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Einen vor, zwei zurück – Profiboxen 2019

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Das Profiboxen in Deutschland ist in keinem guten Zustand. 2018 verstarben Graciano Rocchigiani, Karl Mildenberger und Markus Beyer, womit gleich drei Boxer, die Großes für das Boxen in Deutschland getan haben, nicht mehr da sind. Auch sonst erscheint mir das Profiboxen angeschlagen.
Es gibt noch immer keinen großen TV-Sender, der bereit wäre, wieder Boxen zu zeigen. Die Zeiten, wo ein Millionenpublikum vor den TV Geräten mitfieberte, wenn ein deutscher Boxer in den Ring stieg, sind weiterhin vorbei. Der zurzeit größte Veranstalter in Deutschland dürfte SES Boxing von Ulf Steinforth sein. Und das liegt nicht zuletzt an seinem Haussender, dem MDR.
Sauerland Event, der ehemalige Platzhirsch, überträg bis Ende 2020 bei SPORT1. Geplant sind oder waren 20 Box-Events pro Jahr. Die Veranstaltungen finden, wenn meine Beobachtungen richtig sind, vor relativ kleinem Publikum statt. Offensichtlich will Sauerland das auch genau so. Der Gründer von Sauerland Event, Wilfried Sauerland, hatte angekündigt, sich wieder selber mehr um das Geschäft in Deutschland kümmern zu wollen, das in den letzten Jahren wohl eher vernachlässigt worden ist. Man darf gespannt sein, ob er seine Firma wieder zu alten Höhen führen kann. Mit dem Super Weltergewichtler Abass Baraou (4 Kämpfe, 4 Siege, 2 durch KO) hat er eines der größten Boxtalente in Deutschland unter Vertrag. Es sind allerdings auch Zweifel möglich, ob Baraou es schaffen kann, so viele Fans zu bekommen wie sie beispielsweise ein Henry Maske hatte, nicht zuletzt auch deshalb, weil kein großer TV-Sender die Werbetrommel für ihn rührt.
Zwei Ereignisse bewegten in den letzten Tagen die Boxöffentlichkeit. Zum einen kursierte das Gerücht, der ehemalige ukrainische Weltmeister im Schwergewicht Wladimir Klitschko (69 Kämpfe, 64 Siege, 53 durch KO, 5 Niederlagen, 4 durch KO) plane sein Comeback. Es sieht so aus, als wäre nichts dran an diesem Gerücht. Klitschko hat unlängst Comebackabsichten dementiert. Später aber hat Alexander Krassyuk, General Director von K2 Promotions, das Gerücht nochmal befeuert. Ob nun ein Comeback von Wladimir Klitschko stattfinden wird oder nicht, an der Situation des Profiboxens in Deutschland ändert das nichts.
Einen Kampf allerdings zwischen Felix Sturm (49 Kämpfe, 40 Siege, 18 durch KO, 5 Niederlagen, 1 durch KO, 3 Unentschieden) und Arthur Abraham (53 Kämpfe, 47 Siege, 30 durch KO, 6 Niederlagen, 1 durch KO) scheint es aber tatsächlich bald zu geben. Vor sechs bis zehn Jahren wäre das ein Superkampf gewesen.
Man könnte natürlich sagen: Besser spät als nie. Und die eingefleischten Abraham- und Sturm-Fans werden sich vermutlich auf den Kampf freuen. Aber man kann das auch ganz anders sehen.
Der Kampf wurde bereits als „Altherrenboxen“ bezeichnet. Der heute 38jährige Abraham boxte nach seiner Niederlage gegen den Briten Chris Eubank jr., am 15 Juli 2017, 2018 nur einmal. Dabei besiegte er am 28. April 2018, nicht unumstritten, Patrick Nielsen.
Felix Sturm ist mittlerweile 40 Jahre alt. Nahezu zwei Jahre stand er nicht mehr im Ring. Wir erinnern uns, dass nach seinem Rückkampf gegen Fedor Chudinov, am 20 Februar 2016, sowohl seine A- als auch seine B-Probe positiv auf die anabole Substanz Hydroxy-Stanozolol getestet worden war. Der Wirkstoff Stanozolol, ein muskelaufbauendes anaboles Steroid, wurde bekannt, als er 1988 bei Ben Johnson nach seinem 100-m-Goldlauf im Olympia-Finale in Seoul nachgewiesen worden war.
Sturm hatte nach Bekanntwerden der Dopingvorwürfe angekündigt – wenn mich meine Erinnerungen nicht sehr täuschen -, kämpfen zu wollen wie ein Löwe, um seine Unschuld zu beweisen. Über diesen Kampf um seine Unschuld kann ich nichts sagen. Fest steht, dass die Staatsanwaltschaft Köln Sturm angeklagt und ihm „Selbstdoping, Teilnahme an einem Wettkampf unter Selbstdoping und gefährliche Körperverletzung“ vorgeworfen hat. Vor wenigen Tagen lehnte nun allerdings die 8. Große Strafkammer in Köln die Eröffnung eines Hauptverfahrens ab, da kein hinreichender Tatverdacht gegen den Ex-Champion laut Anti-Dopinggesetz bestehe.
Der Weg für einen Kampf zwischen Abraham und Sturm ist also frei. Man kann wohl davon ausgehen, dass sich ein TV-Sender finden wird, der den Kampf zeigen und finanzieren wird. Man kann sich allerdings auch fragen, ob dieser Kampf gut für das Boxen in Deutschland ist.
Man kann natürlich andererseits auch so argumentieren, dass jede Boxveranstaltung gut fürs Boxen und dementsprechend jeder Boxkampf, der im Fernsehen zu sehen ist, Werbung für das Boxen sei, zumal, wenn so bekannte Boxer wie Sturm und Abraham boxen. Ich persönlich bin mir da allerdings nicht so sicher, dass ein solcher Kampf wirklich eine positive Werbung fürs Boxen darstellt.
Die beiden Herren haben ihren boxerischen Zenit schließlich schon lange überschritten. Am Ende ihrer langen und erfolgreichen Karriere wollen diese beiden Boxer offenbar nochmal ihr Altersruhegeld aufstocken. Sportlich aber, ist der Kampf relativ uninteressant. Wenn nun ein solcher Kampf das einzige sein soll, was von einem großen TV-Sender noch ausgestrahlt wird, dann steht das Boxen in Deutschland schon ziemlich dicht am Abgrund.
Ich habe den bösen Verdacht, dass die großen deutschen TV-Sender schlicht keinen Mut haben, sich einfach nicht trauen, nochmal wieder ins Boxen einzusteigen. Es gibt eine Handvoll Boxer in Deutschland, die durchaus das Potential hätten, ein Millionenpublikum in ihren Bann zu ziehen. Aber die Sender haben schlechte Erfahrungen gemacht und warten nun auf ein Eier legendes Wollmilchschwein. D.h. selbst wenn sie bereit wären, sich einen Boxer mal näher anzuschauen, würden sie doch vermutlich bei ihm immer etwas finden, das ihm fehlt. Offenbar sind die Sender dermaßen ängstlich, dass es ihnen nicht mal reicht, wenn sie auf gute deutsche Boxtalente mit Charisma stoßen. Da muss wohl noch etwas mehr dazukommem. Und so fehlt dann zuletzt auch immer irgendetwas, das Publikumswirksamkeit garantieren soll: Vorstrafen, Scheidung, sonstige Dramen. Stattdessen gibt es dann einen Kampf mit Arthur Abraham und Felix Sturm.
© Uwe Betker

In der Waschkaue: Die 1. Übacher Profi Boxnacht

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Die „Waschkaue“ in Übach Pallenberg war am 08.12.2018 Austragungsort der 1. Übacher Profi Boxnacht. Hinter Black Lion Event Promotion, dem Veranstalter, verbirgt sich niemand anderes als Daniel Bulabula. Es gab insgesamt zwölf Boxkämpfe zu sehen, vier Amateur- und acht Profiboxkämpfe. Hinzu kamen eine Gospelgruppe, zwei Singer-songwriter, zwei Nummerngirls und die Stimme des deutschen Profiboxens, Thomas Bielefeld.

Den Anfang machten im Schwergewicht Hünkar Palat (5 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO, 2 Niederlagen, 1 durch KO) und Ulas Acikgöz (6 Kämpfe, 6 Niederlagen, 6 durch KO). Der auf vier Runden angesetzte Kampf war kurz. Palat bestimmte den Kampf und  Acikgöz versuchte zu überleben. Palat stellte sich sogar vor seinen Gegner hin und ließ sich ohne Deckung schlagen, um zu zeigen, wie schwach die Schläge seines Gegners waren. Kurze Zeit später gab Acikgöz verletzungsbedingt auf. Ob er sich bei der oben beschriebenen Aktion tatsächlich verletzt hatte, war mir nicht ersichtlich. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2:45: Hünkar Palat.

Es folgte ein Kampf zwischen Rashad Karimov (34 Kämpfe, 31 Siege, 27 durch KO, 3 Niederlagen) und Ruslan Muradov (6 Kämpfe, 3 Siege, 2 durch KO, 3 Niederlagen, 3 durch KO) im Halbschwergewicht, der  deutlich besser war als der vorangegangene. Karimov machte den Kampf, aber Muradov hielt dagegen. Man stand viel Fuß an Fuß und suchte den Schlagabtausch. Am Ende der ersten Runde war Muradov sichtlich beeindruckt von einem Körpertreffer, den er nehmen musste. Mitte der zweiten Runde wollte Karimov dann den Kampf beenden. Mehrfach stellte er sein Gegenüber an den Seilen und deckte ihn mit Körpertreffern ein. Mit der ersten Aktion in der dritten Runde, einem linken Körperhaken, gefolgt von einem rechten Kopfhaken, fällte Karimov seinen Gegner dann. GBA Ringrichter Jusuf Visnjic zählte bis Acht. Kurze Zeit später ging Muradov erneut nach Körpertreffern runter. Während noch gezählt wurde, flog ein Handtuch in den Ring. Sieger durch TKO in Runde 3, nach 1:03 Minuten: Rashad Karimov.

