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Marco Huck im Schwergewicht

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Marco Huck (35 Kämpfe, 34 Siege, 25 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) ist amtierender Weltmeister im Cruisergwicht nach Version WBO. Nun will er sein Glück im Schwergewicht versuchen, nachdem er schon mehrfach die Klitschkos herausgefordert hat. Er tritt aber nicht gegen einen der Herausgeforderten an, sondern gegen seinen Stallgefährten bei Sauerland Event Alexander Povetkin (23 Kämpfe, 23 Sieg, 16 durch KO). Povetkin darf sich Weltmeister im Schwergewicht nennen, weil die WBA Wladimir Klitschko (59 Kämpfe, 56 Siege, 49 durch KO, 3 Niederlagen, 3 durch KO) zum Superchampion machte und dadurch einen weiteren Weltmeister erfinden konnte. Dabei dürfte allerdings wohl niemand auf der Welt Povetkin als richtigen Weltmeister ansehen.
Muamer Hukic, der sich jetzt Marco Huck nennt, will nun seine Kräfte mit Schwergewichtlern messen. Ich persönlich hätte mit gewünscht, dass er vorher noch gegen ein paar starke Cruisergewichtler geboxt hätte. Aber die will er offensichtlich nicht. Er äußerte niemals vernehmbar den Wunsch, jedenfalls habe ich es nie gehört, seine TKO-Niederlage gegen Steve Cunningham vom 29.12.2007 auszuwetzen. Auch seinen m.E. beschämend zu nennender Sieg über Denis Lebedev vom 18.12.2010 wollte er nicht geraderücken. Vielmehr besiegte er fleißig Gegner, die er besiegen konnte.
Nun also trifft er auf Alexander Povetkin, der sich über lange Jahre den Ruf eines zaghaften Boxers erarbeitet hat, weshalb er auch in Abwandlung seines Kampfnamens von mir „Zaghafter Zar“ genannt wurde. Für einen Sieg von Huck spricht, dass Povetkin sich vor kurzem von seinem us-amerikanischen Trainer Teddy Atlas getrennt hat. Das dürfte mit Sicherheit Auswirkungen auf die Vorbereitung gehabt haben. Gegen einen Sieg spricht, dass kaum ein Cruisergwichtler es schafft, Weltmeister im Schwergewicht zu werden. – Die alles überstrahlende Ausnahme stellt Evander Holyfield dar.
Man darf gespannt sein, wie der Kampf ausgeht.
© Uwe Betker

Wie schwach und alt muss ein Gegner sein, damit er um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht boxen darf?

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Für Alexander Povetkin (22 Kämpfe, 22 Siege, 15 durch KO), den Internationalen Deutschen Meister – falsch, den Weltmeister im Schwergewicht der WBA (World Boxing Association), wird ein Gegner gesucht. Nun ist es allgemein üblich, dass ein frischgebackener Weltmeister in seiner ersten Titelverteidigung einen relativ leichten Gegner vorgesetzt bekommt. Ob man dies auch anwenden muss, wenn der Weltmeister nicht der „richtige“ Weltmeister ist, sei dahin gestellt. Tatsache ist, für den am 17. Dezember 2011 in Zürich (Schweiz) geplanten Kampf sucht der berliner Veranstalter Sauerland Event einen Gegner, gegen den sein neuer Weltmeister möglichst nicht verliert.
Natürlich will Sauerland Event noch lange Geld mit Povetkin verdienen und die Bezeichnung Schwergewichtsweltmeister hört sich wirklich furcht- und restspekteinflößend an. Nun kann man sich fragen, was es bedeuten kann, wenn ernsthaft Evander „The Real Deal“ Holyfield (57 Kämpfe, 44 Siege, 29 durch KO, 10 Niederlagen, 2 durch KO, 2 Unentschieden) als Gegner in Betracht kommt. Hat die Mannschaft um Wilfried Sauerland so wenig Zutrauen in die Fähigkeiten ihres Boxers, dass sie einen 49 Jahre alten Boxer in Erwägung zieht, dessen beste Zeit 15 Jahre zurückliegt.
Ich hätte da ein paar Vorschläge: Wieso versucht Sauerland Event nicht Jürgen Blin, Karl Mildenberger oder Muhammad Ali aus dem Ruhestand zurück in den Ring zu holen. Unser „zaghafter Zar“ Povetkin wird vermutlich gegen sie eindrucksvoll gewinnen und er kann dann für sich in Anspruch nehmen, einen großen Namen besiegt zu haben. Denn darum geht es doch wohl bei dem möglichen Holyfield-Kampf.
© Uwe Betker

