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Die dritte Assassin Fighting Championship

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Die Eissporthalle in Dorsten ist wieder einmal zu einem Ort geworden, an dem man gewesen sein musste, um man harte Profiboxkämpfe zu sehen. Es begann mit zwei 8-jährigen Jungen, die einen K1 Kampf zeigten. Anschließend gab es zwei Amateurboxkämpfe und dann folgten noch zwölf Profiboxkämpfe, von denen einige richtig klasse waren.
Den ersten dieser Profikämpfe bestritten im Super Weltergewicht Azad Dogru (15 Kämpfe, 15 Niederlagen, 15 durch KO) und Marcus Jakobs, der sein Debüt gab. Der Kampf war geprägt von Hektik. Jakobs ging etwas ungestüm nach vorne und Dogru lief um sein Leben. Dogru ging erst in der Ecke von Jakobs zu Boden, dann in seiner eigenen und schließlich in einer neutralen Ecke. Die Niederschläge waren mehr das Ergebnis von Dogrus Überforderung, als der Schlagwirkung von Jakobs geschuldet. Der GBA-Ringrichter Kornelius Bernds winkte beim dritten Niederschlag den Kampf ab. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2:31 Minuten: Marcus Jakobs.

Danach stiegen Eduino Dos Santos und Ahmet Akil, beides Debütanten, für eine Schwergewichtsbegegnung in den Ring. Dos Santo machte den Kampf. Er trieb seinen Gegner vor sich her. Akil verschanzte sich hinter seiner Doppeldeckung und versuchte, den Schlägen auszuweichen. Immer wenn er nah an Dos Santos stand, deckte er ihn mit Schlägen zum Körper ein. Zur zweiten Runde trat er nicht mehr an: Sieger durch TKO in Runde 2: Eduino Dos Santos.

Ebenfalls im Schwergewicht boxten sodann David Gegeshideze (40 Kämpfe, 20 Siege, 6 durch KO, 19 Niederlagen, 15 durch KO, 1 Unentschieden) und Sascha Prinz (3 Kämpfe, 3 Siege, 2 durch KO) gegeneinander. Gegeshideze, ein sehr zäher Handlungsreisender in Sachen Boxen, machte es Prinz schwer. Der kam auch in der ersten Runde nur einmal mit einem schönen rechten Cross durch, der Gegeshideze beeindruckte. Es sah ganz danach aus, als hätte Prinz vier Runden harte Arbeit vor sich. Dann kam Prinz aber, zu Anfang der zweiten Runde, mit einem brutalen rechten Körperhaken durch, der Gegeshideze zu Boden sinken ließ. Während der Ringrichter Kazim Kurnaz noch zählte, kam das Handtuch geflogen. Sieger durch TKO in Runde 2, Nach 29 Sekunden: Sascha Prinz.

Im Super Weltergewicht maßen anschließend Devor Matic (2 Kämpfe, 2 Niederlagen, 2 durch KO) und Yaser Yüksel (4 Kämpfe, 4 Siege, 4 durch KO) ihre Kräfte. Ich möchte aber lieber sagen, die Beiden verglichen ihre boxerischen Fähigkeiten. Yüksel spielte tatsächlich ein grausames Spiel mit seinem Gegner. Wie eine Katze mit einer gefangenen Maus spielt, so spielte Yüksel mit Matic. Ohne Deckung, nur auf seine Reflexe und schnellen Beine vertrauend, machte er gerade eben genug, um Matic seine Dominanz spüren zu lassen. Ende der ersten Runde schlug er ihn durch einen Kopftreffer zu Boden. Den Kampf sodann zu beenden, dazu machte er aber dann keine Anstalten. Immer weiter ging das Spiel. Die dritte Runde endete genauso wie die erste – nur dass es diesmal ein Körpertreffer war. In der vierten Runde kam Matic zweimal mit einer Rechten durch, was Yüksel gar nicht gefiel. Er erhöhte daraufhin den Druck und machte Ernst. Er stellte Matic in einer neutralen Ecken und ließ ihn nicht mehr raus. Matic ging zu Boden. Diesmal setzte Yüksel nach und stellte Matic erneut. In dessen eigener Ecke deckte er ihn ein. Wieder musste Matic zu Boden. Hier nun beendete Kornelius Bernds das grausame aber kurzweilige Spiel. Sieger durch TKO in Runde 4, nach 1:11 Minuten: Yaser Yüksel.

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Es folgte eine Begegnung im Super Mittelgewicht zwischen Muharem Özkul und Jerome Kock (4 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO, 2 Niederlagen, 1 durch KO). Kock begann gut. Er beherrschte die Ringmitte und trieb Özkul vor sich her. Der Kampf war munter, auch weil Özkul entschlossen schien, in seinem Profidebüt nicht zu verlieren. Immer wieder versuchte er, Kock mit Körpertreffern langsamer zu machen. Aber zur dritten Runde trat er dann doch nicht mehr an. Sieger durch TKO in Runde 3: Jerome Kock.