Danach kam ein Frauenboxkampf zwischen Annika Tielke und Jenny Smodis, zwei Debütantinnen. Es war ein harter Kampf und Tielke machte ihn. Sie trug ihrer Gegnerin den Kampf an und deckte sie ein. In der zweiten Runde konnte Smodis dem Druck kaum noch  standhalten und hatte kaum etwas entgegenzusetzen. Zur dritten Runde trat sie dann auch nicht mehr an. Siegerin durch TKO in Runde 3: Annika Tielke.

Jurij Frank (16 Kämpfe, 12 Siege, 12 durch KO, 4 Niederlagen, 2 durch KO) und Dzianis Krana Luban stiegen als die Nächsten in den Ring. Sie bestritten einen Vier-Runden-Kampf im Schwergewicht. Frank, der erheblich größer war, er ist 2,17 Meter – machte von Anfang ernst. Schon nach kurzer Zeit fand sich Luban am Boden wieder. Ringrichter Kazim Kurnaz wertete einen Wischer als Ausrutscher. Beim nächsten Mal wurde er aber dann doch angezählt. Danach ging es Luban nur noch darum zu überleben und Frank darum, seine Beute zu erlegen. Eine Linke fällte Luban erneut und wieder wurde er angezählt. Am Anfang der zweiten Runde traf Frank seinen Gegner mit einer linken Grade, Luban ging wieder zu Boden und seine Ecke warf das Handtuch. Sieger durch TKO in Runde 2 nach 30 Sekunden: Juriy Frank.

Der Kampf zwischen Pascal Wolters und Samuel Zade (2 Kämpfe, 2 Niederlagen, 2 durch KO) im Schwergewicht begann hektisch. Wolters versuchte sein Gegenüber zu überrollen, das gelang aber nicht. Dadurch gestaltete sich der Kampf dann hart und verbissen. Beide Boxer hatten ihre Momente. In der zweiten Runde erhöhte Wolters den Druck. Immer wieder stürmte er auf seinen Gegner zu und versuchte Hände ins Ziel zu bringen. Zur dritten Runde trat Zade nicht mehr an. Er hatte sich den linken Arm verletzt. Sieger durch TKO in Runde 3: Pascal Wolters.

Es folgte der einzige Titelkampf des Abends. Alexander Frank (17 Kämpfe, 16 Siege, 13 durch KO, 1 Unentschieden) und Roman Golovashchenko boxten um den Titel der UBO und der WBCA. Golovashchenko besetzte die Ringmitte, nutzte seinen Reichweitenvorteil und punktete mit seiner linken Graden, gefolgt von einer rechten Graden. Frank kreiste um ihn herum und suchte eine Lücke. In der zweiten Runde machte Frank mehr. Er schlug linke und rechte Haken an der Deckung vorbei zum Kopf. Golovashchenko konnte sich seinen Gegner immer weniger vom Hals halten. In der dritten Runde merkte er das selber und versuchte es dann, als größerer Boxer, mit einem überfallartigen Angriff, der aber buchstäblich ins Leere lief. Frank hatte den Kampf im Griff. Am Anfang der fünften Runde knickte Golovashchenko um, fiel zu Boden und verletzte sich den Rücken. Er wurde mit einer Trage aus der Halle getragen und ins Krankenhaus gefahren. Bis er endlich abgeholt wurde, dauerte es gefühlt eine kleine Ewigkeit, weil irgendwelche humanoide Wesen den Rettungsweg zugeparkt hatten. Sieger durch TKO in Runde 5, nach 25 Sekunden: Alexander Frank.

Im Halbschwergewicht boxten sodann Martin Houben (4 Kämpfe, 4 Siege, 3 durch KO) und Edi Sejdinavic einen Vierrunder aus. Es war eine einzige Martin Houben Show. Er demonstrierte seine gute boxerische Schule und zeigte eine schöne steife Führhand und eine gute Rechte. Sein Gegner versuchte, ihm den Kampf kaputt zu machen, indem er jeden Trick versuchte, den Kampf schmutzig zu machen. Auf die meisten dieser Aktionen hatte Houben allerdings die richtige Antwort. Am Ende der zweiten Runde stellte er sein Gegenüber und kam mit zwei knackigen Links-Rechts-Kombination zum Kopf durch, die Sejdinavic durchschüttelten. In der dritten Runde streute er mehr Körperhaken und Aufwärtshaken ein. Die Frage war nur, ob Houben es schaffen würde, vorzeitig zu gewinnen. Er versuchte es, aber Sejdinavic hielt dagegen.  Er klammerte, lief weg, sprang in  Houben hinein, usw. – Insgesamt: Ein richtig guter Vierrunder. Am Ende stand ein Punktsieg (40:37) für Martin Houben.

Den Hauptkampf des Abends bestritt der Veranstalter Daniel Bulabula (3 Kämpfe, 3 Siege, 1 durch KO). Er traf auf Samef Yaser. Der Schwergewichtskampf  war auf sechs Runden angesetzt, Yaser verschanzte sich hinter seiner Doppeldeckung, schob sich an seinen Gegner heran und feuerte dort Haken ab. Bulabula boxte an, um dann zu verteilen. Im ersten Durchgang war Yaser der Erfolgreichere. In der zweiten Runde kam  Bulabula auf. Er brachte mehr Hände ins Ziel und brachte seinen Gegner mehr und mehr in Schwierigkeiten. In der dritten Runde verlor Yaser noch mehr seine Linie, er schlug mehr Schwinger und  Bulabula konterte ihn mit Kopfhaken ab. Am Ende der Runde punkte Bulabula mehrfach mit schönen linken Graden zum Kopf. In der vierten Runde wurde die Dominanz von Bulabula immer deutlicher. Am Anfang kam er mit einer harten Rechten zum Kopf durch, die Yaser so sehr erschütterte, dass er viel klammerte. Die fünfte Runde ließen beide Boxer es etwas ruhiger angehen. Am Ende der Runde kam Bulabula mit einem rechten Kopfhaken durch. Er setzte nach, worauf es zu einem schönen und heftigen Schlagabtausch kam. In die sechsten und letzten Runde startete Yaser besser und er kam nun seinerseits mit einer Rechten zum Kopf durch. Dann übernahm aber Bulabula erneut das Kommando. Es wurde intensiv bis zur letzten Sekunde gefightet. Sieger nach Punkten (60:55): Daniel Bulabula.

Für den 07. Dezember 2019 ist die nächste Übacher Profi Boxnacht abgekündigt.

© Uwe Betker

Die Nacht der Löwen in Velbert

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Der Veranstalter Werner Kreiskott stellte im EMKA Sportzentrum einen Kampfsportabend mit insgesamt 17 Kämpfen auf die Beine. Es gab neun K1- Kämpfe, zwei von Kindern, sieben von Erwachsenen, darunter eine IKBO Pro Am Deutsche Meisterschaft, sowie acht Profiboxkämpfe.

Bei den Profiboxern machten Antonio Hoffmann (21 Kämpfe, 20 Siege, 15 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) und Orlen Padilla (34 Kämpfe, 24 Siege, 21 durch KO, 9 Niederlagen, 8 durch KO, 1 Unentschieden) im Super Weltergewicht den Anfang. Der Kampf wurde intensiv geführt. Beide standen viel Fuß an Fuß und deckten sich ein, wobei Hoffmann meist mehr Hände ins Ziel brachte. Besonders seine Haken waren schön. Am Ende der ersten Runde wurde Hoffmann in einer Ecke gestellt und Padilla deckte ihn ein. Doch gingen die meisten Schläge auf die Deckung. In der zweiten Runde wurde Hoffmann stärker und dominanter. Er kam immer häufiger mit harten Kombinationen durch. Padilla nahm immer mehr, bis seine Ecke genug hatte und das Handtuch warf. Der GBA Ringrichter Jens-Uwe Baum hatte nichts weiter zu tun, als den Kampf abzuwinken. Sieger durch TKO in Runde 2, nach 2:51 Minuten: Antonio Hoffmann.

(C) Andreas Bornewasser

Es folgte die 6-Runden-Begegnung zwischen Emin Atra (15 Kämpfe, 15 Siege, 12 durch KO) und Yesilat Berkta (47 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO; 41 Niederlagen, 26 durch KO) im Super Mittelgewicht. Atra ließ das Publikum erst einmal warten. „Hells Bells“ lief einmal komplett durch, bevor er an der Hallentür auftauchte – und das Lied ist ziemlich lang. Dann boxte er schön und lang. Beide schenkten sich nichts. Es gab viele Aktionen, die meist von Atra ausgingen. Berkta hatte allerdings auch seine Momente. Ende der Runde kam Atra mit einer Rechten zur Schläfe durch, die Berkta in einer neutralen Ecke zu Boden brachte. Ringrichter Roman Morawiec zählte ihn an. Bevor der Kampf wieder losgehen konnte, ertönte der Gong. Die zweite Runde wurde intensiv geführt. Es gab viele Schlagabtäusche. Bei einem ging ein Treffer unabsichtlich tief. Berkta boxte jedoch kurze Zeit später weiter, ging aber dann nach Körpertreffern runter. Schon kam dann auch ein Handtuch geflogen, Sieger durch TKO Runde 2, nach 1:36 Minuten: Emin Atra.