Alexander Povetkin vs. Evander Holyfield und die Verantwortung

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Es geistert das Gerücht durch die Medien, dass der frischgebackene Weltmeister im Schwergewicht nach Version WBA – ich persönlich halte ihn eher für den Internationalen Deutschen Meister – Alexander Povetkin (22 Kämpfe, 22 Siege, 15 durch KO) am 17. Dezember 2011 in Zürich (Schweiz) gegen die Boxlegende „The Real Deal“ Evander Holyfield (57 Kämpfe, 44 Siege, 29 durch KO, 10 Niederlagen, 2 durch KO, 2 Unentschieden) boxen soll. Die Logik einer solchen Kampfansetzung liegt auf der Hand. Holyfield, der Einzige, der viermal Weltmeister im Schwergewicht war, soll gegen den „nicht richtigen Weltmeister“ Povetkin antreten, um ihn aufzuwerten. Denn wohl keiner auf der Welt, außer Holyfield selber, glaubt ernsthaft daran, dass Holyfield auch nur den Hauch einer Chance hat, diesen Kampf zu gewinnen.
Holyfield wird zum geplanten Kampftermin bereits 49 Jahre alt sein. In seinen letzten Kämpfen war er nur noch ein Schatten seines früheren Selbst. Aber so ist wenigstens der Veranstalter Sauerland Event dann ganz sicher, dass sein Boxer auch gewinnt und dass auch noch gegen einen großen Namen. Ob dieser Kampf überhaupt stattfinden wird, ist allerdings noch ungewiss. Aber „Wilfried Sauerland ließ am 31. August wissen, dass Povetkins Gegner noch nicht feststeht und Holyfield nur eine mögliche Option von mehreren ist.“ D.h. Herr Sauerland zieht einen Gegner Evander Holyfield ernsthaft in Betracht.
Ich frage mich nun, ob Herr Wilfried Sauerland, oder irgendein anderer aus seinem Team ernsthaft in Erwägung zieht, dass der Preis für einen vermutlich sicheren Sieg von Povetkin nicht zu hoch werden könnte. Was passiert denn eigentlich, wenn irgendetwas passiert, d.h. wenn Holyfield etwas passiert? Haftet Herr Sauerland dann mit seinem Privatvermögen? Oder springt der übertragende Sender ARD ein, über den kolportiert wird, dass er die Kampfansetzungen absegnet, was ich mir schlicht nicht vorstellen kann? Würde es überhaupt jemanden geben, der willens ist, dann Verantwortung zu übernehmen?
© Uwe Betker

Evander Holyfield und die Rangliste der WBA

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Die WBA, die World Boxing Association, jener Weltverband, welcher offensichtlich der Meinung ist, dass ein Weltmeister pro Gewichtsklasse nicht genug ist, hat uns mit Alexander Povetkin (22 Kämpfe, 22 Siege, 15 durch KO) einen neuen Weltmeister im Schwergewicht geschenkt. Zwar halte ich ihn eher für den „Internationalen Deutschen Meister“, aber ich bin nicht sein Veranstalter und dementsprechend ist es auch nicht meine Aufgabe ihn zu vermarkten. Wie will man nun einen Weltmeister vermarkten, den keiner für den richtigen Weltmeister hält? Denn der richtige Weltmeister der WBA, auch wenn er jetzt zum Super Champion ernannt wurde, heißt Wladimir Klitschko (59 Kämpfe, 56 Siege, 49 durch KO, 3 Niederlagen, 3 durch KO).
Man sucht nun für Herrn Povetkin, dem immer etwas dazwischen kam, wenn er gegen einen Herren mit dem Nachnamen Klitschko boxen sollte, weshalb ich ihn ja auch den „zaghaften Zaren“ nenne, einen Gegner, gegen den er wohl am 17. Dezember 2011 in Zürich (Schweiz) boxen und gewinnen können sollte. Als möglicher Gegner wird Evander „The Real Deal“ Holyfield (57 Kämpfe, 44 Siege, 29 durch KO, 10 Niederlagen, 2 durch KO, 2 Unentschieden) genannt. Auch Wilfried Sauerland nannte Holyfield „eine Option“.
Man kann sich nun allerdings schon fragen, wie das denn vonstatten gehen soll? Evander Holyfield wird zurzeit nicht in der Rangliste der WBA unter den Top 15 geführt. Kennt etwa Herr Sauerland schon die Ranglistenplatzierung von Holyfield nach seinem möglichen Kampf und vermutlichen Sieg über Francois Botha (57 Kämpfe, 48 Siege, 29 durch KO, 5 Niederlagen, 5 durch KO, 3 Unentschieden) am 22. Oktober in Südafrika? Oder will die WBA Holyfield etwa ohne Kampf in ihrer Rangliste hochsetzen?
© Uwe Betker