Dann boxten Drazjan Janjanin (30 Kämpfe, 15 Siege, 14 durch KO, 15 Niederlagen, 7 durch KO) und Kristijan Krstacic (15 Kämpfe, 14 Siege, 11 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) im Cruisergewicht gegeneinander. Krstacic begann verhalten, kreiste um seinen Gegner herum. Kontinuierlich erhöhte er den Druck. Immer wieder ging er mit der Linken zur Leber – das mochte Janjanin augenscheinlich gar nicht. Zur zweiten Runde trat Janjanin dann auch nicht mehr an. Er gab vor, sich den Ellenbogen seiner Linken verletzt zu haben. Sieger durch TKO in Runde 2: Kristijan Krstacic.

Es folgte eine richtig harte Ringschlacht. Nikoloz Berkatsahvili (48 Kämpfe, 29 Siege, 12 durch KO, 19 Niederlagen, 17 durch KO) traf im Leichtgewicht auf Atilla Koyabasi (9 Kämpfe, 9 Siege, 5 durch KO). Koyabasi wollte so schnell wie möglich in den Schlagabtausch. Er wollte ganz offensichtlich den KO-Sieg. Dementsprechend schnell führten die Beiden die Begegnung, die wirklich sehr schnell, sehr hart und sehr intensiv war. Zuerst schickte ein harter rechter Kopfhaken Berkatsahvili zu Boden. Ringrichter Izzet Kurnaz bekam danach aber erst recht viel zu tun. Der Kampf wurde noch härter und nun auch unsauber von beiden Seiten geführt. Es gab viele wilde Schlagabtäusche. Berkatsahvili fand sich noch mehrfach auf dem Ringboden wieder, allerdings wurde er nicht angezählt, denn es waren Ausrutscher und Schupser. Irgendwann hatten dann sowohl Berkatsahvili als auch Koyabasi je einen Cut an einem Auge. Anfang der zweiten Runde kam Koyabasi erneut mit einer harten Rechten zum Kopf durch, die Berkatsahvili zu Boden zwang. Kurze Zeit später war er wieder auf dem Boden, Erschöpfung und ein paar Schläge waren Schuld daran. Hier nun beendete der Ringrichter den Kampf: Sieger durch TKO in Runde 2, nach 54 Sekunden: Atilla Koyabasi.

Im Schwergewicht maßen danach Asad Adrovic (4 Kämpfe, 1 Sieg, 3 Niederlagen, 3 durch KO) und Eugen Buchmüller (8 Kämpfe, 8 Siege, 5 durch KO) ihre Kräfte. Der bereits 36 Jahre alte Buchmüller beeindruckte. Er zeigte sehr-sehr schnelle Hände. Er trieb Adrovic vor sich her. Dieser hielt aber tapfer dagegen. Buchmüller boxte sehr souverän. Zum Ende der ersten Runde sickerte Blut aus dem linken Ohr von Adrovic. Zur zweiten Runde konnte er deshalb nicht mehr antreten: Sieger durch TKO in Runde 2. Eugen Buchmüller.

Im Anschluss kämpften Giorgi Khulelidze (16 Kämpfe, 9 Siege, 2 durch KO, 7 Niederlagen, 6 durch KO) und Yusuf Kangül (15 Kämpfe, 12 Siege, 6 durch KO, 3 Niederlagen, 1 Unentschieden) im Super Mittelgewicht gegeneinander. Beide trafen sich im Ring und suchten den Schlagabtausch. Beide boxten nur an, um sodann in den Abtausch zu gehen. Es gab viele intensive Schlagabtäusche, bei denen der starke Kangül die Oberhand behielt. Anfang der zweiten Runde kam er mit einer schönen Rechten zum Kopf durch, die Khulelidze auf die Bretter schickte. Der zerfiel dann zusehens. Kurze Zeit später fand er sich in einer neutralen Ecke erneut auf dem Boden wieder. Ein Leberhaken hatte ihn gefällt. Seine Ecke hatte nun endlich Erbarmen mit ihm und warf das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 2, nach 42 Sekunden: Yusuf Kangül.

Die Veranstalterin Edda Essaoudi (2 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO) bestritt den einzigen Frauenboxkampf des Abends. Sie boxte im Federgewicht gegen Nikolina Vokie. Der Kampf war kurz und hart. Essaoudi trieb ihre Gegnerin vor sich her und deckte sie mit Schlägen ein, kaum dass sie sie gestellt hatte. Schon bald war klar, dass sie Vokie keine Chance lassen würde. Essaoudi stellte sie an den Seilen und ließ sie nicht mehr weg. Unter dem Schlaghagel brach Vokie zusammen und die Ecke warf das Handtuch. Siegerin durch TKO in Runde 1, nach 57 Sekunde: Edda Essaoudi.