(C) Andreas Bornewasser

Im Mittelgewicht trafen sodann Adnan Ukella (2 Kämpfe, 2 Siege) und Rene Molik (3 Kämpfe, 1 Sieg, 2 Niederlagen) in einem Vierrunder aufeinander. Ukella boxte schön lang und versuchte, mit Haken ans Ziel zu kommen. Molik hatte dem wenig entgegenzusetzen, kam aber auch manchmal durch. Die erste Hälfte der zweiten Runde dominierte Ukella. Dann nahm er eine schwere Rechte zum Kopf, die ihn sichtlich beeindruckte. Hieraufhin suchte Molik den KO. In den letzten Sekunden sahen wir einen offenen Schlagabtausch, bei dem beide nahmen. Der dritte Durchgang war außerordentlich munter, wobei Molik, der konditionell abbaute, in den letzten Sekunden mit harten Händen durchkam. In der letzten Runde hatten beide Boxer keine Luft mehr. Daher machten sie beide weniger und nahmen viel. Sieger nach Punkten: Adnan Ukella.

(C) Andreas Bornewasser

Im Halbschwergewicht maßen Shokran Parwani (11 Kämpfe, 11 Siege, 9 durch KO) und Zura Mekerishvil (28 Kämpfe, 7 Siege, 4 durch KO, 21 Niederlagen, 4 durch KO) ihre Kräfte. Der Rechtsausleger Parwani konnte in der auf acht Runden angesetzten Begegnung seinen Reichweitenvorteil oft nutzen. Mit seinen langen Armen hielt er sich sein Gegenüber die meiste Zeit vom Hals. Er verteilte gut und kam mehrfach gut durch. In der zweiten Runde verkürzte  Mekerishvil ein paar Mal die Distanz, konnte dann aber bei seinen Treffern nicht beeindrucken. Er schlug Schwinger. In der fünften Runde bekam er dann Nasenbluten. In der letzten Runde hatte man das Gefühl, der Kampf könnte eventuell doch vorzeitig enden. Dazu kam es dann aber doch nicht. Sieger nach Punkten: Shokran Parwani.

(C) Andreas Bornewasser

Ebenfalls auf acht Runden war die Begegnung von Sahan Aybay (9 Kämpfe, 9 Siege, 7 durch KO) und Gutram Ngoya (13 Kämpfe, 11 Siege, 7 durch KO, 2 Niederlagen, 2 durch KO) im Super Mittelgewicht angesetzt. Ngoya ließ das Publikum warten, auch seine Einmarschmusik lief einmal durch, bevor er sich der Hallentüre näherte. Aybay machte Druck und trieb sein Gegenüber vor sich her. Am Ende der ersten Runde stellte er ihn in einer neutralen Ecke, ließ ihn nicht mehr raus und deckte ihn mit harten Treffern ein, die Ngoya zu Boden zwangen. Der Gong ersparte Ngoya weitere Treffer. Anfang der zweiten Runde wurde Ngoya wieder von Ringrichter Baum angezählt, nachdem er an den Seilen gestellt und nach einem Körpertreffer zu Boden gegangen war. Diese Szene wiederholte sich noch zweimal. Das letzte Mal zählte Baum bis zehn. Sieger durch KO in Runde 2, nach 1:41 Minuten: Sahan Aybay.

(C) Andreas Bornewasser

Ebenfalls im Super Mittelgewicht boxten Jalal El Zein (2 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO) und Cankan Guenyuezlue (17 Kämpfe, 2 Siege, 1 durch KO, 15 Niederlagen, 14 durch KO). Der Vierrunder begann verhalten. El Zein boxte ruhig und bestimmte den Kampf. Anfang der zweiten Runde brachte eine Aktion  Guenyuezlue zu Boden, wo er angezählt wurde.  Guenyuezlue stellte sich nochmal zum Kampf, aber kaum wurde er erneut gestellt flog ein Handtuch in den Ring. Sieger durch TKO in Runde 2, nach 28 Sekunden: Jalal El Zein.

Den ersten Titelkampf des Abends bestritten Patrick Korte (15 Kämpfe, 14 Siege, 12 durch KO) und Ramazi Gogichashvili (40 Kämpfe, 11 Siege, 7 durch KO, 27 Niederlagen, 14 durch KO, 2 Unentschieden). Es ging um die WBF Eurasia Meisterschaft im Schwergewicht. Korte bestimmte die ersten beiden Runden mit seiner Führhand. Gogichashvili suchte sein Heil in überfallartigen Angriffen, wobei sein linker Haken am gefährlichsten war. Insgesamt gab es aber nur wenige Aktionen, wobei Korte in der zweiten Runde stärker wurde. Gogichashvili begann die dritte Runde druckvoll und versuchte, Korte mit seinen Überfällen aus dem Konzept zu bringen. Korte hielt ruhig dagegen und ließ sich nicht durcheinander bringen. Mit einem harten Körpertreffer holte er dann Gogichashvili von den Beinen. Korte setzte ruhig und kontrolliert nach und schickte kurze Zeit später seinen Gegner erneut mit einem rechten Körperhaken auf die Bretter. Der Ringrichter Thomas Hackenberg zählte Gogichashvili aus. Sieger durch KO in Runde 3, nach 1:33 Minuten: Patrick Korte.

(C) Andreas Bornewasser

Den Hauptkampf des Abends bildete die UBO International Meisterschaft im Weltergewicht zwischen Sherif Morina (9 Kämpfe, 8 Siege, 4 durch KO, 1 Unentschieden) und Benson Nyilawila (11 Kämpfe, 10 Siege, 6 durch KO). Um es gleich vorweg zu sagen, der Kampf war etwas für Boxfeinschmecker. Beide Kontrahenten zeigten sehr gutes technisches Boxen. Über weite Strecken sahen wir ein  Fechten mit der Faust. Morina besetzte die Ringmitte und trieb seinen Gegner vor sich her. Ende der ersten Runde sah es so aus, als würde Nyilawila nach einer Rechten zum Kopf wackeln. In der dritten Runde kam Nyilawila aber auf und trug Morina mehr den Kampf an. Der hielt dagegen. In der vierten und fünften Runde kontrollierte Morina wieder den Kampf, während in der sechsten Nyilawila dann wieder mehr machte. Beide boxten insgesamt sehr kontrolliert. Die siebte und achte Runde gingen an Morina, wobei die achte härter umkämpft war. In der neunten machte  Nyilawila wieder mehr. In der letzten und zehnten Runde wollten es beide Boxer noch einmal wissen. Beide erhöhten das Tempo und suchten den KO, der aber nicht kam. Sieger nach Punkten (97:03, 97:93 und 96:94): Sherif Morina.#

(C) Andreas Bornewasser

Morina zeigte an diesem Abend eine bemerkenswerte Leistung. Er boxte sowohl technisch als auch taktisch sehr gut. Nyilawila war bis zur letzten Sekunde gefährlich. Immer wieder versuchte er Morina durch eine hängende Deckung zu einem Fehler zu verleiten, den der aber nicht machte. Ein großer Kampf!

Es war ein richtig guter und unterhaltsamer Abend. Habe ich übringens schon erwähnt, dass es auch eine Hip-Hop Tanzgruppe, Chearleader und ein Nummerngirl gab?

© Uwe Betker

Die Fernsehwelt ist bunt: Tyron Zeuge in „Beginner gegen Gewinner“

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Es gibt Fernsehformate, die sind einfach nur seltsam. Da habe ich z.B. auf PRO7 eine Art Showformat entdeckt, das den Titel „Beginner gegen Gewinner“ trägt. „Joko Winterscheidt lässt hier Hobbysportler gegen Champions in ihren Paradedisziplinen antreten. Um das Leistungsgefälle etwas abzumildern, dürfen die Hobbysportler den Profis vor dem Duell ein schwächendes Handicap verpassen.“ Der TV-Sender bewirbt die Sendung im Internet wie folgt: „Was ist spannender als der Wettkampf David gegen Goliath?

Am 04. August wurde die zweite Episode der zweiten Staffel ausgestrahlt. Offensichtlich handelte es sich um eine Aufzeichnung, denn der dort auftretende Tyron Zeuge wurde noch als amtierender und ungeschlagener Weltmeister der WBA im Super Mittelgewicht angekündigt. Zeuge hat seinen Titel aber am 14. Juli in Offenburg gegen Michael Rocky Fielding (28 Kämpfe, 27 Siege, 15 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) durch TKO in Runde 5 verloren.