Evander Holyfield vs. Cecilia Braekhus

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Am 07. Mai steigt „The Real Deal“ Evander Holyfield (56 Kämpfe, 43 Siege, 28 durch KO, 10 Niederlagen, 2 durch KO, 2 Unentschieden) wieder in den Ring. „Der einzig Wahre“ boxt in Kopenhagen, Dänemark einen 12-Runder gegen Brian Nielson (66 Kämpfe, 64 Siege, 43 durch KO, 2 Niederlagen, 2 durch KO). Der 48-jährige Holyfield, der als einziger viermal Weltmeister im Schwergewicht war und vorher auch noch Weltmeister im Cruisergewicht, kann es einfach nicht lassen. Er will erklärtermaßen noch einmal um die Weltmeisterschaft boxen. Sein Gegner auf dem Weg dorthin hatte den größten Moment seiner Karriere, als er am 13.10.2001 von Mike Tyson bei dessen letztem Comeback verprügelt wurde. Nach nun 9 Jahren Pause boxt Nielson, der auch bereits 46 Jahre alt ist, wieder.
Holyfield ist nur noch ein Schatten seines früheren Selbst. Zwar reichte es noch dazu, den damaligen WBA-Weltmeister Nikolay Valuev (20.12.2008) schlecht aussehen zu lassen, aber die Zeit ging nicht spurlos an ihm vorbei. Der Kampf zwischen Holyfield und Nielson verspricht Rentnerboxen und eine weitere Selbstdemontage eines ganz großen Boxers zu werden. Ich kann mich dem Chor nicht anschließen, der fordert Evander Holyfield das Boxen zu verbieten, aber ich will es auch nicht sehen.
Den zweiten Hauptkampf des Abends bestreiten Cecilia Braekhus (17 Kämpfe, 17 Siege, 4 durch KO) und Chevelle Hallback (37 Kämpfe, 28 Siege, 11 durch KO, 6 Niederlagen, 1 durch KO, 2 Unentschieden). Braekhus will ihre WBC, WBA und WBO Titel im Weltergewicht verteidigen. Das Aufeinandertreffen der Beiden verspricht ein klasse Kampf zu werden. Zwar würde ich mir wünschen, dass Braekhus den Mut finden würde, gegen Jessica Balogun (20 Kämpfe, 19 Siege, 8 durch KO, 1 Niederlage) anzutreten, aber diese Kampfansetzung ist auch nicht schlecht. Braekhus ist die Nummer 1 der unabhängigen Weltrangliste, Hallback die Nummer 3 im Leichtgewicht. Braekhus hat flinke Hände, einen guten und schnellen Jab und sie kann sich gut bewegen. Hallback ist eine Puncherin, die im Leichtgewicht Schwierigkeiten hatte, Gegnerin zu bekommen.
Der Kampf zwischen Cecilia Braekus und Chevelle Hallback ist das klassische Aufeinandertreffen von Boxer und Fighter, und es verspricht der beste Kampf des Abends in Dänemark zu werden. Dementsprechend gewinnt auch Cecilia Braekus den direkten Vergleich gegen Evander Holyfield.
© Uwe Betker

