Box-Blog

Ein Kaugummi am Absatz

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Ein guter Freund wies mich in einer Email darauf hin, dass von mir unbemerkt der spanische Punktrichter Manuel Oliver Palomo wieder in Deutschland und wieder auf einer Veranstaltung von Sauerland Event aktiv war. Dabei drängte sich mit sogleich die Vorstellung eines Kaugummis am Absatz auf.
Es handelte sich bei diesem Punktrichter nämlich um genau den Manuel Oliver Palomo, der am 18.12.2010 allen Ernstes Muamer Hukic alias Marco Huck gegen Denis Lebedev mit 115-113 in seiner Wertung vorne hatte. Bei jenem Auftritt damals fungierte er als Punktrichter der WBO. Am 12.02.2011 trat er nun als Punktrichter der IBF im Kampf zwischen Steve Cunningham und Enad Licina auf. Auch diesmal punktete er 115-113. Jetzt entschied er sich aber glücklicherweise für die richtige Seite. Ich frage mich nun aber, ob ein Veranstalter wie Sauerland Event, der schließlich nicht weniger ist als einer der mächtigsten der Welt, nicht auch ein gewisses Mitspracherecht bei den Punktrichtern hat.
Wenn ich richtig informiert bin, fliegt ein Punktrichter in der Business Class zu der jeweiligen Veranstaltung. Er wohnt in einem Vier Sterne Hotel. Und er bekommt eine Aufwandsentschädigung von 500 Dollar. All das bezahlt der Veranstalter. Das heißt auch, dass zumindest ein Teil von dem, was die Auftritte von Herrn Manuel Oliver Palomo in Deutschland kosten, durch die Rundfunkgebühren der Fernsehzuschauer finanziert wird. Da darf man sich doch wohl schon fragen, wie ein seriöser Veranstalter einen Punktrichter akzeptieren kann, der sich so diskreditiert und das Boxen so beschädigt hat?
© Uwe Betker

Eine Antwort

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  1. Vermutlich, weil er dem Punktrichter diesmal Würfel gegeben hat, die in seinem Sinne gezinkt waren. Man hört&liest doch schon sooooooooooo lange von Zahlungen, die insgeheim gemacht worden sind. Warum nicht auch hier? Aber nein! Zahlungen? Niemals. Ja anderswo, da sind sie nicht so „seriös“. Aber hier doch nicht. Na ja, bei den Politikern, vielleicht. (Rüttgers 8.000€ für „Gespräche“ hinter den Kulissen). Ich arbeite in einer Klinik. Und was sich hier abspielt, hinter den Kulissen, wo es nur um Zahlungen geht, erzählt man besser keinem, will man nicht als Aufschneider und bodenloser Lügner gelten.
    Da also die Korruption offenbar alle Grenzen nach oben gesprengt hat, halte ich auch bei den Kampfrichtern und anderen Offiziellen nichts mehr für unmöglich.
    (Das Urteil für Steve geht natürlich völlig in Ordnung)

    Benno Roick

    16. Februar 2011 at 23:59


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