Im vorletzten Kampf des Abend trafen Ramazi Gogichashvili (48 Kämpfe, 28 Siege, 15 durch KO, 18 Niederlagen, 12 durch KO, 2 Unentschieden) und Tahir Kahrovic (6 Kämpfe, 6 Siege, 4 durch KO), genannt Tommy Punch, aufeinander. Es handelte sich um eine Junioren Weltmeisterschaft im Cruisergewicht, nach Version WBU. Beide Boxer agierten hinter einer kompakten Doppeldeckung. Gogichashvili besetzte die Ringmitte und Punch kreiste um ihn herum. In der zweiten Runde machte Punch mehr Druck, wodurch es zu mehr Aktionen kam. Ringrichter Sergej Kovalenko hatte am Ende der Runde seine liebe Mühe, Punch und Gogichashvili zu trennen. In der vierten Runde wurde der Kampf härter. Punch wurde für Schlagen mit dem Ellenbogen ermahnt. Ende der Runde ging Gogichashvili zu Boden, nach einer Rechten zum Körper. Später ging er in der neutrale Ecke, nach vielen Treffern, die er nehmen musste, erneut zu Boden. Das wiederholte sich nach kurzer Zeit am gleichen Ort dann noch mal. Gogichashvili hatte offensichtlich den Ehrgeiz, das Ende der Runde zu erreichen, was ihm auch gelang. Zur nächsten Runde trat er allerdings nicht mehr an, Sieger durch TKO in Runde 5: Tahir Kahrovic.

Den Hauptkampf des Abends bestritt der Veranstalter Ilias Essoaudi (10 Kämpfe, 10 Siege, 8 durch KO). Er boxte gegen Chris Hermann (37 Kämpfe, 22 Siege, 13 durch KO, 14 Niederlagen, 12 durch KO, 1 Unentschieden). Dabei ging es um die WBU-Weltmeisterschaft im Super Weltergewicht. Der Kampf war kurz, weil Essoaudi nicht lange fackelte. Ein linker Körperhaken ließ Hermann zum ersten Mal auf die Bretter gehen. Etwas später schickte eine Rechte zum Kopf Herrmann beinahe durch die Seile. Kurz vor Ende der ersten Runde war er wieder am Boden. Diesmal war es allerdings ein Ausrutscher. Aber es war allen in der Halle klar, dass Herrmann kurz vor dem Ende war. In der zweiten Runde vollendete Essoaudi sein Werk. Zu Beginn der Runde zwang eine schöne Kombination sein Gegenüber erneut zu Boden. Dann fällte ein schöner brutaler Leberhaken Herrmann ein weiteres Mal. Es kam nun schließlich ein Handtuch geflogen. Sieger durch TKO in Runde 2, nach 1:22 Minuten: Ilias Essoaudi.

Abschließend muss gesagt werden: Die Veranstaltungen des Ehepaars Essaoudi werden immer besser. – Wann ist die nächste Profiboxveranstaltung in der Eissporthalle in Dorsten?
(C) Uwe Betker

Written by betker

14. Mai 2017 at 23:59

Veröffentlicht in Boxen, Frauenboxen

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Gutes Boxen in Velbert und „Er hat angefangen!“