Es begann mit einem Einspieler, elegisch dramatische Musik und eine markante Stimme aus dem Off, die, wenn ich denn richtig gehört habe, sowas sagt wie: „Boxen – Mann gegen Mann – linker Jab – rechte Grade – Aufwärtshaken – Seitwärtshaken – Verteidigung – Angriff – Knock Out. Die wichtigste Regel: Triff deinen Gegner, bevor er dich trifft. Wer im Ring überleben will, braucht Ausdauer wie ein Marathonläufer, Schlagschnelligkeit, Kraft wie ein Bodybuilder und einen unerschütterlichen Siegeswillen.“

Anschließend wurden die beiden Teilnehmer vorgestellt. Zuerst war das „Boxwunderkind“ Zeuge an der Reihe. Glaubt man einer Einblendung, so hatte Zeuge bis dahin alle seine 22 Profikämpfe gewonnen. Seinen ersten Kampf gegen Giovanni De Carolis, am 16.07.2016, haben die Punktrichter allerdings als Unentschieden gewertet. Danach wurde Vadim, seines Zeichens Chemiekant und Barkeeper, vorgestellt. Man erfährt über ihn, dass er mit sieben Jahren von Kasachstan nach Altötting gezogen ist, wo er, neunjährig, mit dem Boxen anfing, was er zwischenzeiltlich wieder aufgegeben hat. Wie lange Vadim nun geboxt hat, habe ich nicht mitbekommen. Etwas seltsam erschien mir, dass man Vadim Nachnamen nicht erfuhr. Vadim hieß immer nur Vadim und so boxte dann also Vadim gegen Tyron Zeuge. Lediglich bei der Michael Buffer Kopie, die der Moderator der Sendung Joachim „Joko“ Winterscheid darstellte, brüllte dieser wahrscheinlich einmal den Nachnamen von Vadim. Aber zu verstehen war er nicht. Der Kommentator des Kampfes, Elmar Paulke, sagte mal Vadim Silev (?), aber ich kann mich auch verhört haben. – Ich persönlich finde, es zeugt von schlechtem Stil, jemanden nicht richtig vorzustellen. Aber vermutlich habe ich dazu gar nichts anzumerken, weil ich nicht zur Werberelevanten Zielgruppe von Helmut Thoma gehöre.

https://www.prosieben.de/tv/beginner-gegen-gewinner/videos/22-boxen-clip

Vadim durfte nun für Zeuge ein Handicap aussuchen. Zur Auswahl standen: ein „Monohandschuh“, also ein Boxhandschuh, in den beide Hände zusammen gesteckt sind, Gummibänder zwischen Hand- und Fußgelenken und Rollschuhe. Vadim entschied sich für die Rollschuhe, die Zeuge dann anzog.

In einem der Bavaria Studios in München war ein Ring mit drei Seilen aufgebaut. Am Ring saßen Fernsehkoch Tim Mälzer und TV-Moderator Johannes B. Kerner. Die diskutierten dann gemeinsam mit Winterscheidt über die Vor- und Nachteile der einzelnen Handicaps. Mälzer sagte dabei scherzhaft über Zeuge: „ich glaub, der kann gar nicht so doll zuhauen.“ Winterscheidt konterte darauf mit: „Ich bin mir auch ziemlich sicher: Er boxt sonst zwölf Runden. Das sind jetzt nur drei. Wenn er noch Luft hat nachher, er haut dir  noch gerne eine rein.“

Der Kampf war auf drei mal zwei Minuten angesetzt. Beide boxten ohne Kopfschutz. Es gab einen Ringrichter, zwei Punktrichter und einen Kommentator. Zeuge hatte schon seine liebe Müh und Not, auf den Rollschuhen in den Ring reinzurollen. Der weitere Kampfverlauf ist schnell erzählt. Zeuge rutschte beim Schlagen immer weg. Vadim machte Tempo. Keiner wollte dem anderen ernstlich wehtun. Irgendwann waren die sechs Minuten Kampf dann vorbei.

Die Ringrichter erklärten Vadim mit 9:3 zum Punktsieger.

Vermutlich hat den meisten Zuschauern die Spielshow gefallen. Wenn die Einschaltquoten stimmen, wird die Produktionsfirma Florida TV und der TV-Sender ProSieben die Welt noch mit weiteren Folgen beglücken. Tyron Zeuge (24 Kämpfe, 22 Siege, 12 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO, 1 Unentschieden) wird gute und wohlüberlegte Gründe gehabt haben, in dieser Show aufzutreten.

Mich allerdings spricht die Show nicht an. Einiges an der Show halte ich für eher problematisch. Vor allem aber wird hier, wie ich finde, ein ziemlich schräges Bild vom Boxen gezeichnet. Schon die Behauptung, ein Boxer habe Kraft wie ein Bodybuilder, ist etwas abstrus. Da wird auch selbstverständlich unterstellt, ein Boxer würde nach einem Kampf einem TV-Koch gerne noch eine rein hauen.

Auch, dass aus einem Unentschieden einfach mal ein Sieg gemacht wurde. Durch den Aufbau eines Rings mit drei Seilen, an Stelle der üblichen vier oder mehr, hat man zudem das Unfallrisiko von Zeuge unnötig erhöht. Und schließlich stellt sich nach der WM-Niederlage von Zeuge auch die Frage: Wann wurde die Show eigentlich aufgenommen? Fiel sie etwa in die Vorbereitungszeit zu Zeuges letztem Kampf?

© Uwe Betker

 

Überlegungen zum Angebot von Jan Jungmayr an Tom Schwarz und Ulf Steinforth

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Das Angebot liegt auf dem Tisch. Jan Jungmayr will nach einer über zwanzigjährigen Pause innerhalb eines Jahres Deutscher Meister im Schwergewicht bei den Profis werden. Dabei hat er bis jetzt nichts, was ihn zu einem solchen Titelkampf qualifiziert. Er war ein erfolgreicher DDR-Amateurboxer, aber die DDR gibt es ja nun schon lange nicht mehr. Jungmayr ist auch schon 46 Jahre alt und seinen einzigen Profikampf hat er am 05.10.1997 bestritten. Er verlor damals nach Punkten gegen Peter Hrivnak, der damals folgenden Kampfrekord hatte: 10 Kämpfe, 4 Siege, 2 durch KO, 6 Niederlagen, 6 durch KO. Auf dem ersten Blick erscheint die Herausforderung von Tom Schwarz (21 Kämpfe, 21 Siege, 13 durch KO), dem Deutschen Meister im Schwergewicht, also mutig und abwegig.
Studiert man das Angebot aber mal genauer, so kommt man nicht umhin zu festzustellen: Da ist jemand, der sich Gedanken gemacht und sich seine Sache sehr ganz genau überlegt hat. Das Angebot sieht nämlich so aus, dass jeder der Beteiligten dabei nur gewinnen kann. Der einzige, der etwas zu verlieren hat, ist Jan Jungmayr, der das Risiko eingeht, sich womöglich lächerlich zu machen.
Im einzelnen beinhaltet das Angebot: Das Profiboxen in Deutschland bekommt einen neuen TV-Sender, der Boxen überträgt. Das ist etwas, das jeder Boxfan sich nur wünschen kann. Dieser TV-Sender ist offensichtlich bereit, zwei Veranstaltungen mit Jungmayr zu übertragen und eine Öffentlichkeit hierfür zu schaffen. Es soll nämlich nicht nur die Veranstaltung übertragen werden, sondern der Sender will auch noch die Vorbereitungsphase von Jungmayr begleiten und hierüber berichten. Auch sieht es danach aus, als stünde der MDR, der Haussender von Steinforth, dem Projekt von Jungmayr positiv gegenüber.
Sollten Tom Schwarz und sein Veranstalter Ulf Steinforth das Angebot annehmen, dann können sich beide erst mal zurücklehnen und entspannt der Dinge harren, die da kommen. Jungmayr ist schließlich derjenige, der liefern muss. Er muss unter Beweis stellen, dass er ein würdiger Herausforderer für die Deutsche Meisterschaft ist. Dass er richtiger Herausforderer ist, will und muss er vor dem Kampf gegen Schwarz in einem anderen Kampf erstmal beweisen. Er muss gegen einen Schwergewichtler gewinnen, der in der Weltrangliste so weit oben steht, dass er um die Deutsche Meisterschaft boxen könnte, wenn er denn Deutscher wäre. M.a.W, das Risiko liegt bei Jungmayr.
Ein sehr schöner Nebeneffekt des ganzen Plans wäre noch, dass bei den Kämpfen von Jungmayr vorbildliche Dopingkontrollen nach den WADA-Richtlinien durchgeführt würden. Hinzu käme, dass erstmals eine reelle Chance besteht, dass alle deutschen Profiboxverbände, wenigsten in einer Gewichtsklasse, einen gemeinsamen Titelträger hätten.
Wenn also Tom Schwarz und sein Veranstalter Ulf Steinforth das Angebot annehmen, dann kann Schwarz nicht nur die wohl höchste Börse seiner Karriere kassieren, sondern er kann womöglich, sollten BDB, GBA, BDF mitspielen, nach fast 14 Jahren der erste Deutsche Meister im Profiboxen werden, der keinen Gegen-Meister hat.
Letztlich fallen mir also keine vernünftigen Gründe ein, die gegen einen Kampf zwischen Tom Schwarz und Jan Jungmayr sprechen könnten. Bleiben noch die irrationalen Gründe. Was kann gegen einen solchen Kampf sprechen? Eigentlich kann ich mir nur einen Grund vorstellen: Angst. Wenn es nicht zu diesem Kampf kommt, dann heißt das für mich, Ulf Steinforth und Tom Schwarz haben Angst. Steinforth hätte Angst davor, sein Deutscher Meister im Schwergewicht könnte einen dann 47-jährigen Mann womöglich nicht besiegen. Mit einer Niederlage würde sich seine Investition in Schwarz allerdings in Rauch auflösen. Und Schwarz hätte Angst, einen Mann zu boxen, von dem er nur einen Kampf zu sehen bekommen hat und den er folglich nicht vollständig ausrechnen kann.
Wir werden sehen, wie Steinforth und Schwarz auf das vorliegende Angebot reagieren werden.
Jeder kann das Angebot nun lesen.
(C) Uwe Betker

