Schläge zum Kopf. In der Ecke von Haxha ging er das erste Mal zu Boden. Seine Ecke, überfordert wie er selbst, versäumte es, ihm eine weitere unnötige Bestrafung zu ersparen und ein Handtuch zu werfen. Stattdessen stellte sich Maaruf wieder dem Kampf und nahm mehrere harte Schläge zum Kopf. Auf dem Boden sitzend, hilflos versuchend aufzustehen wurde er von Ringrichter Bernds ausgezählt. Nachdem er eine Weile im Ring gesessen hatte, wollte er dann den Kampf fortsetzen. Er hatte offensichtlich nicht mitbekommen, dass er KO geschlagen worden war. Man kann Maaruf nur wünschen, nie wieder der Versuchung zu erliegen, in einen Boxring zu steigen.

Sieger durch KO in Runde 2 nach 1:14 Minuten: Flamur Haxha.

Im dritten Kampf maßen Eduard Müller (2 Kämpfe, 2 Siege 2 durch KO) und Benjamin Alijan im Weltergewicht ihre Kräfte. Müller, der Lokalmatador, ließ dem Debütanten Alijan keine Chance. Bereits in seiner ersten Aktion erschütterte er seinen Gegner mit einer Rechten zum Kopf. Kurze Zeit später fällte dann eine Rechts-Links-Kombination zum Kopf Alijan endgültig. Auf dem Boden sitzend wurde er ausgezählt.

Sieger durch KO in Runde 1 nach 1:14 Minuten: Eduard Müller.

Im vierten Kampf trafen im Super Mittelgewicht Yasir Malik (5 Kämpfe, 5 Siege, 5 durch KO) und Lars Burry (13 Kämpfe, 6 Siege, 3 durch K0, 7 Niederlagen, 6 durch KO) für einen Sechsrunder aufeinander. Malik, der über ein Jahr nicht geboxt hatte, machte den Kampf. Er trieb Burry vor sich her. Immer wieder ging er zum Körper. Burry hielt dagegen. In der zweiten Runde gingen beide ein höheres Tempo. Malik bearbeitete weiter den Körper und brachte Burry mit Körpertreffer auch zu Boden. Der kam zwar nochmal wieder hoch, aber zu langsam. Ringsrichter Bernds zählte ihn aus.

Sieger durch KO in Runde 2, nach 2:15 Minuten: Yasir Malik.

Auch für den folgenden Kampf stieg ein Lokalmatador in den Ring, Tim Vößing (6 Kämpfe, 6 Siege, 3 durch KO). Er boxte gegen Muhammadjon Hajotof (4 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO). Es war ein Kräftemessen im Cruisergewicht und es war auch sechs Runden lang ein Kräftemesse. Vößing hatte seine besten Momente, wenn er lang boxte, Hajotof bei Schlagabtauschen. Es war schlicht ein Kampf, der von Runde zu Runde verbissener und härter geführt wurde. Mit zunehmender Dauer verloren sich die boxerischen Linien und es wurde zu einer hin und her wogenden Ringschlacht. Am Ende der sechs Runden stand eine denkbar knappe Punktrichterentscheidung, die bei dem Verlierer auf Unverständnis stieß

Punktsieger durch Mehrheitsentscheidung (56:57, 59:58 und 57:56): Tim Vößing.

Als nächstes gab es einen Sechsrunder im Mittelgewicht. Ali El Said (11 Kämpfe, 8 Siege, 7 durch KO, 1 Niederlage, 2 Unentschieden) boxte gegen Armani Aziz (11 Kämpfe, 1 Sieg, 9 Niederlagen, 1 Unentschieden). Azis zeigte schönes grades, aber variables Boxen. Dabei nutzte er auch seinen Reichweitenvorteil. El Said versuchte, sich an seinen Gegner heranzuschieben, um dann am Mann zu explodieren. Der Kampf war äußerst kurzweilig. Die erste Runde dominierte Azis durch seine saubere Technik und seine variableren Kombinationen. In der folgenden Runde brachte El Said mehr Hände ins Ziel, auch weil er den Druck erhöhte. In der dritten punktete Aziz schön mit Körpertreffern. In der Vierten fing er an, die Auslage zu wechseln und kleine Showeinlagen einzustreuen. Die beiden letzten Runden wurde der Kampf immer verbissener und härter geführt.

Punktsieger durch Mehrheitsentscheidung (58:56, 59:57 und 58:58): Ali El Said. Den Kampf habe ich so nicht gesehen. Ich hätte Armani Aziz zumindest ein Unentschieden gegeben.