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Am Samstag, dem 11.02.2017, war das EMKA Sportzentrum in Velbert Austragungsort einer Werner Kreiskott Kampfsportveranstaltung. Es gab neun K1 Kämpfe, einen GBA Amateurkampf, eine Internationale Deutsche Meisterschaft und sieben Profiboxkämpfe zu sehen. Die Veranstaltung insgesamt war gut, die Kämpfe zum Teil sehr gut.
Den Anfang machten im Super Mittelgewicht Phillip Kolodziej (12 Kämpfe, 7 Siege, 5 durch KO, 5 Niederlagen, 5 durch KO) und Ivan Sakic (16 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 15 Niederlagen, 9 durch KO). Beide Boxer zeigten gutes Boxen. Beide fintierten. Kolodziej machte Druck, aber auch Sakic hatte seine Momente. In der zweiten Runde erhöhte Kolodziej den Druck. Er deckte seinen Gegner mit Schlägen ein. Der bekam dabei Nasenbluten und verlor den Überblick. Die Schlagabtäusche wurden immer mehr und immer härter. Ende der Runde stellte Kolodziej Sakic in einer neutralen Ecke und ließ ihn nicht raus. Nur mit Glück erreichte dieser das Ende der Runde. In der dritten Runde verflachte der Kampf ein wenig. Kolodziej versuchte Sakic in einer Ecke zu stellen oder ihn mit Aufwärtshaken zu beeindrucken – das funktionierte aber nicht so ganz. Kaum begann die vierte Runde war sie auch zu Ende. Sakic verletzte sich bei einem Schlagabtausch schwer den linken Ellenbogen. Sieger durch TKO in Runde 4 nach 1:01: Phillip Kolodziej.
Anschließend stiegen Besar Nimani (23 Kämpfe, 22 Siege, 18 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) und Mladen Tomas (3 Kämpfe, 1 Sieg, 2 Niederlagen, 2 durch KO) für einen Mittelgewichtskampf in den Ring. Nimani hatte seit einem Jahr nicht mehr geboxt. Er besetzte die Ringmitte, verschanzte sich hinter seiner Doppeldeckung und stiefelte Tomas, der um ihn herum lief, hinterher. Der stellte seinen Gegner schließlich in dessen Ecke und holte ihn mit einem schönen Leberhaken von den Beinen. Danach ging Nimani mit seinen Schlägen zum Körper mehr auf die Körpermitte. Eine schöne präzise Rechte zum Solarplexus zwang Tomas erneut zu Boden. Die Szene wiederholte sich in der unmittelbar nachfolgenden Situation noch mal. Das reichte Ringrichter Kornelius Bernds, um den Kampf abzubrechen. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2:49 Minuten: Besar Nimani.
Im Super Mittelgewicht boxten sodann Slim Ben Khalifa (9 Kämpfe, 6 Siege, 3 durch KO, 2 Niederlagen, 1 durch KO) und Michael Klempert (6 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 5 Niederlagen, 5 durch KO) gegeneinander. Khalifa dominierte den Kampf. Er zeigte mehrfach einen schönen rechten Cross. Er wurde von Minute zu Minute stärker. Ende der ersten Runde musste Klempert eine wunderschöne Links-Rechts-Kombination einstecken, die seinen Kopf nach hinten schnappen ließ. In der zweiten Runde ging Khalifa vermehrt zum Körper. Klempert versuchte, in die Halbdistanz zu kommen, aber auch dort war Khalifa der bessere Mann. In den folgenden Runden schien Khalifa dann aber konditionell abzubauen. Zwar traf Khalifa immer noch mehr, aber die Treffer schienen Klempert nicht mehr zu beeindrucken. Der wiederum schlug weniger, kam aber immer wieder mit schönen Aufwärtshaken durch. Ende der fünften Runde sah es so aus, als sei der Kampf zu Gunsten von Klempert gekippt. Khalifa wirkte schlapp und er nahm immer mehr Treffer. In der sechsten Runde gab es viele Schlagabtäusche, von denen Klempert mehr gewinnen konnte. Khalifa nahm am Ende der Runde viel und es schien fast so aus, als könnte Klempert noch vorzeitig gewinnen. Am Ende reichte es dann aber doch nicht mehr. Ringrichter Jens-Uwe Baum hatte keine Schwierigkeiten in dem sehr fairen Kampf. Es gewann Khalifa zu Recht knapp nach Punkten.
Ebenfalls im Super Mittelgewicht boxten René Oeffner (9 Kämpfe, 9 Siege, 6 durch KO) und Giorgi Beroshvili (45 Kämpfe, 28 Siege, 20 durch KO, 15 Niederlagen, 8 durch KO). Der Kampf begann gleich mit einem Paukenschlag, besser gesagt mit einem Niederschlag. Schon nach wenigen Sekunden fand sich Oeffner auf dem Boden wieder, ein linker Haken auf die Schläfe hatte ihn runter geschickt. Beroshvili witterte dann seine Chance und deckte ihn mit Schlägen ein. Oeffner schaffte es aber, den Schlaghagel zu überstehen, bzw. die Schläge zu blocken. Bereits Mitte der Runde boxte Oeffner wieder mit. Ab der zweiten Runde sahen die Zuschauer eine Art Schachspiel. Beroshvili versuchte seinen linken Cross wieder ins Ziel zu bringen oder mit einer langen rechten Graden zum Kopf durchzukommen. Oeffner ließ sich darauf nicht ein, ging rein und raus aus dem Mann und setzte Einzeltreffer. Immer wieder versuchte Beroshvili, Oeffner einen Schlagabtausch aufzuzwingen. Der ließ sich aber nicht darauf ein. Was immer auch Beroshvili versuchte, er kam damit nicht zum Ziel. Beroshvili suchte den Abtausch und versuchte die harten Treffer ins Ziel zu bringen. Oeffner spielte Schach. Der demonstrierte seine überlegene Technik. Am Ende der acht Runden stand ein Punktsieg (77:75) für René Oeffner.