Notizen zu Evander Holyfield (2)

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Ich habe Evander Holyfield boxen gesehen. Holyfield (56 Kämpfe, 43 Sieg, 28 durch KO, 10 Niederlagen, 2 durch KO, 2 Unentschieden), der einmal „The Real Deal“ war, der vier Mal Weltmeister im Schwergewicht war, boxte unlängst gegen Sherman Williams (47 Kämpfe, 34 Siege, 19 durch KO, 11 Niederlagen, 1 durch KO, 2 Unentschieden). Als der Kampf nach der dritten Runde aufgrund einer in der zweiten Runde erlittenen Cutverletzung über dem linken Auge von Holyfield abgebrochen wurde, war ich froh. Der Kampf steht nun als No Contest in seinem Kampfrekord.
Was ich in dem Kampf zu sehen bekam, hat mich nur noch traurig gemacht. Ein gut und fit aussehender Holyfield, der aber boxerisch nur noch ein Schatten seines früheren Selbst war, sah einfach nur alt und langsam aus. Ein Mann wie Williams wäre vor zehn Jahren allenfalls ein leichter Sparringspartner für ihn gewesen. Jetzt lieferte er ihm einen Kampf nahezu auf Augenhöhe. Holyfield musste sogar einen Schwinger zum Kopf nehmen, der ihn erschütterte. Er ist 48 Jahre alt. Und wenn er boxt, sieht er noch viel älter aus.
Nun bin ich zwar der Meinung, dass man keinem Mann verbieten sollte, seiner Arbeit nachzugehen. Somit hat Holyfield alles Recht der Welt weiter zu boxen. Ich aber werde mir keinen neuen Kampf von Evander Holyfield mehr ansehen.
© Uwe Betker

Written by betker

24. Januar 2011 at 23:59

Notizen zu Evander Holyfield (1)

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Ich bin ganz hin und her gerissen. Evander Holyfield steigt wieder in den Ring – noch einmal eine Möglichkeit „The Real Deal“ boxen zu sehen. Holyfield ist „The Real Deal“ und er war schon viermal Weltmeister im Schwergewicht und einmal Weltmeister im Cruisergewicht. Er boxte gegen – nein, die Liste wird einfach zu lang. Er boxte gegen die besten Cruisergewichtler und Schwergewichtler der letzten drei Jahrzehnte. Genau das ist es auch, was mir ein wenig Sorgen macht.
Holyfield (55 Kämpfe, 43 Sieg, 28 durch KO, 10 Niederlagen, 2 durch KO, 2 Unentschieden) ist ein wahrer Krieger und deshalb will er auch gegen die Besten boxen und er will noch einmal Weltmeister im Schwergewicht werden. Nachdem er in seinem vorletzten Kampf den mehr als ein Jahrzehnt jüngeren Nikolay Valuev (20.12.2008) furchtbar alt und langsam hat aussehen lassen – nur die Mehrheit der Punktrichter konnte er nicht für sich gewinnen -, hat er nun die Klitschkos im Visier.
Es ist zu befürchten, dass Holyfield nach möglichen Siegen gegen Sherman Williams (47 Kämpfe, 34 Siege, 19 durch KO, 11 Niederlagen, 1 durch KO, 2 Unentschieden) am 22.01.2011 und gegen Brian Nielson (66 Kämpfe, 64 Siege, 63 durch KO, 2 Niederlagen, 2 durch KO) am 03.05.2011 eine ernsthafte Option für einen der Klitschkos werden kann. Holyfield ist schließlich nicht nur die jetzige Nummer 20 der unabhängigen Weltrangliste. Immerhin schafft er es auch immer noch, einen unwichtigen Kampf – es geht hier um einen so genannten Weltmeisterschaftstitel der World Boxing Federation, der allerdings völlig unbedeutend ist, – gegen Williams als Pay per View in den USA zu verkaufen, was die Klitschkos schon seit einer geraumen Weile nicht mehr schaffen.
Ich war immer für Evander Holyfield. Ich kann mir aber einfach nicht vorstellen, dass er einen der Klitschkos besiegen kann. Und ich möchte nicht sehen, dass ein 48 Jahre alter Mann schwer KO geht.
© Uwe Betker

Auf der Suche nach der Hintertür (1.)