Hiernach boxten wieder zwei Debütanten gegeneinander, Aschaf Ziane und Dwight Kelschebach. Selten gab es in der letzten Zeit einen technisch so guten und ausgeglichenen Kampf von Debütanten. Leider konnte Kelschebach nicht zur dritten Runde der Mittelgewichtsbegegnung antreten. Er hatte sich das rechte Handgelenk verletzt.

Sieger durch TKO in Runde 3: Aschaf Ziane.

Auch im achten Kampf des Abends trafen im Cruisergewicht Jefferson Sosa (3 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO) und Dusco Vujicic (9 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO, 6 Niederlagen, 6 durch KO) aufeinander. Sosa nutzte den Kampf für eine Art Schaulaufen. Er war in allen Belangen seinem Gegner überlegen. Er spielte mit ihm nach Belieben. Mehrfach ließ er von ihm ab, wenn er die Gefahr sah, sein Gegner könnte zu früh KO gehen. Nach der dritten Runde, in der Vujicic Konditionsprobleme bekam, machte Soza dann Ernst. Er ließ ihn, nachdem er ihn in einer neutralen Ecke gestellt und mit einer Links-Rechts-Kombination zum Kopf erschüttert hatte, nicht wieder raus. Vielmehr holte er ihn mit einem brutal harten Körperhaken runter. Vujicicw Ecke warf das Handtuch

Sieger durch TKO in Runde 4, nach 1:50: Jefferson Sosa.

Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2:40 Minuten: Patrick Korte.

Es ist großartig, dass die schöne Dubois-Arena wieder ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt wird. Hoffentlich gibt es dort bald wieder Boxen zu sehen.

© Uwe Betker

Ein Abend in Hof mit fünf Vierrundern

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An diesem Wochenende, am 22.09.2018, hat es mich nach Hof verschlagen. Dort, in dem schönen Festsaal der Freiheitshalle, gab es zehn Boxkämpfe zu sehen, von denen fünf von Profis bestritten wurden. Die Stimmung war schon bei den Amateurkämpfen sehr gut. Die Kämpfer wurden angefeuert. Etem Bayramoglu, der Lokalmatador, der auch den Hauptkampf des Abends bestritt, machte seinen ersten Profikampf. Der bereits 32 Jahre alte Profiboxer lernte das Boxen in Hof, startete aber später für Nürnberg. Bemerkenswert, dass er bei seinem Debüt bereits eine Halle füllt.

Den Anfang bei den Profis machten Lars Burry (2 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO) und Muhamed Thaqi (3 Kämpfe, 3 Niederlagen, 3 durch KO) im Super Mittelgewicht. Beide boxten verhalten. Thaqi bestimmte den Kampfrhythmus. Es gab aber nur wenige Aktionen. Aus einem unerfindlichen Grund stellte sich Thaqi mehrfach in eine Ecke und ließ sich eindecken. Das erste Mal schaffte er es noch, die Schläge von  Burry zu blocken. Bei den anderen beiden Malen ging er nach Körpertreffern zu Boden. Am Anfang der zweiten Runde wiederholte sich diese Situation, nur dass Thaqi nun ausgezählt wurde. Sieger durch KO in Runde 2 nach 44 Sekunden: Lars Burry.

Anschließend stiegen die beiden Debütanten Naqibullah Nazari und Mohamad Alhsayan für einen Kampf im Weltergewicht in den Ring. Der Kampf war munter. In der ersten Runde hatte Nazari aufgrund seiner längeren Arme Vorteile. Zu Anfang der zweiten Runde stellte  Nazari  Alhsayan in dessen eigener Ecke und kam mit einer harten Rechten zum Körper durch, die Alhsayan einknicken ließ. GBA Ringrichter Izzet Kurnaz winkte den Kampf ab. Sieger durch TKO in Runde 2, nach 37 Sekunden: Naqibullah Nazari.

Danach boxten Khaled Ghnaiem Tarokj (4 Kämpfe, 4 Niederlagen, 2 durch KO) und Yasir Malik (3 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO) im Super Weltergewicht gegeneinander. Malik boxte schön an. Er verteilte gut. Schon die erste gute Rechte zum Kopf zwang Tarokj zu Boden. Für den Rest der Runde spielte Malik nur noch mit seinem Gegner. Bei der ersten Aktion am Anfang der zweiten Runde stellte Malik seinen Gegner in dessen Ecke und kam mit einer schönen Rechten zur Schläfe durch, die Tarokj fällte. Sieger durch KO in Runde 2, nach 22 Sekunden.