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Boxen in Fernsehstudio 1

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Profiboxen in einem Fernsehstudio ist eigentlich die Ideallösung für diesen Sport, wenn das Ganze dann auch noch von einem TV-Sender übertragen wird. Für den TV-Sender wie für den Veranstalter sind die Bedingungen ideal. Auch für die Zuschauer ist es gut, denn die Konzentration ist auf den Ring fokussiert, bzw. auf das Geschehen darin. Die nobeo Studios in Hürth waren am 12.05.2018 Austragungsort einer Veranstaltung von Ahmet Öner, die von Sky Sport übertragen wurde. Insgesamt gab es dreizehn Kämpfe zu sehen.
Den Anfang machte ein Sechsrunder im Schwergewicht zwischen Gogita Gorgiladze (63 Kämpfe, 38 Siege, 32 durch KO, 25 Niederlagen, 10 durch KO) und Ali Kiydin (6 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO). Kiydin schlug viele Haken, wobei besonders sein rechter Körperhaken gut aussah. Er dominierte den Kampf. In der dritten Runde kam er mehrfach mit schönen Aufwärtshaken durch. Die vierte Runde war munter und es gab viele Schlagabtäusche. Gorgiladze schien Konditionsprobleme zu bekommen, erreichte aber das Kampfende. Sieger nach Punkten, durch Mehrheitsentscheidung: Ali Kiydin.
Anschließend stiegen Lars Jaarsma und Azad Dogru (19 Kämpfe, 19 Niederlagen, 19 durch KO) für einen Vierrunder im Super Weltergewicht in den Ring. Jaarsma, ein Debütant, boxte gut und Dogru ging mehrfach zu Boden. Beim dritten Mal hatte BDB Ringrichter Maurizio Rinaudo genug gesehen und nahm Dogru aus dem Kampf. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 1:57 Minuten: Lars Jaarsma.
Ebenfalls einen Vierrunder bestritten im Halbschwergewicht Miroslaw Dzembic und Onur Kanat. Beide Debütanten zeigten technisch gutes Boxen. Kanat boxte ruhig und abgeklärt. Er machte Druck und bestimmte den Kampf. Am Ende der zweiten Runde kam er mit einem schönen rechten Haken zum Kopf durch und Dzembic schien zu wackeln. Zur dritten Runde trat er dann verletzungsbedingt nicht mehr an. Sieger durch TKO in Runde 3: Onur Kanat.
Danach stiegen Davit Gorgiladze (28 Kämpfe, 16 Siege, 14 durch KO, 12 Niederlagen, 12 durch KO) und Mohamed Soltby (15 Kämpfe, 14 Siege, 9 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) für einen Achtrunder im Schwergewicht in den Ring. Soltby boxte schön mit der Linken an und zog gut mit der Rechten nach. Er verteilte gut. Plötzlich ging Gorgiladze auf die Knie. Er hatte sich seine linke Schulter ausgekugelt. Der Ringrichter Uwe Lorch brach den Kampf ab. Sieger durch TKO in Runde 1 nach 1:58 Minuten: Mohamed Soltby.
Auf sechs Runden war die Kampf von Francisco Cordero (49 Kämpfe, 38 Siege, 29 durch KO, 11 Niederlagen, 9 durch KO) und Mohammed Bekdash (13, Kämpfe, 13 Siege, 10 durch KO) im Halbschwergewicht angesetzt. Bekdash boxte überlegt und ruhig. Er trieb mit seiner rechten Führhand seinen Gegner vor sich her, ohne zu überhasten. Bekdash boxte schön durch die Mitte und Cordero versuchte es mit Haken. Allerdings hatte Cordero Schwierigkeiten, den Reichweitennachteil auszugleichen. Die vierte Runde war besonders munter, als Cordero zwei Mal mit einem Kopfhaken durchkam. Am Anfang der fünften Runde platzierte Bekdash eine schöne Rechte zum Kopf. Am Ende der Runde deckte er sein Gegenüber mit einem regelrechten Schlaghagel ein, aber der Gong rettete Cordero noch mal. Er trat allerdings zur sechsten Runde nicht mehr an. Sieger durch TKO in Runde 6: Mohammed Bekdash.
Im Mittelgewicht boxten Sokol Arsic (4 Kämpfe, 1 Sieg, 2 Niederlagen, 2 durch KO, 1 Unentschieden) und Taycan Yildirim (4 Kämpfe, 4 Siege, 2 durch KO). Die Begegnung war auf vier Runden angesetzt. Sie begann mit einem Führhandduell, bis Yildirim den Druck erhöhte. Am Ende der Runde schlug Yildirim seinen Gegner buchstäblich aus dem Ring. Arsic war, sich hinter einer Doppeldeckung verschanzend, durch die Ringseile gerutscht. In der zweiten Runde erhöhte Yildirim den Druck. Er stellte seinen Gegner in einer neutralen Ecke und ließ ihn nicht mehr raus. Arsic ging langsam zu Boden. Er machte keine Anstalten, sich noch mal dem Kampf zu stellen und der Ringrichter nahm ihn aus dem Kampf. Sieger durch TKO in Runde 2, nach 39 Sekunden: Taycan Yildirim.
Im Mittelgewicht boxten Dino Sabanovic (19 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO, 17 Niederlagen, 11 durch KO) und Onur Aykac (3 Kämpfe, 3 Siege, 2 durch KO), ebenfalls in einem Vierrunder. Der Kampf war munter. Ende der zweiten Runde holte Aykac seinen Gegner mit einem schönen Leberhaken von den Beinen. In dieser Runde war Sabanovic von Ringrichter Rinaudo bereits zwei Mal angezählt worden, jeweils nach kleineren Kombinationen. Dann kam ein Handtuch geflogen und der Kampf war zu Ende. Sieger durch TKO in Runde 3, nach 1:00 Minute: Onur Aykac.
Auch Jovica Jovanovic (14 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 13 Niederlagen, 4 durch KO) und Mohamed Khaloua (5 Kämpfe, 5 Siege, 1 durch KO) traten für einen Vierrunder an, u.z. im Superweltergewicht. Khaloua zeigte schnelle Hände und schnelle Beine. Er tanzte seinen Gegner aus und deckte ihn mit variablen Kombinationen ein. In der dritten Runde hatte er ihn mehrfach am wackeln. Im vierten Durchgang gab es harte Schlagabtäusche, wobei beide Treffer nahmen. Sieger nach Punkten: Mohamed Khaloua.
Anschließend boxten Dionisio Miranda (41 Kämpfe, 22 Siege, 19 durch KO, 17 Niederlagen, 14 durch KO, 1 Unentschieden) und Yusuf Kangül (19 Kämpfe, 16 Siege, 10 durch KO, 2 Niederlagen, 1 Unentschieden) einen Achtrunder im Super Mittelgewicht. Kangül besetzte die Ringmitte und trieb Miranda relativ verhalten vor sich her. Immer wieder explodierte er und schlug harte Kombinationen. In der zweiten Runde arbeitete Miranda, der einen Reichweitenvorteil hatte, mehr mit seiner Führhand. In der dritten Runde kam Kangül wieder besser mit den langen Armen von Miranda zurecht. Er tauchte unter den Schlägen weg und kam an seinen Gegner heran. Dabei trafen sich die Köpfe der beiden Boxer. In der folgenden Runde stellte Kangül Miranda, erst in seiner und dann in dessen Ecke, und deckte ihn mit harten Schlägen ein. Die fünfte Runde war hart umkämpft und Miranda nahm einige harte Treffer. Zur sechsten Runde trat Miranda verletzungsbedingt nicht mehr an. Sieger durch TKO in Runde 6: Yusuf Kangül.
Ladislav Nemeth (69 Kämpfe, 9 Siege, 4 durch KO, 51 Niederlagen, 16 durch KO, 8 Unentschieden) und Nick Morsink (5 Kämpfe, 4 Siege, 3 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) maßen im Halbschwergewicht ihre Kräfte in einem Sechsrunder. Beide gingen ein sehr hohes Tempo. Morsink beeindruckte. Mit dem Gong zur Pause kam er mit einem rechten Haken zur Schläfe durch, die Nemeth einknicken ließ. Nach ca. zwei Minuten in der zweiten Runde fand sich Morsink auf dem Boden wieder. Ein Schlag hatte ihn aus der Balance und zu Boden gebracht. Ringrichter Uwe Lorch zählte ihn nicht an. Die folgende Runde war hektisch. Nemeth suchte den KO zu erzwingen. Er nahm viel, aber er fiel nicht. Lediglich eine kleine Catcheinlage von Morsink brachte ihn zu Boden. Diese Einlage gab es dann in der fünften Runde noch einmal. Nemeth wollte einfach nicht durch Schläge fallen. Er nahm. Er nahm sehr viele harte Schläge, aber er erreichte den Schlussgong. Sieger nach Punkten: Nick Morsink.
Einen Vierrunder im Cruisergewicht bestritten Fadil Pasalic (18 Kämpfe, 1 Sieg, 17 Niederlagen, 10 durch KO) und Hami Sedef, der sein Profidebüt gab. Sedef besetzte zwar die Ringmitte, agierte aber etwas unsicher und kam nur selten an seinen Gegner heran. Pasalic hielt ihn sich meist mit seiner Führhand vom Hals. In der zweiten Runde verletzte sich Pasalic den linken Ellebogen und glitt zu Boden, während Sedef weiter auf ihn einprügelte. Ringrichter Lorch zählte Pasalic an. Kurze Zeit später prügelte Sedef Pasalic erneut zu Boden. Pasalic, der sich offensichtlich verletzt hatte, gab auf. Sieger durch TKO in Runde 2 nach 1:59: ami Sedef.
Im Halbschergewicht trafen Attila Tibor Nagy (44 Kämpfe, 11 Siege, 7 durch KO, 33 Niederlagen, 11 durch KO) und Serge Michel (6 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO) für einen Achtrunder aufeinander. Nagy ging mit einer schon brutal zu nennenden Systematik ans Werk. Er boxte, ohne zu überhasten. Immer wieder traf seine präzise Führhand und sobald sich die Lücke ergab, zog er mit der Rechten nach. Gleichzeitig erhöhte er kontinuierlich den Druck, ohne dabei aber zu überhasten. So brachte er seinen Gegner drei Mal in der dritten Runde zu Boden. Dieser versuchte zwischen den Niederschlägen, Michel in Keilereien zu verwickeln, was ihm aber nichts nützte; Michel sezierte ihn ruhig weiter. Nach dem dritten Niederschlag war dann Schluss: Sieger durch TKO in Runde 3 nach 2:02 Minuten: Serge Michel.
Den Hauptkampf des Abends bestritten Ryan Ford (17 Kämpfe, 14 Siege, 9 durch KO, 3 Niederlagen) und Avni Yildirim (20 Kämpfe, 19 Siege, 11 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) im Super Mittelgewicht. Dabei ging es um die WBC International Meisterschaft. Beide Boxer standen Fuß an Fuß und suchten die Lücke in der guten und kompakten Deckung des Anderen. Beide gingen ein sehr hohes Tempo. Es gab in den ersten beiden Runden nur sehr wenige einzelne Treffer. In der dritten Runde wurde der Kampf härter. Beide trafen häufiger, was sich in der vierten Runde fortsetzte. In der letzten Minute der vierten Runde gab es mehrere harte Schlagabtäusche. Man konnte sich kaum vorstellen, dass der Kampf über die Runden gehen würde. In der fünften und sechsten Runde wurden beide etwas langsamer, was aber nur dazu führte, dass es häufiger zum Schlagabtausch kam. In der siebten Runde wirkte Ford dann frischer und kam auch mehrfach hart durch. Im folgenden Durchgang ruhte er sich etwas aus und unterband viele Aktionen, indem er ganz nah an Yilderim heranging. Ringrichter Celestino Ruiz hatte nur sehr wenig zu tun. Nur hin und wieder musste er die Kontrahenten trennen. In der neunten Runde kam Yildirim auf. Am Ende sah es so aus, als ob Ford wackeln würde. Die zehnte und die erste Hälfte der elften Runde dominierte Yildirim, dann kam Ford wieder. Die zwölfte und letzte Runde gestaltete sich dann noch einmal brutal. Beide suchten den KO. Es war eine epische Ringschlacht. Einstimmiger Sieger nach Punkten (116:112, 115:113 und 117:112): Avni Yildirim.
Wir dürfen gespannt sein, ob der deutsche Weltmeister im Super Mittelgewicht nach Version WBA, Tyron Zeuge (23 Kämpfe, 22 Siege, 12 durch KO, I1 Unentschieden), auf die Herausforderung von Avni Yildirim und seinem Manager Ahmet Oener reagieren wird.
Das Studio 1 von nobeo Studios in Hürth ist ein idealer Austragungsort für Profiboxen. Solange ein Boxer keine Stadien oder Riesenhallen füllen kann, ist ein TV-Studio eine eindeutig gute Alternative.
© Uwe Betker