Es folgte eine WBU Junioren Weltmeisterschaft im Junior Mittelgewicht, bei der Marco Martini (14 Kämpfe, 11 Siege, 6 durch KO, 3 Niederlagen) und Dominik Tietz (12 Kämpfe, 6 Siege, 4 durch KO, 6 Niederlagen, 4 durch KO) aufeinandertrafen. Martini war von Anfang an der bessere und auch der aggressivere Mann. Er machte Druck und schlug viel über die Außenbahn. Tietz kam aber nicht zum Verlieren nach Velbert. Vielmehr tat er alles, Martini das Leben so schwer wie nur möglich zu machen. In der zweiten Runde musste er nach einem Leberhaken zu Boden. Martini erhöhte nun den Druck und verteilte die Schläge. Tietz boxte durch die Mitte und versuchte von Martini wegzukommen. In der siebten Runde nahm Tietz viele und harte Treffer. Es sah so aus, als würde er einknicken. In der nachfolgenden Runde stellte Martini Tietz an den Seilen und explodierte dann geradezu. Nach einem Kopfhaken musste Tietz runter. Das war dann auch der Anfang vom Ende. Tietz kassierte eine Fülle von Schlägen und sackte wieder zu Boden. Bei der nächsten Aktion fällte ihn ein rechter Körperhaken dann endgültig. Sieger durch KO in Runde 8 nach 2:38 Minuten: Marco Martini.
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Es folgte ein Kampf, der so etwas wie der heimliche Hauptkampf des Abends war. Sherif Morina (4 Kämpfe, 4 Siege, 2 durch KO) boxte im Weltergewicht gegen Allan Kamote (42 Kämpfe, 26 Siege, 15 durch KO, 11 Niederlagen, 7 durch KO) – eine sehr mutige Kampfansetzung für Morina. Der Kampf wurde extrem schnell und extrem hart geführt. Beide Boxer suchten den vorzeitigen Sieg und beide zeigten hochklassiges Boxen. Lange Zeit war der Kampf ausgeglichen. In der vierten Runde kam Morina dann mit einer schönen rechten Graden zum Kopf durch, die Kamote zu Boden schickte. Morina boxte ruhig weiter und es sah so aus, als hätte sich Kamote wieder gefangen. Dann kam Morina mit einer explosiven Linken zur Schläfe durch und Kamote fand sich auf dem Boden wieder. Bei der nächsten Aktion setzte der beeindruckende Morina noch zwei harte Schläge, Kamote ging wieder runter und der Kampf war vorbei. Sieger durch KO in Runde 4 nach 1:49 Minuten: Sherif Morina.
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Den Hauptkampf des Abends bestritt Werner Kreiskott (45 Kämpfe, 24 Siege, 18 durch KO, 19 Niederlagen, 8 durch KO, 2 Unentschieden) selbst. Sein Gegner im Schwergewicht war Epifanio Mendoza (68 Kämpfe, 43 Siege, 37 durch KO, 25 Niederlagen, 16 durch KO, 1 Unentschieden). Dabei ging es um die Weltmeisterschaft der WBU und die Internationale Meisterschaft der WBF. Es begann mit einem kurzen Abtasten. Schon bald steigerten dann aber beide das Tempo und es wurde vermutlich allen Zuschauern klar, dieser Kampf würde nicht über die Distanz gehen. Das Tempo war extrem hoch. Kreiskott erarbeitete sich Vorteile. Dann musste er einen Tiefschlag wegstecken, der ihn ein wenig aus dem Konzept brachte und zu einem wilden Keilereiintermezzo führte. In der zweiten Runde standen Kreiskott und Mendoza Fuß an Fuß; sie versuchten offenbar herauszufinden, wer wohl härter schlagen kann. Beide nehmen viel, Kreiskott mehr Körpertreffer, Mendoza mehr Kopftreffer. Mendoza fing dann an, auf den Hinterkopf zu schlagen. Damit machte er auch in der dritten Runde weiter, was zu einem Punktabzug durch Ringrichter Mustafa Erenay führte. Nun wurde der Kampf zerfahren und hektisch: Kreiskott revanchierte sich und wurde auch ermahnt. Kreiskott meinte zum Ringrichter: „Er hat angefangen!“ Mendoza fuhr weiter so fort und traf ein ums andere Mal den Hinterkopf. Erenay zog noch einen Punkt ab. Der Kampf wurde dadurch nicht sauberer. In der vierten Runde wurde der Kampf noch zerfahrener und schmutziger. Kreiskott schien die Situation dabei allerdings unter Kontrolle zu haben. Es wurde viel geklammert. Kreiskott erlaubte sich sogar den Scherz, ein Ohrenbeißen anzudeuten. Mendoza nahm viele harte Kopftreffer. Ringrichter Erenay musste den Kampf erneut unterbrechen, um Mendoza zu ermahnen. Schließlich disqualifizierte er ihn. Offensichtlich hatte dieser ihn angespuckt. Sieger durch Disqualifikation in Runde 4, nach 2:47 Minuten: Werner Kreiskott.
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Werner Kreiskott ist ein Wiederholungstäter. Immer wieder stellt er solide, gute oder sehr gute Veranstaltungen auf die Beine. Die letzte war, obwohl sein eigener Kampf doch etwas chaotisch war, insgesamt aber sehr gut. Es waren Boxer in guten Kämpfen zu sehen, denen womöglich die Zukunft gehört.
© Uwe Betker