Ebenfalls im Super Weltergewicht boxten Sebastian Tamm (3 Kämpfe, 2 Siege, 1 Niederlage, 1 durch KO) und Diyab Simon Dabschah (6 Kämpfe, 6 Siege, 6 durch KO) gegeneinander. Dabschah boxte lang, gerade und explosiv, aber mit angezogener Handbremse. In der zweiten Runde erhöhte er dann den Druck und stellte Tamm in dessen Ecke, aus der er ihn  nicht mehr rausließ. Er kam mehrfach gut zu Körper und Kopf durch und zwang Tamm zu Boden. Dieser stellte sich zwar noch einmal zum Kampf, aber eine Rechte zur Schläfe gefolgt von einem linken Körperhaken, zwang ihn erneut zu Boden. Da ließ er sich dann auszählen. Sieger durch KO in Runde 2, nach 1:04 Minuten: Diyab Simon Dabschah

Zum Schluss boxte der Lokalmatador Etem Bayramoglu zweimal im Cruisergewicht. Zuerst absolvierte er einen Kampf gegen Khaled Alhsayan, der sehr kurzfristig eingesprungen war. Der gebuchte und sich bereits auf der Anreise befindliche Gegner hatte erfahren, dass sein Vater verstorben war; daher fuhr er nach Hause zurück. Der Ersatzgegner erkrankte. Um seinem Publikum dennoch etwas für sein Geld zu bieten, machte er noch nach seinem Kampf einen Sparringskampf.

Der Kampf als selbst war kurz und einseitig. Bayramoglu war körperlich und technisch haushoch überlegen. Bayramoglu spielte mit seinem Gegner, poseste und verzichtete darauf zu schlagen, obwohl er die Möglichkeit dazu hatte. Damit demonstrierte er seine Überlegenheit. In der zweiten Runde machte er dann ein wenig mehr und Alhsayan ging zu Boden. Sieger durch TKO in Runde 2, nach 39 Sekunden.

© Uwe Betker

Cologne Beatdown Nummer 4

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Das Cologne Beat Down ging am 05.05.2018 bereits in die vierte Runde. Es war eine der Kampfsportveranstaltungen im Rheinland, auf denen man gewesen sein musste. Diesmal gab es in der schönen E.S.V. Olympiahalle in Köln 19 Kämpfe zu sehen, 10 nach K1, 2 nach Amateurboxregeln und 7 Profiboxkämpfe.
Den Anfang bei den Profis machte Sunday John und Oualid Almajdoub (3 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) im Mittelgewicht mit einem Vierrunder. Almajdoub boxte und John, der Debütant, versuchte zu keilen. Immer wieder versuchte er mit überfallartigen Attacken zum Ziel zu gelangen. Meist aber lief er ins Leer oder wurde abgekontert. Almajdoub kreiste um seinen Gegner herum und setzte unaufgeregt seine Treffer. Ende der ersten Runde versuchte John ihn durch in die Seile zu schubsen. In der zweiten Runde wurde die Dominanz von Almajdoub größer. Bei John öffnete sich, nach einem rechten Cross, ein Cut über dem linken Auge. Am Ende der Runde wackelte er stark und nur der Gong verhinderte, dass er zu Boden ging. Der GBA Ringrichter Mustafa Erenay nahm ihn aus dem Kampf. Sieger durch TKO in Runde 3: Oualid Almajdoub.
Der Achtrunder im Super Weltergewicht zwischen Ziya Gökalp (18 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 17 Niederlagen, 12 durch KO) und Salahadin Simmou (5 Kämpfe, 5 Siege, 4 durch KO) war kurz und heftig. Simmou trieb seinen Gegner vor sich her und stellte ihn immer wieder an den Seilen. Gökalp nahm die Schläge, bis er nicht mehr konnte, und ging auch nach harten Körpertreffern zu Boden. Zwei Mal wurde er angezählt, dann kam ein Handtuch geflogen. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2:21 Minuten: Salahadin Simmou.
Im Anschluss stiegen Christian Kraszczynski (5 Kämpfe, 5 Niederlagen, 5 durch KO) und Yasir Malik (2 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO) für eine Kräftemessen im Super Weltergewicht in den Ring. Der auf vier Runden angesetzte Kampf war noch schneller beendet als der vorangegangene. Kraszczynski versteckte sich hinter seiner Doppeldeckung und Malik bearbeite seinen Körper, was dieser nicht mochte. Zweimal ging er zu Boden, dann hatte sein Ecke Erbarmen und nahm ihn aus dem Kampf. Sieger durch TKO in Runde 1 nach 50 Sekunden: Yasir Malik
Den vierten Profikampf bestritten Dogan Kurnaz (17 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO, 14 Niederlagen, 13 durch KO) und Boris Deidenbach. In der Begegnung im Mittegewicht bestritt Deidenbach sein Profidebüt. Deidenbach boxte sehr abgeklärt. Er boxte schön eng durch die Mitte an und verteilte gut. Er trieb Kurnaz vor sich her. Dieser versteckte sich hinter seiner Doppeldeckung und versuchte wegzukommen. In der zweiten Runde erhöhte Deidenbach immer mehr den Druck und Kurnaz bekam entsprechend immer mehr Schwierigkeiten. Mitte der Runde signalisierte Kurnaz, er habe sich die Schulter verletzt. Zur dritten trat er dann nicht mehr an. Sieger durch TKO in Runde 3: Boris Deidenbach.
Danach stiegen Mikheil Mosulishvili (18 Kämpfe, 6 Siege, 2 durch KO, 8 Niederlagen, 6 durch KO, 4 Unentschieden) und Ercan Tuncel (6 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO) für einen Sechsrunder im Mittelgewicht in den Ring. Tuncel besetzte die Ringmitte und trieb seinen Gegner mit seiner schönen Linken vor sich her. Mosulishvili lief weg und versuchte zwei oder drei Mal seinen Reichweitennachteil auszugleichen, indem er in den Gegner hinein sprang. Sonderlich von Erfolg gekrönt war das allerdings nicht. Ende der ersten Runde schien er nach einer harten Rechten zum Kopf einzuknicken. In der zweiten und dritten Runde erhöhte Tuncel der Druck, konnte aber Mosulishvili nicht lange genug stellen. Dabei hatte der gegen Ende der dritten Runde aber schon seine liebe Not, das Rundenende zu erreichen. Ende des vierten Durchgangs stellte Tuncel Mosulishvili in seiner Ecke und brachte ihn mit einer langen Kombination auf den Boden. In der fünften Runde nahm Tuncel das Tempo ein wenig raus. Mosulishvili lief weiter weg und versuchte zu überleben. Dennoch wurde er immer wieder gestellt. Bei einer der Kombinationen, die Mosulishvili nehmen musste, brach er sich die Nase, weshalb Ringrichter Erenay ihn aus dem Kampf nahm. Sieger durch TKO: Ercan Tuncel.