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13. Mai 2018 at 23:59

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Cologne Beatdown Nummer 4

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Das Cologne Beat Down ging am 05.05.2018 bereits in die vierte Runde. Es war eine der Kampfsportveranstaltungen im Rheinland, auf denen man gewesen sein musste. Diesmal gab es in der schönen E.S.V. Olympiahalle in Köln 19 Kämpfe zu sehen, 10 nach K1, 2 nach Amateurboxregeln und 7 Profiboxkämpfe.
Den Anfang bei den Profis machte Sunday John und Oualid Almajdoub (3 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) im Mittelgewicht mit einem Vierrunder. Almajdoub boxte und John, der Debütant, versuchte zu keilen. Immer wieder versuchte er mit überfallartigen Attacken zum Ziel zu gelangen. Meist aber lief er ins Leer oder wurde abgekontert. Almajdoub kreiste um seinen Gegner herum und setzte unaufgeregt seine Treffer. Ende der ersten Runde versuchte John ihn durch in die Seile zu schubsen. In der zweiten Runde wurde die Dominanz von Almajdoub größer. Bei John öffnete sich, nach einem rechten Cross, ein Cut über dem linken Auge. Am Ende der Runde wackelte er stark und nur der Gong verhinderte, dass er zu Boden ging. Der GBA Ringrichter Mustafa Erenay nahm ihn aus dem Kampf. Sieger durch TKO in Runde 3: Oualid Almajdoub.
Der Achtrunder im Super Weltergewicht zwischen Ziya Gökalp (18 Kämpfe, 1 Sieg, 1 durch KO, 17 Niederlagen, 12 durch KO) und Salahadin Simmou (5 Kämpfe, 5 Siege, 4 durch KO) war kurz und heftig. Simmou trieb seinen Gegner vor sich her und stellte ihn immer wieder an den Seilen. Gökalp nahm die Schläge, bis er nicht mehr konnte, und ging auch nach harten Körpertreffern zu Boden. Zwei Mal wurde er angezählt, dann kam ein Handtuch geflogen. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2:21 Minuten: Salahadin Simmou.
Im Anschluss stiegen Christian Kraszczynski (5 Kämpfe, 5 Niederlagen, 5 durch KO) und Yasir Malik (2 Kämpfe, 2 Siege, 2 durch KO) für eine Kräftemessen im Super Weltergewicht in den Ring. Der auf vier Runden angesetzte Kampf war noch schneller beendet als der vorangegangene. Kraszczynski versteckte sich hinter seiner Doppeldeckung und Malik bearbeite seinen Körper, was dieser nicht mochte. Zweimal ging er zu Boden, dann hatte sein Ecke Erbarmen und nahm ihn aus dem Kampf. Sieger durch TKO in Runde 1 nach 50 Sekunden: Yasir Malik
Den vierten Profikampf bestritten Dogan Kurnaz (17 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO, 14 Niederlagen, 13 durch KO) und Boris Deidenbach. In der Begegnung im Mittegewicht bestritt Deidenbach sein Profidebüt. Deidenbach boxte sehr abgeklärt. Er boxte schön eng durch die Mitte an und verteilte gut. Er trieb Kurnaz vor sich her. Dieser versteckte sich hinter seiner Doppeldeckung und versuchte wegzukommen. In der zweiten Runde erhöhte Deidenbach immer mehr den Druck und Kurnaz bekam entsprechend immer mehr Schwierigkeiten. Mitte der Runde signalisierte Kurnaz, er habe sich die Schulter verletzt. Zur dritten trat er dann nicht mehr an. Sieger durch TKO in Runde 3: Boris Deidenbach.
Danach stiegen Mikheil Mosulishvili (18 Kämpfe, 6 Siege, 2 durch KO, 8 Niederlagen, 6 durch KO, 4 Unentschieden) und Ercan Tuncel (6 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO) für einen Sechsrunder im Mittelgewicht in den Ring. Tuncel besetzte die Ringmitte und trieb seinen Gegner mit seiner schönen Linken vor sich her. Mosulishvili lief weg und versuchte zwei oder drei Mal seinen Reichweitennachteil auszugleichen, indem er in den Gegner hinein sprang. Sonderlich von Erfolg gekrönt war das allerdings nicht. Ende der ersten Runde schien er nach einer harten Rechten zum Kopf einzuknicken. In der zweiten und dritten Runde erhöhte Tuncel der Druck, konnte aber Mosulishvili nicht lange genug stellen. Dabei hatte der gegen Ende der dritten Runde aber schon seine liebe Not, das Rundenende zu erreichen. Ende des vierten Durchgangs stellte Tuncel Mosulishvili in seiner Ecke und brachte ihn mit einer langen Kombination auf den Boden. In der fünften Runde nahm Tuncel das Tempo ein wenig raus. Mosulishvili lief weiter weg und versuchte zu überleben. Dennoch wurde er immer wieder gestellt. Bei einer der Kombinationen, die Mosulishvili nehmen musste, brach er sich die Nase, weshalb Ringrichter Erenay ihn aus dem Kampf nahm. Sieger durch TKO: Ercan Tuncel.

(C) Andreas Bornewaser

Den vorletzten Kampf bestritten Endrit Morina (4 Kämpfe, 4 Niederlagen, 4 durch KO) und René Oeffner (13 Kämpfe, 12 Siege, 8 durch KO, 1 Niederlage) im Super Mittelgewicht. Oeffner begann verhalten. Zwar trieb er Morina vor sich her, aber es gab nur wenige Aktionen. Die zweite Runde begann Morina furios, sein Schlaghagel verpuffte aber an der Deckung von Oeffner. Dann drehte dieser auf und jagte Morina vor sich her. Immer wieder wurde der gestellt und es schien nur noch eine Frage von Sekunden, bis Morina auf den Boden gehen würde. Es kam dann aber ein Handtuch geflogen, das Morina rettete. Sieger durch TKO in Runde 2, nach 1:39 Minuten: René Oeffner.