Written by betker

12. Februar 2017 at 23:59

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Sechs gute bis sehr gute Kämpfe in einer unbekannten Stadt

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Ein schöner Saal mit Balkonen im Maritim Hotel, in der Stadt deren Name mir nicht einfällt, war Austragungsort einer kleinen, aber feinen Profiboxsportveranstaltung, die halbschwergewichtslastig war. Fünf der sechs Kämpfe des Abends wurden im Halbschwergewicht ausgetragen. Lediglich der Hauptkampf mit Deniz Ilbay fand im Weltergewicht statt.
Im ersten Kampf trafen Elvis Hetemi, der sein Profidebüt gab, und Artsiom Hurbo (29 Kämpfe, 4 Siege, 3 durch KO, 24 Niederlagen, 19 durch KO, 1 Unentschieden) aufeinander. Der Schützling von Otto Ramin agierte hinter einer Doppeldeckung. Schon bald stellte Hetemi seinen Gegner in der neutralen Ecke und deckte ihn mit Schlägen ein. Dabei schlug er ihn auch auf den Hinterkopf, was er auch bemerkte und Hurbo Zeit zur Erholung gab. Kurze Zeit später stellte Hetemi Hurbo wieder in den Ringseilen und deckte ihn ein. Hurbo sackte ein, stellte sich aber wieder zum Kampf. Diese Situation wiederholte sich direkt anschließend noch mal zwei Meter weiter, in der Ecke von Hurbo. Der Ringrichter winkte den ungleichen Kampf ab. Sieger durch TKO in Runde 1 nach 2:41 Minuten: Elvis Hetemi. Welche boxerische Zukunft Hetemi bevorsteht, wird sich noch zeigen. Ohne Zweifel ist er talentiert, aber er muss unbedingt lernen, sauberer zu boxen.
Es folgte der Kampf zwischen Kevin Künzel (2 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO) und Ruslan Rodivich (30 Kämpfe, 14 Siege, 14 durch KO, 16 Niederlagen, 6 durch KO). Künzel begann gegen den Rechtsausleger wie der sichere Sieger. Er punktete mit Eins-Zwei-Kombinationen. Irgendwann hatte er Rodivich auch am Boden auf den Knien. Aber der Ringrichter vom Luxemburgischen Verband zählte ihn nicht an. Es gab nur wenige Aktionen. Rodivich versuchte sich auch auf so wenige Schlagabtäusche wie möglich einzulassen. In der zweiten Runde musste Rodivich nach einem rechten Körperhaken zu Boden. Er wurde erneut nicht angezählt, weil Künzel auf seinem Fuß gestanden hatte. Hiernach veränderte sich der Charakter des Kampfes. Rodivich beschränkte sich nicht mehr nur darauf, Künzel auszuweichen und schlecht aussehen zu lassen. – Und er ließ ihn zwischenzeitlich wirklich schlecht aussehen. – Rodivich fing an, selber zu punkten. Er kam durch die Mitte durch, was dazu führte, dass Künzel zunehmend einen vorzeitigen Sieg erzwingen wollte. Sicher gab es zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel daran, dass Künzel gewinnen würde – das muss schon deutlich gesagt werden. Aber ich hoffte ganz ehrlich, der Handlungsreisende in Sachen Boxen, Rodivich, würde zumindest den Schlussgong erreichen. Diese Hoffnung wurde aber dann doch von Künzel zerstört. Ende der vierten und letzten Runde stellte er seinen Gegner an den Seilen und landete einen brutalen Leberhaken, der Rodivich fällte. Er kam zwar noch mal hoch, nahm aber danach gleich eine Rechte zur Schläfe, die ihn erneut auf die Bretter streckte. Der Ringrichter brach hier ab. Sieger durch TKO in Runde 4 nach 2:41 Minuten, die exakt gleiche Zeit, wie in dem vorangegangen Kampf: Kevin Künzel.
Auch der dann folgende dritte Kampf war gut. Dabei trafen Sebastian Real (10 Kämpfe, 10 Siege, 8 durch KO) und Siarhei Krapshyla (16 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO, 11 Niederlagen. 4 durch KO, 2 Unentschieden) aufeinander. Real, mit der Figur einen Musterathleten, ging so ans Werk, dass man einen frühen KO erwarteten konnte. Am Ende der ersten Runde stellte er seinen Gegner und kam mit einer wunderschönen Links-Rechts-Kombination zum Kopf durch. Jedoch gingen die folgenden zwei Haken ins Leere. In der zweiten Runde veränderten sich dann die Verhältnisse im Ring dramatisch. Krapshyla wurde immer stärker. Er ging zum Körper und er kam sogar durch. Auch die folgende Runde ging an ihn. Er zwang Real immer wieder den Schlagabtausch auf und punktete. Der vierte Durchgang gestaltete sich sogar noch härter. Real stellte Krapshyla in den Seilen zum Schlagabtausch, dann plötzlich zeigte dieser eine Verletzung des rechten Arms an. Real bekam das aber nicht mit und schlug weiter auf ihn ein. Krapshyla ging auf die Knie, richtete sich wieder auf und ließ sich auszählen. Sieger durch KO in Runde 4 nach 2:22 Minuten: Sebastian Real.