(C) Andreas Bornewaser

Den vorletzten Kampf bestritten Endrit Morina (4 Kämpfe, 4 Niederlagen, 4 durch KO) und René Oeffner (13 Kämpfe, 12 Siege, 8 durch KO, 1 Niederlage) im Super Mittelgewicht. Oeffner begann verhalten. Zwar trieb er Morina vor sich her, aber es gab nur wenige Aktionen. Die zweite Runde begann Morina furios, sein Schlaghagel verpuffte aber an der Deckung von Oeffner. Dann drehte dieser auf und jagte Morina vor sich her. Immer wieder wurde der gestellt und es schien nur noch eine Frage von Sekunden, bis Morina auf den Boden gehen würde. Es kam dann aber ein Handtuch geflogen, das Morina rettete. Sieger durch TKO in Runde 2, nach 1:39 Minuten: René Oeffner.

(C) Andreas Bornewasser

Den Hauptkampf des Abends bestritt der Veranstalter Bihes Barakat (29 Kämpfe, 25 Siege, 21 durch KO, 2 Niederlagen, 1 Unentschieden) selber im Leichtgewicht. Er traf auf Giorgi Bliadze (13 Kämpfe, 7 Siege, 2 durch KO, 6 Niederlagen, 3 durch KO). Der Achtrunder begann schnell. Beide zeigten technisch gutes Boxen, Barakat machte den Kampf, aber Bliadze hielt dagegen. In der zweiten Runde wurde der Kampf zwar etwas langsamer, aber Barakat wurde dominanter. Anfang der dritten Runde machte Bliadze Faxen, die keinen amüsierten oder irritierten. Später gab es schöne Abtäusche, bei denen Bliadze eine Links-Rechts-Kombination zum Körper schlug und Barakat mit einem Kopftreffer durchkam. In der vierten Runde kam wie aus dem Nichts das plötzliche Ende. Barakat schlug einen harten und präzisen Leberhaken, der durchkam und Bliadze auf die Bretter schickte. Der kam dann auch nicht mehr hoch. Sieger durch KO in Runde 4, nach 34 Sekunden: Bihes Barkat.
(C) Uwe Betker