(C) Andreas Bornewasser

Den Hauptkampf des Abends bestritt der Veranstalter Bihes Barakat (29 Kämpfe, 25 Siege, 21 durch KO, 2 Niederlagen, 1 Unentschieden) selber im Leichtgewicht. Er traf auf Giorgi Bliadze (13 Kämpfe, 7 Siege, 2 durch KO, 6 Niederlagen, 3 durch KO). Der Achtrunder begann schnell. Beide zeigten technisch gutes Boxen, Barakat machte den Kampf, aber Bliadze hielt dagegen. In der zweiten Runde wurde der Kampf zwar etwas langsamer, aber Barakat wurde dominanter. Anfang der dritten Runde machte Bliadze Faxen, die keinen amüsierten oder irritierten. Später gab es schöne Abtäusche, bei denen Bliadze eine Links-Rechts-Kombination zum Körper schlug und Barakat mit einem Kopftreffer durchkam. In der vierten Runde kam wie aus dem Nichts das plötzliche Ende. Barakat schlug einen harten und präzisen Leberhaken, der durchkam und Bliadze auf die Bretter schickte. Der kam dann auch nicht mehr hoch. Sieger durch KO in Runde 4, nach 34 Sekunden: Bihes Barkat.
(C) Uwe Betker

Über die Behandlung eines hochmalignen Karzinoms mit einem Placebo

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Doping im Sport stellt so etwas wie ein sich rasend schnell ausbreitendes Krebsgeschwür dar. Behandelt wird dieses Krebsgeschwür aber mit unbrauchbaren Medikamenten. Es geht hier nicht einfach darum, ein paar Sekunden oder Millesekunden schneller, ein paar Zentimeter weiter oder höher zu kommen und auch nicht um die illegale Beschaffung eines Vorteils gegenüber der Konkurrenz. Es geht hier um Betrug, denn es handelt sich um nicht weniger als um Betrug an den Zuschauern, den Medien und den Sponsoren.
Vermutlich ist Doping im Boxen die übelste Form des Dopings. Hier ist der Doper nicht nur ein Betrüger. Ein Boxer, der dopt, verübt, zumindest nach meinem Rechtsempfinden, vorsätzlich Körperverletzung. Er nimmt nämlich billigend in Kauf, seinem Gegenüber einen körperlichen Schaden zuzufügen. Ein dopender Boxer will seinen Gegner KO schlagen. Er will ihn körperlich schädigen. Er nimmt in Kauf, dass sein Opfer in späteren Jahren Folgeschäden seiner Schläge entwickelt. Einem solchen Boxer ist vermutlich sogar egal, wenn sein Gegner an den Folgeschäden sterben sollte.
http://www.ardmediathek.de/tv/Sport-inside/Doping-im-Boxen-Ring-frei/WDR-Fernsehen/Video?bcastId=1493328&documentId=51022504
Und doch ist kaum jemand bereit, etwas gegen diese Missstände zu tun. Sieht man sich das dann an, was tatsächlich getan wird, so fühlt man sich erinnert an den Einsatz eines Medikaments ohne Wirkung bei einer Krebstherapie: Doping wird nicht öffentlich gemacht, es werden Sperren verhängt, die nicht länger dauern als eine normale Pause zwischen den Kämpfen, die errungenen Siege werden nicht aberkannt. Auch die Dokumentation „Doping im Boxen – Ring frei“, die unlängst im öffentlich-rechtlichen Fernsehen lief, zieht ein ernüchterndes Fazit: „Die Glaubwürdigkeit der Dopingbekämpfung und der Protagonisten im Profiboxen, sie ist weiter hoch problematisch. In einer Sportart, in der vorsätzliche Körperverletzung die Regel ist, wurde offensichtlich viel zu lange nicht richtig hingeschaut.“
Auch wenn die angesprochene Dokumentation nicht sehr viele neue Informationen enthält, so ist sie doch definitiv sehenswert und präsentiert Details, über die man sich Gedanken machen sollte. Was mir persönlich bemerkenswert erschien, ist, dass sich Robert Rolle (18 Kämpfe, 17 Siege, 13 durch KO, 1 Niederlage, 1 durch KO) als einziger traut, vor der Kamera zu erklären, dass Doping im Profiboxen eine große Rolle spielt.
Zu beachten sind auch zwei Äußerungen von Thomas Pütz, dem Präsidenten des Bundes Deutscher Berufsboxer. Die eine besagt, wenn ich es richtig verstanden habe, dass der BDB das kleinste Glied in der Kette des Profiboxens sei und die BDB-Mitglieder praktisch die Dopingkontrollen finanzierten. In der anderen Äußerung sagt er, wenn ich es denn richtig mitbekommen habe, dass es nicht die Aufgabe des BDB sein könne, überführte Doper der BILD-Zeitung zu melden. – Wie gesagt, wenn ich alles richtig verstanden habe.
Beiden Äußerungen von Pütz kann man nur zustimmen. Gleichwohl gibt es für diese Probleme, glaube ich, Lösungen. Man könnte beispielsweise hingehen und bei einer Jahreshauptversammlung einfach ein paar Änderungen im BDB Regelwerk beschließen.
Man müsste auch nicht überführte Doper ausgerechnet bei der BILD-Zeitung denunzieren, sondern könnte ja alle Doper der Europäischen Box Union und gegebenenfalls den involvierten Weltverbänden melden. Gleichzeitig könnte man auf der Internetseite des BDB wochenaktuell die Liste der gesperrten Boxer veröffentlichen und den einzelnen Sperren noch den Grund, wieso der Boxer/die Boxerin gesperrt ist, hinzufügen. Das wäre ein Höchstmass an Transparenz, ohne denunziatorisch zu sein.
Auch die Finanzierung von mehr Dopingkontrollen, könnte man über das Regelwerk erledigen, indem man z.B. festschreibt, dass pro Börse von 50.000 Euro zwei Dopingkontrollen zu bezahlen sind. Auf diese Weise würden dann gut verdienende Boxer auch Dopingkontrollen von anderen Kämpfen mit finanzieren.
Und wenn man schon mal dabei ist, so könnten auch gleich die Sperren für Doping verlängert werden. Ich wäre hier für eine einjährige oder auch eineinhalbjährige Sperre beim ersten Vergehen und zwei oder drei Jahre für den Wiederholungsfall. Auch finde ich, dass das Ergebnis eines Boxkampfes, bei dem ein überführter Doper gesiegt hat, automatisch in ein No Contest verwandelt werden könnte.
Man könnte außerdem Vertragsstrafen ins Regelwerk hineinschreiben. Ein überführter Doper könnte verpflichtet werden, die Hälfte seiner Gage als Strafe in einen Spezialfond des BDBs einzuzahlen. Aus diesem Fond könnten dann wiederum Dopingtests finanziert werden.
Mit mehr Dopingtests, mit härteren Strafen und mit mehr Transparent wäre meiner Meinung nach ein Chance gegeben, gegen das wuchernde Krebsgeschwür Doping ernsthaft etwas zu tun, das mehr wäre als nur die Verabreichung eines Placebos.
© Uwe Betker

Rezension „Unbestreitbare Wahrheit“ von Mike Tyson

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Vor geraumer Zeit schon legte Mike Tyson seine Autobiografie vor als „Unbestreitbare Wahrheit“. Mit Autobiografien ist es für mich immer so eine Sache. Da präsentieren berühmte oder auch weniger berühmte, bedeutende oder weniger bedeutende Menschen ihre Lebensgeschichte oder sie schildern Abschnitte ihres Lebens aus dem Rückblick. Die Autoren, die gleichzeitig auch die Protagonisten ihres Buches sind, machen das alleine oder mit Hilfe von Co-Autoren, die genannt werden oder auch nicht. Manche bedienen sich auch eines Ghostwriters, also eines Auftragsschreibers, um ihn im eigenen Namen schreiben zu lassen. Tyson nahm sich für seine Autobiografie einen der renommiertesten, nämlich Larry „Ratso“ Sloman, der unter anderem schon die Autobiografien von Peter Criss, der Band KISS, Anthony Kiedis, von Red Hot Chili Peppers mit verfasst hat und auch noch diverse andere Bücher geschrieben hat, die zum Teil sehr erfolgreich waren. Das ist dem Tyson Buch anzumerken. Es ist gut und flüssig geschrieben.
Das Spannende an der literarischen Form der Autobiografie, das zugleich aber auch gerade das Schwierige daran ist, ergibt sich aus ihrer Besonderheit, nämlich der Übereinstimmung und Identität zwischen Autor/Erzähler und Protagonisten (Hauptdarsteller). Die Autobiografie ist explizit subjektiv, zugleich erhebt sie jedoch den Anspruch besonderen Insiderwissens, also auch von Objektivität, was bei Tyson durch den Titel „Unbestreitbare Wahrheit“ auch noch betont wird. In der Autobiografie versucht der Autor, die Deutungshoheit über sein Leben zu erlangen. Seine Sicht auf die Dinge soll als die alleingültige und „unbestreitbare Wahrheit“ akzeptiert und gegebenenfalls übernommen werden.
Um es vorweg zu sagen, die Autobiographie von Mike Tyson ist  lesenswert und gehört m.E. in jedes Buchregal eines Boxfans. Das sage ich, obwohl ich Tysons Wahrheit nicht übernehmen möchte. Dabei denke ich nicht daran, dass Tyson natürlich, laut Tyson, zu unrecht wegen Vergewaltigung verurteilt worden ist. Wer würde auch schon ernsthaft vermuten, Tyson würde nun gestehen?