Eigentlich hätte nun Dustin Dirks (30 Kämpfe, 27 Siege, 20 durch KO, 2 Niederlagen, 1 durch KO, 1 Unentschieden) gegen Ata Dogan (14 Siege, 5 durch KO, 28 Niederlagen, 6 durch KO, 1 Unentschieden) folgen sollen. Aber Dogan war nicht auffindbar. Offenbar hatte er das Hotel verlassen und war verschwunden.
Es folgte die Internationale Luxemburger Meisterschaft im Halbschwergewicht. Marc De Bonte (8 Kämpfe, 7 Siege, 3 durch KO, 1 Niederlage) traf dabei auf Kevin Buval (15 Kämpfe, 7 Siege, 3 durch KO, 7 Niederlagen, 1 durch KO). De Bonte sah an diesem Abend fast wie Henry Maske aus, der auch im Publikum saß. Er bestimmte den Achtrunder mit seiner Führhand, die immer wieder traf. Er boxte sehr sauber und sehr aufrecht. In der ersten Hälfte des Kampfes musste er praktisch keinen einzigen Treffer nehmen. In der zweiten Hälfte wurde das Gefecht ein wenig intensiver, aber De Bonte war immer Herr der Lage. Am Ende stand ein einstimmiger Punktsieg (79:72, 78:75 und 78:74) für Marc De Bonte.
Die folgende Begegnung war ein Kontrastprogramm zu der vorangegangenen. Arijan Sherifi (9 Kämpfe, 9 Siege, 5 durch KO) und Andras Toth (8 Kämpfe, 4 Siege, 2 durch KO, 4 Niederlagen, 3 durch KO) maßen ihre Kräfte. War De Bonte ein Stilist, der Fechten mit der Faust zelebrierte, so war Sherifi ein Kraftpaket, das nur den KO suchte. Bereits in der Szene der ersten Runde kam er mit einer Rechten, gefolgt von einem linken Kopfhaken, durch, die seinen Gegner einknicken ließ. Hiernach war die Jagd eröffnet. Immerhin schaffte es Toth bis ans Ende der dritten Runde zu kommen. Dann wurde er in der neutralen Ecke gestellt und ging nach mehreren linken Haken zum Körper zu Boden. Er stellte sich dann zwar noch einmal, wurde aber schon in der nächsten Szene in der gegenüberliegende Ecke gestellt und kam nicht mehr raus. Er sackte zu Boden. Der Ringrichter winkte den Kampf ab. Sieger durch TKO in Runde 3 nach 2:59 Minuten: Arijan Sherifi.
Den Hauptkampf des Abends bestritten Deniz Ilbay (15 Kämpfe, 15 Siege, 8 durch KO) und Attila Koros (11 Kämpfe, 7 Siege, 6 durch KO, 3 Niederlagen, 3 durch KO). Dabei ging es um die Junioren Weltmeisterschaft der IBF im Weltergewicht. Koros versuchte seinen Reichweitenvorteil zu nutzen, was ihm nur sehr schlecht gelang. Ilbay suchte und fand den Schlagabtausch. Beide schenkten sich nichts, aber Ilbay war der bessere und stärkere Mann. Es gab extrem viele Aktionen, wobei Ilbay besonders effektiv mit seinen Haken war, ob nun zum Körper, als Aufwärtshaken zum Kopf oder als kurze Kopfhaken. Ende der ersten Runde kam, wie aus dem Nichts, ein harter linker Kopfhaken, der Koros runter gehen ließ. Er wurde angezählt. Der Pausengong ersparte ihm mehr Treffer. Die zweite Runde verlief wie die erste, inklusive Niederschlag. Auch hier traf Ilbay wieder am Ende der Runde und wieder mit der Führhand – nur diesmal zum Kopf. In der folgenden Runde schaffte es Koros dann doch nicht mehr, den Gong zu erreichen. Eine Linke zur Schläfe fällte ihn. Auf allen Vieren hockend, sah er erstaunt und fassungslos, dass er wieder am Boden war. Der Ringrichter Mickey Vann brach den Kampf hier ab. Sieger durch TKO in Runde 3 nach 1:23 Minuten: Deniz Ilbay. Seine Vorstellung war sensationell.
TK Sportevents & Promotion GmbH hat in der unbekannten Stadt eine wirklich gute Veranstaltung auf die Beine gestellt. Der Erlös ging an die „Stiftung RTL – Wir helfen Kinder e.V.“ und wird zweckgebunden an ausgewählte Kinderhilfsprojekte verteilt. Leider war der Saal des Hotels nicht komplett gefüllt. Die Veranstaltung hätte es wirklich verdient gehabt. Ein paar Worte zum Matchmaking von Olaf Schröder. Die meisten Kämpfe waren wirklich gut, zumal die jungen, aufstrebenden Talente es mit Gegner zu tun bekommen hatten, die sie forderten. Es waren richtige Gegner und keine Sandsäcke auf zwei Beinen. Einen Wermutstropfen allerdings gab es noch: Die Nummerngirls waren einfach wieder zu schnell. Vielleicht sollte ich mal eine Nummerngirl-Schule gründen, Nummerngirls ausbilden – und dabei reich werden, wäre auch nicht schlecht.
© Uwe Betker

