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Die ungewisse Zukunft von Markus Tomala

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Die Zukunft des düsseldorfer Schwergewichtlers Markus Tomala ist ungewiss. Tomala (9 Kämpfe, 7 Siege, 3 durch KO, 2 Niederlagen) war bis vor kurzem bei Universum Box-Promotion unter Vertrag. Universum wollte ihn, soweit man hören konnte, behalten. Jedoch haben sie wohl die Frist zur Zustellung der Verlängerungsoption verstreichen lassen, wodurch Tomala frei wurde.

[Dies sich nicht mein Foto, sondern …]                                                            (C) Claudius Schell
Markus Tomala vs. Remigijus Ziausys

Tomala hat viele Gründe, mit der Arbeit von Universum unzufrieden zu sein. Man konnte da beispielsweise schon den Eindruck gewinnen, dass Universum einfach gar nicht wusste, was sie mit ihm machen wollten. In 3 Jahren bekam er gerade einmal 9 Kämpfe. Wenn die anderen zum Höhentraining oder in ein auswärtiges Trainingslager durften, ließ man ihn in Hamburg zurück.
Die Wertschätzung, die man ihm von Seiten des Veranstalters entgegen brachte, kann man schon allein daran ablesen, wie viele Trainer man ihm an die Seite stellte. Wenn ich richtig gezählt habe, hatte er sage und schreibe vier verschiedene Trainer. Bei seinen drei stallinternen Duellen (Sebastian Köber 10.10.2009, L10; Christian Hammer 24.04.2010, L6 und noch einmal Sebastian Köber 22.05.2010, W6) stand außerdem immer ein anderer in seiner Ecke. Die Trainersituation war so absurd, dass bei seinem letzten Kampf sein Vater, der ihn noch zu Amateurzeiten trainiert hatte, mit in seiner Ecke war.
Nun ist Tomala frei und kann boxen für wen er will. Aber offensichtlich ist kein Veranstalter bereit, ihm einen zukunftsträchtigen Vertrag zu geben. Das letzte, was ich gehört habe, ist, dass ihm angeboten wurde, im Vorprogramm von Vitali Klitschko in Köln gegen Michael Sprott (50 Kämpfe, 35 Siege, 17 durch KO, 15 Niederlagen, 8 durch KO) zu boxen. Ich habe meine Zweifel, dass Tomala, der aktuell auf Platz 125 der unabhängigen Weltrangliste steht, den Haudegen Sprott, der die Nummer 76 ist, schon schlagen kann. Aber welche Alternativen hat er noch?
© Uwe Betker

Der Traum eines jeden Veranstalters (2)

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Wie schon gesagt: Jeder Veranstalter von Profiboxkämpfen träumt von einem Schwergewichtsweltmeister. Ein Schwergewichtsweltmeister verspricht Geld, viel Geld, noch mehr Geld – und zudem noch ein gerüttelt Maß an Aufmerksamkeit. Daher setzt wohl auch Universum Box-Promotion in seiner nächsten Veranstaltung am 04.12.2010 in Schwerin konsequent auf die schweren Jungs. Der Hauptkampf ist die Europameisterschaft im Schwergewicht zwischen Alexander Dimitrenko (31 Kämpfe, 30 Siege, 20 durch KO, 1 Niederlage) und Yaroslav Zavorotnyy (19 Kämpfe, 14 Siege, 12 durch KO, 5 Niederlagen, 2 durch KO).
Im Vorprogramm boxt unter anderem Juan Carlos Gomez (51 Kämpfe, 48 Siege, 36 durch KO, 2 Niederlagen, 2 durch KO). Gomez, der ehemalige Weltmeister der WBC im Cruisergewicht von 1998 bis 2001, bringt sich gerne als möglichen Gegner für einen der Klitschkos ins Gespräch. Bei seinen letzten Auftritten sah er eher untrainiert und übergewichtig aus. Sein Gegner heißt Herold Sconiers (40 Kämpfe, 17 Siege, 11 durch KO, 21 Niederlagen, 8 durch KO, 2 Unentschieden). Gomez, der 19te der unabhängigen Weltrangliste, hat den Anspruch, um die WM zu boxen. Und da kämpft er gegen einen Boxer mit einem negativen Kampfrekord?! Sconiers ist die Nummer 210 der unabhängigen Rangliste. Es ist schon erstaunlich wie hier Anspruch und Wirklichkeit auseinander klaffen. Der Matchmaker von Universum Box-Promotion, Taouab Mohamed Hedi, liefert hier ja wohl ein Beispiel dafür, was ich ein klassisches Mismatch nenne. Will man einen so schlechten Boxer buchen, muss man doch keinen aus Florida einfliegen lassen.
Mahmoud Omeirat Charr genannt Manuel Charr (15 Kämpfe, 15 Siege, 8 durch KO) bekommt es mit Zack Page (54 Kämpfe, 21 Siege, 7 durch KO, 31 Niederlagen, 3 durch KO), einem erfahren Handlungsreisenden in Sachen Boxen, zu tun. Von besonderem Interesse an diesem Kampf dürfte sein, zu sehen, ob Charr wieder mit der Schulter oder mit dem Kopf stößt, ob er mit dem Ellebogen schlägt und ob er sein „Temperament“ so weit untere Kontrolle hat, dass er nicht foult. Ein weiter interessanter Aspekt an diesem Kampf dürfte sein, ob ein Ringrichter vom BDB den Mut hat, Charr, wenn er den foult, dafür auch zu bestrafen.
Der wohl interessanteste Kampf im Vorprogramm, den man als nachträgliches stallinternes Duell verstehen kann, bestreiten Christian Hammer (9 Kämpfe, 7 Siege, 4 durch KO, 2 Niederlagen, 2 durch KO) und  (30 Kämpfe, 26 Siege, 12 durch KO, 4 Niederlagen, 3 durch KO). Hammer heißt eigentlich Christian Ciocan und kommt aus Rumänien. Er ist aktuell und Bidenko war bei Universum unter Vertrag. Bidenko, der mittlerweile von Oktay Urkal trainiert und gemanagt wird, verlor seine letzten beiden Kämpfe (Robert Helenius und Denis Boytsov) im letzten Jahr. Aber auch Hammer verlor seinen letzten Kampf (Mariusz Wach). Natürlich ist Hammer der Favorit, aber ich halte eine Überraschung hier nicht für ausgeschlossen.
© Uwe Betker