Was einen gleich anspringt, ist Tysons unglaubliche, mich manchmal schon etwas langweilende, Unbescheidenheit. „Ich war der jüngste Schwergewichtsweltmeister in der Geschichte des Boxens. Ich war ein Titan, die Reinkarnation Alexander des Großen. Ich war impulsiv, meine Abwehr war unüberwindbar, und ich war unbezähmbar.“ (S. 6) Immer wieder protzt er mit seinen Reichtümern. „Natürlich brauchte ich auch ein Landhaus an der Ostküste. Also kaufte ich das größte Haus im Bundesstaat Connecticut. Es hatte gut 4.500 Quadratmeter Wohnfläche, 13 Küchen und 19 Schlafzimmer. Ich wollte jedes Schlafzimmer mit einem anderen Mädel ausstaffieren.
Das Anwesen war gewaltig: 12 Hektar bewaldetes Land, je ein Schwimmbad drinnen und draußen, ein Leuchtturm, ein Spielfeld für Racquettball und ein richtiger Nachtclub, den ich Club TKO nannte.
In diesem Haus fühlte ich mich wie die Titelfigur des Spielfilms ,Scarface´. Mein Hauptschlafzimmer erstreckte sich über gut 460 Quadratmeter. Mein weitläufiger begehbarer Wandschrank war mit erlesenen Klamotten, Schuhen und Herrenparfums so voll gestopft, dass er an ein Geschäft von Versace erinnerte.“
Die Dutzenden, die Hunderte von Groupies, Huren, Frauen und Promis mit denen Tyson nach eigenem Bekunden im Bett war, waren etwas ermüdend, zumindest für mich als Leser.
Als guter Verlierer erscheint er auch nicht gerade. Evander Holyfield besiegte ihn durch Kopfstösse. Zu dem berühmt/berüchtigten Ohrbeißer schreibt er: „Gleich zu Beginn der Runde verpasste ich Holyfield mehrere harte Schläge. Das Publikum flippte aus. Es spürte, dass der Kampf eine echte Wende nahm. Und wieder rammte mich Holyfield mit dem Kopf. Mir wurde ein wenig schummrig, als hätte ich einen kleinen Blackout, aber Wut und Adrenalin holten mich wieder zurück. Jetzt wollte ich ihn nur noch umbringen. Jeder konnte sehen, dass seine Kopfstöße nicht versehentlich passierten. Ich war außer mir, vergaß alle Disziplin, verlor die Beherrschung – und biss ihm ins Ohr.
Angeblich soll ich dazu mein Mundstück ausgespuckt haben, was aber
nicht stimmt. Ich war so rasend, dass ich heute kaum noch weiß, was sich
abspielte. Auf dem Videoband sieht es so aus, als hätte ich das Stück seines
Ohrläppchens auf den Boden gespuckt, weil ich darauf deutete, wie um zu sagen: „Da hast du’s jetzt.“ […]
Holyfield machte vor Schmerz einen Satz in die Luft, drehte sich um und ging in seine Ecke. Ich lief ihm nach, hätte ihm am liebsten zwischen die Beine getreten, rempelte ihn aber nur von hinten an. Der Fight war zum Straßenkampf geworden. Der Ringarzt schaute sich Holyfield an und ließ ihn den Kampf fortsetzen. Mills Lane zog mir zwei Punkte ab. Aber das war mir jetzt egal. Als der Kampf weiterging, verpasste er mir wieder einen Kopfstoß, und der Ringrichter sah natürlich wieder darüber hinweg. Als wir klammerten, biss ich Holyfield in sein anderes Ohr. Trotzdem kämpften wir die Runde bis zu Ende.
Dann brach die Hölle los. Holyfields Ecke beschwerte sich bei Mills Lane, dass ich ihn wieder gebissen hätte. Lane brach den Kampf ab.“ (S. 359-360)
Mike Tysons Autografie ist für mich nicht „Unbestreitbare Wahrheit“. Es ist aber ein Zeugnis dafür, wie Tyson sich sieht und auch wie Tyson tickt. Es gibt nicht viele gute Autobiografien von Boxern, aber diese ist grandios. Sie ist voll von Maßlosigkeiten, Selbstmitleid, Ungerechtigkeiten und Aufschneiderei. Aber sie ist auch voll von tollen Anekdoten über Kämpfe, über Frank Warren und Don King und über Cus D’Amato und vieles mehr. Wenn Tyson über D’Amato schreibt, dann glaube ich ihm tatsächlich jedes Wort. Die „Unbestreitbare Wahrheit“ ist ein tolles Buch.
© Uwe Betker

Wieder gutes Boxen in der Rurtalhalle in Düren

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Wenn Saidi Baktash Veranstaltungen auf die Beine stellt, gibt es immer Kampfsport satt. Am 24. Februar in der Rurtalhalle in Düren waren sage und schreibe 28 Kämpfe zu sehen: Kickboxen, K1 Kämpfe, Boxen und Profiboxen. Insgesamt wurden fünf Profiboxkämpfe geboten.
Den Anfang beim Profiboxen machten Alpay Yaman (3 Kämpfe, 3 Siege, 1 durch KO) und Mesud Guenay (8 Kämpfe, 1 Siege, 7 Niederlagen, 2 durch KO) mit einem Vierrunder im Halbschwergewicht. Interessant an dem Kampf war das Aufeinandertreffen zweier konträrer Kampfstile. Yaman ist ein Boxer, der nach vorne geht, den Abtausch und den KO sucht. Guenay ist ein defensiver Konterboxer, der sich an den Seilen entlang bewegt und mögliche Schlagabtäusche vermeiden will. Yaman ging mit einer geradezu bewundernswert stoischen Ruhe ans Werk. Er trieb Guenay vor sich her und versuchte ihn zu stellen. Das gelang ihm auch mehrfach pro Runde. Guenay konnte sich jedoch immer wieder aus den für ihn gefährlichen Situationen befreien. Bemerkenswert war, wie Yaman, auch wenn er Guenay gestellt hatte, nicht überhastetete. Es war ein Kampf für Boxtechnik-Freunde. Am Ende stand ein Punktsieg für Guenay.
Hiernach gaben Yasir Malik und Kerim Koca ihre Profidebüts im Super Weltergewicht. Malik stieg nicht in den Ring, um Gefangene zu machen. Konzentriert ging er ans Werk. Er boxte an und verteilte gut. Immer wieder kam er mit seinen Schlägen zum Körper durch. Am Ende der ersten Runde stellte Malik seinen Gegner in dessen Ecke und ließ ihn nicht mehr raus. Koca ging runter und der GBA Ringrichter Kazim Kurnaz, der bis dahin nur wenig zu tun hatte, nahm ihn aus dem Kampf: Sieger durch TKO in Runde 1, nach 2:51: Yasir Malik.

Hiernach maßen Benny Blindert (7 Kämpfe, 7 Siege, 7 durch KO) und Slobodan Vukic (6 Kämpfe, 6 Niederlagen, 6 durch KO) in einem Sechsrunder im Super Mittelgewicht ihre Kräfte. Blindert zeigte schönes grades Boxen. Er verteilte gut, konzentrierte sich aber darauf, mit seiner Rechten zum Kopf schlagen, die Vukic auch mehrfach beeindruckte. In der zweiten Runde erhöhte Blindert das Tempo. Er stellte seinen Gegner in dessen Ecke und holte ihn mit einem linken Körperhaken von den Beinen. Sieger durch KO in Runde 2 nach 45 Sekunden: Benny Blindert.
Der Schwergewichtskampf von Waldemar Schönbeck (12 Kämpfe, 12 Siege, 12 durch KO) und Gjenis Tolaj (5 Kämpfe, 5 Niederlagen, 5 durch KO) war zu Ende, bevor er richtig angefangen hatte. Tolaj nahm einen linken Körperhaken, ging zu Boden und gab auf. Sieger durch TKO in Runde 1, nach 45 Sekunden: Waldemar Schönbeck.
Den Hauptkampf des Abend bestritt natürlich der Veranstalter Baktash Saidi (3 Kämpfe, 3 Siege, 3 durch KO). Er traf im Mittelgewicht auf Yesilat Berkta (42 Kämpfe, 6 Siege, 5 durch KO, 36 Niederlagen, 21 durch KO) für einen Sechsrunder. Beide gingen von Anfang an ein hohes Tempo. Saidi versuchte direkt die kompakte Doppeldeckung durch Körperhaken zu knacken. Nach einer langen Kombi, bei der Berkta einen Schlag auf dem Hinterkopf monierte und sich abdrehte, wurde angezählt
Hierdurch wurde der zweite Durchgang härter. Es gab viele Schlagabtäusche, in denen beide ihre Momente hatten. In der dritten Runde geriet der Kampf zu einer regelrechten Ringschlacht. Am Ende der Runde musste Berkta nach einem Leberhaken zu Boden. Zwar stellte er sich danach wieder dem Kampf und erreichte auch den Pausengong, zur nächsten Runde trat er aber nicht mehr an. Sieger durch TKO in Runde 4: Baktash Saidi.
Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Karriere Baktash Saidi weiter entwickeln wird. Die große Leistung, die er an diesem Abend abgeliefert hat, kam immerhin zu Stande trotz eines akuten grippalen Infekts und einer zweiwöchigen Tranigszwangspause, aufgrund einer anderen Erkrankung.
© Uwe Betker