Plakat: Deniz Ilbay vs. Attila Koros

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(C) TK Sportevent & Promotion

Written by betker

20. November 2015 at 23:59

Ein großer Kampfabend wirft seine Schatten voraus

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Ein großer Kampfabend wirft seine Schatten voraus. Nein, die Rede ist nicht von einem der vielen TV Events, bei denen große Namen hoffnungslos unterlegene Gegner verprügeln dürfen oder bei denen die Heimboxer automatisch gewinnen, wenn sie sich denn nur auf ihren Füßen halten können. Die Rede ist von einer außergewöhnlichen Veranstaltung, die in Burgdorf in der Schweiz am Samstag, dem 15.10.2011 stattfinden wird. Jeder der drei Hauptkämpfe ist einen Ausflug über die Grenze in die Schweiz wert.
Im Cruisergewicht trifft der in Mazedonien geborene und mittlerweile in Burgdorf in der Schweiz lebende Sefer Seferi (13 Kämpfe, 13 Siege, 12 durch KO) auf den Kroaten Josip Jalusic (35 Kämpfe, 10 Siege, 7 durch KO, 24 Niederlagen, 5 durch KO, 1 Unentschieden). Auf den ersten Blick scheint dieser auf sechs Runden angesetzte Kampf eine einfache Aufgabe für Seferi zu sein, der die Nummer 201 der unabhängigen Weltrangliste ist. Jalusic ist nur die Nummer 408.
Sieht man sich aber den Kampfrekord von Jalusic etwas genauer an, so kann man einiges entdecken. Er boxte unter anderem zweimal gegen den starken Nuri Seferi und ging beide Male über die vollen 12 Runden. Auch der Klitschko Herausforderer Tomasz Adamek und die Sauerland Boxer Martin Kempf und Artur Hein gingen mit ihm über die angesetzten 8 Runden. Dementsprechend ist ein Kampf gegen Jalusic eine interessante Standortbestimmung für Seferi, der dieses Gefecht noch nicht gewonnen hat.
Ebenfalls im Cruisergewicht bekommt es Agron Dzila (12 Kämpfe, 11 Siege, 7 durch KO, 1 Niederlage) mit Pascal Ndomba (16 Kämpfe, 11 Siege, 9 durch KO, 3 Niederlagen, 1 durch KO, 2 Unentschieden) zu tun. Der ebenfalls in Mazedonien und in Burgdorf lebende Dzila ist die Nummer 295 der unabhängigen Weltrangliste. Sein Gegner aus Tansania ist die Nummer 370. Allein daran sieht man, wie nahe sich die beiden Boxer zurzeit noch leistungsmäßig sind. Bei ihrem Aufeinandertreffen geht es um die Junioren Weltmeisterschaft der IBF.
Dann werden noch im Junior Weltergewicht die Titel der Global Boxing Union und der Internationale Deutsche Meister Titel ausgeboxt. Eines der größten Talente in dieser Gewichtsklasse, Gabor Veto (25 Kämpfe, 25 Siege, 19 durch KO), kämpft gegen Michael Kizza (28 Kämpfe, 22 Siege, 14 durch KO, 6 Niederlagen, 5 durch KO). Dieser Kampf ist für Veto der erste Titelkampf und dementsprechend eine Standortbestimmung. Noch nie musste er länger als 8 Runden boxen. Kizza dagegen bestritt schon Titelkämpfe, und er ging auch schon mehrfach erfolgreich über die längeren Distanzen. Mit einer KO-Quote von 50 % ist er nicht zu unterschätzen.
Erstaunlich an dieser Veranstaltung ist zweierlei: Zum einen beeindruckt die Qualität der Kämpfe und des Matchmakings. Zum anderen verdient es Anerkennung, dass sie von einem „Kleinen“ auf die Beine gestellt wird. Veranstalter sind Oliver Dütschler und Agron Dzila.
© Uwe Betker