Wieder gutes Boxen in der Rurtalhalle in Düren

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Wenn Saidi Baktash Veranstaltungen auf die Beine stellt, gibt es immer Kampfsport satt. Am 24. Februar in der Rurtalhalle in Düren waren sage und schreibe 28 Kämpfe zu sehen: Kickboxen, K1 Kämpfe, Boxen und Profiboxen. Insgesamt wurden fünf Profiboxkämpfe geboten.
Den Anfang beim Profiboxen machten Alpay Yaman (3 Kämpfe, 3 Siege, 1 durch KO) und Mesud Guenay (8 Kämpfe, 1 Siege, 7 Niederlagen, 2 durch KO) mit einem Vierrunder im Halbschwergewicht. Interessant an dem Kampf war das Aufeinandertreffen zweier konträrer Kampfstile. Yaman ist ein Boxer, der nach vorne geht, den Abtausch und den KO sucht. Guenay ist ein defensiver Konterboxer, der sich an den Seilen entlang bewegt und mögliche Schlagabtäusche vermeiden will. Yaman ging mit einer geradezu bewundernswert stoischen Ruhe ans Werk. Er trieb Guenay vor sich her und versuchte ihn zu stellen. Das gelang ihm auch mehrfach pro Runde. Guenay konnte sich jedoch immer wieder aus den für ihn gefährlichen Situationen befreien. Bemerkenswert war, wie Yaman, auch wenn er Guenay gestellt hatte, nicht überhastetete. Es war ein Kampf für Boxtechnik-Freunde. Am Ende stand ein Punktsieg für Guenay.
Hiernach gaben Yasir Malik und Kerim Koca ihre Profidebüts im Super Weltergewicht. Malik stieg nicht in den Ring, um Gefangene zu machen. Konzentriert ging er ans Werk. Er boxte an und verteilte gut. Immer wieder kam er mit seinen Schlägen zum Körper durch. Am Ende der ersten Runde stellte Malik seinen Gegner in dessen Ecke und ließ ihn nicht mehr raus. Koca ging runter und der GBA Ringrichter Kazim Kurnaz, der bis dahin nur wenig zu tun hatte, nahm ihn aus dem Kampf: Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2:51: Yasir Malik.

Hiernach maßen Benny Blindert (7 Kämpfe, 7 Siege, 7 durch KO) und Slobodan Vukic (6 Kämpfe, 6 Niederlagen, 6 durch KO) in einem Sechsrunder im Super Mittelgewicht ihre Kräfte. Blindert zeigte schönes grades Boxen. Er verteilte gut, konzentrierte sich aber darauf, mit seiner Rechten zum Kopf schlagen, die Vukic auch mehrfach beeindruckte. In der zweiten Runde erhöhte Blindert das Tempo. Er stellte seinen Gegner in dessen Ecke und holte ihn mit einem linken Körperhaken von den Beinen. Sieger durch KO in Runde 2 nach 45 Sekunden: Benny Blindert.
Der Schwergewichtskampf von Waldemar Schönbeck (12 Kämpfe, 12 Siege, 12 durch KO) und Gjenis Tolaj (5 Kämpfe, 5 Niederlagen, 5 durch KO) war zu Ende, bevor er richtig angefangen hatte. Tolaj nahm einen linken Körperhaken, ging zu Boden und gab auf. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 45 Sekunden: Waldemar Schönbeck.
Den Hauptkampf des Abend bestritt natürlich der Veranstalter Baktash Saidi (3 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO). Er traf im Mittelgewicht auf Yesilat Berkta (42 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO, 36 Niederlagen, 21 durch KO) für einen Sechsrunder. Beide gingen von Anfang an ein hohes Tempo. Saidi versuchte direkt die kompakte Doppeldeckung durch Körperhaken zu knacken. Nach einer langen Kombi, bei der Berkta einen Schlag auf dem Hinterkopf monierte und sich abdrehte, wurde angezählt
Hierdurch wurde der zweite Durchgang härter. Es gab viele Schlagabtäusche, in denen beide ihre Momente hatten. In der dritten Runde geriet der Kampf zu einer regelrechten Ringschlacht. Am Ende der Runde musste Berkta nach einem Leberhaken zu Boden. Zwar stellte er sich danach wieder dem Kampf und erreichte auch den Pausengong, zur nächsten Runde trat er aber nicht mehr an. Sieger durch TKO in Runde 4: Baktash Saidi.
Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Karriere Baktash Saidi weiter entwickeln wird. Die große Leistung, die er an diesem Abend abgeliefert hat, kam immerhin zu Stande trotz eines akuten grippalen Infekts und einer zweiwöchigen Tranigszwangspause, aufgrund einer anderen Erkrankung.
© Uwe Betker