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Es gab Zeiten, da war ein Schwergewichtler bzw. ein Weltmeister im Schwergewicht die Inkarnation von Mut und Kraft. Es gibt ein Comicheft, in dem man Muhammad Ali gegen Superman kämpfen sieht. Es wird die Geschichte kolportiert, dass einmal ein zum Tode Verurteilter in den USA bei seiner Hinrichtung geschrieen haben soll: „Joe Louis rette mich!“
Auf Alexander Povetkin bezogen, kann ich mir noch nicht einmal vorstellen, dass er irgendwann gegen einen nur etwas stärkeren Gegner kämpft, geschweige denn gegen einen Boxer wie Wladimir Klitschko. Von Superman wollen wir mal ganz schweigen. Und im Augenblick käme wohl noch nicht einmal mehr ein Hase auf der Flucht auf die Idee von Povetkin Rettung zu erwarten. Wenn man die Meldungen der letzten Wochen Revue passieren lässt, dann kann man von Povetkin eher den Eindruck eines Gehetzten bekommen, der auf der Suche nach einer Hintertüre ist.
Lässt man seine Karriere mal Revue passieren, so kann man den Eindruck gewinnen, der erste geplatzte WM-Kampf gegen Wladimir Klitschko im Dezember 2008 war der Wendepunkt. Erst verletzte er sich in den Tiefen der russischen Wälder einen Knöchel und musste den Kampf absagen. Und dann fand er nie wieder richtig Tritt. Sein Comeback-Kampf gegen Jason Estrada (04.04.2009) wurde von nicht wenigen Zuschauern als uninspiriertes und lahmes Geboxe empfunden. Der „zaghafte Zar“ zog daraufhin die Konsequenz. Er entließ seinen russischen Trainer Valeri Belov und suchte sich einen neuen, den er in Teddy Atlas auch fand.
Hier stellt sich natürlich die Frage, warum sich Povetkin gerade Atlas als Trainer ausgesucht hat. Atlas ist, obwohl er sein Handwerk bei dem großen Cus D´Amato gelernt hat, nicht unumstritten. So hat sich Donny Lalonde im Streit von ihm getrennt und der große Barry McGuigan wollte ihn nur einen einzigen Kampf lang in seiner Ecke haben. Atlas hat keinen einzigen Boxer aufgebaut und zur Weltspitze geführt. Seinen größten Erfolg hatte er mit Michael Moorer, den er aber auch gleichzeitig bei seinem Titelgewinn gegen Evander Holyfield (22.04.1994) öffentlich in der Pause nach der 8. Runde demontierte.
Da sagte er nämlich zu ihm: “Do you want me to fight? Huh? Do you want me to trade places with you. Do you? Listen. This guy [Holyfield] is finished. There comes a time in a man’s life when he makes a decision – to just live. Survive. Or he wants to win. You’re doing just enough to keep him off you. And hope he leaves you alone. You’re lying to yourself. You’re gonna cry tomorrow because of this. Do you want to cry tomorrow? Huh? Don’t lie to yourself. Back this guy up and fight a full round.” Es gibt Stimmen, die meinen, diese Ansprache hätte er extra für das Fernsehpublikum gehalten und nicht, weil er Moorer motivieren wollte. Atlas wechselte später ganz zum Fernsehen als Kommentator und Analyst und trainierte in den letzten Jahren keine Boxer mehr.
Jenen Atlas also suchte sich Povetkin als Trainer aus. Hier möchte ich nicht die philosophische Frage stellen, ob ein Boxer, der Zeit seines Lebens einen ost-europäisch geprägten Stil boxte, mit einem US-amerikanischen Trainer überhaupt gut bedient ist. – Wladimir Klitschko ist dabei explizit ausgenommen, da er ja erst als reifer und erfolgreicher Boxer zu Emanuel Steward wechselte. Für mich ist eine ganz andere Frage viel interessanter, nämlich die: Warum entscheidet sich ein russischer Boxer, der seinen Lebensmittelpunkt in Tschechow/Russland hat, für einen Trainer, der in den USA lebt und arbeitet?
© Uwe Betker